Dysthymie - wer noch?

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Lichtsuche
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Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Guten Abend,

hab zwar schon hier und da meinen Senf beigesteuert, möchte mich aber doch mal vorstellen, da ja nun unter dem Oberbegriff Depression die verschiedensten Schweregrade zusammengefaßt sind.

Mit mir ging es 2002 bergab. Betriebsbedingt mußte die Hälfte an Mitarbeitern entlassen werden. Ich stand auch auf der Liste, mit dem Angebot mich als Freie weiterzubeschäftigen. Ich war erst fassungslos und danach wie gelähmt. Ein Mitarbeiter nach dem anderen von der Liste verließ das Unternehmen und über das Angebot, das man mir unterbreiten konnte war ich ein halbes Jahr im Ungewissen. Gelähmt auch durch diese Ungewissheit, denn ich wollte bleiben. War zu dem Zeitpunkt 45, alleinstehend mit 6jährigem Kind. Ohne Kind hätte ich mir noch gesagt, dann wirst Du halt wieder freiberuflich tätig, aber mit Kind? Startphase, Engpässe überstehen? Andere Alternative: mich mit 45 irgendwo bewerben? Mit 45 gilt man doch bereits als schrottreif.

Ich hab tapfer weitergemacht, gearbeitet wie zuvor (mein Motto: niemandem Anlaß geben, mir ans Bein pinkeln zu können), mein Kind versorgt, innerlich ging's mir miserabel. Angst und Sorgen. Was soll werden?

Hinzu kam eine Partnerschaft, in der ich keine Unterstützung erfahren habe. Es hieß "Tu was!" Ich konnte nicht, ich wollte nicht, noch hatte ich keine Kündigung. Erst nach einem halben Jahr hieß es "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Dich zu halten, wenn Du noch ein Aufgabengebiet übernimmst." Ich war einerseits erleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.

Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.

Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfüllt meine? Ich hab diese Beziehung nach drei Monaten beendet, mich nicht schon wieder überfordern, nicht ein weiterer Faktor in meinem Leben, dem ich es erst recht machen muss.

Da stehe ich heute, zu nichts weiter fähig, als zu arbeiten und mich um Kind und Haushalt zu kümmern. Alles weitere ist mir zu viel. Das heißt ich hab schon Freunde und gehe aus und unternehme mal etwas, aber mir fehlt so die Perspektive für mich. Ein "Wozu?" lauert im Untergrund und läßt mich weiter Trott leben. Mir fehlt so das, was mich zieht. Früher war das beruflich Erfolg haben wollen, eine gute Beziehung zu führen, äußere Dinge. Abhängigkeiten.

Ich hör jetzt mal auf. Wer Fragen hat oder ähnliches erlebt (hat) ... ich freue mich auf den Austausch.

Liebe Grüße
Lichtsuche
Lichtsuche
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Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

* Alleinstehend damals trotz Partnerschaft? Wir lebten 70 km auseinander. Ich stand allein. Klingt sonst widersprüchlich.
DownUnder
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Registriert: 7. Apr 2005, 18:22

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von DownUnder »

Hallo Lichtsuche,


was Du schreibst kommt mir bekannt vor.

Ich habe heute wenig Zeit und werde erst am Abend in Ruhe schreiben können.

Nur soviel...Sind Depressionen eine Erkrankung, die grundlegende Änderungen im Leben erfordern? Ich meine damit nicht nur auf die alltäglichen kleinen Bedürfnisse mehr zu achten...was mir zwar bislang auch schwer fiel und mit Sicherheit dran ist, aber ich denke an größere Veränderungen....Träume verwirklichen, das Ruder rumreißen und nochmal etwas ganz Neues beginnen.
Gibt so einen Traum in Dir?

Hast Du das Buch von Holger Reiners (einer der Mitbegründer dieses Forums) "Das heimatlose Ich" gelesen? Danach war mir klar, daß ich meine Träume nicht immer vom Tisch wischen darf, wenn ich in mir wieder zu Hause sein möchte.

Muß jetzt leider aufhören...


Sonnigen Gruß Beate
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Beate,

und wie ich dieses Bedürfnis kenne!!!

Wovon ich träume? Von Einfachheit, von wenig haben und nur nach Nase leben zu können. Ich glaube aber es hat mit, sich einfach mal aller Verpflichtungen entledigen zu können zu tun, bis ich mich erholt habe und wieder will. Nicht Müssen sondern Können und Wollen.

Neu anfangen in Form von: alles reduzieren, was ich für mich nicht brauche. Auto abschaffen, eine kleine Wohnung, in die ich bis auf Bett ganz leer ziehen wollte, um sie nach und nach neu und nur mit dem nötigsten geschmackvoll einzurichten. Für mich selbst arbeiten, nicht mehr als Angestellte und einfach so viel, dass ich mein Auskommen habe, ...

Ja, das ist ein Traum, der sich als Mutter nicht umsetzen läßt. Mein Sohn geht wegen Sprachbegabung auf eine Privatschule, die mich eine Stange kostet. Eine größere Wohnung in der Nähe der Schule, damit er zu Fuß gehen kann, ich nicht hetzen muss zwischen Büro und Schule, die Wohnung frißt die Hälfte meines Gehalts. Ein Auto, das ich nicht hatte bis es anders nicht mehr zu schaffen war, irgendwo auch noch rechtzeitig anzukommen ... auf all das würde ich gern eines Tages wieder verzichten können. Nicht arbeiten um zu haben, sondern um zu sein.

Herzliche Grüße
Lichtsuche
LB
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Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von LB »

Hallo Lichtsuche,
also was ich aus Deinen Zeilen lese, hattest Du doch angefangen Deine Träume zu verwirklichen. Saxophon zu spielen, zu lernen, Deine Wohnung zu renovieren, eine Weiterbildung..war denn dem nicht so?
Für mich klingt das nach Neuanfang und ich denke, dass Depressionen auch ne Chance für Umbruch sein können. Mal an sich zu denken..zu sehen, was möchte/will man, wo steht man im Leben.
Klaro ist für Alleinerziehende so manche Hürde da - gerade die finanzielle - und ohne Partner, umso schwieriger. Freunde und Hobbies können einen etwas auffangen.
Und unsere Kids. Wenn ich sehe wie sich mein Sohn entwickelt, dann fällt mir dazu ein - wir sind ein gutes Team - (stolze Mama)
meine Träume sind z.B in den Urlaub fahren zu können, nette Leute kennenzulernen und sicher auch einen verständnisvollen Partner.
Und Arbeit. Das zu meiner Wunschdenke.

Wir gehen heute mit Freunden in den Wildpark, bei dem sonnigen Wetter - bloß raus - und nicht auf die blöden vier Wände gucken - Vorsicht Decke fällt mir auf den Kopf;-)
liebe Grüße
Leobiene
Lichtsuche
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Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Leobiene,

zu dem Zeitpunkt als ich all diese Dinge angefangen hatte ... das war mehr Verzweiflung: mich irgendwie beschäftigen um einem drohenden "Ich will nicht mehr und ich kann nicht mehr" auszweichen. Was ich gebraucht hätte? Jemand der sagt "Hey, wenn's hart auf hart kommt, ich bin auch noch da. Was kann ich tun, damit du dich nicht ganz so bedrückt fühlst?"

Irgendwo sucht jeder Stärke, in sich in anderen, wer darf wo und wann auch mal schwach sein? Ich hab Angst davor, vor anderen von Schwäche usw. zu reden, in der Regel vergrault man damit jeden, oder es heißt "Reiß dich zusammen" oder der Vergleich mit anderen, wird aus dem Ärmel gezogen. Nutzt mir gar nichts mich mit der alleinerziehenden Karrierefrau zu vergleichen, zeigt mir nur meine Unfähigkeit auf, mein Versagen, mein eigentlich auf die Mülldeponie gehören, weil ich nicht einfach glücklich und zufrieden bin, wo es sooo viele auch schlechter haben als ich, der Vergleich mündet auch nur in Selbstvorwürfen.

Ja, mein Sohn, es ist schön dass er da ist und dass er so ein helles Köpfchen ist. Sein Sinn für Humor und Wortwitz ist ansteckend. Er bringt mich zum Lachen. Kleines Beispiel? Wir haben uns über Konservierungsmethoden unterhalten und er meinte "Weißt du, Mama, wie die Ägypter, die sie sauer eingelegt haben." Ich mußte soo lachen, er läßt sich immer direkt anstecken und fragte dann, weshalb ich denn so lachen muß. Ich sagte "Sauer eingelegt wie Gürkchen?", da mußte er selbst richtig lachen "Du bist so albern, Mama".

Ja, es geht noch das Lachen können.

LG
Lichtsuche
LB
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Registriert: 7. Mai 2005, 20:29

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von LB »

Hallo Lichtsuche,

ich kenne das auch, dass ich in meiner Partnerschaft (Ehe) kaum Unterstützung hatte - war eher für alles zuständig. Regelte hier und da und wünschte mir so sehr einen Mann an der Seite, der mir mal stützend unter die Arme griff/greift, mir was abnahm..Zu viel an Verantwortung, ob nun in der Ehe, oder im Job und irgendwie funktionierte ich auch nur noch. (dieser sogennannte roten Faden, der von der Kindheit war - Verantwortung für Eltern übernehmen, mir jeden Schuh anzuziehen, "perfekt" sein zu müssen, keine Fehler machen zu dürfen usw...)
Letztendlich hat erst ne Krankheit, bei der mein Leben auf der Kippe stand, mich dazu bewogen Lebensänderungen vorzunehmen und eine andere Lebenseinstellung zu bekommen- vieles was gedanklich schon klar war, hab ich damals in Taten umsetzen können.
(megadank auch an meinen Therapeuten- *grins*)
Ob nun Stärke oder Schwäche.. mir ist das ziemlich wurschtikus - mal so, mal so, mal besser, mal schlechter. Ist doch egal. Was mir hilft ist nicht zu grübeln - das heißt zwar schon ab und zu nen Rückzug - Eigenbesinnung - aber dann wieder weitermachen. Den Gedanken der Mülldeponie - einmal Entsorgung bitte - wie war das noch? Nix da... is nicht, ok Lichtsuche! Und von wegen Selbstzweifel, warum denn? Die äußern Umstände lassen einen doch oft genug verzweifeln, also nicht auch noch Selbstzweifel. Und zu den Karrieremamas, die anscheinend so alles ohne Probs bewältigen -glaub ich kaum - und ein/e Alleinerziehende schon garnicht, wenn nicht Hilfe von Verwandten, Bekannten usw gegeben ist.

Liebe Lichtsuche, hoffe ich bin nicht zu direkt oder sonstwas -hab manchmal ne "komplizierte" Denke und finde manchmal nicht so die richtigen Worte,

Herzliche Grüße
Leobiene
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Leobiene,

nein, es ist nicht zu kompliziert, was Du schreibst. Was ich gerade merke? Ich kotz mich hier aus, mir ging es vor einem Jahr schlechter, da waren auch die psychosomatischen Symptome da: Kopfdruck, zerhackter und wenig Schlaf, Gefühle von Steinen auf der Brust. Ich weiß schon irgendwo auch, dass mir meine privaten und beruflichen Pflichten auch geholfen haben im vergangenen Jahr nicht völlig der Lethargie anheim gefallen zu sein.

Ich weiß aber auch gar nicht so recht, wie ich das beschreiben kann, vielleicht ist es auch einfach zu viel, was mir klar geworden ist, als wäre anstelle des Alten einfach noch nichts Neues wieder da. Ich will nicht mehr die Alte werden, die ihr ganzes Selbstbewußtsein bis 2002 auf ihren beruflichen Werdegang gestützt hatte. Mir ist bewußt, wirkliche Sicherheit gibt es nicht, egal wie sehr ich mich engagiere.

Wenn ich so zurückdenke, Krisen kamen immer dann, wenn über mich verfügt wurde. Bin ein Scheidungskind und hab darunter gelitten, dass mein Vater nach der Trennung auch das Interesse an mir verloren hatte. Was hab ich alles angestellt um sein Interesse, seine Aufmerksamkeit zu wecken, dazu eine Mutter, die meinte ich müßte ihre Partei ergreifen, die es gar nicht verstehen konnte, dass ich meinen Vater vermisste. Hab das alles in mir ausgetragen.

Dann Schule. Nach einem Umzug war meine Versetzung bedroht. Ich wollte nicht sitzen bleiben, hab die ganzen Ferien geackert UND jetzt kommt der Hammer: ich habe die Nachprüfung bestanden und "durfte" lt. Konferenzbeschluss die Klasse wiederholen. Ich habe diese Schule gehaßt, die es noch nicht einmal für nötig befunden hatte, mit mir zu reden, weshalb und warum und wie ich das einschätze. Ich bin zum Ärgernis an der Schule geworden, richtig frech. Vor mir standen Lehrer, denen bebte vor Wut die Unterlippe angesichts meiner verbalen Verweigerungen und Frechheiten. Genugtuung? Ja. Sie sollten sich auch so ohnmächtig fühlen, wie ich mich, so ignoriert und nicht ernst genommen.

Ich weiß heute, dass ich mir damit mehr geschadet als gedient habe, aber ich wünschte schon, ich könnte es mir leisten zu sagen, was ich wirklich denke.

Ich glaube auch, gesunder für meine Psyche war die damalige Rebellion, die Wut hatte ein Ventil gefunden. Heute kehre ich sie oft gegen mich. Wenn ich angespannt bin und mir nur ein Fitzel mißlingt, mache ich mich runter, ich geb das hier lieber nicht zum besten. Ja, ich hasse mich in solchen Momenten.

Es ist zum Glück aber auch nicht alle Tage so.

Es klingt jetzt komisch, aber in mir ist, wenn mal jemand an mich glauben würde, nicht zweifelte, davon hab ich in mir genug.

Liebe Grüße
Lichtsuche
Lichtsuche
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Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Leobiene,

nein, es ist nicht zu kompliziert, was Du schreibst. Was ich gerade merke? Ich kotz mich hier aus, mir ging es vor einem Jahr schlechter, da waren auch die psychosomatischen Symptome da: Kopfdruck, zerhackter und wenig Schlaf, Gefühle von Steinen auf der Brust. Ich weiß schon irgendwo auch, dass mir meine privaten und beruflichen Pflichten auch geholfen haben im vergangenen Jahr nicht völlig der Lethargie anheim gefallen zu sein.

Ich weiß aber auch gar nicht so recht, wie ich das beschreiben kann, vielleicht ist es auch einfach zu viel, was mir klar geworden ist, als wäre anstelle des Alten einfach noch nichts Neues wieder da. Ich will nicht mehr die Alte werden, die ihr ganzes Selbstbewußtsein bis 2002 auf ihren beruflichen Werdegang gestützt hatte. Mir ist bewußt, wirkliche Sicherheit gibt es nicht, egal wie sehr ich mich engagiere.

Wenn ich so zurückdenke, Krisen kamen immer dann, wenn über mich verfügt wurde. Bin ein Scheidungskind und hab darunter gelitten, dass mein Vater nach der Trennung auch das Interesse an mir verloren hatte. Was hab ich alles angestellt um sein Interesse, seine Aufmerksamkeit zu wecken, dazu eine Mutter, die meinte ich müßte ihre Partei ergreifen, die es gar nicht verstehen konnte, dass ich meinen Vater vermisste. Hab das alles in mir ausgetragen.

Dann Schule. Nach einem Umzug war meine Versetzung bedroht. Ich wollte nicht sitzen bleiben, hab die ganzen Ferien geackert UND jetzt kommt der Hammer: ich habe die Nachprüfung bestanden und "durfte" lt. Konferenzbeschluss die Klasse wiederholen. Ich habe diese Schule gehaßt, die es noch nicht einmal für nötig befunden hatte, mit mir zu reden, weshalb und warum und wie ich das einschätze. Ich bin zum Ärgernis an der Schule geworden, richtig frech. Vor mir standen Lehrer, denen bebte vor Wut die Unterlippe angesichts meiner verbalen Verweigerungen und Frechheiten. Genugtuung? Ja. Sie sollten sich auch so ohnmächtig fühlen, wie ich mich, so ignoriert und nicht ernst genommen.

Ich weiß heute, dass ich mir damit mehr geschadet als gedient habe, aber ich wünschte schon, ich könnte es mir leisten zu sagen, was ich wirklich denke.

Ich glaube auch, gesunder für meine Psyche war die damalige Rebellion, die Wut hatte ein Ventil gefunden. Heute kehre ich sie oft gegen mich. Wenn ich angespannt bin und mir nur ein Fitzel mißlingt, mache ich mich runter, ich geb das hier lieber nicht zum besten. Ja, ich hasse mich in solchen Momenten.

Es ist zum Glück aber auch nicht alle Tage so.

Es klingt jetzt komisch, aber in mir ist, wenn mal jemand an mich glauben würde, nicht zweifelte, davon hab ich in mir selbst schon genug.

Liebe Grüße
Lichtsuche
LB
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Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von LB »

Liebe Lichtsuche,

Scheidungskind bin ich auch - und Schule - nun habs Gymmi nicht geschafft. Waren damals zu viel Konflikte im Elternhaus und ich konnte mich nicht aufs Lernen konzentrieren.
Und auch das mit Aufmerksamkeit bekommen - spicht mich wieder an- war bei mir auch so, ich war total brav, hab versucht es allen und jedem recht zu machen - tja der rote Faden -
Und dann die Zeiten der Rebellion - ups war die Jugend schön, mal Punkie, dann Öko, dann Skafrau, tanzend durch die Hallen..und mal ganz fein - so Popper like (bitte nicht verwechseln). Ich konnte und kann auch heut noch meine Gefühle gut mit Musik ausleben - Bin ich schlecht drauf - dann "tote Hosen", einmal Dampf ablassen, ansonsten Jazz uvm...gerade Konzerte - diese Stimmung, was da abgeht, mitsingen, tanzen, mitträumen..

Zu Deinem letzten Satz - klingt nicht komisch, versteh ich sofort.

Liebe Grüße
Leobiene
LB
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Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von LB »

Korrektur zu meinen Beitrag:"war bei mir so, dass ich" (Aufmerksamkeit)

LG Leobiene
DownUnder
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Registriert: 7. Apr 2005, 18:22

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von DownUnder »

Hallo Lichtsuche,


meine Träume lassen sich auch leider noch lange nicht verwirklichen, aber der Gedanke daran gibt mir Kraft.

Dein Anspruch an Dich und Deine Leistung im Beruf scheint sehr hoch zu sein. Ich finde es eine große Leistung von Dir berufstätig, Hausfrau und alleinerziehende Mutter zu sein. Alleine dafür kannst Du Dir doch schon jeden Abend auf die Schulter klopfen!!!!!

....trotzdem kann ich Deinen Wunsch nach mehr Lebensgefühl gut verstehen kann.

Mir fällt immer wieder auf,daß die Wünsche meiner Bekannten mit Depressionen (und auch meine eigenen) oft im zur-Zeit-Unmöglichen liegen....und dann frage ich mich ob das ein teil der Erkrankung ist sich selbst mit diesen Wünschen in ein Loch zu schubsen????? Teufelskreis


Du schriebst mir gestern, ob es für mich möglich sei Schuld durch das Wort Verantwortung zu ersetzen, denn sie zählt nur für einen Tag....
Ich kann Schuld und Verantwortung irgendwie nicht richtig trennen. Aber jeden Tag neu zählen zu lassen und das Beste draus zu machen wäre ein Schritt in die Richtung meines Traumes...ein Versuch ist es wert......,
daß es durchaus noch 15 Jahre dauern kann, bis meine Kids aus dem Haus sind und mein Traum womöglich noch so lange warten muß schiebe ich an guten Tagen einfach zur Seite
nur für die schlechten tappe ich noch im
Dunkeln....aber ohne diesen Traum und die Gewißheit, das noch erleben zu wollen, wäre
alles sinnlos.


Träume und Wünsche mussen wir besonders pflegen, weil sie für uns noch wertvoller sind als für die anderen.....

...in diesem Sinne,alles Liebe Beate





>
> hab zwar schon hier und da meinen Senf beigesteuert, möchte mich aber doch mal vorstellen, da ja nun unter dem Oberbegriff Depression die verschiedensten Schweregrade zusammengefaßt sind.
>
> Mit mir ging es 2002 bergab. Betriebsbedingt mußte die Hälfte an Mitarbeitern entlassen werden. Ich stand auch auf der Liste, mit dem Angebot mich als Freie weiterzubeschäftigen. Ich war erst fassungslos und danach wie gelähmt. Ein Mitarbeiter nach dem anderen von der Liste verließ das Unternehmen und über das Angebot, das man mir unterbreiten konnte war ich ein halbes Jahr im Ungewissen. Gelähmt auch durch diese Ungewissheit, denn ich wollte bleiben. War zu dem Zeitpunkt 45, alleinstehend mit 6jährigem Kind. Ohne Kind hätte ich mir noch gesagt, dann wirst Du halt wieder freiberuflich tätig, aber mit Kind? Startphase, Engpässe überstehen? Andere Alternative: mich mit 45 irgendwo bewerben? Mit 45 gilt man doch bereits als schrottreif.
>
> Ich hab tapfer weitergemacht, gearbeitet wie zuvor (mein Motto: niemandem Anlaß geben, mir ans Bein pinkeln zu können), mein Kind versorgt, innerlich ging's mir miserabel. Angst und Sorgen. Was soll werden?
>
> Hinzu kam eine Partnerschaft, in der ich keine Unterstützung erfahren habe. Es hieß "Tu was!" Ich konnte nicht, ich wollte nicht, noch hatte ich keine Kündigung. Erst nach einem halben Jahr hieß es "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Dich zu halten, wenn Du noch ein Aufgabengebiet übernimmst." Ich war einerseits erleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
> Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.
>
> Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.
>
> Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfrleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
> Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.
>
> Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.
>
> Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfüllt meine? Ich hab diese Beziehung nach drei Monaten beendet, mich nicht schon wieder überfordern, nicht ein weiterer Faktor in meinem Leben, dem ich es erst recht machen muss.
>
> Da stehe ich heute, zu nichts weiter fähig, als zu arbeiten und mich um Kind und Haushalt zu kümmern. Alles weitere ist mir zu viel. Das heißt ich hab schon Freunde und gehe aus und unternehme mal etwas, aber mir fehlt so die Perspektive für mich. Ein "Wozu?" lauert im Untergrund und läßt mich weiter Trott leben. Mir fehlt so das, was mich zieht. Früher war das beruflich Erfolg haben wollen, eine gute Beziehung zu führen, äußere Dinge. Abhängigkeiten.
>
> Ich hör jetzt mal auf. Wer Fragen hat oder ähnliches erlebt (hat) ... ich freue mich auf den Austausch.
>
> Liebe Grüße
> Lichtsuche

Lichtsuche schrieb:
> Guten Abend,
>
> hab zwar schon hier und da meinen Senf beigesteuert, möchte mich aber doch mal vorstellen, da ja nun unter dem Oberbegriff Depression die verschiedensten Schweregrade zusammengefaßt sind.
>
> Mit mir ging es 2002 bergab. Betriebsbedingt mußte die Hälfte an Mitarbeitern entlassen werden. Ich stand auch auf der Liste, mit dem Angebot mich als Freie weiterzubeschäftigen. Ich war erst fassungslos und danach wie gelähmt. Ein Mitarbeiter nach dem anderen von der Liste verließ das Unternehmen und über das Angebot, das man mir unterbreiten konnte war ich ein halbes Jahr im Ungewissen. Gelähmt auch durch diese Ungewissheit, denn ich wollte bleiben. War zu dem Zeitpunkt 45, alleinstehend mit 6jährigem Kind. Ohne Kind hätte ich mir noch gesagt, dann wirst Du halt wieder freiberuflich tätig, aber mit Kind? Startphase, Engpässe überstehen? Andere Alternative: mich mit 45 irgendwo bewerben? Mit 45 gilt man doch bereits als schrottreif.
>
> Ich hab tapfer weitergemacht, gearbeitet wie zuvor (mein Motto: niemandem Anlaß geben, mir ans Bein pinkeln zu können), mein Kind versorgt, innerlich ging's mir miserabel. Angst und Sorgen. Was soll werden?
>
> Hinzu kam eine Partnerschaft, in der ich keine Unterstützung erfahren habe. Es hieß "Tu was!" Ich konnte nicht, ich wollte nicht, noch hatte ich keine Kündigung. Erst nach einem halben Jahr hieß es "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Dich zu halten, wenn Du noch ein Aufgabengebiet übernimmst." Ich war einerseits erleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
> Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.
>
> Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.
>
> Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfüllt meine? Ich hab diese Beziehung nach drei Monaten beendet, mich nicht schon wieder überfordern, nicht ein weiterer Faktor in meinem Leben, dem ich es erst recht machen muss.
>
> Da stehe ich heute, zu nichts weiter fähig, als zu arbeiten und mich um Kind und Haushalt zu kümmern. Alles weitere ist mir zu viel. Das heißt ich hab schon Freunde und gehe aus und unternehme mal etwas, aber mir fehlt so die Perspektive für mich. Ein "Wozu?" lauert im Untergrund und läßt mich weiter Trott leben. Mir fehlt so das, was mich zieht. Früher war das beruflich Erfolg haben wollen, eine gute Beziehung zu führen, äußere Dinge. Abhängigkeiten.
>
> Ich hör jetzt mal auf. Wer Fragen hat oder ähnliches erlebt (hat) ... ich freue mich auf den Austausch.
>
> Liebe Grüße
> Lichtsuche

Lichtsuche schrieb:
> Guten Abend,
>
> hab zwar schon hier und da meinen Senf beigesteuert, möchte mich aber doch mal vorstellen, da ja nun unter dem Oberbegriff Depression die verschiedensten Schweregrade zusammengefaßt sind.
>
> Mit mir ging es 2002 bergab. Betriebsbedingt mußte die Hälfte an Mitarbeitern entlassen werden. Ich stand auch auf der Liste, mit dem Angebot mich als Freie weiterzubeschäftigen. Ich war erst fassungslos und danach wie gelähmt. Ein Mitarbeiter nach dem anderen von der Liste verließ das Unternehmen und über das Angebot, das man mir unterbreiten konnte war ich ein halbes Jahr im Ungewissen. Gelähmt auch durch diese Ungewissheit, denn ich wollte bleiben. War zu dem Zeitpunkt 45, alleinstehend mit 6jährigem Kind. Ohne Kind hätte ich mir noch gesagt, dann wirst Du halt wieder freiberuflich tätig, aber mit Kind? Startphase, Engpässe überstehen? Andere Alternative: mich mit 45 irgendwo bewerben? Mit 45 gilt man doch bereits als schrottreif.
>
> Ich hab tapfer weitergemacht, gearbeitet wie zuvor (mein Motto: niemandem Anlaß geben, mir ans Bein pinkeln zu können), mein Kind versorgt, innerlich ging's mir miserabel. Angst und Sorgen. Was soll werden?
>
> Hinzu kam eine Partnerschaft, in der ich keine Unterstützung erfahren habe. Es hieß "Tu was!" Ich konnte nicht, ich wollte nicht, noch hatte ich keine Kündigung. Erst nach einem halben Jahr hieß es "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Dich zu halten, wenn Du noch ein Aufgabengebiet übernimmst." Ich war einerseits erleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
> Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.
>
> Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.
>
> Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfüllt meine? Ich hab diese Beziehung nach drei Monaten beendet, mich nicht schon wieder überfordern, nicht ein weiterer Faktor in meinem Leben, dem ich es erst recht machen muss.
>
> Da stehe ich heute, zu nichts weiter fähig, als zu arbeiten und mich um Kind und Haushalt zu kümmern. Alles weitere ist mir zu viel. Das heißt ich hab schon Freunde und gehe aus und unternehme mal etwas, aber mir fehlt so die Perspektive für mich. Ein "Wozu?" lauert im Untergrund und läßt mich weiter Trott leben. Mir fehlt so das, was mich zieht. Früher war das beruflich Erfolg haben wollen, eine gute Beziehung zu führen, äußere Dinge. Abhängigkeiten.
>
> Ich hör jetzt mal auf. Wer Fragen hat oder ähnliches erlebt (hat) ... ich freue mich auf den Austausch.
>
> Liebe Grüße
> Lichtsuche

Lichtsuche schrieb:
> Guten Abend,
>
> hab zwar schon hier und da meinen Senf beigesteuert, möchte mich aber doch mal vorstellen, da ja nun unter dem Oberbegriff Depression die verschiedensten Schweregrade zusammengefaßt sind.
>
> Mit mir ging es 2002 bergab. Betriebsbedingt mußte die Hälfte an Mitarbeitern entlassen werden. Ich stand auch auf der Liste, mit dem Angebot mich als Freie weiterzubeschäftigen. Ich war erst fassungslos und danach wie gelähmt. Ein Mitarbeiter nach dem anderen von der Liste verließ das Unternehmen und über das Angebot, das man mir unterbreiten konnte war ich ein halbes Jahr im Ungewissen. Gelähmt auch durch diese Ungewissheit, denn ich wollte bleiben. War zu dem Zeitpunkt 45, alleinstehend mit 6jährigem Kind. Ohne Kind hätte ich mir noch gesagt, dann wirst Du halt wieder freiberuflich tätig, aber mit Kind? Startphase, Engpässe überstehen? Andere Alternative: mich mit 45 irgendwo bewerben? Mit 45 gilt man doch bereits als schrottreif.
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> Ich hab tapfer weitergemacht, gearbeitet wie zuvor (mein Motto: niemandem Anlaß geben, mir ans Bein pinkeln zu können), mein Kind versorgt, innerlich ging's mir miserabel. Angst und Sorgen. Was soll werden?
>
> Hinzu kam eine Partnerschaft, in der ich keine Unterstützung erfahren habe. Es hieß "Tu was!" Ich konnte nicht, ich wollte nicht, noch hatte ich keine Kündigung. Erst nach einem halben Jahr hieß es "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Dich zu halten, wenn Du noch ein Aufgabengebiet übernimmst." Ich war einerseits erleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
> Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.
>
> Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.
>
> Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfüllt meine? Ich hab diese Beziehung nach drei Monaten beendet, mich nicht schon wieder überfordern, nicht ein weiterer Faktor in meinem Leben, dem ich es erst recht machen muss.
>
> Da stehe ich heute, zu nichts weiter fähig, als zu arbeiten und mich um Kind und Haushalt zu kümmern. Alles weitere ist mir zu viel. Das heißt ich hab schon Freunde und gehe aus und unternehme mal etwas, aber mir fehlt so die Perspektive für mich. Ein "Wozu?" lauert im Untergrund und läßt mich weiter Trott leben. Mir fehlt so das, was mich zieht. Früher war das beruflich Erfolg haben wollen, eine gute Beziehung zu führen, äußere Dinge. Abhängigkeiten.
>
> Ich hör jetzt mal auf. Wer Fragen hat oder ähnliches erlebt (hat) ... ich freue mich auf den Austausch.
>
> Liebe Grüße
> Lichtsuche

Lichtsuche schrieb:
> Guten Abend,
>
> hab zwar schon hier und da meinen Senf beigesteuert, möchte mich aber doch mal vorstellen, da ja nun unter dem Oberbegriff Depression die verschiedensten Schweregrade zusammengefaßt sind.
>
> Mit mir ging es 2002 bergab. Betriebsbedingt mußte die Hälfte an Mitarbeitern entlassen werden. Ich stand auch auf der Liste, mit dem Angebot mich als Freie weiterzubeschäftigen. Ich war erst fassungslos und danach wie gelähmt. Ein Mitarbeiter nach dem anderen von der Liste verließ das Unternehmen und über das Angebot, das man mir unterbreiten konnte war ich ein halbes Jahr im Ungewissen. Gelähmt auch durch diese Ungewissheit, denn ich wollte bleiben. War zu dem Zeitpunkt 45, alleinstehend mit 6jährigem Kind. Ohne Kind hätte ich mir noch gesagt, dann wirst Du halt wieder freiberuflich tätig, aber mit Kind? Startphase, Engpässe überstehen? Andere Alternative: mich mit 45 irgendwo bewerben? Mit 45 gilt man doch bereits als schrottreif.
>
> Ich hab tapfer weitergemacht, gearbeitet wie zuvor (mein Motto: niemandem Anlaß geben, mir ans Bein pinkeln zu können), mein Kind versorgt, innerlich ging's mir miserabel. Angst und Sorgen. Was soll werden?
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> Hinzu kam eine Partnerschaft, in der ich keine Unterstützung erfahren habe. Es hieß "Tu was!" Ich konnte nicht, ich wollte nicht, noch hatte ich keine Kündigung. Erst nach einem halben Jahr hieß es "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Dich zu halten, wenn Du noch ein Aufgabengebiet übernimmst." Ich war einerseits erleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
> Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.
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> Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.
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> Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfüllt meine? Ich hab diese Beziehung nach drei Monaten beendet, mich nicht schon wieder überfordern, nicht ein weiterer Faktor in meinem Leben, dem ich es erst recht machen muss.
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> Da stehe ich heute, zu nichts weiter fähig, als zu arbeiten und mich um Kind und Haushalt zu kümmern. Alles weitere ist mir zu viel. Das heißt ich hab schon Freunde und gehe aus und unternehme mal etwas, aber mir fehlt so die Perspektive für mich. Ein "Wozu?" lauert im Untergrund und läßt mich weiter Trott leben. Mir fehlt so das, was mich zieht. Früher war das beruflich Erfolg haben wollen, eine gute Beziehung zu führen, äußere Dinge. Abhängigkeiten.
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> Ich hör jetzt mal auf. Wer Fragen hat oder ähnliches erlebt (hat) ... ich freue mich auf den Austausch.
>
> Liebe Grüße
> Lichtsuche

Lichtsuche schrieb:
> Guten Abend,
>
> hab zwar schon hier und da meinen Senf beigesteuert, möchte mich aber doch mal vorstellen, da ja nun unter dem Oberbegriff Depression die verschiedensten Schweregrade zusammengefaßt sind.
>
> Mit mir ging es 2002 bergab. Betriebsbedingt mußte die Hälfte an Mitarbeitern entlassen werden. Ich stand auch auf der Liste, mit dem Angebot mich als Freie weiterzubeschäftigen. Ich war erst fassungslos und danach wie gelähmt. Ein Mitarbeiter nach dem anderen von der Liste verließ das Unternehmen und über das Angebot, das man mir unterbreiten konnte war ich ein halbes Jahr im Ungewissen. Gelähmt auch durch diese Ungewissheit, denn ich wollte bleiben. War zu dem Zeitpunkt 45, alleinstehend mit 6jährigem Kind. Ohne Kind hätte ich mir noch gesagt, dann wirst Du halt wieder freiberuflich tätig, aber mit Kind? Startphase, Engpässe überstehen? Andere Alternative: mich mit 45 irgendwo bewerben? Mit 45 gilt man doch bereits als schrottreif.
>
> Ich hab tapfer weitergemacht, gearbeitet wie zuvor (mein Motto: niemandem Anlaß geben, mir ans Bein pinkeln zu können), mein Kind versorgt, innerlich ging's mir miserabel. Angst und Sorgen. Was soll werden?
>
> Hinzu kam eine Partnerschaft, in der ich keine Unterstützung erfahren habe. Es hieß "Tu was!" Ich konnte nicht, ich wollte nicht, noch hatte ich keine Kündigung. Erst nach einem halben Jahr hieß es "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Dich zu halten, wenn Du noch ein Aufgabengebiet übernimmst." Ich war einerseits erleichtert, anderseits nagte nun die Erfahrung in der Beziehung an mir. Ich war nicht richtig auf der Höhe und suchte wie verzweifelt nach Interessen, die mir Freude und Lust schenken sollten. Ich kaufte mir ein Saxophon und nahm erste Stunden, ich meldete mich bei einer Weiterbildungsmaßnahme an und nahm daran ein halbes Jahr teil. Ich begann die Wohnung zu renovieren ... vergangenes Jahr dann beendete ich die Beziehung. Ich war ausgebrannt, hab alles sein lassen, den Saxophon-Unterricht, die Renovierung und den Lehrgang. All das hatte ich ja nur angekurbelt, um die Illusion zu bewahren, dass die Partnerschaft besser werden könnte, wie sie im ersten Jahr gewesen war.
> Die Hoffnung starb tatsächlich zuletzt.
>
> Seit dieser Trennung bin ich schon ein Stück weit zu mir gekommen. Hab festgestellt, wie sehr ich mich angepasst hatte, wie viel ich hingenommen habe. Ich hab mir jeden Schuh, den ich schuld sein könnte an der Verschlechterung der Beziehung angezogen und darüber meine Bedürfnisse und Wünsche verdrängt, vergessen, vernachlässigt. Ich hab funktioniert und so getan, als ginge es mir gut.
>
> Januar diesen Jahres eine neue Beziehung. Ich spürte recht schnell, dass Erwartungen auf mir ruhten, denen ich nicht gerecht werden konnte ... ich will auch nicht mehr anderer Leuts Erwartungen erfüllen. Wer erfüllt meine? Ich hab diese Beziehung nach drei Monaten beendet, mich nicht schon wieder überfordern, nicht ein weiterer Faktor in meinem Leben, dem ich es erst recht machen muss.
>
> Da stehe ich heute, zu nichts weiter fähig, als zu arbeiten und mich um Kind und Haushalt zu kümmern. Alles weitere ist mir zu viel. Das heißt ich hab schon Freunde und gehe aus und unternehme mal etwas, aber mir fehlt so die Perspektive für mich. Ein "Wozu?" lauert im Untergrund und läßt mich weiter Trott leben. Mir fehlt so das, was mich zieht. Früher war das beruflich Erfolg haben wollen, eine gute Beziehung zu führen, äußere Dinge. Abhängigkeiten.
>
> Ich hör jetzt mal auf. Wer Fragen hat oder ähnliches erlebt (hat) ... ich freue mich auf den Austausch.
>
> Liebe Grüße
> Lichtsuche
DownUnder
Beiträge: 43
Registriert: 7. Apr 2005, 18:22

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von DownUnder »

Oh jeminee wie ist das denn passiert....jetzt blockiere ich den gesamten Thread...sorry! Beate
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Beate,

dieses Phänomen nennt sich nun "Da sind sie ja wieder" ... all die futsch gegangenen Beiträge

Ich antworte später.

Ich knuddel Dich.

Lichtsuche
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Beate,

> Dein Anspruch an Dich und Deine Leistung im Beruf scheint sehr hoch zu sein. Ich finde es eine große Leistung von Dir berufstätig, Hausfrau und alleinerziehende Mutter zu sein. Alleine dafür kannst Du Dir doch schon jeden Abend auf die Schulter klopfen!!!!!

Da liegt doch auch irgendwo der Hase im Pfeffer. Hab mich jahrelang über Leistung definiert ... es sättigt nicht mehr. Kein Bedarf mir oder anderen etwas zu beweisen. Ich nannte das immer "Herausforderungen suchen" oder "mich Herausforderungen stellen". Wem hab ich etwas zu beweisen?

Und so ist das weg, was mich gezogen hat, was mich hat streben lassen. An dessen Stelle ist noch nichts Neues getreten ... vielleicht ist es das. Als wäre ein Konstrukt zusammengebrochen, das mich nicht mehr tragen kann.

>....trotzdem kann ich Deinen Wunsch nach mehr Lebensgefühl gut verstehen kann.

Ja, besteht denn auch der Sinn im Leben in Leistung, im Hetzen nach der Uhr, im Anpassen an Anforderungen anderer?

> Mir fällt immer wieder auf,daß die Wünsche meiner Bekannten mit Depressionen (und auch meine eigenen) oft im zur-Zeit-Unmöglichen liegen....und dann frage ich mich ob das ein teil der Erkrankung ist sich selbst mit diesen Wünschen in ein Loch zu schubsen????? Teufelskreis

Ja, auch dazu ja ... alles ein Fliehen wollen? Man nimmt sich ja immer mit. Kann fliehen daher der Weg sein? Ich hatte immer Ziele vor Augen, doch was macht man dadurch? Ist man damit im Hier und Jetzt? Irgendwo möchte ich auch nicht warten, möchte ich, das es von einem Tag zum nächsten und zum nächsten und ... besser wird. Eine Art inneren Frieden anstelle des Getriebenseins finden?

Nein, ich weiß das alles auch noch nicht ... kann es sein, dass ich es wage zu lernen mit dem Fluß des Lebens zu treiben, statt zu kämpfen? Ist das was man in der Depression erlebt der Anfang?

>Du schriebst mir gestern, ob es für mich möglich sei Schuld durch das Wort Verantwortung zu ersetzen, denn sie zählt nur für einen Tag....
Ich kann Schuld und Verantwortung irgendwie nicht richtig trennen.

Schuld hat für mich etwas mit Vorsatz zu tun, darum geht es auch immer in der Rechtsprechung, auch darum, ob der Angeklagte schuldfähig ist. Wo ist ein Vorsatz zu finden, dass Deine Tochter Probleme mit Lebensmitteln hat? Ihr nicht schneller helfen zu können? Wenn es noch nicht mal Ärzte schneller hinkriegen?

> Aber jeden Tag neu zählen zu lassen und das Beste draus zu machen wäre ein Schritt in die Richtung meines Traumes...ein Versuch ist es wert......,

Stimmt es denn nicht auch? Was können wir uns mehr vornehmen als den heutigen Tag zu schaffen? Wieso laden wir uns heute schon auf die Schultern, was morgen, übermorgen und insgesamt zu schaffen sein muss?

> Träume und Wünsche mussen wir besonders pflegen, weil sie für uns noch wertvoller sind als für die anderen.....

Ich muss darüber nachdenken.

Herzliche Grüße
Lichtsuche
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Leobiene,

manchmal - so auch durch Deinen Beitrag - drängt sich mir der Verdacht auf, dass Depris bei aller Antriebslosigkeit usw. zugeschnürte Energiebündel sind.

Die Stichworte "Getriebensein", "Dampf ablassen" ... für mich klingt das brodelnd wie Wasser im Topf ... NUR ... der Deckel ist ganz fest drauf. Beruflich mag es sein, dass ich mir Umwege hätte sparen können, wenn ich dem Haß auf Schule nicht Ausdruck verliehen hätte. Aber irgendwo zücke ich auch den Hut vor dieser Jugendlichen, die ich war.

Musik? Breite Palette, Rock, als älteres Kaliber eher Led Zeppelin usw.

Schick Dir ein Lächeln

Lichtsuche
LB
Beiträge: 70
Registriert: 7. Mai 2005, 20:29

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von LB »

Liebe Lichtsuche,

Rock da kann ich mithalten, wie wäre es mit
ACDC z.B. HIGHWAY TO HELL *einmal Wunschmähne schüttelnd*

LG und gute Nacht
Leobiene
LB
Beiträge: 70
Registriert: 7. Mai 2005, 20:29

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von LB »

Liebe Lichtsuche,

"kann es sein, dass ich es wage zu lernen mit dem Fluß des Lebens zu treiben, statt zu kämpfen? Ist das was man in der Depression erlebt der Anfang?"

Ja, ich denke schon.

"Eine Art inneren Frieden, anstelle des Getriebenseins"

Ja.

Bei mir ist das so gewesen, dass ich in der schweren Zeit der Depression, den Glauben an mich verloren hatte und den hab ich mir langsam wieder erarbeitet - ein wenig ist der Glaube an mich wieder da.
Kannst Du damit etwas anfangen?

Liebes Grüßlein
Leobiene
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Dysthymie - wer noch?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Biene Leo (doch auch nett, oder? ,

ja, irgendwie kann ich damit etwas anfangen, wie mir überhaupt heute morgen ein neuer Gedanke kam "Die Depression - mein Freund und Helfer? Mein Schutzprogramm."

Da ist was dran. Dass mich z.B. die vor kurzem geführte Beziehung belastet hat, mit den auf mich gerichteten Erwartungen ... ich habe es gespürt, das Gefühl kam wieder einen Stein auf der Brust liegen zu haben. Enge, Druck: "Nein, nicht wieder, kann ich nicht will ich nicht."

Und eigenartigerweise bin ich auch geneigt zu sagen "Ich kann jetzt nicht, ich will jetzt nicht", vielleicht ändert es sich ja auch mal wieder.

Liebe Grüße von der Sucherin des Lichts
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