Medikamente nach Tagesform??

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Wolke
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Registriert: 9. Mär 2005, 13:52

Medikamente nach Tagesform??

Beitrag von Wolke »

Hallo alle zusammen!

Ich habe mal eine Frage...

Mein Arzt hat mir schon mehrere ADs verschrieben und leider war auf Dauer bis auf das Elmendos keines erfolgreich. Vom Opipramol ging es mir körperlich schlecht, das Trimipramin lullte mich so ein dass ich gar nichts mehr auf die Reihe bekam, beim Paroxetin hatte ich Angst vor den beschwerden wenn ich es wieder absetzten möchte usw.

Nun ist der Stand der Dinge so, dass ich Elmendos noch einschleiche und gerade bei 25 mg bin und abends zum Schlafen 7-10 mg Trimipramin nehme. Leider leide ich aber manchmal mehr manchmal weniger unter Ängsten, sozialer Phobie und schweren Depressionen und Verzweiflung und auch unter starker antriebsschwäche. Allerdings wechselt das bei mir täglich. Es kann sein, heute geht die Welt unter und ich bin nur am weinen und verzweifeln und morgen fühle ich mich ganz normal und gesund.

In letzter Zeit bin ich dann immer mehr dazu übergegangen mir je nach Tagesform von meinen ganzen Medikamenten eines auszusuchen.
Hatte ich starken Antriebsmangel nahm ich eine Moclobemid und der Tag war gerettet. Hatte ich Ängste aber eigentlich etwas größeres geplant nahm ich eine Opipramol oder Lorazepam. Wurden die Zwangsgedanken einmal zu schlimm nahm ich eine Weile Paroxetin und es war besser, dann setzte ich es sofort wieder ab.

Meine Frage, ist soetwas gefährlich?

Ich schaue schon darauf was man kombinieren darf und was nicht und wo eine längere Pause dazwischen liegen muss. Aber seitdem geht es mir viel besser und ich fühle mich meinen Problemen nicht mehr so ausgeliefert.

Kann das eine Lösung sein?

LG Sarah
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Medikamente nach Tagesform??

Beitrag von wenkie »

Hallo Sarah,

ich halte Selbstmedikation schon für bedenklich. Dein Körper und deine Psyche müssen sich ja immer wieder auf ein anderes Präparat umstellen. Ich würde das Verschriebene, so einnehmen, wie es mir der Arzt gesagt hat, damit sich ein gewisser Spiegel im Gehirn aufbaut.
Darum besprich die Sache mit deinem Arzt.
Er kann dir sicherlich helfen.

lG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
rowibo
Beiträge: 62
Registriert: 17. Apr 2003, 17:34

Re: Medikamente nach Tagesform??

Beitrag von rowibo »

Hallo Sarah!!

Mach doch sowas nicht!!!!!!!!

Das ist in höchstem Maße GEFÄHRLICH !!!!

Hör sofort damit auf!!!!! Du machst Deine Gesundheit kaputt!!!

Als ich gelesenen habe, daß Du Moclobemid (einen MAO-Hemmer) wahllos mit anderen Medikamten kombinierst ist mir ganz anders geworden. Das ist lebensgefährlich!!! MAO-Hemmer können den Abbau anderer Medikamente, besonders Psychopharmaka verlangsamen bzw verhindern. Du kriegst unter Umständen einen Medikamentenspiegel im Blut/Gehirn, der einer Überdosis gleichkommt.
Die anderen Medikamente kannst Du auch nicht durcheinander einnehmen.Kombinationen kann nur der Arzt verordnen.

Bitte poste sofort, daß Du damit aufhörst!!!!

Du hast von erfolglosen Behandlungsversuchen noch Tabletten über, und die wirfst Du jetzt ein, wie Smarties?

Du schreibst:
Ich schaue schon darauf was man kombinieren darf und was nicht und wo eine längere Pause dazwischen liegen muss.
Offensichtlich nicht. Hast Du gelesen was in den Beipackzetteln über MAO-Hemmer steht? Hast Du Pharmazie oder Medizin studiert? Du kannst es nicht wissen.

Psychopharmaka bleiben z.T. lange im Blut(bzw Gehirn) - das bedeutet, daß Du u.U. alles gleichzeitig einnimmst.

Bis auf Bedarfsmedikationen, die Dir der Arzt als solche kenntlich macht, muß man die meisten Antidepressiva !!kontinuierlich!! einnehmen und nicht nur dann, wenn man Beschwerden hat. Manche AD´s brauchen u.U. 4-6 Wochen kontinuierliche Einnahme bis sie wirken. Und wenns dann noch nicht klappt kann der Arzt höherdosieren oder ein anderes Medikament in Erwägung ziehen.

!!!!Halte Dich 100 - prozentig an die Einnahmevorschriften Deines Arztes.!!!

Und informiere den Arzt darüber wie Du jetzt selbstmedikamentiert hast. Der reißt Dir schon den Kopf nicht ab.

Wenn das Medi nicht genug wirkt, oder Du Nebenwirkungen hast, sprich mit Deinem Arzt und mach es notfalls dringend und warte nicht auf den nächste Termin, aber medikamentiere Dich nicht selber!!



rowibo
Wolke
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Registriert: 9. Mär 2005, 13:52

Re: Medikamente nach Tagesform??

Beitrag von Wolke »

Hallo nochmal!

Ich habe angefangen Pharmazie zu studieren...

Es ist ja nicht so dass ich jeden morgen etwas anderes nehme so nach dem Motto, her mit den Bonbons.

Mein Arzt hat mir sogar gesagt dass ich einige Medikamente nach Bedarf nehmen darf z.B. Opipramol. Er weiß, dass ich mich relativ gut mit der Wirkungsweise der Medikamente auskenne. Natürlich ist mir klar, dass es scheisse ist, aber ob mein Arzt mir nun alle 4 Wochen etwas neues aufschreibt oder ich eben alle 1-2 Monate mal eine Tablette von etwas nehme ist ja im Endeffekt genauso blöd, oder? Lieber nehme ich einmal 2 Tage eine Moclobemid wenn es mir hundeelend geht und dann ist es besser als wenn ich dauernd etwas neues bekomme und immer mit neuen Beschwerden zu kämpfen habe.

Mein Arzt hatte mir beim letzten Besuch allein 4 Medikamente "zum Probieren" mitgegeben. Da fragt sich wer mit Pillen experimentiert....
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Medikamente nach Tagesform??

Beitrag von Nico Niedermeier »

wie auch immer.....dieses Vorgehen entspricht nicht den Vorgaben der Fachgesellschaften......Antidepressiva wirken über einen Spiegel...wenn es Ihnen folglich nach 1-2 mal Aurorix schon besser geht, dann kommt dies 100%ig nicht vom Aurorix sondern es ist ein Plazebo-Effekt...aber was Sie tun ist Ihre Neurotransmitter Achterbahn fahren zu lassen...das ist nicht wirklich besonders klug...fürchte ich...
Dr. Niedermeier
Wolke
Beiträge: 27
Registriert: 9. Mär 2005, 13:52

Re: Medikamente nach Tagesform??

Beitrag von Wolke »

Mir ist ja auch irgendwie klar dass es nicht gut sein kann. Ich bin denke ich eben nicht eine klassisch Depressive Person. Mir fehlt manchmal einfach der Antrieb. Da fühle ich mich als würde ich den ganzen Tag nicht recht wach werden und ich bin zu nix wirklich fähig bzw. habe auf nichts lust. Unter Moclobemid wird das sofort besser. Ich bekomme Antrieb.

Als ich Moclobemid länger nahm wurde es allerdings unerträglich. Da war ich gereizt, aggressiv und überdreht. Ich hab solche "Startschwierigkeiten" eben meist nur Phasenweise.

Zum Opipramol sagte mein Arzt es wäre relativ wirkunsarmes Medikament welches aber sofort beruhigt. Da er mir Benzodiazepine nicht mehr verschreiben will sagte er ich solle es mit Opipramol probieren wenn ich es vor lauter Unruhe nicht mehr aushalte.

Gibt es denn Alternativen zu Antidepressiva die man als Bedarfsmedikament einsetzen könnte? Gerade bei dem Antriebsmangel würde ich liebend gerne auf schonende Alternativen zurückgreifen.

Denn ständig etwas neues probieren und feststellen dass es nichts für mich ist finde ich doch langsam sehr frustrierend. Von Neuroleptika bis Ritalin war schon alles dabei und ich fühle mich einfach nicht mehr wohl dabei. Ich könnte doch relativ gut ohne weitere Medikamente auskommen wenn ich bei solchen "Kriesen" die wirklich nicht allzu oft vorkommen etwas hätte was kurzzeitig wirkt.

Gibts da evtl. auch was pflanzliches?

LG Sarah
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: Medikamente nach Tagesform??

Beitrag von maria45 »

Hallo Sarah,
mir geht es so ähnlich wie Dir... nach etlichen Versuchen mit Antidepressivas
( vor Jahren ) die alle nur Überdrehtheit
+zur Folge hatten, nehme ich nur
noch pflanzliche Mittel ( zb.
zur Zeit Remedium Nervinum EKF 3x 25 Tropfen pro Tag.
( homöopathisch) sehr gut bei Unruhe
wirken bei mir rezeptfreie HOpfentabletten.
allerdings wenn ich (selten) mal ganz
schlechte weinerliche Tage habe,
nehme ich ein Insidon. Durchgängig kann ich es nicht nehmen.
das überdreht auch schon wieder.
Insgesamt scheint auf jeden Fall
Bewegung an der frischen Luft , Gartenarbeiten und Radfahren usw.die
Stimmung aufzuhellen, die Nervosität abzubauen, Oder eben auch den Antrieb
zu fördern.
Gut ist übrigens auch noch Zincum Valerianicum hevert, ein homöopathisches
Mittel.
Diese MIttel sind relativ teuer,
deshalb lasse ich sie mir auf Rezept
verschreiben, sind aber freiverkäuflich
in der Apotheke zu bekommen.
aus eigener Erfahrung scheint eine
gesunde, vitaminreiche Ernährung
auch wichtig zu sein, ich nehme zusätzlich
da noch Vitamine ein. Kaffee habe ich
abgebaut, trinke mehr Koffeinfreien,
weil ich glaube daß der Kaffee mich auch
zu nervös macht.

liebe grüsse Maria
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