Ärzte als Grund für Depressionen?

cool
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Beitrag von cool »

bigcoder

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von bigcoder »

<werde mich später nochmal melden, muss an meiner Ausdrucksweise arbeiten, da meine Ausrucksweise im Internet NICHT der Ausdruckdweise in Real entspricht.>

Hallo cool,

danke für deine Antworten, ich habe mir darüber folgende Gedanken gemacht:

Zitat: "Vielleicht könnten wir uns darauf einigen, dass du ein Trauma hast." Darauf können wir uns einigen.

Zitat: "Ich sehe aber, dass du über die Jahre doch besser mit allem zurechtkommst." Das ist soweit ganz richtig, allerdings sind meine Methoden "in Einsamkeit und mit zuwenigen Informationen" entstanden. - Um über eine "Sache", eine "Information" nach zu denken, brauche ich (leider) relativ lange u.U., da ich erst "Tipps" bekomme, seit dem ich Internet habe. (Also 1999/2000.)

Zitat: "Ich finde man sollte die Dinge pragmatisch und stets positiv sehen." Sowas habe ich (leider) nie gelernt. Wird also noch ewig dauern, bis ich das kann. - Aber danke für den Tipp.

Zum Beitrag, wo du über deine Erfahrungen mit den harten Contactlinsen schreibst, (möchte jetzt nicht den kompletten Beitrag zitieren, ) habe ich noch Folgendes zu sagen:
Bei den Contactlinsen bin ich (laut Aussage des Optikers der UNI-Klinik) ein Einzelfall. - Es wäre nur schön gewesen, wenn ich gewußt hätte, das man die Contactlinsen wieder umtauschen/abgeben kann.

Jetzt noch was in eigener Sache:

Das Ärzte Informationen zurückhalten, ist kein Einzelfall! Von meinen Ärzten war KEINER dazu bereit, mir die rechtlich zustehende Kopie der Krankenakte auszufertigen. - Auch Sewi hat solche Erfahrungen machen müssen, denn der Chirurg, der die OP bei ihr verpfuschte, hat bis heute keine Kopie der Krankenakte raus gegeben. (Das Gericht findet das übrigens in Ordnung, das sie als Patientin ihre Kopie der Krankenakte NICHT bekommt.)

MfG Michael alias BigCoder
bigcoder

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von bigcoder »

Hallo wobadong,

du vergleichst also das Tragen einer Brille, das Tragen von Contactlinsen und das Einnehmen von Medikamenten mit der Raumfahrt?

Ausserdem: Die Menschen, die sich ins Weltall "schießen" lassen wissen, worauf sie sich einlassen. (Das der Einsatz lebensgefährlich sein kann, ist ALLEN Atronauten bekannt und bewußt!) - Bei Einer OP weiß man das z.B. nicht, denn der Chirurg kann ggf. eine "Zwangsbehandlung" ("Zwangs-OP") durchführen und diese gegenüber dem Patienten und/oder Gericht als "100%ig freiwillige OP" darstellen.



Heute ist schönes Wetter, da werden wir wohl auf den "Kahlenberg" fahren und dort Spazieren gehen. (Aber zuerst kochen wir hier Mittagessen.)

MfG Michael alias BigCoder
deary
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von deary »

Hallo ihr Lieben!

Hier steht zwar schon genug zu dem Thema, aber ich kann es nicht lassen, hier auch noch meinen Senf dazu zu geben.



Als Grund für Depressionen würde ich Ärzte nicht nennen, aber zur Aufrechterhaltung haben sie bei mir mehr als einmal beigetragen!

Gehöre auch eher zum Patiententyp, der alles hinterfragt und sein eigener Experte ist.

Mein Arzt kann damit gut umgehn, meine Psychologin weniger.

Sie ist manchmal irritiert, wenn ich ihre Ratschläge nicht 1:1 umsetze, sondern noch andere einbeziehe.

Und mein Arzt tut sich ziemlich schwer mit der Medikation.

Er ist zur Zeit vom Citalopram bei mir nicht abzubringen, er ändert dann lieber die Dosierung, als mir was anderes zu geben.

Ich habe aber derartige Nebenwirkungen, und zu wenig Wirkung, so dass es zwischen uns beiden immer deswegen knistert...

Man darf halt eines nicht vergessen:

Ärzte sind auch nur ehemalige Universitätsabsolventen!!!!

(Tschuldigung an eventuell mitlesende Docs)

Liebe Grüße
und noch einen schönen Sonntag
wünscht
Deary
queen
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von queen »

Hallo,

habe zwar nicht alle Beiträge gelesen, finde es aber merkwürdig, dass dieser Beitrag so viel Interesse findet!! Ein Arzt kann niemals Grund für eine Depession sein! Weder war er in der Regel bei der Zeugung eines seines Patienten ( genetische Ursachen für Depressionen ), noch hat er bei sonstigen Gründen seine Finger im Spiel gehabt. Wenn es so wäre, wäre ich ja blöd zu ihm zu gehen.

Natürlich gibzt es gute und schlechte Ärtze, wie es gute und schlechte Menschen gibt!

Um mit meinem Vorschreiber übereinzustimmen, kann es höchstens sein, das der von uns gewählte Arzt nicht der richtige für uns ist, aus was für Gründen auch immer!! Wäre schön, wenn sich mal jemand wieder mit den Leuten im Netz beschäftigt den es wirlich schlecht geht!!!!
Selbstmitleid und der nicht vorhandene Wille zur eigen Veränderung finde ich zum kotzen !!

MfG
malin
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von malin »

Liebe Sanne,
eigentlich wollte ich in diesem Thread nicht mehr schreiben, weil eigentlich alles gesagt wurde und die Diskussion irgendwie nirgendwohin führt...außer in dieselbe Richtung, wie schon bei früheren Diskussionen...

Aber Deiner Aussage, dass Ärzte niemals der Grund für Depressionen sein können, muß ich dann doch widersprechen und Dich bitten, den ganzen Thread zu lesen, bevor Du eine solche Meinung äußerst.
Aber für Dich schreibe ich es auch noch einmal: Mit Sewi, bigcoder und mir sind es hier im Forum schon drei Menschen, die psychische Probleme und u.a auch Depressionen durch ein Trauma, welches auf ärztlichen Behandlungsfehler beruht, haben.

Und es gibt im Bereich von Eltern einen nicht unerheblichen Teil, bei denen geburtshilfliche Behandlungsfehler zu Schädigungen bzw. Behinderungen oder Todefällen der Kinder und /oder Müttern führen. Diese Eltern (und oft auch die Kinder) haben durch das erlebte Trauma auch oft Depressionen und andere psychische Erkrankungen als Folge.
Natürlich macht dieser Teil der depressiven Bevölkerung nur einen kleinen Anteil...aber es gibt auch Depressive, die aufgrund von ärztlichen Eingriffen psychisch krank sind...also bitte nicht so schnell und pauschal urteilen...
Nele
queen
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von queen »

Hallo Nele,
das meinte ich nicht! Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel, hat jeder von uns in der Schule gelernt! Aber ich erinnere an den Ausgang dieder Diskussion, und der hat nichts mit den von dir beschriebenen Vorgängen zu tun, sondern lässt eine notwendige Eigenverantwortung vermissen.

PS. Würde auch gerne meinen Ärzten die Verantwortung für mein Seelenhelil übertragen, geht aber nicht, wenn ich gesund werden will!!!

MfG Sanne
malin
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von malin »

Hallo Sanne,
alles klar...
Ich sehe auch gerade, dass Du hier noch nicht viel geschrieben hast, also vermutlich noch nicht soo lange im Forum bist.
Bigcoder hingegen weilt hier schon länger und daher kennen hier einige ihn, seine Geschichte und die immer wieder kehrenden gleichen Diskussionen schon...und wissen es einzuordnen.
Aber ab und zu hofft man, dass die Entwicklung vorangeht...
Aber ich denke, hier im Thread ist alles zum Thema gesagt...
Liebe Grüße
Nele
bigcoder

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von bigcoder »

Hallo,

wie ich sehe ist die ursprüngliche Frage von mir (mal wieder?) falsch verstanden worden! Ich versuchs mal neu zu formulieren.

Mir ging es NICHT darum zu sagen, das "alle Ärzte böse sind", sondern um folgende Situation:

PatientIn X ist Opfer einer Fehlbehandlung/Pfusches. PatientIn X erkrankt deswegen an Depressionen und/oder an PTBS. PatientIn X geht mit dem Problem zum Psychiater/Psychologen, um Hilfe in Richtung Verarbeitung/damit leben können zu bekommen. --- Psychiater/Psychologe versucht PatientIn X gnadenlos einzureden, das Er/Sie daran Schuld sei, und nicht der Arzt. -> Hilfe abgelehnt! <- Meine Frage nun: Warum wird man dann "abgelehnt"? (Ist es der "eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus"-Effekt?)

MfG Michael alias BigCoder
Antje
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von Antje »

Vielleicht sollte PatientIn X einfach mal den Therapeuten wechseln!!!!

Antje2
malin
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Registriert: 27. Jun 2003, 22:57

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von malin »

Hallo bigcoder,
auch diese Frage ist im Prinzip schon beantwortet...so wie es bei Ärzten zwei Typen von Menschen gibt, so ist das auch bei Therapeuten und bei allen anderen Menschen auch...es gibt immer mindestens zwei Seiten im Leben: sprich es gibt Therapeuten, die werden Kollegen bzw. Ärzte nicht "anrühren" und es gibt solche, die den Patienten ernstnehmen und versuchen, für ihn eine gute Therapie zu machen, auch wenn der Patient schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht hat. Punkt.
Anders kann man die Frage nicht beantworten und im Übrigen stimme ich Antje zu...Patient X soll sich Ärzte und Therapeuten suchen, die ihm gut tun...Ende.
Alles Gute für die Suche...
Nele
sewi2004

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von sewi2004 »

patientIn x lebt leider in einem land, indem man nicht auf krankenkassenkosten von therapie zu therapie wandern und zwischen den therapeuten nach belieben gustieren kann. patientIn x lebt in einem land, in dem man jede psychotherapiestunde zur gänze aus der eigenen tasche bezahlen muss.

der ersten therapeutin traut sich patientIn x nichts über ihr trauma sagen, weil sie ihr nicht vertrauen kann (damals meint sie noch zu sehr, daß ärzte und therapeuten unter einer decke stecken), nach einem halben jahr wird patientIn x von dieser therapeutin in eine akutklinik eingewiesen. bei der nächsten psychotherapeutin traut sich patientIn x endlich sagen, was sache ist, und diese therapeutin überzeugt sie davon, gegen den arzt rechtliche schritte einzuleiten. nach einem halben jahr verweist die therapeutin patientIn x ebenfalls in eine klinik und teilt ihr mit, daß sie die psychotherapie aus gesundheitlichen gründen beendet. nach der zweiten therapie hatte patientIn x kein geld für psychotherapie mehr, sondern nur noch angst vor dem negativen ausgang der gerichtsverhandlung, der patientIn x ihre ganzen ersparnisse kosten und in schulden stürzen wird.
flora80
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von flora80 »

Hallo Antje!

Da is wat dran...
Eigentlich wollte ich in diesem Thread nicht schreiben, weil ich weiß, welche Ausmaße das ganze hier nimmt. Aber da das nun eh schon eingetreten ist, kann ich auch schreiben. Das Thema ist nämlich auch ziemlich nah an mir dran. Vielleicht bringt es ja jemanden weiter, wenn ich berichte, wie ich mit dem Problem umgegangen bin und zu welchem Ergebnis ich bisher gelangt bin.

Ich habe mit Ärzten auch eher unschöne Erfahrungen gemacht, möchte aber nicht in's Detail gehen. Jedenfalls hat das bei mir auch sehr weitreichende psychische Schäden hinterlassen. Mitlerweile bin ich zu folgenden Ansichten gekommen:

1. Ärzte machen Fehler, genau wie jeder Mensch
2. Von Ärzten anderer Fachrichtungen kann man nicht unbedingt erwarten, daß sie sich übermäßig gut in Psychiatrie und Psychologie auskennen, auch wenn es für viele Menschen natürlich wünschenswert wäre
3. Es gehören immer mindestens zwei Menschn zu einem Problem
4. Es ist gut, Gefühle wie Hass und Trauer zuzulassen und die Wut, Enttäuschung, was auch immer aus dem Problem resultierte, an der richtigen Stelle loszuwerden und nicht völlig unbeteiligte Menschen mit immer der selben Leidensgeschichte zu belasten. Denn selbst wenn diese einem bestätigen, daß der Arzt oder wer auch immer echt Mist gebaut hat und "Schuld" am Unglück ist, so bringt einen das KEIN STÜCK WEITER.
5. Ängste und Hassgefühle kann man nicht auf bestimmte Berufsgruppen verallgemeinern. Ich habe das eine Zeit lang getan. Wenn ich immernoch dieser Ansicht wäre, dann wäre ich Tot. Jeder Mensch ist anders. Auch Ärzte. Auch Psychotherapeuten.
6. Es gibt durchaus Self-fulfilling prophecies. Wenn ich mit der paranoiden Ansicht zu einem Arzt gehe, daß dieser mich belügen wird, mich nicht verstehen wird, mir Informationen vorenthalten wird, mich extra leiden lassen wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß das passiert, relativ hoch....

In diesem Sinne,

Flora, die nicht verziehen, aber verstanden hat und die seitdem täglich mit einem Trauma weniger kämpft, auch wenn sie nichts vergisst
sewi2004

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von sewi2004 »

"Von Ärzten anderer Fachrichtungen kann man nicht unbedingt erwarten, daß sie sich übermäßig gut in Psychiatrie und Psychologie auskennen."

eben deshalb gibt es gesetze. zb das gesetz über die ärztliche pflicht, den patienten vor einem eingriff aufzuklären. leider existiert diese ärztliche pflicht nur auf dem papier, denn tatsache ist: wenn ein arzt nicht aufklärt, braucht er keine sorge zu haben, dafür belangt zu werden. der patient hingegen muss mit dem schaden allein zurechtkommen und bleibt sich selbst und seiner verzweiflung überlassen. der arzt hat es gut gemeint, das genügt. und der patient trägt die volle verantwortung für alle folgen.

und richtig, man kann zb von einem chirurgen nicht erwarten, daß er sich mit psychologie und der menschlichen seele besonders gut auskennt. wie wir bereits (s.o.) gelernt haben, kann man auch nicht erwarten, daß er sich an seine ärztliche aufklärungspflicht hält. von einem gericht jedoch sollte man eigentlich schon erwarten können, daß es expertengutachten die angemessene beachtung schenkt.
bigcoder

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von bigcoder »

Hallo,

"Von Ärzten anderer Fachrichtungen kann man nicht unbedingt erwarten, daß sie sich übermäßig gut in Psychiatrie und Psychologie auskennen."

Sowas erwarte ich auch nicht. - Aber das man nicht lügen soll, sollte doch jedem Arzt eigentlich bekannt sein, oder?

Fals Alles in D (und in A) ist gesetzlich abgesichert. - Vom Brot im Supermarkt über Arbeitsrechtliche Dinge, ja sogar Gefangene im Gefängnis unterliegen gewissen Regeln und Rechten! - Nur bei Ärzten gibt's das nicht. Ärzte müssen sich an KEINE Gesetze halten und gegenüber Ärzten hat man als Patient auch KEINE Rechte! (Stellung "Patient = Sklave, Arzt = Gott"???)

MfG Michael alias BigCoder
Jeanne
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von Jeanne »

Ich würde mir wünschen, dass dieser Thread ein Ende findet, ihr dreht euch im Kreis, es ist alles gesagt was zu sagen ist, alles was nun noch komt, ist eine nur andrere Nuance des immer gleichen Themas. MIr geht da wie schon einaml weiter vorne erwähnt, das ich den Eindruck bekomme, dass anderes zu kurz kommt. Stellt euch ein Leben ohne Ärtze vor...
Themawechsel,bitte!!!!!!
Jeanne
sewi2004

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von sewi2004 »

was bringt dich bloß so auf die palme jeanne? keiner zwingt dich, diesen thread zu lesen. in diesem thread geht es um ärztliche behandlungsfehler und depression als ihre folge, in einem anderen thread geht es um andere dinge, die dir vielleicht thematisch mehr zusagen. wenn dir dieses thema hier nicht gefällt, warum liest du dann noch hier und wechselst nicht den thread?
flora80
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Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von flora80 »

Hallo Sewi!

Da hast du sicher recht. Für manche Menschen ist es gewiß wichtig, sich per Gericht bestätigen zu lassen, daß jemand einen groben Fehler gemacht hat.
Ich selbst habe mir diesen Weg erspart, weil es mir nicht hilft, ob jemand bestraft wird oder ob ich Geld bekomme oder ob von öffentlicher Seite bestätigt wird, daß ich "im Recht" bin. Für mich steht im Vordergrund, mit mir selbst zu einem befriedigenden Umgang mit dem Trauma zu kommen und dazu brauche ich persönlich keine offizielle Bestätigung. Für mich ist es wichtig, mich aus einer Opferposition innerlich herausgearbeitet zu haben. Dennoch kann ich verstehen, daß andere eher den Weg durch die Justiz wählen. Ich selbst finde das nicht zwangsläufig notwendig für den Umgang mit einem Trauma, sondern für mich zählt die Position, aus der heraus ich diesem Menschen heute gegenübertreten könnte.

Lieber Gruß,

Flora
sewi2004

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von sewi2004 »

liebe flora!

mein freund bigcoder hat sich meine geschichte angehört und folgendes auseinandergesetzt. er sagte zu mir: sofort nach der traumatisierung hast du alles versucht, du bist alle wege gegangen, die sich angeboten haben. du hast 1) psychologische hilfe gesucht. aber psychiater haben dich mit medikamenten vollgepumpt und psychotherapeuten haben dich abgeschoben. du hast 2) versucht, mit deinem schädiger zu reden, aber dieser hat die herausgabe deiner krankenakte sowie jedes gespräch mit dir verweigert. 3) hast du die besten ärzte, die du kriegen konntest, um hilfe gefragt, aber sie waren ratlos. erst als letzten schritt, und nachdem dich das alles schon viel geld gekostet hatte, hast du rechtlichen beistand gesucht.

und es ist wahr. aber für alle diese versuche, mit meiner situation fertig zu werden, wurde ich nur bitter bestraft und sonst nichts.

und glaube mir: ich hab mir oft gewünscht, ich hätte irgendeine klare erkennbare psychiatrische erkrankung, wie endogene depression, eine angststörung, eine zwangsstörung oder eine psychose, aber das hab ich alles leider nicht. was ich habe, ist ein trauma durch eine ärztliche fehlbehandlung. und damit wollen eben andere ärzte und auch die meisten psychotherapeuten möglichst nichts zu tun haben. DAS ist das problem!

grüße

sewi
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von flora80 »

Liebe Sewi!

Ich antworte in einem neuen Thread, weil dieser schon so ellenlang ist!
...
sommer
Beiträge: 35
Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: Ärzte als Grund für Depressionen?

Beitrag von sommer »

Lieber Big Coder
Ich lese gerade nach einer Nachtschicht in diesem Tread.
Das Leben war schon immer lebensgefährlich.
Wenn ein Flugzeug abstürzt, übernimmt die Fluggesellschaft auch keine Haftung.
Wenn dies gesetzlich so wäre, gäbe es wahrscheinlich keinen öffentlichen Personenflugverkehr.
Ich bin mir durchaus im klaren, daß in Deutschland die Rechtsprechung nicht im allen Bereichen in Ordnung ist.
Umso schlimmer ist es noch, wenn man selber zu Schaden gekommen ist und dann zusehen muß, daß andere Menschen genauso zu Schaden kommen, da die Gesetze nicht den menschlichen Bedürftnissen und gesellschaftlichen Gegebenheiten angepaßt werden.
Weiter oben beschrieb Wobadong aber auch die Kehrseite der Medaille, wenn alle Rechtsklagen erfolgreich sind an einem Fall einer Frau, die zum Glück noch in Frankreich eine Krankenversicherung hatte und somit am Rückenmark sich den Tumor erfolgreich wegoperieren lassen konnte,und in der USA keinen Chirurg fand, der selber das Risiko, oder dessen Berufshaftpflichtversicherung das Risiko getragen hätte.
Selber bin ich trotz meiner Mißlichen Lage in der Leistungsgesellschaft nicht mithalten zu können und kaum Freunde in meinem Umkreis zu haben, sehr froh in Deutschland zu leben.
Denn die Einblicke, die ich in das Ausland hatte, haben mich aus verschiedensten Gründen zu der Erkenntniss gebracht: Wenn ich noch mal gesund werden kann,von der Depression geheilt werden kann, dann am allerwahrscheinlichsten hier in Deutschland.
Und das trotz dem maroden Gesetzen.
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