Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Antworten
Hannes90XXX
Beiträge: 154
Registriert: 10. Mär 2005, 11:27

Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Hannes90XXX »

Hallo ihr,

jetzt muss ich auch noch eine Frage an euch loswerden. Ich habe ja hier schon häufiger mal was beigetragen und vielleicht kennt jemand meine Story.
Ich nehme nun seit 3 Monaten genau Trevilor. Ich war in der Klinik wo ich ziemlich hoch eingestellt wurde (300mg, zeitweise sogar 375mg). Ob das so hoch hätte sein müssen weiß ich nicht. Dort wurde prinzipiell jeder erst mal mit Trevilor auf 300mg hochgefahren (innerhalb von 2 Wochen) dass schnell eine Besserung einsetzt. Ich habe mich dann auch nach ca. 3 Wochen ganz gut gefühlt. Es ging zwar auch hier und da mal wieder leicht bergab, aber das war erträglich weil es dann nur ein paar Tage mal etwas schlechter war.
Meine Blutwerte in der Klinik waren dann bei der Entlassung alle noch OK (Anfang Mai). Nur der CK-Wert war leicht erhöht (ein Muskelenzym namens Creatinkinase). Da ich einmal monatlich mein Blut untersuchen lassen sollte wurde festgestellt, dass der CK-Wert seitdem kontinuierlich gestiegen ist. Anfang Mai 190, Ende Mai 213, jetzt 281. Jetzt meinte mein Neurologe, dass das wohl vom Trevilor kommt und wir langsam ans Runterfahren denken sollten (er fand die Dosis von 300mg sowieso ziemlich hoch). Außerdem habe ich nun schon seit einigen Wochen leichte Muskelschmerzen und ein Ziehen in Armen und Beinen (wie ein Dauermuskelkater). AUßerdem leichte Schwächegefühle in Armen und Beinen.
Jetzt soll ich das Trevilor auf 150mg runterfahren (bis Mitte der Woche - ich hoffe das klappt ohne Rückfall und ohne Absetzerscheinungen). Dann werden meine Blutwerte erneut gemessen und hoffentlich ist dann der CK-Wert wieder etwas niedriger. Wenn nicht, muss Trevilor ganz abgesetzt werden, wovor ich Angst hätte, weil es mir doch ganz gut geholfen hat.
Hat jemand mit dieser Thematik schon Erfahrung? Hat jemand Trevilor absetzen müssen, obwohl es ihm gut geholfen hat aber er eben zu schlechte Blutwerte hatte oder zu starke Nebenwirkungen?
Welche anderen ADs könnt ihr empfehlen, die auch gut wirken und den CK-Wert nicht beeinflussen? Ich hab vorher schon Remergil 30mg genommen. Das hat stimmungsmäßig nichts gebracht!

Ich freue mich wenn ihr zahlreich schreibt.

Viele Grüße
Hannes
Murex
Beiträge: 46
Registriert: 13. Mai 2005, 15:19

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Murex »

Hi Hannes,

wie du ja weißt mußte ich auch Tevilor absetzen wegen dieser Muskelbeschwerden und dem erhöhten CK-Wert.
Jetzt unter Cymbalata (auch ein SSNRI wie Trevilor) habe ich wieder diese Beschwerden, allerdings etwas weniger als unter Trevilor und der CK-Wert ist auch runtergegangen.
Ich glaube mittlerweile auch, dass es von den Medikamenten kommt. Leider wirkt Cymbalta überhaupt nicht so gut wie Trevilor. Der Vorteil ist allerdings, dass es keine Freßanfälle auslöst und auch die Sexualfunktion bei mir nur etwas eingechränkt ist.
Es kann wirklich gut sein, dass wenn du Trevilor runter dosiertst, die Beschwerden besser werden. Ich weiß auch nicht, warum einige so viel von dem Trevilor nehmen und es dann auch noch vertragen. Bei mir haben 75mg 1x tgl. ausgereicht und ich hatte echt starke Depris mit permaneneten Angstgefühlen und dass über mehrere Jahre.

Wenn dir Trevilor hilft, dann wäge genau ab bevor du es absetzt. Denn es kann echt schwierig sein, ein neues Medi zu finden, was dir hilft (bei mir hat außer Trevilor nix so gut geholfen oder die NW waren nicht auszuhalten).

Wenn deine Beschwerden nicht so sehr einschränkend sind und der CK-wert nicht ins Unermeßliche schnellt, würde ich es jedenfalls nicht absetzen.

Außerdem kannst du auch noch versuchen mit Homöopathie die Beschwerden in den Griff zu kriegen.

L.G.

Murex
Hannes90XXX
Beiträge: 154
Registriert: 10. Mär 2005, 11:27

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Hannes90XXX »

Danke Murex für deine Antwort.
Mensch, das ist ja echt blöd bei dir, dass du auch wieder diese Muskelschmerzen hast. Wenn dann das Cymbalta auch nicht so gut wirkt.
Ich nehme jetzt seit heute nur noch 150mg Trevilor und hoffe, dass mir das ausreicht, dass ich stabil bleibe und andererseits meine Muskelbeschwerden weggehen. Am Freitag soll ich dann wieder zur Blutentnahme. Bis jetzt gehts mir soweit ganz gut. Mal ein Tag besser, dann wieder ein Tag schlechter. Worunter ich zur Zeit besonders leide ist eine starke Müdigkeit (vor allem morgens). Kann das vom Trevilor kommen oder sind das vielleicht Absetzsymptome / Reduktionssymptome?
Ich habe noch keine pflanzlichen Mittel ausprobiert (wie Z. B. Johanniskraut). Aber ich nehme die Fischölkapseln vom ALdi (wurde hier erst vor kurzem diskutiert). Aber die muss ich erst noch ein paar WOchen nehmen, dass sich da ne positive Wirkung einstellen kann. Außerdem nehme ich hochdosiert einen Vitamin-B-Komplex.
Ich habe auch nicht vor Trevilor ganz abzusetzen, wenn meine Beschwerden weggehen. Aber manchmal glaube ich, dass ich es vielleicht ohne Medis schaffen könnte, und dass ich vielleicht nur noch deshalb zur Zeit schnell depri und antriebslos bin, weil ich das Trevilor nehme (also von den Nebenwirkungen her). Verstehst du was ich meine?
Hast du schon Erfahrung mit pflanzlichen Medikamenten?

Viele Grüße

Hannes
Crossie
Beiträge: 104
Registriert: 26. Feb 2005, 15:15

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Crossie »

Hallo Hannes,

ich denke auch, wenn du unter den 150 mg Trevilor stabil bleibst und die Blutwerte sich verbessern, solltest du dabei bleiben.
Als ich das letzte Mal auf ein anderes Ad umgestellt wurde, hatte ich wieder einen Einbruch und außerdem die langen Wochen, die einem bevorstehen, um sagen zu können ob es wirkt oder nicht.
Und im ungünstigsten Fall wieder ein neues Ad auszutesten und all die Zeit, die man durchhalten muß/will.
Dann erspare es dir lieber, solange die Möglichkeit besteht.

Ich drücke dir die Daumen, daß du dabei bleiben kannst.

Liebe Grüße
Anke
Hannes90XXX
Beiträge: 154
Registriert: 10. Mär 2005, 11:27

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Hannes90XXX »

Hallo Anke,

also ich nehme jetzt seit gestern nur noch 150mg und mir gehts soweit ganz gut damit. Ich hoffe das bleibt so. Ich werde natürlich nur im Notfall ganz absetzen. Ich weiß, wie schnell alles wieder kommen kann, wenn man zu früh absetzt!
Danke für deine Antwort!

Viele Grüße
Hannes
mücke
Beiträge: 35
Registriert: 5. Apr 2005, 12:28

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von mücke »

Hallo Hannes

Erfahrungen mit dem Absetzen von Trevilor habe ich nicht, nur mit Zoloft, war der reinste Horror. Reduziere sehr langsam, achte dabei auf dein Befinden. Treten Verschlimmerungen auf oder auch ganz andere vorher nie da gewesene Beschwerden, kann es sein, daß du zu schnell reduziert hast. Diese Absetzprobleme können sehr heftig sein, treten aber auch nicht bei jedem auf.
Schau mal unter:
http://www.antidepressiva-absetzen.de
Dieser link ist noch im Aufbau. Es lohnt sich aber trotzdem darin zu lesen.
http://www.adfd.de
Hier kannst Erfahrungsberichte lesen u. mehr über das Absetzen erfahren.

Gruss Amma
Murex
Beiträge: 46
Registriert: 13. Mai 2005, 15:19

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Murex »

Hallo Hannes,

laß dich nicht verunsichern! Ich habe bereits 2x Trevilor ohne große Probleme
abgesetzt bzw. reduziert. Sollten doch Probleme durch die Reduktion bei dir auftreten, kann ich dir gerne ein paar Tips geben.
Übrigens ist Homöopathie nicht gleich pflanzliche Medikation.

L.G.
Murex
Brombeersaft
Beiträge: 287
Registriert: 25. Jan 2004, 15:08

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Brombeersaft »

Hi Murex

Kannst du die Tipps von dir hier einmal veröffentlichen?

Liebe Grüsse vom Zitronenfalter
Danyca
Beiträge: 21
Registriert: 7. Jul 2005, 07:54

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Danyca »

Wie man Trevilor absetzt ohne Probleme, wüßte ich auch sehr gerne. Mir ging es fürchterlich, das war ein echter Entzug.

150mg sollten eigentlich reichen. Das ist, soweit ich weiß, die übliche Dosis. Bei höherer Dosierung kommte es auch eher zu diesen NW bzgl. Herzfrequenz und Bluthochdruck.
Mir geht es unter Trevilor sehr gut. Ich fühle mich auch nicht so künstlich heruntergefahren, sondern ganz normal.
Anfangs hatte ich Remergil, das war die Hölle. Ich hab rasant zugenommen (Wasser eingelagert), 10 kg in 2 Wochen und der ganze Körper hat gejuckt. GRRRRRRRRR
Murex
Beiträge: 46
Registriert: 13. Mai 2005, 15:19

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Murex »

Hallo,

ich halte mich in der Regel nicht an die Vorschrift des Arztes beim Absetzen von AD.

Mein Arzt sagt immer 4-5 Tage die Hälfte der Medikation und dann ganz runter, was so natürlich nicht gut funktioniert hat.

Ich habe es öfters so gemacht, dass ich zwar die Dosis halbiert habe, aber wenn ich dann Absetzsymptome bekommen habe, habe ich gerade soviel wieder drauf gelegt, dass die Symptome wieder fast ganz weg waren.

Dann diese Dosis ein paar Tage (oder eine Woche) beibehalten und dann wieder etwas weniger (z.B. wieder die hälfte von der letzten Dosis nehmen). Treten wieder zu starke Symtome auf, wieder etwas mehr drauf legen (aber weniger als vorher!). Leichte Absetzerscheinungen sollte man versuchen auszuhalten, die gehen dann nach ein paar Tagen weg.

Man sollte also versuchen den Punkt zu finden, ab welcher Dosis die Asetzerscheinungen zu stark und eben gerade soviel mehr nehmen, dass diese nicht mehr vorhanden sind.

EEtwas schwierig ist dann von dem verbleibenden Rest runter zu kommen. Die Restdosis dann ca. 1 Woche beibehalten und dann davon wieder die Hälfte für ein paar Tage. Danach versuchen auf zu 0 zu gehen. So klappt es eigentlich ganz gut.

Wenn man Retardkapseln hat, einfach die Kapseln aufmachen und nur mit den Kügelchen dosieren. Die kann man auch ohne die Hartkapsel einwerfen.

Einfacher war das Absetzen beim Umstellen auf ein anderes AD (Trevilor --> Edronax bzw. Edronax --> Cymbalta). In diesem Fall habe ich etwa eine Woche die Hälfte genommen und dann nochmals ein paar Tage davon die Hälfte und dann auf 0. In diesem Fall merkt man zwar deutlichere Absetzerscheinungen; in beiden Fällen der Umstellung innerhab kurzer Zeit wurden die Absetzerscheinungen durch das jeweils folgende AD komplett abgefangen.

Gruß
Murex



Hannes schrieb:
> Hallo ihr,
>
> jetzt muss ich auch noch eine Frage an euch loswerden. Ich habe ja hier schon häufiger mal was beigetragen und vielleicht kennt jemand meine Story.
> Ich nehme nun seit 3 Monaten genau Trevilor. Ich war in der Klinik wo ich ziemlich hoch eingestellt wurde (300mg, zeitweise sogar 375mg). Ob das so hoch hätte sein müssen weiß ich nicht. Dort wurde prinzipiell jeder erst mal mit Trevilor auf 300mg hochgefahren (innerhalb von 2 Wochen) dass schnell eine Besserung einsetzt. Ich habe mich dann auch nach ca. 3 Wochen ganz gut gefühlt. Es ging zwar auch hier und da mal wieder leicht bergab, aber das war erträglich weil es dann nur ein paar Tage mal etwas schlechter war.
> Meine Blutwerte in der Klinik waren dann bei der Entlassung alle noch OK (Anfang Mai). Nur der CK-Wert war leicht erhöht (ein Muskelenzym namens Creatinkinase). Da ich einmal monatlich mein Blut untersuchen lassen sollte wurde festgestellt, dass der CK-Wert seitdem kontinuierlich gestiegen ist. Anfang Mai 190, Ende Mai 213, jetzt 281. Jetzt meinte mein Neurologe, dass das wohl vom Trevilor kommt und wir langsam ans Runterfahren denken sollten (er fand die Dosis von 300mg sowieso ziemlich hoch). Außerdem habe ich nun schon seit einigen Wochen leichte Muskelschmerzen und ein Ziehen in Armen und Beinen (wie ein Dauermuskelkater). AUßerdem leichte Schwächegefühle in Armen und Beinen.
> Jetzt soll ich das Trevilor auf 150mg runterfahren (bis Mitte der Woche - ich hoffe das klappt ohne Rückfall und ohne Absetzerscheinungen). Dann werden meine Blutwerte erneut gemessen und hoffentlich ist dann der CK-Wert wieder etwas niedriger. Wenn nicht, muss Trevilor ganz abgesetzt werden, wovor ich Angst hätte, weil es mir doch ganz gut geholfen hat.
> Hat jemand mit dieser Thematik schon Erfahrung? Hat jemand Trevilor absetzen müssen, obwohl es ihm gut geholfen hat aber er eben zu schlechte Blutwerte hatte oder zu starke Nebenwirkungen?
> Welche anderen ADs könnt ihr empfehlen, die auch gut wirken und den CK-Wert nicht beeinflussen? Ich hab vorher schon Remergil 30mg genommen. Das hat stimmungsmäßig nichts gebracht!
>
> Ich freue mich wenn ihr zahlreich schreibt.
>
> Viele Grüße
> Hannes
Danyca
Beiträge: 21
Registriert: 7. Jul 2005, 07:54

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Danyca »

Echt? Darf man die Retardkapseln öffnen? Wie macht man das dann? Ich habe nämlich Trevilor Retard. Nimmt man dann einfach immer weniger Kügelchen?
Klingt gut. Beruhigend. Ich muß jetzt einfach aus Neugierde ne Retardkapsel aufmachen.
Danyca
Beiträge: 21
Registriert: 7. Jul 2005, 07:54

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Danyca »

Hab nachgeschaut. Das geht ja echt. Ich bin begeistert!!!
Hannes90XXX
Beiträge: 154
Registriert: 10. Mär 2005, 11:27

Re: Trevilor wg. schlechtem Blutbild absetzen - welchen AD stattdessen nehmen?

Beitrag von Hannes90XXX »

Hallo Danyca!

Zu diesem Thema gibt es einen langen Thread: "Noch einmal Trevilor absetzen - Kügelchen rausschmeißen". Schau einfach mal in der Suche nach.

Grüße

Hannes
Antworten