Kann frau mit Depressionen Kinder erziehen?

DownUnder
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Re: Kann frau mit Depressionen Kinder erziehen?

Beitrag von DownUnder »

Hallo Wolfi,

wie schön, daß Du an einen so netten Arzt geraten bist und Deine Kinder in einer netten Familie untergekommen sind.

Deine Kinder sind schon sehr viel älter als meine beiden Zwerge ( 5 und 7 ). Da konntest Du bestimmt schon erklären und ihre Sorge um Dich auffangen.

Ab wann konntest Du denn die Wochenenden zu Hause sein?


Sonnige Grüße Beate
einsamerwolf
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Registriert: 18. Mai 2005, 18:33
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Re: Kann frau mit Depressionen Kinder erziehen?

Beitrag von einsamerwolf »

liebe Beate

ich hatte Glück, ja das stimmt.
3Wochen konnte ich nicht heim weil ich nicht stabil war, weil ich die ersten 3Wochen nicht leben wollte und dann lassen die dich nicht heim. Danach durfte ich bis auf 2 Wochenende immer heim. Und an diesen beiden Wochenenden an denen ich nicht heim konnte ging es mir zu schlecht.
Als mich die erste Depressionsphase hatte waren meine Kinder auch noch sehr klein, zwischen 8 und 5.
Stimmt Du kannst so kleinen Kindern nicht erklären was Depression ist. Ich sagte überhaupt nie etwas bis ich in die Klinik musste.
Tod wo ist dein Stachel


Hölle wo ist dein Sieg


habe Dich berührt


habe Dich gespürt


habe Dich gesehn


will aber...


nicht mit Dir gehn


Wolfi
Julimond
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Registriert: 17. Nov 2004, 09:20

Re: Kann frau mit Depressionen Kinder erziehen?

Beitrag von Julimond »

Liebe Lichtsucherin,

mich macht es traurig, dass Du Dich wegen Deiner Figur fertig machst und Dich selbst so abwertest. Wie kommst Du denn auf die Idee, dass Dich keiner gut findet? Du denkst jetzt vielleicht, na ja, die hat ja gut reden, sie weiß ja nicht wie ich aussehe. Eigentlich ist es aber egal, wie Du aussiehst. Es ist nicht eine Frage Deiner Figur, ob Dich jemand attraktiv findet oder nicht. Ich sage das jetzt nicht, um Dich aus falschem Mitleid heraus zu trösten. Sondern, weil ich diese Gedanken auch kenne. Schau’ mal, ich mag einen Mann, der absolut untergewichtig ist und sich deswegen schämt und Probleme damit hat. Frauen finden im allgemeinen magere Männer ja nicht so attraktiv, oder liege ich da falsch? Ich finde es aber total süß, weil das einfach er ist. Nur er ist so, es ist Teil seiner Individualität. Klar wäre es schöner, wenn er mehr auf den Rippen hätte, mehr Muskeln oder was auch immer, aber dadurch wird er kein besserer Mensch und für mich nicht wertvoller.

Ich denke, Du solltest nur dann etwas ändern, wenn Du Dich absolut nicht mehr wohl fühlst und wenn gesundheitliche Probleme be- oder entstehen. Ich mach’s auch nicht anders. Ich war jahrelang essgestört, bin’s manchmal immer noch. Und ich kann Dir sagen, dass ich mich nie wohl fühlen werde, egal welche Figur ich haben werde. Und wenn Du Deine Ernährung umstellen möchtest, dann fang’ langsam an. Alles andere geht echt schief und endet in Gewichtszunahme.

Sei lieb gegrüßt
Julimond

Ach so, ich habe seit 1998 Depressionen, seit 4,5 Jahren bin ich in einer Behandlung. Ich bin immer noch nicht frei von den Depressionen, aber auf dem richtigen Weg. Mein Therapeut ist sehr gut und zwischendrin haben auch Medikamente gut geholfen, allerdings habe ich durch letztere 10 kg zugenommen, dadurch fast durchgedreht, womit wir wieder beim Thema wären
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Kann frau mit Depressionen Kinder erziehen?

Beitrag von Lichtsuche »

Liebe Julimond,

mich stören schon die Begleiterscheinungen des Übergewichts (Kurzatmigkeit, Einschränkung der Bewegungsfähigkeit), wenn ich sehe, wie lange es brauchen wird ... Geduld gehört nicht zu meinen Stärken.

Ich frage mich gerade inwiefern Kontrolle bei der Depression eine Rolle spielt. Als ich in die Pubertät kam, fing der Konflikt mit meinem Körper an. Ich hab so schlagartig zugenommen, dass mir die Haut geplatzt ist, hab mich geschämt, mich zum Sport umziehen zu müssen, überall diese Streifen, die andere glotzen ließen. Ich konnte überhaupt nichts dafür, es lag einzig und allein an den Hormonen. Hab mich kasteit bis ich 56 kg wog (nichts gegessen) und so habe ich das in den Folgejahren fortgesetzt, wenn wieder Kilos mehr waren. Damals wußte man noch nichts von Jojo-Effekt und davon, dass der Körper eine Art Notfallprogramm einschaltet, wenn er nichts zu futtern kriegt.

Kontrolle. Irgendwo ist es ein Gefühl, von keine Kontrolle oder keinen Einfluß zu haben, was mich mutlos macht. Ich hab eigentlich nichts in der Hand, ob eine Beziehung gelingt oder nicht, ob ich eine Arbeitsstelle behalte oder nicht ... der beste Wille, der stärkste Einsatz kann für die Katz sein. Und damit steht für mich die Frage im Raum, wofür sich überhaupt noch einsetzen, wofür sich engagieren. Kommen andere Erlebnisse hinzu, die einfach von Versagen sprechen, von Willkür. Dinge hinnehmen wie sie sind? Mir ist dann einerseits, als könnte ich mich direkt in den Sarg legen, nur noch warten, dass jemand den Deckel schließt, andererseits ist mir das eine grausige Vorstellung und doch fehlt der Mut zu träumen, zu planen, Ziele aufzustellen und auf sie hinzuarbeiten.

Bist Du plötzlich depressiv geworden? In welchem Zusammenhang, ... wenn Du darüber schreiben möchtest.

Herzliche Grüße
Lichtsuche
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