Wie kan man Kindern Depression erklären?

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Jax
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Registriert: 14. Okt 2004, 21:55

Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Jax »

Hallo
Meine Frau leidet manchmal unter Depressionen.
Sie hatte ne schwere Kinheit und noch nicht verarbeitet.
Wir haben 2 Kinder die wir beide sehr liebenund nach langer Zeit habe ich sie zu einer Therapie
überzeugen können .Leider ist sie erst in einer Warteliste , die ca. 7 Monate dauern wird.
Nun möchte ich den Kindern erklähren ,was mit ihrer Mutter ist ,und warum sie manchmal so ungerecht sein kann.
Dabei möchte ich jedoch das Wort " krank" vermeiden.
Wenn die Kinder dann ihre Mutter fragen :"Bist du krank ?" hört sich das natürlich zu negativ an.
Sollte ich den Kindern das überhaupt versuchen zu erklähren (sie sind 10 und 7 Jahre )?????
balduin.cruchot
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Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von balduin.cruchot »

Ehrlich gesagt finde ich den Begriff "krank" gar nicht schlecht, und ich finde auch nicht, dass er sich negativ anhört. Im Gegenteil, daraus geht hervor, dass Deine Frau nichts für Ihr Verhalten kann, dass sie es nicht mit Absicht macht, so wie Deine Kinder auch nicht mit Absicht husten, wenn sie krank sind. Und eine Krankheit geht auch wieder vorüber (wenn es auch schwer für die Kinder sein wird, dass sie so lange dauert). Grade die schlechten Launen und ungerechtes Verhalten würde ich am ehesten mit Krankheit erklären, alles andere ist doch für die Kids noch schwerer verständlich, oder?
Gruß Anke
Olga
Beiträge: 70
Registriert: 4. Mai 2005, 10:35

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Olga »

Hallo Lutz,

ich kann Ankes Antwort nur unterstützen. Deine Frau geht zum Arzt, der stellt eine Diagnose, warum soll man dann nicht von Krankheit sprechen?
Mein Verhalten wärend der depressiven Phasen hat nicht viel mit mir / mit meiner Perönlichkeit zu tun. Dass es die Krankheit ist, die mich zeitweise so verändert, das beruhigt mich irgendwie. Ich bin nämlich kein Miesepeter, ich bin kein Dauerpessimist, ich bin auch kein aggressiver Stänkerer, ich bin nicht ungerecht. Ich bin tatsächlich lebenslustig, freundlich und ich liebe das Leben.
Die Krankheit ist für mich keine Ausrede, sondern eine Erklärung.
Und Deine Kinder werden so eine klare und einfache Erklärung besser verstehen als ein Drum-rum-Gerede.
Viele Grüße

Olga



Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.

(Hildegard v. Bingen)

kruedorida
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Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von kruedorida »

Genauso sehe ich das auch. Kinder kommen mit eine Erklärung besser zurecht als mit dem Totschweigen und Hinnehmenmüssen eines Zustandes, der ihnen nicht "geheuer" ist. Diese Erfahrung habe ich mit meinen eigenen Kindern auch gemacht. Du solltest auf jeden Fall deine Kinder über das, was mit ihrer Mutter im Augenblick los ist, aufklären: Es hilft ihnen UND ihrer Mutter. Ich hoffe nur, du bist selbst gut über das krankheitsbild "Depression" informiert, sonst rate ich dir, dies im Vorfeld zu tun, damit du ihnen nichts Falsches erzählst. Es dürfte z.b. nicht "rüberkommen": Eure Mutter ist nicht zurechnungsfähig, man darf sie im Moment nicht "für voll" nehmen, weil sie eine psychische Erkrankung hat. Kinder verbinden das leicht mit "geisteskrank", "irr" ect. - und das würde das Verhältnis zu ihrer Mutter sehr trüben.
Es ist für eine Familie eine schwere Zeit, wenn die Mutter depressiv ist (ich hbe selbst 3 Kinder und 4 depressive Episoden gehabt). Es ist für die gesamte Familie eine Bewährungsprobe, aber man "überlebt" sie, wenn alle Beteiligten Verständnis füreinander aufbringen...... und ...... diese Phase geht vorüber und die Mama (und Frau) wird wieder so lebenslustig und fröhlich, wie sie mal war (auch das ist für die Kinder wichtig zu wissen)
Alles Gute euch
Doro
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Lutz,

ich finde es sehr wichtig, dass eure Kinder Bescheid wissen, dass ihre Mutter krank ist. Als Betroffene verstehe ich nicht, wieso du das Wort "krank" vermeiden möchtest.
Noch bevor ich meinen Kindern gegenüber erwähnte, dass ich an der Krankheit Depression leide, sagte ich ihnen, dass ich krank sein.

"sie manchmal so ungerecht sein kann"
Die Ungerechtigkeit deiner Frau ist nicht mit Krankheit Depression zu entschuldigen. Das ist doch kein Symptom von dieser Krankheit.

Soweit meine spontanen Gedanken dazu.

Viele Grüße
Edeltraud (Betroffene)
ensembel
Beiträge: 72
Registriert: 22. Mär 2005, 17:53

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von ensembel »

Hallo Lutz!
Ich kann dich gut verstehen, denn seit einigen Wochen geht es mir genaus so. Obwohl ich schon vor drei Jahren eine Depression hatte (wegen einer Fehlgeburt und vielen anderen) und meinen Kindern damals eigentlich schon von meinem Leiden erzählt habe, fällt es mir diesmal schwer. Dann inzwischen sind sie 17/15/12 und irgendwie habe ich Angst, dass sie selber damit nicht fertig werden. Denn in diesem Alter machen sie sich westenlich mehr Gedanken und haben auch schon eine Ahnung was Depression heißt. Damals habe ich ihnen halt von meiner großen Traurigkeit wegen dem Verlust von dem Baby erzählt und das konnten sie gut nach voll ziehen.Denn zwei meiner drei hätten gerne noch ein Geschwisterchen gehabt, aber diesmal weiß ich ja selbst nicht woher alles kommt. Angefangen hat es mit Angststörungen. Doch vor Was??? Soll ich ihnen erzählen ich habe Angst. Sie stecken ja alle irgendwie in der Pupertät und haben auch manchmal Angst, was ja normal ist. Aber bei mir nicht mehr. Also habe ich erstmal beschlossen nichts zu sagen und dank meiner AD's geht es mir auch ganz gut. Eigentlich bin ich eher dafür die Kinder altersgemäß aufzuklären. Ich weiß ja nicht wie es deiner Frau geht, aber vielleicht könntet ihr einen gemeinsamen Entschluss fassen.
Liebe Grüße
Andrea
Jax
Beiträge: 12
Registriert: 14. Okt 2004, 21:55

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Jax »

Hallo
Erst mal bedank ich mich für alle Antworten.
Als erstes möchte ich erklähren warum ich "Krank" nicht verwenden möchte.Ich denke meine Frau hat gerade erst begonnen ,einzusehen,daß etwas nicht mit ihr in ordnung ist.Und ich habe Angst daß der Entschluß zu einer Therapie noch etwas wackelig ist.Bei ihrem pessimismus hört sich dann "krank" wie "verückt" an.
Nee ich fang mal ganz von vorne an.
Wie schon geschrieben hatte sie eine schwere Kindheit,sie wurde von ihren Geschwistern (sie hatt 6 davon) heufig geärgert und fühlte sich von ihren Eltern auch nicht beschützt davor.Zu gut deutsch :sie vermisste die Elternliebe.Als sie mich dann geheiratet hatt ,dachte sie nun wird alles besser. War die erste Zeit auch so .Ich würde sagen bis das 2.Kind kam.
Sie macht ihre Arbeit im Haushalt und auch Teilzeit im Beruf.Aber Liebe ist da sehr wenig übrig für mich und die Kinder.
Die Kinder werden natürlich Verhaltensauffällig hören nicht mehr und der Jüngste weiß genau wie er Mutter auf 200 bringen kann ,um Aufmerksamkeit zu ereichen (auch wenn es negative Aufmerksamkeit ist)
Ich versuche das im moment auszugleichen ,bringe sie im Bett ,schmuse mit ihnen und sage wie lieb ich sie habe ,doch ich glaube das reicht nicht,und vor allem wie fühlt sich meine Frau dabei ????
Sie muß sich wieder ausgestoßen fühlen!
Aber was soll ich machen ??
Vieleicht versteht ihr das nun besser
Gruß
Lutz
BeAk

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von BeAk »

Hallo Lutz,

schreibe dein Anliegen doch nochmal im Angehörigenteil, wenn Du magst. Es gibt mehrere Angehörige mit Kindern, die darauf Antworten können.
Mir scheint die Situation mit Deiner Frau muß erst mal geklärt werden.
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Lichtsuche »

Hallo Lutz,

die einzelnen Erfahrungen werden sich für Dich nicht einfach so übertragen lassen, aber vielleicht kann Deine Frau den Begriff "krank" insofern akzeptieren, als organisch behandelbare Ursachen mitwirken.

Mir geht es jedenfalls so, daß ich erst seitdem ich auch über die Vorgänge im Gehirn gelesen habe, so etwas wie richtige Hoffnung schöpfe, wo ich bislang dachte, ich muss irgendwie immer damit leben, dass ich mich nicht wie andere auch manchmal einfach nur des Lebens freuen kann.

Vielleicht kannst Du Deinen Kindern diesen organischen Aspekt erläutern. Eine Teilerklärung ist vermutlich besser als keine.

Liebe Grüße
Lichtsuche
DownUnder
Beiträge: 43
Registriert: 7. Apr 2005, 18:22

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von DownUnder »

Hallo Lutz,


ich bin auch Mutter von zwei Kindern und habe Depressionen. Bis jetzt habe ich den Kids noch keine umfassende Erklärung gegeben,was demnächst aber sein muß, da ich ein paar Wochen in eine Klinik gehen werde.

Ich finde die Erklärung Deine Frau sei krank
auch sinnvoll, da Kinder in dem Alter schon ein Verständnis fürs Kranksein entwickelt haben und es einige Verhaltensweisen Deiner Frau relativieren kann. So können unsere Kinder z.B. aufs Toben verzichten, wenn mein Mann erkältet ist oder Rückenschmerzen hat.... Meine Nachbarin hat Migräne und Ihre Kids können damit auch umgehen.

Meine manchmal auch ungerechten Verhaltensweisen(ich finde es eher verständlich, mit dieser Erkrankung nicht immer die Nerven und Konzentration zu haben dem täglichen "Wahnsinn" mit zwei Kids entgegen zu treten...das nur mal am Rande)
versuche ich abends nochmal zu klären, meist mit der Entschuldigung Kopfschmerzen gehabt zu haben-was sicherlich nicht der Weisheit-letzter-Schluß ist, bis jetzt fehlte mir aber auch eine bessere Idee.

Vor ein paar Wochen hatte ich eine sehr schlechte Phase. Es ging mir so schlecht, daß ich daran dachte am gleichen Tag noch in eine Klinik zu gehen. Die Kinder mußten eine Erklärung haben und es ging erstaunlich gut mit dem Argument, daß ich mal Urlaub machen muß.Es hat mit der Klinik dann letztendlich nicht geklappt und ich habe dann tatsächlich eher Urlaub bei einer Freundin gemacht, aber die Kids erzähltem jedem der anrief "Mama macht Urlaub in einem Haus, wo man autogenes Training machen kann und sich massieren läßt".

Für den Klinikaufenthalt im Sommer muß sicherlich eine ähnliche Erklärung her wie Bei Euch jetzt und ich denke wir werden es auch mit Kranksein versuchen.


Weiterhin sind unsere Kids in einer Spielbetreuung in der eine Therapeutin ein Auge auf sie wirft. Das ist für mich eine Fahrerei mehr in der Woche, aber ich bin froh so immer mal ein Feed-Back zu bekommen.

Übrigens finde ich es toll von Dir,daß Du für Deine Kids und Deine Frau da bist und Dich um die emotionale Stabilität Deiner Kids kümmerst.



Ich wünsche Euch die Kraft es gemeinsam anzugehen-so könnt ihr es auch schaffen!

alles Gute Beate
Edeltraud
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Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Lutz,

du machst dir sehr viele Gedanken, was ich natürlich verstehen kann.

Das Wichtigste, das du für deine Frau tun kannst, ist sie dazu bewegen zum Arzt zu gehen. Und das möglichst bald, die Krankheit kann auch noch schlimmer werden.
Dann stellt sich natürlich die Frage wie du sie dazu bewegst. Depression kann u.a. auch aufgrund körperlicher Ursachen auftreten (z.B. Schilddrüsenerkrankung), vielleicht setzt du da mal an. Je eher sie sich ärztliche Hilfe holt, umso schneller geht es ihr wieder besser, wird sie wieder gesund.

Es ist gut, dass du dich erstmal ausgiebiger um die Kinder kümmerst - da dies deiner Frau neben Beruf und Haushalt vorerst aufgrund der Erkrankung zuviel ist?

"vor allem wie fühlt sich meine Frau dabei?"
Natürlich grenzt Krankheit aus, schränkt Krankheit ein.

Auch in schwerer Erkrankung habe ich täglich meinen Kindern gesagt, dass ich sie lieb habe und mich nicht so um sie kümmern kann wie ich es möchte und sie es gewohnt waren, weil ich krank bin. Die Kinder könnten das Nicht-mehr-so-kümmern als nicht-mehr-so-liebhaben deuten.

Viele Grüße
Edeltraud
Jax
Beiträge: 12
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Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Jax »

noch mal besten Dank fürs antworten,allein hier gehör zu finden ist für mich schon etwas Therapie (damit ich selber damit klarkomme)
Aber wie schon geschrieben ,steht sie auf ne warteliste von ca. 7 Monate.. Kennt jemand vieleicht ne Möglichkeit das zu verkürzen ?
Ne Dringlichkeit vom Hausarzt oder so?
..
Ja Edeltraud Schilddrüsen unterfunction wurde auch festgestellt , und mit 37 ist sie schon in den Wechseljahren,was das alles noch viel schwerer macht
Aber sie selber sieht das noch nicht als Krankheit ,sie meint immer noch das liegt an uns,wir würden sie so schlecht behandeln
das tut manchmal echt weh...
Lutz
Rolfe
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Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Rolfe »

Sei gegrüßt, Lutz,
Deine Sorge um Deine Frau und Kinder kann ich mehr als verstehen, aber mit 37 Jahren ist Deine Frau doch noch nicht in den Wechseljahren - und wenn doch (ausnahmsweise,
weil nicht jeder Mensch gleich ist), kann man doch damit auch irgendwie leben.
Meine Frau (46) versucht auch, unserer 6-jährigen Tochter zu erklären, daß ich Depressionen habe. Und sie macht das gut und ganz lieb.
Ich wäre damit selbst völlig überfordert.
Es tut schon weh, zu erleben, wenn die eigene
Tochter sagt, ihr Papa meckert und ist unleidlich, aber er kann ja nichts dafür, er ist eben krank.
Ich fühle mich dabei manchmal so mies und schäme mich auch dafür. Aber ich sage dann nichts dazu, weil ich hoffe und wünsche, daß meine Frau das schon mit meiner Tochter regelt und sie es dann auch versteht.
Ich weiß selbst nicht wirklich, wie man Kindern Depressionen erklärt. Das können viele Erwachsene nicht verstehen.
Trotz allem: ich denke, wenn der Angehörige
(Ehefrau oder Ehemann) gesund ist und mit dem Kind reden kann, dann hätte ich immer absolutes Vertrauen darin, daß Sie/er das Richtige tut - schon, weil ich es selber nicht kann. Und ich wäre (und bin) dankbar
dafür, daß es so läuft.
Ich denke, das ist eine gute Lösung, oder?
Gruß, Rolle
Edeltraud
Beiträge: 1495
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Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Lutz,

eine Wartezeit von ca. 7 Monaten, das ist natürlich bitter. Es hilft schon Druck zu machen, um das zu beschleunigen.

Mit 37 in den Wechseljahren, so etwas gibt es angeblich.
Eine Bekannte von mir hatte auch wechseljahrsähnliche Beschwerden, der Frauenarzt diagnostizierte auch vorzeitige Wechseljahre. Es stellte sich dann heraus, dass die Beschwerden aufgrund extremen Fasten auftraten.
Fastet deine Frau oder leidet sie unter Appetitlosigkeit oder an Magersucht oder dergleichen?

Wurde die Diagnose Depression von einem Arzt gestellt oder ist das eine Vermutung von dir?

"sie sieht das nicht als Krankheit, sie meint immer noch das liegt an uns, wir würden sie so schlecht behandeln."
Das sind schwere Anschuldigungen.
Äußert deine Frau konkret inwiefern ihr sie schlecht behandelt und wie sie sich ein besseres Miteinander in der Familie vorstellt? Darüber solltet ihr reden.

Viele Grüße
Edeltraud
Jax
Beiträge: 12
Registriert: 14. Okt 2004, 21:55

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Jax »

Hallo Edeltraud
Ich habe mit meiner Frau den selbst Test (auf dieser Seite)gemacht ,und dort waren so viele Punke zutreffend.
Zum 2. meine Frau ist glaub nicht magersüchtig,aber nicht weit davon weg, wenn wir Streit hatten ißt sie nix mehr,wiegt aber noch über 54 KG und auch der Frauenarzt hat diese Wechseljahre festgestellt.
Übrigens ich habe mit meinen Kindern darüber gesprochen,und ich muß sagen das war gut so .Der kleine versucht nun nicht mehr die Mutter so auf die Palme zu bringen ,und auch meine Frau hatt sich nicht darüber aufgeregt.
Aber meiner Frau geht es trotz allem noch schlecht ,sie fühlt sich oft so ausgenutzt (auch von uns) sie währe nur noch für uns die Putzfrau ,sie nimmt aber kaum noch Liebe von uns an .
Gruß
Lutz
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Lutz,

schön zu hören, dass sich das Verhalten deines Sohnes dank deiner Aufklärung bessert.

Weiß der Hausarzt deiner Frau von den psychischen Problemen? Hat er ihr zu einer Therapie geraten?

"sie fühlt sich oft so ausgenutzt, sie wäre nur noch für uns die Putzfrau"
Ich bin auch die Ober-Putze in meiner Familie - aber ich verdonnere "mein Personal" auch schon mal zum Putzen und jedes Mitglied meiner Fam. hat einen festen Putzjob im Haushalt - natürlich altersgemäß

Was wünscht/erwartet deine Frau von euch, außer eure Putzfrau zu sein? Du solltest sie danach fragen bzw. sie sollte ihre Wünsche konkret äußern. Was aber nicht heißen soll, dass du alle Wünsche/Erwartungen/Forderungen erfüllen sollst.

Viele Grüße
Edeltraud
Bommel
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Registriert: 3. Apr 2005, 23:58

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Bommel »

Lieber Lutz,
ich habe Deine Beiträge gelesen. Nach allem, was da steht, könnten durchaus auch andere
Ursachen das Verhalten Deiner Frau erklären und viele Dinge spielen da mit rein.
Meine Tochter ist 6 Jahre alt und ihr Papa
an Depressionen erkrankt. Ich habe sie mir nicht zur Seite genommen und ihr einen Vortrag gehalten, aber wenn es gerade so paßte, dann habe ich unbemerkt eine Beziehung zu der Erkrankung ihres Vaters hergestellt und - wenn sie ansprang - habe ich ihr das so erklärt, daß es für sie akzeptabel war. Z.B. hatte ich den Eindruck, daß sie sich mit einer Freundin irgendwie
nicht richtig verstand, darunter litt und sich aber nicht so recht traute, mir zu sagen, was der Auslöser war. Ich habe ihr daraufhin erklärt, daß man in der Familie
alles bereden kann - egal, was es ist und daß man gemeinsam einen Weg findet, um die Sache wieder gerade zu biegen. Ich habe ihr das so verklickert, sie dachte nach und da
habe ich noch nachgelegt und sagte zu ihr:
Wenn man ein Problem oder auch mehrere unbearbeitet mit sich herumträgt und nur in sich reinfrißt, dann kann man auch krank werden. Auch so wie dein Papa. Aber die Lösung ist ganz einfach. Man muß drüber reden
mit Mama oder Papa oder Oma oder auch mit allen dreien, dann findet man eine Lösung und vermeidet es, krank zu werden.
Sie überlegte und sagte dann zu mir: "Und wenn man dann so krank geworden ist - wird man dann wieder gesund?" Und da habe ich ihr gesagt: "Je nachdem, wieviel jemand in sich reingefressen hat, ohne mit seinen Lieben darüber zu reden, dauert es eben länger oder kürzer, aber dein Papa wird wieder vollständig gesund." Daraufhin überlegte sie, erklärte mir ihr Problem. Wir haben die Sache geregelt (eine Kleinigkeit, ein Miß-
verständnis zwischen zwei kleinen Mädchen).
Meine Tochter sagte völlig erleichtert,
völlig entspannt: "Eeeeiiiin Glück! Bin ich froh. Der Krieg ist zu Ende." Das mit dem Krieg hat mich umgehauen. Sie hat mir auch erzählt, daß das schlechte Gewissen wie ein böser Geist an ihr genagt hat, und daß das nun alles weg ist. Und daß sie versteht,
daß auch große Leute so was belasten kann und wichtig ist, daß der Papa wieder gesund wird. Und damit gut.
Wir haben uns dann noch darauf geeinigt, daß wir den Papa immer mal ein Luftloch lassen,
wo er in Ruhe ein wenig seinen Gedanken nachhängen kann und damit ist die Situation deutlich erträglicher.
Das ist das Eine. Das Andere ist, daß meine Mutter psychisch krank war und ich in der Kindheit damit umgehen mußte. Ich war froh, daß meine Großmutter, bei der ich aufgewachsen war, mir das Verhalten meiner Mutter und die Erkrankung - so weit es nötig war - erklärte. Damit brauchte ich keine Angst zu haben und konnte damit umgehen. Außerdem erlaubte mir die Tatsache, daß meine Mutter krank war, trotzdem, meine Mutter zu lieben, denn sie konnte ja nichts dafür und meinte nicht mich - sozusagen, wenn sie böse war.
Viele Grüße und hoffentlich hilft Dir das ein kleines bißchen.

Alles Gute, Bommel
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von emriye »

Hallo Rolle,
ich weiß nicht was jetzt schon alles geschrieben wurde, bei Gelegenheit lese ich mir den Thread aber noch durch, ist nämlich ein wichtiges Thema, wenn man Kinder hat.

Ich denke alles genau erklären muß man garnicht, denn wie du schon sagst, können das noch nicht einmal alle Erwachsenen verstehen.

Das wichtigste ist, einem Kind zu erklären, dass die Traurigkeit und Kraftlosigkeit in keinster Weise was mit dem Kind zu tun hat. Ich habe es meinen Kinder damals selbst erklärt, ich habe gesagt, dass ich eine Krankheit habe, die genauso wie eine Grippe den Körper befällt, blos leider nicht nach 2 Wochen Bett liegen vorbei ist und dass viele deshalb auch in eine Klinik müssen. Ich habe erklärt, dass es fast den ganzen Körper betrifft, man hat Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Knochenschmerzen und ist ganz traurig. Aber das es dagegen Hilfe gibt. Tabletten und Gespräche. Als ich in der Klinik war und auch ständig mit meinem Gewissen kämpfte nach Hause zu wollen, haben meine Kinder oft gesagt, ich solle so lange bleiben bis ich gesund bin. Dann nach 3-4 Wochen haben sie schon den Erfolg gespürt und wirklich mitansehen können, dass die dort mir helfen. Das war gut!!

Aber das allerwichtigste ist für die Kinder nicht irgendein Schuldgefühl zu bekommen oder dass sie in so eine Erwachsenenrolle schlüpfen und alles für einen tun wollen.

Wenn meine Kinder gestritten haben und mein Mann hat damals gesagt, komm streitet doch nicht, der Mama gehts nicht gut. Hab ich gesagt, nein es stört mich überhaupt nicht, lass sie streiten, das gehört dazu....

Ich wollte auf garkeinen Fall, dass meine Kinder ständig in der Sorge leben müssen, nicht mehr Kind sein zu können, weil es mir nicht gut ging.

Liebe Grüße
emriye
Jax
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Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Jax »

Hallo alle
Ja ich glaube daß ich das den Kindern auch noch nicht gut rüberbringen konnte. Zu Anfang hatt sich der Kleine richtig bemüht lieb zu sein und Mama nicht zu ärgern ,aber 1. hat das schon wieder nachgelassen und 2. klagt er (ungefähr auch seit der Zeit) unter Bauchschmerzen.
Ich befürchte doch in ihm irgendwelche Schuldgefühle erzeugt zu haben.
Aber ich muß sagen ich bin selbst bald am ende meines Lateins .
Ich kann nur hoffen, daß sie doch noch einen früheren Thermin für ihre Thermin bekommt.
Verbrecher kriegen immer sofort eine Therapie
das macht mich sehr sauer
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von emriye »

Hallo Lutz,
sorry, ich habe vorhin nur kurz in den Thread geschaut und die letzten Beiträge gelesen und dachte, der Thread wäre von Rolle.

Nun ja, ich kann mir vorstellen, dass man als Partner schon mal an seine Grenzen kommen kann. Genau aus diesem Grund ist eine professionelle Hilfe wichtig - eben für alle!!

So wie ich jetzt herausgelesen habe, war deine Frau noch nicht bei einem Psychiater, oder??? Meinst du sie würde auch mal zu einem Fachmann gehen??

Ich weiß, dass die Hürde groß ist zu einem Psychiater zu gehen. Als ich die ersten Male zu meinem Psychiater bin, habe ich von Nöten ein paar Runden um die Blöcke gedreht, falls ein paar Leute neben mir herliefen, wenn ich die Praxistüre betreten wollte. Heute ist mir das sowas von egal...

Aber wenn man noch nie bei einem Psychiater war, kann die Scheu groß sein....

Du könntest dich bestimmt auch an eine Erziehungsberatungsstelle wenden, wenn deine Kinder auffällig sind oder wenn sie unter anderen Symptomen leiden.

Ich finde es toll, wie du dich um deine Familie sorgst und kümmerst und wünsche euch das es bald voran geht und deine Frau Hilfe annimmt.

Liebe Grüße
emriye
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Wie kan man Kindern Depression erklären?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Lutz,

ich hab nochmal diesen Thread durchgelesen.

"...aber sie selbst sieht das nicht als krankhaft, sie meint immer noch das liegt an UNS, WIR würden sie soch schlecht behandelt, das tut manchmal echt weh...Sie fühlt sich von UNS ausgenutzt, nur noch Putzfrau für UNS"
Meint deine Frau damit auch eure Kinder?
Ich kann mir vorstellen, dass dies auch den Kindern sehr weh tut.
Die Kinder sind doch erst 7 und 10. Somit kann es gar nicht an den Kindern liegen, dass es ihr bescheiden geht.
Kann es sein dass deine Frau Probleme mit der Erziehung der Kinder hat?
Durch ihre Aussagen erzeugt sie Schuldgefühle bei den Kindern, welche sich vielleicht jetzt dadurch verstärkt haben, weil du ihnen gesagt hast, dass ihre Mutter krank ist. Es könnte sein, dass sie sich verantwortlich fühlen für das Kranksein ihrer Mutter.
Es ist sehr wichtig, dass du ihnen sagst, dass sie keine Schuld daran tragen.

Mir war es immer wichtig den Kindern zu sagen/spüren zu lassen, dass ich sie liebe. Ich glaube das ist das wichtigste, damit die Kinder unbeschadet da durchkommen.

Mein Sohn machte sich desöfteren Gedanken, warum ich so traurig dreinschaue und er fragte mich auch oft danach.
Ich erklärte ihm dann immer, dass ich krank sei, dass dies absolut nichts mit ihm zu tun hat und dass es dauert bis es mir wieder besser geht.

Dir und deiner Familie alles Gute!

Viele Grüße
Edeltraud
Antworten