Depression - Doch keine "Krankheit"?

Moondancer
Beiträge: 14
Registriert: 26. Jun 2005, 16:36

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von Moondancer »

An alle,

ich habe in den letzten paar tagen doch so einiges hier im forum gelesen. Was mir aufgefallen ist, ihr seid alle sehr belesen und gebildet nicht nur in bezug auf depression sondern ich meine echte allgemeinbildung.

Ich gehe sehr davon aus, dass euch schubladendenken ein graus ist.

Eins will jedoch nicht in meinen kopf:
Warum ist es euch so wichtig ob depression störung oder krankheit ist? Ist es nicht auch eine art von schublade die sich da nun auftut? Eine Schublade auf der krankheit steht und eine Schublade worauf geschrieben steht störung. Ihr zerbrecht euch den kopf wo ihr nun hinein sollt.
Warum ist es euch so wichtig, soll das eurer neues zuhause sein?

Wenn schon schublade, dann hüpft in die, die euch gerade gefällt wechselt sie meinetwegen täglich und lasst euch nicht für alle zeit in dieser einsperren.

Lea
die gerade das nasenspitzel ein wenig ins schubladel "maniechen" steckt.
fish
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Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von fish »

Hallo Lea,
der Mensch braucht Ordnung. Das Nachdenken über Schubladen gibt neue Ordnung. Es hört nicht auf, ist immer wieder neu, und es ist gut so.

Die Beschäftigung damit gibt neue Erkenntnisse. Nach Belieben herumhüpfen ist angenehm, führt nicht zu Erkenntnisgewinn.

Liebe Grüße auch an alle hier

die Wanda

- ich werde mich hier an dieser Stelle in aller Form aus dem Forum verabschieden -
Machts gut und seid achtsam zu euch und weniger übertrieben verantwortlich zu anderen, dann sei ihr schon auf dem richtigen Weg.

Aus dem Tao te King Einundsiebzig:

Zu wissen, dass man nicht weiß, ist erhaben.
Nicht zu wissen, dass man weiß, ist krank.

Wenn jemand der Krankheit müde ist, ist er nicht krank.
Die Weisen sind nicht krank, sie sind der Krankheit müde.
tomroerich
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Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von tomroerich »

Hey Wanda, warum so plötzlich? Geht dir was gegen den Strich oder bist einfach müde? Bist doch ne echte Bereicherung hier, woran liegts denn? ?

Der überraschte Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
fish
Beiträge: 423
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Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von fish »

Hallo Thomas,
es liegt an der Konzentration aufs Wesentliche

Tschüß

die Wanda
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von tomroerich »

Aaach, das ist doch keine Antwort nich. Du fängst doch erst an, deine eigene Schwierigkeiten in deiner Beziehung anzuschneiden. Und ich glaube, die sind viel größer und du leidest viel mehr darunter, als man das so aus deinen Postings direkt ablesen kann, da hab ich doch Recht, oder? Jemand wie du (wie ich dich erlebe) muss es einfach schwer haben mit einem Depri. Was willst denn jetzt machen? Hmmpf, vielleicht mach ich mir da auch zu viel Gedanken jetzt.

Hoffe doch, du bleibst noch und wenn nicht, dann wünsch ich dir was

Der Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von fish »

Hallo Thomas,
mach dir nicht so viel Gedanken.

Das Forum kostet mich einfach nur zu viel Zeit und Aufmerksamkeit.



die Wanda
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von emriye »

Liebe Wanda ,
....ich finds schade!!!
Machs gut Wanda und alles Liebe dir
gute Nacht
emriye
sabiosa

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von sabiosa »

nicht gehen wanda!!!!!! du würdest mir echt fehlen!!
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von tommi »

Liebe Wanda,

es tut mir leid, dass du gehen willst . Deine Beiträge waren immer eine Gedankenbereicherung. Dafür danke ich dir.

Es wäre schön, wenn du ab und zu mal wieder reinschauen würdest.

Ich wünsche dir alles Liebe.

Gruß
der olle Tom (frei nach Wanda )
BeAk

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von BeAk »

Liebe Wanda, kann mich den anderen nur anschließen. Du bist eine Bereicherung fürs Forum, es ist schade das Du gehst.
Paola
Beiträge: 504
Registriert: 13. Mär 2005, 21:32

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von Paola »

Liebe Wanda,

wie waers, wenn du eine Weile Pause machtest ... und dann zurueckkehrst? Muss ja nicht so intensiv sein wie in den letzten Tagen, Wochen, aber so ganz und gar forumsabstinent,und fuer immer und ewig ........ wuerde dir dann nicht vielleicht auch etwas fehlen (hoffe ich fuer das Forum!)?!?!!?

Auch ich wuensche mir, dass du uns nicht verloren gehst. Aber wie auch immer.... Ich wuensche DIR alles Liebe und Gute!

Paola
Orakelchen
Beiträge: 43
Registriert: 16. Mär 2005, 11:10

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von Orakelchen »

hallöchen

sorry, wenn ich mich hier so einmische, doch da ich gerade eine sehr komische erfahrung gemacht habe, glaube ich passt es doch hier her.

seit gestern bin ich aus einer rehamassnahme entlassen und dort habe ich für mich die erfahrung gemacht, dass selbst von depressiven patienten große unterschiede gmacht werden.

denen den es innerhalb ihres aufenthaltes wieder gut ging, weil sie mit medikamenten und therapien schafften aus ihrem depressivem tief wieder herraus zu kommen.
hatten danach sehr schnell vergessen wie schlecht es ihnen ergangen ist und überhaupt kein verständnis dafür aufbringen konnten, das es fälle wie mich gibt, die seit fast 40 jahren an einer dysthymie leiden.

ich habe mir regelrechte wollpullis an den mund geredet um ihnen den unterschied zu erklären, was auf unverständnis stieß.
zum guten schluss habe ich dann für mich die worte syndrom und krankheit definiert.

diese definietion ist meine eigene interpretation !!!!!!

erklärt habe ich ihnen das dann so:
syndrom,
ist depressive phase, die wieder vorbei geht, mit medis und therapien ganz gut in den griff zu bekommen ist und sie wieder ohne weiteres am "normalen leben" teilhaben läßt.

krankheit,
ist wenn medis und therapien nicht anschlagen(oder einen zumindestens auf einem sehr niedrig gehaltenen level plazieren),
wenn das "normale leben" zur qual wird usw.
denn rest muss ich wohl nicht erklären.

aber selbst dann hatten sie mühe es nachzuvollziehen. da ich keine narben vorweisen kann,keinen gips o. verband irgendwo trage, alle gliedmaßen noch besitze und vorallendingen der olle dicke kopp noch auf meinen hals vorhanden ist.

also gellte ich auch nicht als krank,denn derjenige der krank ist, kann was vorweisen!!!!

somit lies ich sie reden und denken was sie wollten und beobachtete nur noch )o:

orakelchen
---------------------------------------------
jeden rechtschreibfehler den ihr findet, dürft ihr behalten (o;
sabiosa

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von sabiosa »

hallo Orakelchen, das habe ich auch festgestellt. als ich in der klinik war, habe ich gedacht, einige sind da nur auf urlaub (die klinik war auch mehr hotel als krankenhaus)... die konnten viel unternehmen, waren recht aktiv und kommunikativ. ich konnte nicht so viel mitmachen, habe auch gewisse ängste, und so kam ich auch schlecht in den kreis rein. kam mal ein(e) nette(r) neue(r), wurde er/sie auch gleich davon eingenommen. ich hab den fehler gemacht, mir die krankengeschichten anzuhören und aufzuladen und sah sie dann doch mit anderen was unternehmen...

selbst in der angstgruppe war das gegenseitige verständnis gering. ich habe zum beipsiel angst, mich übergeben zu müssen. mit ist oft schlecht und als erwachsener hat man das schließlich unter kontrolle und göbelt nicht plötzlich irgendwohin (habe ich aber schon seit der kindheit). zugegeben, keine "alltägliche" angst. sagt eine angstpatienten zu mir "na und, dann übergibst du dich eben". zum glück kam mir jemand zu hilfe, sagte "na und, dann kippst du eben auf der straße um" ( sie hatte panikattacken). ist schon komisch, wie wenig manche überhaupt versuchen, sich in andere reinzuversetzen, oder?

deine definitionen finde ich übrigens ganz gut. wobei natürlich der übergang fließend sein kann.

würde es schrecklich finden, wenn man meine krankheit "nur noch" als syndrom bezeichnen würde. das nimmt eh schon keiner ernst, ich selbst habe lange genug gebraucht, um zu verstehen, dass ich krank bin. wie sollen es denn dann außenstehende verstehen?? ich denke immer, die müssten mal mitmachen, was ich alles mitgemacht habe. ich kann zwar nicht "aufwarten" mit was weiß ich vergewaltigung, schlägen oder sonst was. aber das war alles schlimm genug, um das leben teilweise unerträglich zu machen.

man sagte zum beispiel zu mir, weil ich angst vor der übelkeit beim busfahren hatte "du erwartest ja schon, dass dir schlecht wird. dann wird dir auch schlecht". ich sagte "wenn dir von 100 mal bus fahren 97 mal schlecht war, erwartest du das auch beim 101.mal, ja..." is doch wahr....

scheint auch nicht "in" zu sein, für andere verständnis zu haben. man müsste ja vielleicht zugegeben, dass es anderen wirklich schlecht geht und könnte nicht mehr ruhigen gewissens jammern...

ok, ich habe jetzt auch genug gejammert..
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Depression - Doch keine "Krankheit"?

Beitrag von Edeltraud »

Symptom, Syndrom, Erkrankung - für alle die es interessiert...aus dem Jahr 2000

http://community.netdoktor.com/ccs/de/d ... ticle_2643
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