Ist der Tod ne Lösung?

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Casper
Beiträge: 6
Registriert: 22. Apr 2005, 00:29

Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Casper »

Hallo

Ich bin 20 jahre und seit ich 12 bin depressiv.Was soll ich blos machen? durch die scheiss depressionen hab ich keinen abschluss bekommen weill mir damals alles so sinnlos vorkam.Meine freunde haben mich schon vor jahren verlassen, meine Elter haben sich Scheiden lassen.Wir mussten das Haus vrkaufen wo ich schon seit meiner Kindheit wohne.Dadurch sind meine depressionen noch schlimmer geworden!!!Ich muss mein dasein auf nem scheiss dreckigen Bau fristen wo ich alls Maurer gehilfe arbeiten muss. Hab ständig stress mit dem Cheff weill ich so unkonzentriert bin. [...]

Durch die Depressionen hat auch mein Selbstbewustsein sehr stark gelitten, so das die einfachsten aufgaben zur Qual werden.
Was sagt ihr dazu?
killer

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von killer »

Hallo Casper,
ich denke ich kann Deine Situation recht gut verstehen. ich bin zwar kien 20 mehr sonder 36. Aber Ich war 16 als sich meine Eltern scheiden lassen haben. Zu dieser Zeit hatte ich das erste mal versucht mich umzubrigen. Allerdings stirbt es sich nicht so einfach. Ich kämpfe derzeit auch wieder. [Aber ich habe] beschlosssen etwas gegen die Depressionen zu unternehmen.
Die Entscheidung was Du aus Deinem Leben machst, kannst nur Du fällen. Wenn Dir der Bau nicht gefällt, dann ändere was, oder finde Dich damit ab.

Gruss

Stephanie
Casper
Beiträge: 6
Registriert: 22. Apr 2005, 00:29

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Casper »

Was soll ich auch ohne Abschluss machen? in dem Kaff hir wo ich wohne giebt es keine schullen und ohne Führerschein komm ich nicht weitt.Und da ich so gut wie kein Selbstwebustsein habe Frage ich mich ob ich das mit dem Führerschein auch schafe.Das is wien Teufelskreis aus dem es kein entkommen mehr giebt [...]
Ich weiss ich könnte mit Buss und Bahn aber diese scheiss Selbstzweifel verfolgen mich auch da hin und dan Frage ich mich ob ich auch im richtigen Zug sietze und und und....
Und somit wir die zug fahrt zur Qual für mich.

[...]
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Hallo Casper,
bestimmt gibt es in diesem Forum eine ganze Reihe von Leuten, die Ihre Situation verstehen und nachvollziehen können. Bestimmt ist auch jemand dabei, der Ihnen ein Beispiel geben kann, wie erste Schritte zur Hilfe aussehen können.

Ich habe Ihre postings aber überarbeiten müssen, weil Sie in diesem Forum keine Unterstützung für Suizidpläne finden werden. Gerne helfen die anderen Leserinnen und Leser Ihnen aber sicherlich - soweit dies via Internet möglich ist - bei der Entwicklung von Perspektiven. Ich bin mir auch sicher, dass Ihnen bei Ihrer schwierigen Situation auch eine Expertin oder ein Experte hilfreich sein könnte. Sollte Ihre Verzweiflung zunehmend aussichtslos werden, wenden Sie sich bitte ggf. in akuten Situationen z.B. an eine der auf unserer Website aufgeführten Nummern. Dieses Forum kann leider aufgrund seiner Natur kein Medium zur akuten Krisenbewältigung sein.

@Stephanie: Sie möchte ich bitten, sich einen anderen "Unternamen" zuzulegen...

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
thea
Beiträge: 59
Registriert: 30. Nov 2004, 07:52

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von thea »

Hallo,


Der Tod ist keine Lösung.
Es ist die Depression, die dich momentan so denken lässt.

Es gibt viele Auswege für dich. Du musst nicht dein ganzes Leben auf dem Bau bleiben wenn du es nicht willst.

Wenn deine Depression richtig behandelt wird, werden auch deine Konzentrationsprobleme verschwinden, dann stehen dir wieder viele berufliche Wege offen.

Selbstbewusstsein kann man sich aneignen. Es geht! Auch wenn du es im Moment nicht glauben kannst.

Kannst du mit jemanden über deine Lage reden?



Thea
Tinalesekatze
Beiträge: 147
Registriert: 17. Jan 2005, 19:12

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Tinalesekatze »

Hallo Casper,
Deine Frage im Thread lautet: Ist der Tod ne Lösung?
Meine Antwort: Der Tod bedeutet das Ende des Leben im Dieseits.

Ich weiß nicht, was Du Dir vorstellst, was danach kommt.

Du hast einen Job den Du nicht magst - aber Du hast einen Job. Du tust etwas, das getan werden musst. Du erfüllst eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die irgendwer erfüllen muss - wenn nicht Du sie erfüllst, dann erfüllt sie irgendjemand anderes. Vielleicht ist es keine schöne Arbeit, aber es ist eine, die gemacht werden muss. Es gibt Leute, die arbeiten bei der Müllabfuhr - wenn die ihre Arbeit nicht verrichten, dann sieht es bei uns aus, wie jetzt im Moment in Athen - es gäbe bergeweise Müll auf den Straßen. Also sind wir alle froh, dass es diese Leute gibt und: Sie sind für uns wichtig.
Ich weiß nicht, auf welchem Bau Du arbeitest, aber irgendeine Funktion wird er später haben und Du bis gerade dabei daran zu arbeiten, dass dieser Bau fertiggestellt werden kann.
Vielleicht nur ein kleines Rädchen in einem großen System, aber eines mit einer Funktion.

Mein Mann ist Bestatter. Es gibt sicher schöneres, aber es ist auch eine Arbeit, die verrichtet werden muss. Er sieht sicher auch Dinge, von denen er sich später wünscht, sie nie gesehen zu haben.
Aber es ist sein Job.
Und, auch hier gibt es einen Sinn, diese vielleicht nicht so schöne Arbeit zu verrichten. Natürlich auch wieder, weil sie irgendjemand machen muss, aber auch, weil man dabei den Angehörigen helfen kann. Da ist jemand, auf den sie sich verlassen können, jemand der zupackt und hilft.

Du bist auch jemand, auf den sich Deine Kollegen verlassen können. Du erfüllst einen Zweck, eine Arbeit. Jemand sagt Dir was Du tun sollst und Du tust es.
Wir haben vor einigen Monaten einen wichtigen Mitarbeiter verloren. Er ist ganz plötzlich verstorben. Er fehlt hier. Sein Leben hatte einen Sinn. Er war nicht superschlau, wir haben ihn als Bestatterhelfer eingestellt. Ein Beruf ohne Ausbildung. Aber er hat einen wichtigen Job verrichtet, wir konnten auf ihn zählen. Jetzt ist er nicht mehr da.

Vielleicht schaffst Du es, Deine Situation auch einmal aus dieser Blickrichtung zu sehen.
Ich wünsche es Dir.

Zweifele nicht so sehr an Dir selbst. Du bist ein Mensch - Du hast einen Wert.

Ich wünsche Dir, dass Dir ein Mensch begegnet , der Dir ein Lächeln schenkt und Du dabei daran denkst, was ich Dir eben geschrieben habe.

Liebe Grüße
Tina
Meine Träume heute, sind Erinnerungen an gestern und Hoffnungen auf morgen.
killer

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von killer »

Hallo Casper,
ich muss dem Herr Pfeffer zustimmen, du sollstet erst einmal Deine akuten Probleme lösen. Das mag zwar leicht gesagt sein, es ist aber langer weg.
Ich kann Dir nur aus Erfahrung sagen, dass vieles im Leben möglich ist.
Ich habe es trotz laufend wiederkehrender Depressiver Episoden es geschafft ein Studium durchzuziehen und anschleissed die Karriereleiter hochzuklettern.
Ich hatte auch immer (und habe es teilweise noch) Angst die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Ich habe aber immer gegen meine Angst angekämpft..die Angst wird geringer.

Gruss

Stephanie
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Acedia »

Hallo,

ich denke, irgendwann muss man diesbezüglich eine Entscheidung treffen, sonst wird man unglaubwürdig. Mit 20 halte ich den Suizid nicht für eine Lösung, außer du kannst so sehr im Voraus denken, dass du weisst, dass alles keinen Sinn macht. Aber manchmal gibt es nur noch diesen Ausweg.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Stephanie,
stimmst du Herrn Pfeiffer auch in dem letzten von ihm genannten Punkt zu? - war eine Nachricht an dich gerichtet.

Hallo Lea,
ich finde dein Posting ist alles andere als konstruktiv, zumindest so wie ich es verstanden hab.

Viele Grüße
Edeltraud
Tinalesekatze
Beiträge: 147
Registriert: 17. Jan 2005, 19:12

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Tinalesekatze »

Hallo Lea,
jedes Leben hat einen Sinn. Nur neigen wir in einer Depression leider alle dazu diesen Sinn nicht zu erkennen. Dabei ist es aber meiner Meinung nach völlig egal ob jemand 20 oder 80 ist. Außer es geht um lebenserhaltende Maßnahmen bei Wachkomapatienten. Aber ich denke, zwischen einem Wachkoma und einer Depression ist doch noch ein himmelweiter Unterschied.
Es fehlt die Hoffnung und der Antrieb, aber das Leben kann weitergehen.
Ich halte Deine Äußerung auch für absolut bedenklich - so nach dem Motto, wenn Du halt meinst, es habe keinen Zweck mehr, dann mach halt Schluss.
Das ist der flasche Weg. Man löscht die Flammen nicht, wenn man Öl ins Feuer gießt.

Ich kann nur jedem wünschen, dass in solchen Zweifelssituationen, wie sie Casper im Moment hat, die richtigen Menschen seinen Weg kreuzen und mit einem aufmunternden Lächeln ein paar Sonnenstrahlen hinter den doch so trüben Wolken hervorblitzen lassen.

Hoffnung heißt die Devise!

Gruß an alle von einer zur Zeit stabilen Tina
Meine Träume heute, sind Erinnerungen an gestern und Hoffnungen auf morgen.
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe Leute,
ich möchte die Aussagen von Tina und Edeltraud bezgl. des postings von Lea nur unterstreichen!

Stephanie hat sich bereits mit uns in Verbindung gesetzt - der Hinweis ist angekommen.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Acedia »

Hallo!

Merkwürdig, immer wenn es gegen mich geht, sind sich alle einig

Gerade wenn man sich immer wieder mit den S-Gedanken konfrontiert sieht, ist es m. E. notwendig, eine klare Entscheidung FÜR das Leben zu treffen. Erst ein klares Ja zum Leben ermöglicht das Suchen und Finden von Aus-Wegen und verhindert, dass man sich bei Schwierigkeiten immer wieder in S-Gedanken flüchtet und sich sogar dort "einrichtet". Oder aber man entscheidet sich für ein Nein zum Leben. Und hier meine ich, dass es für andere lästig ist, wenn einer immer wieder mit der Suizid-Fahne winkt und droht, weil er dann auch nicht bereit ist, Hilfe anzunehmen. Man muss wissen, was man will - und dann dieses Ziel konsequent verfolgen, mit all seinen Höhen und Tiefen. Die Frage dieses Threads ist provozierend, denn die Antwort steht eindeutig fest. Also, was soll's??

Lea
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von emriye »

Lea, also ich deute deine Worte eher als ein lautes Selbstgespräch, denn Casper kannste ja wohl nicht meinen, denn der ist ganz neu hier im Forum....

Tina, ich finde es klasse wie du versuchst, den Leuten wirklich zu helfen. Deine Worte machen bestimmt Mut.....

Liebe Grüße
emriye
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Acedia »

Hallo Emriye,

da hast du vermutlich recht. Selbstgespräche sind gerade für Depressive oftmals eine Notlösung Ich hoffe, das ist legitim?

Gruß Lea
troeti
Beiträge: 5
Registriert: 21. Apr 2005, 09:34

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von troeti »

Hallo Lea,

ich denke nicht, dass der Entschluss von Casper feststeht. Er steckt in einer Kriese. Ich gehe davon aus, dass alle betroffenen diese Situation kennen. Ich für meinem Teil kann Ihn sehr gut verstehen.
Aus interlektueller Sicht kann ich Ihm nur sagen, dass er sich Hilfe suchen sollte. Betrachte ich meine eigene Gefühlslage, so würde ich gerne sofort mein Leiden beenden.
Mein Verstand sagt mir aber: Es gibt Auswege, du musst nur daran arbeiten und durchhalten.
Ich halte es für ganz normal, dass wenn jemand leidet die S-Gedanken da sind. Jedes mal wenn es mir schlecht geht und ich anfange zu ritzen, dann denke ich auch darüber nach ein wenig tiefer zu schneiden und einen Schlussstrich zu ziehen. Ich habe es aber bislang nicht getan (wie unschwer zu erkennen *g*)

Mich würde es freuen wenn Ihr versuchen würdet dem Casper zu helfen.

Gruss

Stephanie
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Casper,

ich kann dich sehr gut verstehen, denn auch ich war mal sehr weit unten.

Deinem Posting nach gehe ich davon aus, dass du an einer schweren Depression erkrankt bist und diese deinen Weg die letzten Jahre entscheidend beeinflusst hat.
Auch bei mir litt das Selbstwertgefühl durch die Erkrankung und das ist wohl auch bei den meisten Erkrankten so. Mit zunehmender Gesundung bessert es sich wieder das ist meine Erfahrung damit.

Deinem Titel des Threads zufolge denkst du auch über den Tod nach. Ich nehme an, dass du weißt, dass dies ein nicht zu unterschätzendes Symptom der Erkrankung ist.

Mittels professioneller Hilfe ist es dir bestimmt möglich manche deiner Ziele zu verwirklichen. Dazu musst du erstmal gesünder werden und dazu brauchst du dringend Hilfe.
Mit professioneller Hilfe durchbrichst du diesen Teufelskreis. Zögere nicht länger dir diese Hilfe zu holen.

Viele Grüße
Edeltraud
dietmar45
Beiträge: 648
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von dietmar45 »

Hallo ihr Lieben!

Also, so wie ich Leas Posting (vom 7.6. 17:07) verstehe, kann ich es unterschreiben. Ich denke, das Ganze ist schon eine Altersfrage. Mit 20 hat man in der Regel den "Lebenshöhepunkt" noch vor sich. Da gibt es noch "tausende" von Möglichkeiten, die es "auszuprobieren" gilt. Nach meiner eigenen Erfahrung hat man da auch noch genügend Energie dazu und es absolut verfrüht, über das eigene freiwillige Ableben nachzudenken.
Ich bin jetzt 48 und meine depri+altersbedingten Verluste sind so beträchtlich, dass ich darin schon einen Suizidgrund sehen könnte. Sowohl meine beruflichen wie hobbymäßigen Fähigkeiten sind weitgehend (wohl für immer ) verloren. Der Gesellschaft kann ich keine Leistung mehr erbringen, außer Steuern zahlen.
Dennoch hab ich mich vor einiger Zeit definitiv FÜR das Leben entschieden. Selbst wenn es nur daraus besteht sollte, mich zurückzulehnen und zu schauen, was passiert. Zu viel mehr reicht meine Energie nicht mehr.

Zum Titel des Threads:
Da stellt sich doch zunächst die Frage, eine Lösung wo für? Für das Problem? Nun, "das Problem" wird durch Suizid natürlich nicht gelöst, aber es wird beseitigt, wodurch sich eine Lösung erübrigt. Aber damit sind auch alle Alternativen "beseitigt". Deshalb kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: Durchhalten, wofür auch immer". Ich selbst "arbeite" (mehr oder weniger) seit 18 Jahren an der Lösung meines Problems und stehe dabei jetzt wieder ganz am Anfang. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Aber das hält mich nicht mehr davon ab, weiter zu leben.

Lea, wo warst du so lange? Hab dich vermisst.

Liebe Grüße an alle
Dietmar
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Acedia »

Lieber Dietmar,

weisst du eigentlich wie gut mir diese Worte "Ich habe dich vermisst" tun! Ein einziges Mal nicht im Wege zu stehen, nicht überflüssig und unnütz zu sein, keine Beleididgung und keine Ablehnung aushalten zu müssen - auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick ist!

Schön, dass du nicht aufgibst, immer wieder nach neuen Lebensmöglichkeiten zu suchen. Egal wie alt man ist, es ist nur eine Zahl, die nichts über den Geist und die Gefühle verrät.

Liebe Grüße!
Lea
deer
Beiträge: 16
Registriert: 20. Apr 2005, 15:11

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von deer »

Dein Beitrag vom 08/06/2005 09:47

Hallo Lea,

wenn ich mir so die Anzahl deiner Beiträge hier im Forum ansehe, scheinst du nicht ganz unerfahren zu sein in Sachen Depression und Auseinandersetzung mit derselben.

Um so mehr erstaunt mich, das Du von Menschen in Not erwartest, "Ziele konsequent zu verfolgen" und "klare Entscheidungen zu treffen". Wie passt das zusammen?

Womit du recht hast ist die Tatsache, dass man sich nicht mit S-Androhungen emotional erpressen lassen darf. Schon gar nicht im Internet, wo man nun gar keine Chance hat sich zu wehren bzw. zu helfen. Deshalb interessiert mich das überhaupt nicht und wird von mir völlig ignoriert. Das ist das Ergebnis meiner Foren und Chaterfahrung.

Ich hatte in meinem Leben 2-3 mal den S-Gedanken - jeweils ca. 5 Minuten...nicht mehr und nicht weniger.

Und die Option bewahre ich mir. Es ist einfach ein Schutzmechanismus für mich persönlich, aber ich werde niemals jemanden mit diesem Gedanken konfrontieren, oder ihn propagieren.

Schlimmer als jede Angst oder Depression ist für mich der Gedanke, das ich diese Entscheidung nicht mehr treffen kann, z.B. weil ich körperlich schwer krank bin. Die Vorstellung, um jeden Preis leben zu müssen, nur weil das Gesetz eingehalten werden muss, ist für mich eine Horrorvorstellung.

Wie auch immer - ich lebe auch mit meiner Depri gern - solange ICH will

Liebe Grüße
deer
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Acedia »

Hallo deer,

du hast Recht, dass es sehr schwer bis unmöglich ist, in einer akuten Depression Ziele konsequent zu verfolgen und klare Entscheidungen zu treffen. Trotzdem kommt man nicht umhin, sich eindeutig für das Leben oder dagegen zu entscheiden, diese existentielle Entscheidung kann einen niemand abnehmen und sie ist für alles weitere bestimmend. Auch wenn ich mich vor Schmerzen und Leid krümmend auf den Boden wälze, muss ich für mich wissen, was ich will. Du kannst mir glauben, ich weiss, wovon ich schreibe! Und wenn ich leben will, dann muss ich das aushalten und mir Hilfe holen - und die werde ich mir nur holen, wenn ich diese "klare Entscheidung" getroffen habe, auch wenn das unter Tränen geschieht und ich in dem Moment noch nicht weiss, wie diese Hilfe aussehen könnte. Entscheide ich mich aber gegen das Leben, dann werde ich nichts unternehmen, was meiner Gesundung und Heilung zugute kommt.

Sein Ziel konsequent verfolgen kann man natürlich nicht in der Depression, da hast du völlig recht; aber dafür hat man ja evtl. Helfer, die einen immer wieder auf den Weg zurückbringen und manchmal auch die Richtung weisen, wenn man sich wieder mal zurückwenden will, weil alles so hoffnungslos und schwer erscheint.

Deinen letzten beiden Abschnitten kann ich nur zustimmen. Es ist m. E. richtig, sich diese Option zu bewahren und sie kann in der Tat ein Schutzmechanismus sein. Auch ich lebe nach dieser Richtlinie und denke so ähnlich wie Du. So absurd es für manche klingen mag, aber diese Option kann lebenserhaltend sein.

Gruß Lea
Tinalesekatze
Beiträge: 147
Registriert: 17. Jan 2005, 19:12

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Tinalesekatze »

Hallo,
ich denke, nicht die Kraft zu haben, heilsame Dinge in die Wege zu leiten oder sich helfen zu lassen, heißt nicht unbedingt, sich gegen das Leben zu entscheiden.
Depression ist meiner Meinung nach einfach Sinne vernebelnd und man kann unter einer akuten Depression (wenn man gerade so richtig tief in ein Loch gefallen ist) den Sinn des Lebens einfach nicht erkennen und schon alleine aus diesem Grund, sich nicht aufraffen selbst auch nur irgendetwas zu tun, was die eigene Lage verbessert.

Die Frage: Möchtest Du leben? würde ein Depressiver sicher am liebesten mit: Kannst Du das nicht für mich tun? beantworten.



Gruß, Tina
Meine Träume heute, sind Erinnerungen an gestern und Hoffnungen auf morgen.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Casper,

aus deinen Posting ist nicht ersichtlich, ob du bereits in Behandlung bist. Magst du dich dazu äußern?

Viele Grüße
Edeltraud
shizophren
Beiträge: 1
Registriert: 9. Jun 2005, 18:44

Re: Ist der Tod ne Lösung?

Beitrag von shizophren »

Hi Casper,

deine Situation kann ich gut verstehen, weil ich so Phasen auch selbst durchgemacht habe.

Kein Schotter, nicht den richtigen Job, nicht die richtige Stadt, ich weiß, man will das alles nicht.

Zudem weiss ich, wie es auf dem Bau zugehen kann und wie hart dieser manchmal in der Wortwahl ist. Viele Kollegen haben von menschlichem Miteinander keinen Schimmer, es sind nunmal viele "honks" anzutreffen.

Trotz allem bitte ich dich duchzuhalten. Der Tod ist (habe selber auch diese Gedanken gehabt) keine Lösung. Was sehr gut z.b. hilft ist, wenn du in deiner Freizeit etwas dazulernst, z.b. eine Fremdsprache. Die Erfolge die du da erzielen wirst, werden dir Selbstvertrauen geben. Mit Sport kann man auch viel erreichen. All dies ist leicht gesagt als getan, aber man darf sich einfach nicht hängen lassen. Also nicht Fernsehgucken oder sowas, das macht einen am meisten fertig. Mir hat es geholfen.

Wenn du unbedingt was anderes machen möchtest , informiere dich ob es die Möglichkeit gibt, wieder zur Schule zu gehen und einen Abschluss zu machen mit dem du einen anderen Beruf machen oder gar studieren kannst.

Du bist jung und glaub mir es gibt für dich noch viele Chancen.

Bis dann,

shizophren
Casper schrieb:
> Hallo
>
> Ich bin 20 jahre und seit ich 12 bin depressiv.Was soll ich blos machen? durch die scheiss depressionen hab ich keinen abschluss bekommen weill mir damals alles so sinnlos vorkam.Meine freunde haben mich schon vor jahren verlassen, meine Elter haben sich Scheiden lassen.Wir mussten das Haus vrkaufen wo ich schon seit meiner Kindheit wohne.Dadurch sind meine depressionen noch schlimmer geworden!!!Ich muss mein dasein auf nem scheiss dreckigen Bau fristen wo ich alls Maurer gehilfe arbeiten muss. Hab ständig stress mit dem Cheff weill ich so unkonzentriert bin. [...]
>
> Durch die Depressionen hat auch mein Selbstbewustsein sehr stark gelitten, so das die einfachsten aufgaben zur Qual werden.
> Was sagt ihr dazu?
Casper schrieb:
> Hallo
>
> Ich bin 20 jahre und seit ich 12 bin depressiv.Was soll ich blos machen? durch die scheiss depressionen hab ich keinen abschluss bekommen weill mir damals alles so sinnlos vorkam.Meine freunde haben mich schon vor jahren verlassen, meine Elter haben sich Scheiden lassen.Wir mussten das Haus vrkaufen wo ich schon seit meiner Kindheit wohne.Dadurch sind meine depressionen noch schlimmer geworden!!!Ich muss mein dasein auf nem scheiss dreckigen Bau fristen wo ich alls Maurer gehilfe arbeiten muss. Hab ständig stress mit dem Cheff weill ich so unkonzentriert bin. [...]
>
> Durch die Depressionen hat auch mein Selbstbewustsein sehr stark gelitten, so das die einfachsten aufgaben zur Qual werden.
> Was sagt ihr dazu?
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