Am Ende!

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queen
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Am Ende!

Beitrag von queen »

Hallo Ihr!

Eigentlich fehlt mir die Kraft zu schreiben.
Eure Beiträge zu lesen empfinde ich als noch schwerer! Liegt aber nicht an Euch, sondern an meiner magelnden Konzentrationsfähigkeit!
Eigentlich habe ich gedacht ich hätte es geschafft!!! Aber nun wieder der absolute Nullpunkt!!! Ich empfinde mich als absolute Zumutung für meine Familie!! Erwarte keine Antwoten, wollte das nur mal gesagt haben!!
paradiddler
Beiträge: 237
Registriert: 19. Sep 2003, 08:21

Re: Am Ende!

Beitrag von paradiddler »

Hallo Sanne,

als ich aus der Tagesklinik entlassen wurde, habe ich von meinen Mitpatienten zum Abschied unter anderem eine Karte bekommen, auf der eine Spirale zu sehen war - eine Aufwärtsspirale, die meine zukünftige Entwicklung symbolisieren sollte. Zu dieser Spirale gehörte aber auch, dass es nach einer gewissen Zeit des Aufschwungs wieder ein wenig bergab ging, um dann wieder bergauf gehen zu können. Und genauso ist die Entwicklung auch passiert. Auch ich habe immer wieder totale Durchhänger. Dann versuche ich an meine kleinen Fortschritte zu denken.

Das wollte ich nur kurz sagen.
Stefan


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Der Kampf gegen den Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.
Emily
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Am Ende!

Beitrag von Emily »

Hallo Sanne,

was ist denn passiert, dass es dir nach der Besserung wieder so schlecht geht? Kannst du diese Veränderung schon analysieren und deine Schlüsse daraus ziehen?

Der Gedanke, du wärest eine "Zumutung" für deine Familie, ist schon fast typisch für eine Depression. Doch in der D. sind viele Gedanken schlicht und ergreifend falsch, habe es selbst erlebt. Man ist davon überzeugt, dass es so ist, wie man es empfindet, dabei sind die Gedanken aus der Krankheit erwachsen. Die D. suggeriert einem gerne, man wäre eine "Zumutung" für die Familie und andere. Wenn es dir irgendwie möglich ist, dann versuche ein wenig zu trennen zwischen dir als Mensch und der Krankheit. Du bist keine Zumutung für deine Umwelt, die Krankheit ist eher eine Zu-mut-ung für dich. Könnte es dir helfen, das Wort "Zumutung" mal in seine Einzelteile zu zerlegen? Die Krankheit mutet dir etwas zu. Da ist sicherlich viel Negatives dabei, darüber brauchen wir hier kein Wort zu verlieren, aber sie mutet einem auch zu, das eigene Leben auf den Prüfstand zu stellen, die Fehler darin aufzuspüren, Veränderungen anzugehen. Man braucht Mut, das alles anzugehen, sich darauf einzulassen. Aber man gewinnt auch Mut dadurch.

Bist du in Therapie?

Grüße von
Emily
queen
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Registriert: 12. Aug 2005, 19:11

Re: Am Ende!

Beitrag von queen »

Hallo Stefan, Hallo Emily!

Vielen Dank für eure netten Worte!

Mein Ratio sagt ja! Mein Gefühl sagt was soll's!

Habe leider wirkliche Endstimmung! Was hat es ausgelösst? Etwas was mich an meine traumatischen Erinnerungen erinnert.

Bin ich z.Zt. in Therapie? Nein !

Ging mir ja auch bis vor 4 Wochen so gut wie nie!!

Will ich in eine Klinik ? Ja!!

Habe ich Angst davor ? JA !!!!!!!!!!!

MfG

Sanne
paradiddler
Beiträge: 237
Registriert: 19. Sep 2003, 08:21

Re: Am Ende!

Beitrag von paradiddler »

Hi Sanne,

warst du schon mal in irgendeiner Klinik? Ich kann nur sagen, dass die Tagesklinik eine ganz wichtige Erfahrung für mich war. Angst brauchst du bestimmt nicht zu haben.

St.


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queen
Beiträge: 56
Registriert: 12. Aug 2005, 19:11

Re: Am Ende!

Beitrag von queen »

Hi Stefan,

ja das war ich und meine Erfahrungen waren dabei leider sehr negativ, obwohl ich mit sehr positiver Einstellung dorthin gegangen bin.Trotzdem weiss ich, dass es für mich wohl keine andere Alternative gibt! Habe das Gefühl dort absolut ausgeliefert zu sein. Zudem habe ich Angst meinen Erlebnisse erneut bearbeiten zu müssen! Vergessen, was ich Jahrzehnte konnte, wäre besser!!
In welcher Tagesklinik warst du und weshalb?

Sanne
Jeanne
Beiträge: 142
Registriert: 13. Jul 2004, 14:20

Re: Am Ende!

Beitrag von Jeanne »

Liebe Sanne!
HAbe grade deinen Thread erst egfunden und nachdem ich den gelesen habe, finde ich es um so toller, dass du in meinem geschrieben hast! DAnke. Wenn du in eine Klinik willst ist das doch eine gute Idee. Angst ja klar, kenn ich nu zu gut. Erinnerungen an traumatische Erlebnisse und Angst davor sie nochmal bearbeiten zu müssen. Vergessen wäre besser aber wie du siehst funktioniert das nicht. MIr macht das Angst, denn bei mir fängst es gerade erst langsam an, das Vergessen aufzubrechen. Noch habe ich keinerlei Erinnerungen an früher aber das dumpfe Gefühl, dass es einen Grund hat, dass ich mich nicht erinnere und ab und zu kommt dann ein Gefühl hoch die pure Angst!!
Ich hoffe du bekommst ganz schnell Hilfe, hast du den einen eheml. Thera zu dem du Kontakt aufnehmen kannst oder sonst Jemanden? Einen Arzt, bitte hol dir alle Hilfe die du kriegen kannst.
Dieses Gefühl der Zumutung für die Afmilie kenn ich nur zu gut, mir tun meine Jungs auch extrem leid. Aber was Emily geschrieben hat, finde ich sehr schön, vielleicht ist es ja wirklich die D. die eine Zumtung ist und nicht wir?
Lieben Gruß, Jeanne
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Am Ende!

Beitrag von Emily »

Hallo Sanne,

habe gerade in dem anderen Thread deinen Satz gelesen: "Wäre schön, wenn sich mal jemand wieder mit den Leuten im Netz beschäftigt den es wirlich schlecht geht!!!!"

Was können wir denn für dich tun? Und magst du mal ein bisschen mehr über dich erzählen? Vielleicht entwickelt sich ja dann ein Gespräch, das hilfreicher wäre für dich.

Gruß,
Emily
queen
Beiträge: 56
Registriert: 12. Aug 2005, 19:11

Re: Am Ende!

Beitrag von queen »

Hallo Emily!

Musste noch mal kurz auf eine Message in dem von mir monierten Thread antworten!

Aber über mich gibt es nicht viel zu sagen, ausser das es mir z. Zt. beschissen geht! Habe bisher immer Abstand von solchen " Internetveranstaltungen" genommen, weil viele sich am Ende in Belanglosigkeiten verlaufen.

Aber wenn du mehr über mich wissen willst:

Ich bin 43 Jahre alt und Mutter von zwei Söhnen (24 u. 16 Jahre alt). Ich bin in 3.Ehe mit einem wirklich attraktivem und lieben Mann verheiratet aber es hilft alles nichts!! Ich vermurks wirklich alles!! Meine Depressionen beherrschen unser Leben und ich glaube nicht, dass das mein Mann so noch lange mitmacht. Warum auch? Beruflich war ich bis vor 3 Jahren, als meine Krankheit so richtig zum tragen kam, sehr erfolgreich. Heute kann ich an frühere Zeiten leider nicht mehr anknüpfen, weil alle mehr mir mehr zutrauen als ich mir selber.

So what.
Sanne
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Am Ende!

Beitrag von Emily »

Hmmm, du sagst, du "vermurkst" wirklich alles. Vermurkst du wirklich alles? Ist es nicht eher so, dass dir die Krankheit vieles/alles vermurkst?
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du ein Trauma erlitten und du warst schon in einer Therapie, die dir aber nicht viel geholfen hat. Susan hat in einem anderen Thread folgenden Link gepostet zum Thema "Traumatherapien". Vielleicht findest du dort geeignete Hinweise.


http://www.schotterblume.de/therapie/therapie.htm


Ich vermute, du bist stark in dem Denken gefangen, dass du an deiner/eurer schwierigen Situation "Schuld" hättest. Wenn du aber ein Trauma erlitten hast, trifft dich daran keine Schuld. Es nutzt auch nichts, sich mit dem Schuldgedanken ewig zu befassen, man kommt damit überhaupt nicht weiter. Vielleicht findest du ja doch wieder den Mut, eine neue Therapie zu beginnen, das Trauma zu bearbeiten und dir dadurch eine neue Tür zu öffnen. Handeln ist besser, als stumm vor sich hin zu leiden. Es ist schwer, ich weiß.

Grüße von
Emily
SchafClaudia
Beiträge: 11
Registriert: 10. Aug 2005, 13:00

Re: Am Ende!

Beitrag von SchafClaudia »

Hallo Sanne,

ich war auch aufgrund eines Traumas in der Dr. Schlemmer Klinik in Bad Wiessee. Dort wird nicht mit dem "Ausgraben des Traumas", sondern mit der Stabilisierung des Betroffenen, nach Luise Reddemann gearbeitet. Es gibt dort körperzentrierte Therapie, Gesprächstermine, Imaginationsübungen, usw.

Claudia
"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können."
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