Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

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Frauw
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Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Frauw »

Hallo,

das Thema wurde hier sicher schon besprochen, aber ich habe gerade keinen passenden Threat dafür gefunden, deswegen wollte ich einen eigenen aufmachen.

Ich reagiere momentan total sensibel auf Dinge, die mein Umfeld sagt und tut. In allem sehe ich, dass ich ja anders bin, dass man mich nicht sieht, dass man sich für mich nicht interessiert, dass ich alleine bin (was ich nicht bin).
Es hat auch damit zu tun, dass meine Psychologin in einer Woche in Babypause geht, was das irgendwie auch wieder alles hoch holt, so, als ob es die Bestätigung wäre "ja, war ja klar, bist Du wieder alleine gelassen worden, Du bist ja immer alleine, niemand interessiert sich für Dich, für das, wie es Dir wirklich geht".

Und ich bin wütend auf mich, dass ich momentan so sensibel auf alles reagiere, da reicht schon der Satz "Das verstehst Du nicht" (war gar nicht böse gemeint) und die Maschinerie in mir drinnen kommt in Gang: "Ja, ich bin ja anders, deswegen mah mich niemand, deswegen interessiert sich niemand für das, was in mir drinnen vorgeht".
Ich weiss zu adneren Zeiten, würde ich über so einen Satz gar nicht nachdenken - und so geht es mir momentan einfach mit allem und wie gesagt, das ist so anstrengend, weil ich auch wütend auf mich bin und eben überall die Bestätigung finde - und ich weiss, dass das nicht stimmt, aber meine Gefühle sagen eben was anderes.

Hmm, hoffe, das war jetzt nicht zu lange. Aber vielleicht kennt jemand ähnliches und weiss einen Rat?

Wäre sehr dankbar. Schon einmal vielen Dank.

Liebe Grüße
Silke
paradiddler
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von paradiddler »

Hi Silke,

also ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Auch ich mache oft mein Selbstwertgefühl vom Urteil anderer abhängig und sogar mein Handeln. Da ich eben wenig Selbstwert in mir habe, ist das Urteil anderer eben so wichtig, da deren Meinung eben ein so großes Gewicht hat im Gegensatz zu mir kleinem, unbedeutendem Menschlein... Und wenn andere mich dann kritisieren bricht eine Welt für mich zusammen. Dann habe ich alles verbockt. In dem Moment bin ich dann ganz gelähmt, mein ganzer Körper fühlt sich taub an und ich muss erstmal schlucken.

Du bist nicht die Einzige, die so empfindet. Eine Lösung kann wohl nur darin liegen, sein eigenes Leben als das Wichtigste im Leben anzuerkennen. Wenn man sich immer nur als Nummer Zwei im Leben sieht, wird man ewig den Ideen und Bewertungen anderer hinterher laufen. So gibt man sich der Beliebigkeit preis und verliert sein Ich. Du musst rausfinden, was dir wichtig ist und daran glauben. Mehr tun andere auch nicht.

Klingt oberklug, nicht wahr? Sorry dafür.

Stefan


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Der Kampf gegen den Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.
aude
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von aude »

hallo silke
darf ich dich mal ganz kurz fragen, weshalb du in behandlung bist und seit wann schon? bei welchen situationen fühlst du dich dann unverstanden?

lieber gruss
aude
Dendrit
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Dendrit »

Hallo Silke,

so das Paradoxum in sich selbst zu sein? Das Besser-Wissen, aber Anders-Fühlen und -Handeln? Dieses innerliche hin und her packt irgendwann der Körper nicht - verständlich - und sackste ab, wie Du es so schon beschreibst, dass dann die Maschinerie von vorn los geht. Selbst das WISSEN, man müsste sich zurückziehen oder weniger oder langsamer machen, ist zwar da, aber das HANDELN bleibt aus irgendeinem Pflichtbewusstsein.

Ich habe überlegt, wann das soo extrem bei mir war und wann oder wie das wieder verschwand. Also das Extreme legte sich - erschrick nicht - als ich in die Geschlossene kam. Sprich, als ich "gezwungen" wurde, nichts zu tun. Man kann soz. nicht aus, es ist einem einfach nicht möglich, irgendwelchen Verpflichtungen oder "was man tun müsste" nachzukommen.

Kannst bzw. hast Du die Möglichkeit, aus allem zu entfliehen - für ein paar Std. am Tag (oder auch weniger)? Damit ich wirklich an nichts irgendwas denke, lese ich meist, da muss ich gedanklich das verfolgen Und wenn es nur ein Micky-Maus-Buch ist. Wer's mag. Viele Bilder, wenig Text. Und kann man sich nicht mehr erinnern, kann man diese Geschichte wieder "neu" lesen. (Dann braucht man noch nicht mal so viel Bücher, wenn man sie mehrmals lesen muss!)

Ich wünsch Dir alles Gute!

LG, Manuela
Frauw
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Frauw »

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
Stefan: Ja, Du hast wohl Recht, man muss sein Leben und sein Denken wohl las das wichtigste nehmen, um dadurch irgendwie sein Selbstwertgefühl aufzubauen.
Das Problem ist aber, es geht ja nicht um Kritik von anderen für mich, ich weiss ja, das mein Empfinden einfach falsch ist, dass es nicht so ist, dass ich nicht gesehen werde - mein Gefühle sagt es nur.

Das hast Du, Manuela, sehr schön beschrieben, das Paradoxum in einem drin und man kommt nicht dagegen an. Ich habe die Möglichkeit dem allem zu entfliehen, aber bei mir keimt dann so schnell das Gefühl nach anderen Menschen wieder auf, damit sie mir sozusagen weider das Gefühl geben, ich bin was wert und dann kommt wieder der Kreislauf in Gang, dass ich das Gefühl habe niemand sieht mich.....

Aber ihr habt beide so Recht, es ist so wichtig was für sich zu tun, wobei man sich selber gut fühlt, eben bei sich zu sein. Ich werde das gleich mal probieren, vielleicht einen Tee machen und Fernsehen und dabei eine Kerze anzünden, hoffentlich komme ich dann mal wieder bei mir an, ich habe das Gefühl, ich habe mich einfach verloren in letzter Zeit.

Aude: Ich bin wegen Depression in Behandlung seit 3 jahren. Erst 2 Jahre tiefenpsychologisch, dann seit einem 3/4 Jahr in psychoanalytischer Behandlung.
Das Thema Einsamkeit, die Angst Verlassen zu werden, mir keinen Raum einnehmen dürfen und das Gefühl nicht gesehen zu werden war aber immer Schwerpunkt in meiner Therapie.
Eigentlich fühle ich mich in letzter Zeit bei fast allen Situationen unverstanden. Zum Beispiel beim telefonieren, wenn mir jemand etwas lustiges erzählt, dann bin ich direkt drin in meinem Schema, weil ich ja dann anders bin, weil ich nicht gut drauf bin und schon sieht man mich auch schon wieder nicht, weil sonst würde der andere ja etwas mitfühlendes sagen... - ich weiss, dass das total blöd ist und ich schäme mich auch für diese Gefühle, weil ich weiss, dass sie unberechtigt sind, aber wie schon gesagt, es fällt so schwer nicht daruf zu hören.

Naja, vielen Dank allen, tat gut, ein wenig mitfühlendes zu lesen -Danke!

Euch auch alles Gute!

Liebe Grüße
Silke
aude
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Registriert: 21. Jul 2005, 18:13

Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von aude »

liebe silke
du brauchst dich gar nicht zu schämen, ich finde es ganz toll, wie offen du über dein befinden berichtest!

ich kenne dieses gefühl sehr gut, das du da beschrieben hast.
um was für menschen handelt es sich denn, bei denen du dich so fühlst? enge freunde, familie? weisst du ich denke, für menschen, die dir vielleicht nicht so nahe stehen, fehlt vielleicht das sensorium, deine gefühle zu erahnen. sind es solche und du willst mit ihnen eine engere freundschaft pflegen, denke ich, dass es ganz gut ist, ich botschaften bsp. weisst du, es ist mir heute nicht so zum spassen, da ich mich heute nicht so wohl fühle etc zu vermitteln. meine erfahrung hat gezeigt, dass sich sehr schnell herausstellt, wem du vertrauen kannst und wem nicht. nenne den darausfolgenden prozess "ausmisten". wie du gehe ich auch zur analyse. das finde ich verdammt anstrengend, da ich finde, dass ich mich bereits da, sehr alleine fühle.im vergleich zur verhaltenstherapie wird da ja nicht ein austausch gepflegt, der es mit sich bringt, vielleicht gewisse strategien auszutüffteln. die therapie bringt ja weiter auch mit sich, dass man sich intensivst mit sich selber auseinandersetzt und ob man will oder nicht, ist das ein stetiger prozess, mal bewusst aber auch oft unbewusst. deshalb denke ich auch, dass wir depris sehr sensibiliert sind. wir oft auch die tendenz haben aus schlechtem gewissen nach aussen ein bild abzugeben, was unseren innerem bild gar nicht entspricht. im stil, ich kann doch nicht schon wieder klagen...zeitweise ist das sicherlich auch gar nicht so schlecht, so ein kleiner selbstschutz. aber es dürfte keine überhand nehmen, deshalb erachte ich als sehr wertvoll, auch wenn das nur bei einer person ist, sich transparent zeigen zu dürfen und können!

liebe silke, ich weiss jetzt gar nicht so recht, ob dir meine worte etwas bringen. aber merke dir :du bist ein wertvoller mensch und brauchst dich nicht zu schämen, im gegenteil, die leute, die dich bewusst ignorieren hätten allen grund dazu! bleib dir treu und verfolge deinen weg, den er ist gut.

sei lieb gegrüsst
aude
susan
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von susan »

Liebe Silke,

"Das Thema Einsamkeit, die Angst Verlassen zu werden, mir keinen Raum einnehmen dürfen und das Gefühl nicht gesehen zu werden war aber immer Schwerpunkt in meiner Therapie."

Wenn all das in deiner Therapie Thema war und ist, ist es verständlich, dass du dich durch die bevorstende Therapiepause unsicher (verlassen) fühlst. Ich kenne aus eigener Erfahrung solche Reaktionen, die evtl unangemessen an der heutigen, aktuellen Situation sind und die Gefühle in mir auslösen, bei denen sich Vergangenes in den Vordergrund drängt. Ist es bei dir ähnlich?

Bei mir löst z.Zt schon die kleinste Therapiepause Ängste aus, und sie stehen in keinem Verhältnis zu der wirklich ausfallenden Zeit. Im Gegenteil: es fühlt sich so an, als wenn mein Therapeut sich für immer von mir trennt. Was mir hilft, ist mir dessen auch bewußt zu werden und so die Angst zu reduzieren. Der Vergangenheit die Macht zu nehmen, dem Hier und Jetzt vertrauen - auch ein Weg für dich?

Es ist nicht immer leicht, den geeigneten Weg zu gehen - trotz aller Bedenken und Unsicherheiten - doch wenn du ein Ziel hast, auch wenn es noch so klein ist, wird es einfacher und machbarer. Gibt so einen Lichtblick für dich?

Neben Selbstzweifeln und der Abhängigkeit von anderen ein Stück an sich selbst glauben, der Kraft in uns zu vertrauen - kann vieles möglich machen. Am schwersten ist es, wenn wir uns abhängig machen von der Meinung und dem Tun anderer, wenn wir unsicher sind, ob wir das Richtige tun und ob wir es überhaupt wert sind, so oder so zu handeln. Die Entscheidung, die ich treffe, egal ob andere sie gut oder schlecht finden, sind wohl die besten.

Liebe Grüße
Susan


Frauw
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Frauw »

Liebe(r?) Aude, liebe Susan,

es sind oft meine Freunde, bei denen ich mich so fühle, es ist vielleicht ein wenig paradox, weil die mich ja auch am besten kennen, aber irgendwie habe ich wohl zu hohe Erwartungen an sie und an Bekannte habe ich gar nicht die Erwartung, dass sie mich sehen.
Deswegen hast Du auch so Recht, Aude, Ich-Botschaften sind so wichtig, wie soll sonst jemand erkennen, wie es einem geht?
Es ist wohl noch meine Hoffnung ganz tief in mir drinnen, dass mich jemand ohne Worte versteht, obwohl ich in drei Jahren Therapie natürlich gelernt habe, dass es das nicht gibt, trotzdem ist es schwer, diese Hoffnung zu begraben.

Ja, und es ist so etwas Vergangenes, was da die Ängste in mir auslöst, so, wie Du das Susan auch beschreibst. Realitätsüberprüfung finde ich auch immer eine gute Idee, aber manchmal klappt es nicht und dann werde ich wütend auf mich, dass es nicht klappt und setze mich total unter Druck - was wohl der große Fehler laut meiner Therapeutin ist.
Klappt es bei Dir, Susan, dieses Hier und Jetzt bewusst machen? Weil ich mir vorstellen kann, wie schrecklich es sich anfühlen muss, wenn Dein Therapeut zum Beispiel im Urlaub ist.

Und Du hast so Recht Susan, dass es so wichtig ist, an sich selber zu glauben und vor allem daran zu glauben, dass man seine eigene Meinung, seine eigenen Gefühlen haben DARF, ich glaube, dann wären auch diese ganzen Zweifel nicht dauernd.

Auf jedenfall vielen Dank für Eure lieben Worte, die haben mir sehr geholfen, vor allem zu sehen, man ist nicht so ganz alleine und ganz so anders, wie man glaubt!

Liebe Grüße
Silke
Frauw
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Frauw »

Hallo,

ich wollte hier nochmal schreiben, weil es mir momentan so viel schlechter geht, eben wegen dem schon oben besprochenen Thema und habe gleichzeitig das Gefühl, ich nehme mir zu vie Platz, wenn ich hier nochmal schreibe...Würde aber gerne die Meinung anderer hören.

Bei meiner Therapeutin hatte ich Gestern die letzte Stunde, einen Tag vorher, war ich Abends mit einer Freundin verabredet, die hat mir aber abgesagt, weil sie Besuch von einem Typen bekommen hat, mit dem sie mal was hatte. Das hat mich schon total fertig gemacht, weil es einfach in die Wunde gestochen hat, eben das Gefühl, eh alleine zu sein, niemand sieht mich, ich bin egal - habe ihr das auch gesagt und sie hat sich entschuldigt. Ein Tag später (also Gestern) habe ich dann bei der Freundin angerufen, weil es mir so schlecht ging, ich nur geweint habe und mich total verlassen gefühlt habe, aber der Typ war noch da, ich habe ihr aber klar gesagt, dass es mir total schlecht geht und gefragt, ob wir uns um 5 für ne Std treffen, aber da hat sie Nein gesagt.
Das warfür mich irgendwie das schlimmst, weil ich weiss, dass ich mich mit jemanden, der mr Nahe steht und dem es so schlecht geht, getroffen hätte, trotz eines Typens.
Eine andere Freundin hat mir das dann ganz klar erklärt "Du würdest das machen, Du bist da aber auch sehr sensibel, fast niemand würde das sonst machen" - ja, und das hat mich total aus der Bahn geworfen.
Es ist, als ob man mir den Boden unter den Füßen weggezogen hätte, irgendwie den Lebensgrund, weil ich so enttäuscht bin, weil ich Hilfe wollte, und der Freundin war es egal und noch schlimmer, die Erkenntnis, fast jeder hätte so gehandelt. Das heisst ja dann, dass ich anscheinend Bereit bin mehr zu geben, als andere mir -und damit kann ich irgendwie nicht Leben, das macht so hoffnungslos.

Mit der Freundin habe ich danach gesprochen und sie hat mir auch gesagt, dass es ihr Leid tue, dass sie zu sehr bei sich war, sie hat das nicht wahrgenommen, obwohl ich es deutlich ausgedrückt habe, sie meinte, sie war da zu sehr bei sich, im Nachhinein weiss sie auch, dass sie ZU sehr bei sich war.
Aber irgendwie hilft mir das nicht, die Enttäuschng ist da, eben weil es MEIN Thema ist, MEINE Angst, das Alleinesein, und dann ist auch noch die Therapeutin in Pause, irgendwie hänge ich gerade in der Luft, weiss nicht mehr weiter, wie gessagt, irgendwie ist mein Lebensgrund weg, ich kann irgendwie nicht mehr, es ist alles so hoffnungslos.

Ich wollte nicht so jammern, tut mir Leid. Ich wollte nur gerne hören, wir würdet ihr mit so etwas umgehen, mit der Erkenntnis, man ist alleine (wenn auch nicht böse gemeint, von dem anderen, ich mag meine Freundin ja noch trotzdem total gerne und kann es ja auch teilweise verstehen) und mit der Enttäuschung.

Hmm, vielleicht hat ja jemand bis hier gelesen, würde mich freuen.

Liebe Grüße
Silke
wuschel
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von wuschel »

Frauw
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Frauw »

Ich habe "Typ" geschrieben, weil es einfach nur um Sex mit einem Mann ging und nicht um Liebe oder so etwas. Da finde ich den Ausdruck "Typ" angemessen, damit wollte ich verdeutlichen, dass der als Mensch für die Freundin nicht wichtig war.

Und wenn man sich einen Mann sucht und eine Familie gründet, dann ist alles gut?

Mehr will ich dazu nicht schreiben,bestätigt nur irgendwie den Titel meines Beitrags.
wuschel
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von wuschel »

Paulinchen2601
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Paulinchen2601 »

Hallo,

@Wuschel:
Also wenn ich Dich richtig verstanden habe:
"Man suche sich einen Partner, den man lieben kann - nimmt diese Partnerschaft dann für wichtig und schon sind alle Probleme, die Depressionen - Vergangenheit???"

ok - werde sofort in sämtlichen Tageszeitungen, Bekanntschaftsanzeigen schalten und ab sofort nur noch in solchen Lokalen sitzen - die bekannt sind für "Suchende" und "übrig gebliebene".
Wenn das auch eine Form von Therapiemöglichkeit ist - frage ich mich, warum sind wir dann hier drinnen - anstatt in einer Partnerschaftsbörse????

@Silke:
Ich kann Dir sehr gut nachempfinden - auch mir ging es immer wieder so. Immer wieder wurde mir bewußt gemacht, dass ich mehr für Freundschaften tat (getan hätte) als meine sogenannten Freunde für mich tun. (kenne solche Beispiele wie Du angegeben zur Genüge).
Ich denke auch, dass wir daher immer mehr "geben" weil wir uns selbst nicht so wichtig nehmen.
Leider kann ich Dir nicht wirklich einen guten Rat geben - denn den Weg den ich für mich eingeschlagen hab - der ist nicht für jedermann etwas.
Nach Jahren voller Enttäuschungen und Wunden habe ich alle meine "Freundschaften" auf "Bekanntschaften" umgestellt.
Das heißt ich erwarte von Ihnen nicht mehr - als ich eben von einem Bekannten, nicht jedoch von einem Freund erwarte würde.
Das Gefühl der Einsamkeit verschwindet dadurch nicht - aber ich habe auch keine Angst mehr verletzt zu werden. Schließlich erwarte ich auch nichts mehr.... von diesen Menschen. Die Einsamkeit kommt mir auch nicht mehr so quälend vor - schließlich hab ich sie durch diese Regelung selbst gewählt - und wenn ich heute weggehen möchte - sind Bekannte ebenso gute Begleiter wie Freunde.

Wahrscheinlich konnte ich Dir nicht wirklich weiterhelfen, aber vielleicht aufzeigen - Du bist mit Deinen Gefühlen und Gedanken nicht allein.

Liebe Grüße
Paulinchen
Paulinchen2601
wuschel
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von wuschel »

Frauw
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Re: Gefühl des Nichtverstandenwerdens und des Alleinseins

Beitrag von Frauw »

Liebe Paulinchen,

vielen Dank für Deinen lieben Beitrag. Ich stelle es mir sehr hart vor, sich selber die "Freunde" zu "Bekannten" zu machen und innerlich irgendwie nichts mehr zu erwarten. Aber natürlich hast Du auch Recht, dass man dadurch nicht mehr enttäuscht werden kann. Ist irgendwie alles ein wenig verzwickt.

Aber irgendwie fand ich es beruhigend, dass es auch andere gibt, die ähnlich fühlen und ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Dann fühlt man sich doch nicht soo alleine.

Deswegen, noch einmal vielen Dank!

Liebe Grüße
Silke
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