Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

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Lara77
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Registriert: 15. Jun 2005, 10:53
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Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

Beitrag von Lara77 »

Hallo Zusammen,
ich habe heute von meinem Psychologen Paroxat bekommen. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Nimmt man davon zu?????? Hilft es??
Ralf
Beiträge: 3
Registriert: 15. Jun 2005, 21:51

Re: Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

Beitrag von Ralf »

Hi, meine Freundin nimmt Paroxat seit längerer Zeit.
Ich merke sofort, wenn sie es zum Ausschalten der Nebenwirkungen reduziert oder absetzt.
Sie ist schlank und hat sich über eine Gewichtzunahme durch Paroxat noch nie geäußert. Da Gewicht aber auch bei ihr eine große Rolle spielt - sie ist schliesslich eine Frau ;o) - denke ich, dass ich wüsste, wenn es anders wäre.

Vielmehr klagt sie über andere Nebenwirkungen wie:
Schlaflosigkeit,
Lustlosigkeit, was die Lust betrifft -
dazu kommen trockener Mund und bei erhöhter Dosis Übelkeit.

Ich habe mich hier gerade angemeldet, um selber nach anderen Erfahrungen und Tipps zu fragen, gerade was die beiden erstgenannten Nebenwirkungen betrifft, hoffe aber zudem sehr, dir einige Fragezeichen genommen zu haben ohne viele
Neue entstehen zu lassen.
Gruß Ralf




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ensembel
Beiträge: 72
Registriert: 22. Mär 2005, 17:53

Re: Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

Beitrag von ensembel »

Hallo Lara!
Ob ich mich gut mit Paroxat auskenne, weiß ich nicht. Doch ich habe es bis vor drei Tagen ca. 11 Wochen genommen. Hast du es wegen Depressionen oder Angstzuständen bekommen? Mein Arzt hat es mir hauptsächlich wegen meinen Angstsymptomen gegeben, die mich aber auch sehr depressiv verstimmt haben. Bevor ich das Medikament eingenommen habe, habe ich ca.5 kg abgenommen. Da ich sehr stark übergewichtig bin, wollte ich natürlich kein Gramm zunehmen. Zu Beginn der Einnahme habe ich auch weiter abgenommen, da mir eigentlich immer übel war und ich auch keinen Appettit hatte. Zudem verstärkten sich meine Angstsymptome erst mal für ca. 10 Tage, dann ging es mir gut. Die Überkeit, Mundtrockenheit, Schwindel ließ nach und mir ging es gut. Doch vor ungefähr vier Wochen hatte ich plötzlich Probleme mit der Wasserausscheidung, ich musste kaum mehr auf's Klo. Innerhalb von vier Tagen nahm ich 4 Kilo zu und ich war total frustriert. Gleichzeitig habe ich Schmerzen in den Beinen bekommen. Als sie letzte Woche so stark waren, dass ich kaum mehr gehen konnte, bin ich zum Arzt, der dann einen Zusammenhang zwischen dem AD und den Beschwerden vermutete. Ich sollte jetzt das Medikament langsam ausschleichen, was bei mir aber wieder die Nebenwirkungen vom Anfang hervor rief. Nun habe ich vor drei Tagen das Paroxat ganz abgesetzt, weil mir die Nebenwirkungen zu blöd waren. Doch seit gestern sind sie wieder da, obwohl ich gar nichts mehr nehme. Aber da muss ich jetzt durch, und sollten meine psychischen Probleme wieder auftreten, werden wir wohl nach einem anderen Medikament suchen müssen. Übrigens mein zugenommen Kilos sind wieder weg.
Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen. Für die Psyche war es auf jeden Fall gut. Ich denke, du wirst es einfach ausprobieren müssen, den jeder Körper reagiert anders.
Alles Gute
Andrea

P.S. kannst ja mal schreiben, was du nun tust, bzw. wie es dir mit dem Paroxat geht.
ensembel
Beiträge: 72
Registriert: 22. Mär 2005, 17:53

Re: Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

Beitrag von ensembel »

Hallo Ralf!
Gerade habe ich deinen Beitrag gelesen. Also Schlafstörungen hatte ich nie mit Paroxat, im Gegenteil vorher konnte ich keine Nacht mehr Einschlafen bzw. Durchschlafen. O.K., dass mit der Lust ist auch so eine Sache. Teilweise war es so, dass ich zwar Lust hatte, aber nicht konnte. Doch ich habe mich halt immer auf die Zeit danach (ohne AD9 vertröstet.
Was mich jetzt bei deiner Freundin/Frau stutzig macht, sind wirklich die Schlafstörungen. Was sagt ihr Arzt dazu? Für mich klingt das nach, noch nicht das richtige Medikament gefunden.(Meine Meinung!!!) Für mich steht und fällt die depressive Verstimmung mit dem regelmäßigen und ausreichenden Schlaf. Wenn ich gut und genügend geschlafen habe, geht es mir morgens beim Aufstehen schon viel besser.
Alles Gute für Euch

Andrea

P.S. Eine Bitte als betroffene Frau, setz deine Partnerin wegen ihrer "Lust" unter Zugzwang. Gib ihr Zeit, dann wird das auch wieder.
Ralf
Beiträge: 3
Registriert: 15. Jun 2005, 21:51

Re: Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

Beitrag von Ralf »

hallo Andrea!

vielen dank für deine offenen Worte.
Was meinst du mit "der Zeit nach AD9"?
Ich dränge nicht, aber sie ist sich der Defizite voll bewusst und setzt daher das Mittel kurzzeitig ab, um auch zu können wie sie will.
Wenn ich gerade dann mal nicht so "klappe", fühlt sie sich durch die abgesetzte Medi noch schlechter, was meinen Druck, richtig zu handeln, nicht mindert.

Die Schlafstörungen sind wohl auch bedingt durch Alpträume, Harndrang (wohl auch Nebenwirkungen)und Unruhe der Kopf lässt sich nicht abstellen).

Ich denke auch, dass sie noch nicht richtig eingestellt ist, geschweige denn den richtigen Arzt hat.
Der ist fest der Meinung, Tabletten nehmen und sich mit der Situation abfinden.

Ich habe gelesen, die Medis sind nur unterstützend und das das Gehirn sich durch langjährige Depressionen physisch verändern kann, es aber möglich ist, den Ursprung wieder herzustellen. (wobei ich nicht weiß, ob das auch für fast lebenslange Erkrankung gilt.)
Ich hoffe!
Gruß Ralf




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ensembel
Beiträge: 72
Registriert: 22. Mär 2005, 17:53

Re: Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

Beitrag von ensembel »

Hallo Ralf,
es sollte (ohne AD) heißen, die Klammer wurde wohl zur Zahl 9. Und AD sind Antidepressiva, das Wort ist so lang, dass ich es meistens abkürze.
Du hast Recht wenn du schreibst, Medikament alleine reichen nicht aus. Sie sollte unbedingt versuchen einen Therapieplatz zu bekommen. Denn mit den Tabletten unterdrückt man nur die Symptome der Depression und der Grund, warum man welche hat bleibt unbehandelt. Ich hatte vor drei Jahren schon mal eine Depression. 9 Monate vorher hatte ich ein verhaltene Fehlgeburt, dass heißt, der Embryo war schon abgestorben aber noch nicht ausgestoßen, so dass eine Ausschabung fällig war. Als ich die Schwangerschaft bemerkt hatte, war ich eigentlich (mein Mann noch mehr) für einen Abbruch. Unsere drei Kinder waren damals schon 10/12/14 und ich wollte nicht noch mal anfangen. Doch hatte ich zu dieser Zeit in meinem Beruf ziemliche Probleme und hatte auch keine Lust mehr auf Arbeit, doch das liebe Geld... . Nach der Ausschabung habe ich Gott und die liebe Welt dafür verantwortlich gemacht, dass ich weiter arbeiten muss. Und je länger es dauerte um so depressiver wurde ich. Erst nach und nach, mit Hilfe von hochdosierten Johanniskraut und guter Verhaltenstherapie, wurde ich wieder gesund. Leider bin ich nun wieder in eine depressiver Phase gerutscht, diesmal eher wegen meiner Angstzustände. Da ich nicht gleich zur Therapie konnte, sollte ich zur Überbrückung der Zeit die Medikamente nehmen. Da ich ja in den letzten Wochen verstärkt Schmerzen in den Beinen hatte, habe ich auf Anraten meines Arztes die AD abgesetzt. Ich bin nun seit 5 Tagen ohne und es geht mir echt gut. Auch das Liebesleben klappt.(Hätte jetzt gerne einen Smilie eingesetzt, aber wie geht das???)
So nun aber Schluß mit meiner Lebensbeichte.
Versucht doch eine Therapie zu bekommen, ich weiß das geht nicht so schnell. Und wenn ihr meint der Arzt ist nicht der Richtige, dann wechseln. Ist ja bald Quartalsende, da geht das ja problemlos.
Alles Gute
Andrea
Ralf
Beiträge: 3
Registriert: 15. Jun 2005, 21:51

Re: Kennt sich jemand mit Paroxat aus?

Beitrag von Ralf »

Hallo Andrea,

ich wünsche euch alles Gute und danke dir für deine Offenheit.
Ich wünsche dir die Stärke, die die meisten Menschen haben, um ihre Ängste zu beherrschen!
Gruß Ralf




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