Seroxat

Antworten
biene
Beiträge: 6
Registriert: 20. Mai 2005, 21:12

Seroxat

Beitrag von biene »

Hallo Alle zusammen,
ich bin heute das erste Mal hier im Forum. Ich habe eine Frage an Euch zu einem Medikament - Seroxat. Ich bekam es 2000 wegen Zwangsgedanken verschrieben und nehme es seit dem auch. 1997 hatte wegen schwerer fam. und beruflicher Belastung eine immer schlimmer werdende Angst und dann einen Zwang entwickelt. Hatte aber irgendwie schon als Kind und Jugendlicher immer Ängste. Versagensängste und Minderwertigkeitsgefühle. Durch die Ablehnung,die ich ständig durch meinem Stiefvater gegen mich erlebte und meiner überforderten Mutter, die mir seelisch auch nicht helfen konnte, hat sich wahrscheinlich alles entwickelt. Nun nehme ich seit 5 Jahren Seroxat. 2 Jahre habe ich mich mit der Angst vor bestimme Angstgedanken niemanden anvertraut. Dann bin ich in meiner Verzweiflung zu einem Therapeuten für Verhaltenstherapie gegangen. Dort habe ich dann etwas über die Krankheit erfahren. Ich war auch zur Kur, dort versuchte man das Seroxat abzusetzen, aber ich hatte viele schlimme Absetzerscheinungen. Vor allem das erste Mal richtig schlimme depressive Symptome. Ich fing nach 2 Tagen an nur zu heulen, war sehr depressiv, hatte Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz. Mußte das Medikament wieder einnehmen. Einpaar Tage danach ging es mir wieder gut. Ich habe versucht das Medikament viel später noch 2 Mal langsam zu reduzieren. Die Übelkeit hatte ich zwar nicht mehr, aber dafür wieder diese depressiven Symptome. Also nahm ich das Seroxat wieder. Einpaar Tage darauf waren die Probleme wieder beseitigt. Nun mußte ich leider vor 1 Jahr meinem Psychater wechseln,weil die Prxis geschlossen wurde. Die neue Ärztin die ich mir gesucht hatte, hörte sich alles an, und weil ich wegen einem nochmaligen Versuch des Reduzierens wieder Zwänge und depressive Gefühle hatte, die ich nicht aushalten konnte, meinte sie ich hätte eben eine endogene Depression. Man merke es daran,da ja das Seroxat die Symptome nach ca. 3 Tagen beseitigen könne. Na, jetzt könnt Ihr Euch bestimmt vorstellen, wie mein Zwang darauf reagiert hat. Jetzt schaue ich zwanghaft ob ich depressiv bin. Leider bekomme ich natürlich depressive Gefühle, weil mich das Ganze schwer belastet. Dieses depressive Gefühl, vermittelt mir den Gedanken, Oh Gott, jetzt kann ich mir zwanghaft depressive Gefühle machen und das bekomme ich nicht mehr weg. Im Internet las ich auch über endogene Depressionen, dass diese unter dem Begriff Endogene Psychose fällt. Und das das wiederum eine Geisteskrankheit ist. Dabei hatte ich doch nur versucht das Seroxat nach 5 Jahren zu reduzieren,weil ich ja keine Zwänge mehr hatte und es mir wirkich gut ging.

Vielleicht kann mir irgendjemand etwas dazu sagen.
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Seroxat

Beitrag von wenkie »

Hallo Biene,

bei dir kennt man sich wirklich nicht aus!
Bei dir wurde doch eine endogene Depression diagnostiziert!

Du solltest nicht ständig zwanghaft darauf schauen,dass du eine Depression bekommst, du hast sie ja schon. Das steht zumindest auch im anderen Thread und wenn dir Seroxat hilft,
frage ich mich, warum du es absetzten möchtest.
Das ist meine Meinung dazu.

Hab dir im anderen Thred schon geantwortet.

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
biene
Beiträge: 6
Registriert: 20. Mai 2005, 21:12

Re: Seroxat

Beitrag von biene »

Hallo, Wenkie,
danke für Deine Antwort. Ich möchte nur dazu sagen, dass ich das Medikament wegen einer Zwangsstörung bekam. Diese depressiven Symptome bekam ich ja erst durch die Versuche das Medikament langsam auszuschleichen. Die nach der Einnahme von dem Medi. nach einpaar Tagen wieder verschwanden. Ich bekam das Medikament nicht wegen einer endogenen Depression. Bloß weil ich nach erneuter Einnahme des Medik. nach einpaar Tagen diese Symptome loswar, kann man doch nicht einfach davon ausgehen, dass ich ne endogene Depression habe. Ich bin nur sehr verunsichert, und absolut nicht überzeugt von der Diagnose. Das ist der Punkt. Ich denke es hatte was mit Absetzsymptomen zu tun. Aber man bekommt von manchen Ärzten einfach sehr schnell einen Stempel aufgedrückt.
Und das ist nicht ohne. Damit muß man erstmal fertig werden. Endogen soll ja ne Geisteskrankheit sein.
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Seroxat

Beitrag von wenkie »

Hallo Biene,

versuchs doch mal mit einem Arztwechsel und erzähl ihm deine Geschichte.
Vielleicht sieht er die Sache anders, als deine bisherige Ärtin/Arzt.
Mehr kann ich dir leider auch nicht raten.

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
N00b
Beiträge: 22
Registriert: 23. Feb 2005, 13:33

Re: Seroxat

Beitrag von N00b »

Hallo Biene,

auch dir möchte ich folgende Website ans Herz legen: http://www.adfd.de - Beim Absetzen von Seroxat können massive Entzugssymptome auftreten, auch Depressionen können dazu zählen. Vielleicht findest du bei anderen Betroffenen Rat.

Schau als Anfang besonders das SSRI-Infopaket an.
Depressiva
Beiträge: 97
Registriert: 12. Mär 2005, 17:25

Re: Seroxat

Beitrag von Depressiva »

"Fazit des Bearbeiters:
Was für jedes Medikament gilt - nämlich die Forderung nach Wirksamkeit bei gleichzeitig positiver Nutzen-Risiko-Relation - muss auch bei den neueren Antidepressiva strikt befolgt werden."

"Das bedeutet nach jetzigem Wissensstand:
SSRI und andere neuere Antidepressiva dürfen nicht mehr angewendet werden."

"Wer diese Substanzen dennoch verordnet, handelt verantwortungslos und geht auf Kosten seiner Patienten ein Risiko ein, das den minimalen Nutzen weit übersteigt. Ein Arzt, der SSRI verschreibt, handelt demnach gegen seine Pflichten und verstößt gegen die grundlegendsten Prinzipien seines Berufsstandes."


(Bearb.: Philipp-R. Schulz, Berlin)"
--------------------------------------

Quelle: adfd.de


Ich finde die Seite irgendwie lächerlich, man sollte sich davon nicht verunsichern lassen.
rowibo
Beiträge: 62
Registriert: 17. Apr 2003, 17:34

Re: Seroxat

Beitrag von rowibo »

Mein Reden, war eben auch auf dieser Seite. Mag ja sein daß es möglicherweise Probleme mit Paroxetin im Speziellen gibt, aber wer läßt da so einen Rundumschlag gegen SSRI ab? Wenn ich für jeden SSRI-"Konsumenten" den ich kenne und dem sie definitiv geholfen haben einen Euro bekäme......

Wer steckt da bloß dahinter?

laßt Euch nicht beirren

rowibo
wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Seroxat

Beitrag von wenkie »

Hallo Rowibo,

kann mich deiner Meinung nur anschließen!!!

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
delphi
Beiträge: 122
Registriert: 9. Mär 2005, 20:48

Re: Seroxat

Beitrag von delphi »

Hi Biene,

erstmal servus im Forum. Ich habe selbst mal Seroxat wg. generalisierter Angst und Depression genommen. Das genannte Forum möchte ich dir absolut nicht empfehlen da sind nur Leute die absolut schlechte Erfahrungen mit dem Zeug gemacht haben. Die sind nicht objektiv. Es ist sehr sehr richtig das gerade Seroxat und Trevilor heftige Absetzerscheinungen machen können. Auch ich musste die Stromstöße von Seroxat ertragen aber es hat mir damals auch toll geholfen muss ich sagen. Zu deiner Sache mit der Depression also es ist doch oft so das Leute mit Angst Zwang auch ne Depression haben des ist fast die Regel anstatt die Ausnahme. Ich würde an deiner STelle keie Experimente mehr mit dem Absetzen von Seroxat machen. Ich bin mittlerweile der Meinung das man das evt. dauerhaft in ner Erhaltungsdosis weiterführen sollte. Es ist sehr warscheinlich das der Scheiß wieder kommt wenn man die Dinger absetzt und dann ist es noch lange nicht gesagt das das Seroxat dann wieder hilft. Und es ist wohl nicht gerade toll mit Zwängen zu leben. Es gibt ne Menge Leute die dann nicht mehr richtig mit nem Medikament klar kommen. Gute Besserung.

delphi
maksel
Beiträge: 44
Registriert: 24. Apr 2005, 16:23

Re: Seroxat

Beitrag von maksel »

hallo biene,

Ich kenne, das auch nur zu gut, dass die Psychiater mich mit ihren Diagnosen und Medikamenten, die sie mir verschrieben haben nur noch mehr verunsicherten als ich es ohnehin schon war.

Dass es beim absetzten von seroxat Probleme geben kann, habe ich jetzt auch schon öfter gehört. Und auch als ich dieses Medikament einmal absetzte nach zweijähriger Therapie hatte ich Problem, bei denen ich nicht wusste ob ich sie als wiederauftreten von Symptomen der depressiven Störung oder als absetzsymptome einordnen sollte.

aber wie deine ärztin darauf kommt, dass die symptome auf eine endogene Depression zurück zu führen sind, wenn du das Medikament gegen Ängst und Zwänge verordnet bekommen hast und vorher keine endogene Depression hattest, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Dazu kommt, dass meines Wissens heute die Unterscheidung endogene/exogene Depression umstritten ist. Und dass eine endogene Depression zu den Psychosen gezählt wird halte ich auch für nicht unumstritten. von wann ist denn das Lehrbuch? endogen heisst ja nur, dass es körperliche Ursachen für die Depression gibt. Das heißt aber, dass jede Depression, die mit Medikamenten behandelt werden kann, ein Stück weit endogen ist.

viele grüße

PS: ich hab gehört die absetzsymptome sollen sehr unangenehm sein (Übelkeit, Schwindel, was du ja auch berichtest) hielten in der Regel aber nicht sehr lange an. wenn die depresssion jetzt ein Absetzsymptom wäre, müsste das für sie ja auch gelten. oder??
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
N00b
Beiträge: 22
Registriert: 23. Feb 2005, 13:33

Re: Seroxat

Beitrag von N00b »

@Matthias: Den Beitrag den du da postest stammt aus dem Arzneimittel-Telegram und wurde nur auf dem adfd.de veröffentlicht.

Was Biene da zeigt sind eindeutig Entzugssymptome, und solche Kommentare wie "am besten für immer eine Erhaltunsdosis weiternehmen" sind einfach lächerlich. Sagt ihr das einem Alkoholiker auch wenn er Entzugssymptome bekommt ?

Aber ich will hier auch keinen Streit entfachen. Ich hab den Link zum ADFD nicht gepostet, weil es die ultimative richtige Meinung darstellt ! Es ist schlicht eine kritische Informationsquelle und es ist jedem selbst überlassen was er damit macht. Für Biene kann es hilfreich sein - gerade wenn sie wie in diesem Forum nur wenig hilfreiche Ratschläge bekommt. Einfach die Augen verschließen wäre jedenfalls mehr als dumm.
N00b
Beiträge: 22
Registriert: 23. Feb 2005, 13:33

Re: Seroxat

Beitrag von N00b »

@rawibo: Ein Rundumschlag ist sicher nicht sinnvoll.

Aber wer hinter dem ADFD steckt kann ich dir sagen: Betroffene. Ich glaube mittlerweile sind es ja auch mehr als 800 registerierte Mitglieder im Forum, von denen viele eben die genannten Probleme wie Abhängigkeit und Entzug durchmachen müssen.

Wenn ich also für jeden "SSRI-Konsumenten" den ich kenne und dem sie geschadet haben einen Euro bekäme ...

Ich bin jedenfalls froh dass es solche Seiten gibt. Denn ohne die würde ich immer noch Antidepressiva nehmen (Ärzte meinten etwas von einem Rückfall, obwohl es Entzug war) obwohl ich sie gar nicht mehr brauche.
delphi
Beiträge: 122
Registriert: 9. Mär 2005, 20:48

Re: Seroxat

Beitrag von delphi »

@ N00B

also ist es an deiner Stelle sinnvoller eine massiven Rückfall in die Erkrankung (was sehr sehr oft bei Zwang und Angst passiert) oder lieber ein halbwegs normales Leben mit Seroxat. Na klar man kann ne Therapie auch machen bzw wird ja oft begleitend dazu gemacht aber es ist doch eigentlich so das die Medikamente erst einen in die Lage versetzten das alles zu schaffen. So war es bei mir und so höre ich es von so vielen anderen auch. Die Tehrapie ist doch häufig nicht in der Lage die quälenden Symptome wie Angst und Zwang zu verbessern sondern evt. wie man etwas besser damit umgeht. Desweiteren hinkt der Vergleich mit dem Alkoholiker denn der muss seine Menge an Alkohol die ganze Zeit steigern um den gleichbleibenden Effekt zu erziehlen was man bei Seroxat definitiv nicht muss. Und mit Alkohol kannst auch nciht gescheit arbeiten was mit Seroxat sehr wohl der Fall ist. Auch führt Alkohol nicht zu nem erholsamen Schlaf. Es ist meine Meinung und ich glaube da liege ich garnicht mal so falsch. Denn Angst und Zwang ist ne sehr sehr schwere Erkrankung und man kann froh sein wenn man was gefunden hat was einem auch wirklich weiterhilft.

delphi
Tim_Pfeiffer
Beiträge: 455
Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
Kontaktdaten:

Re: Seroxat

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe Leute,
mit Verweisen auf die o.g. website und deren Vertreterinnen und Vertretern hatten wir in der Vergangenheit bereits mehrfach das Vergnügen. Daher möchte ich hier darum bitten, diese Diskussion zu beenden und sich bei postings auf persönliche Erfahrungen und daraus resultierende Beiträge zu stützen.

Danke und viele Grüße
Tim Pfeiffer
N00b
Beiträge: 22
Registriert: 23. Feb 2005, 13:33

Re: Seroxat

Beitrag von N00b »

@delphi:

also ist es an deiner Stelle sinnvoller eine massiven Rückfall in die Erkrankung (was sehr sehr oft bei Zwang und Angst passiert) oder lieber ein halbwegs normales Leben mit Seroxat.

Das war nicht meine Aussage. Ich habe von Entzug gesprochen, nicht von Rückfall - das sind unterschiedliche Dinge.
delphi
Beiträge: 122
Registriert: 9. Mär 2005, 20:48

Re: Seroxat

Beitrag von delphi »

Hi N00b

will mich hier nicht streiten. Ich warne nur jeden mit schweren Angst und Zwangssymptomen ein hilfreiches und so wie es scheint gut vertragenes Präperat wie Seroxat abzusetzten. Meine eigenene Erfahrungen und auch das was ich so in den letzen 3 Jahren in Foren und so mitbekommen habe scheint meine Theorie zu stützen das es eben bei dieser Symptomatik sehr oft zu Rückfällen kommt und diese dann nicht so einfach mit dem gleichen Medikament wieder behoben werden können. Meines Erachtens weißen die Ärzte einen nicht so recht drauf hin auf diese sehr große Gefahr.
Es kann ja sein das du dein Präperat nicht mehr benötigst. Ich weiß ja auch nicht wiso du es bekommen hast aber es kann eben auch deutlich anders laufen und dann ist das Geschrei sehr groß und man ärgert sich vielleicht sehr. Wie gesagt ich würde es nicht riskieren es komplett abzusetzen. Bei mir war es so das dann 10 mg Seroxat ausgereicht haben. Ich war voll Leistungsfähig und es war ok der Gesundheitszustand.

delphi
Antworten