Hilft Arbeit gegen Depressionen?

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Kullertraenchen
Beiträge: 6
Registriert: 13. Mai 2005, 02:14

Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Kullertraenchen »

Hallo liebes Forum,
hilft Arbeit wirklich gegen Depressionen? Das zumindest meinte mein Therapeut. Er meinte, wenn ich einen geregelten Tagesablauf hätte, dann würde sich auch meine Depression auflösen, weil ich dann auch Erfolgserlebnisse verbuchen könnte. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, daß es so leicht sein soll. Hat hier jemand Erfahrungen damit?
KatzeI
Beiträge: 136
Registriert: 15. Okt 2004, 05:59

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von KatzeI »

Hallo Kullertraenchen!!

Erstmal herzlich Willkommen und viel Spaß hier im Forum!!

Arbeit bzw. tägliche Pflichten helfen Dir sicherlich ein wenig weiter. Aber auflösen - wie Dir wohl Dein Therapeut sagte - kann das eine Depression leider nicht..

Ich habe mich haufenweise zugeschüttet mit Arbeit, alles an mich gerafft um ja nicht nachdenken zu müssen. Geholfen hat das leider fast nichts. Aber es hilft, zu wissen, das man eine Aufgabe hat um die man sich auch richtig kümmern muss.

Nimmst Du schon irgendwelche Medikamente ein oder versuchst es einzig mit der Gesprächstherapie? Welche Art Therapie machst Du? Kognitiv (Verhaltenstherapie) oder tiefenpsychologische Therapie?

Ganz viele liebe Grüße

kaddy
Erst wenn man unten ist, weiß man wie es oben aussieht..
Michaela
Beiträge: 435
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Michaela »

Liebes Kullertraenchen,

was meine eigene Erfahrung dazu betrifft ... Ja ... Es wird von Mensch zu Mensch bestimmt unterschiedlich sein, aber wenn Dein Therapeut Dir das empfiehlt, hat er bestimmt gute Gründe. Ich würde es auf jeden Fall zumindest versuchen

Natürlich kann ich dabei nur von mir selbst ausgehen. Damals, so kann ich heute sagen, hing mein Leben nur noch an einem Faden. Diesen Faden bildeten meine Kinder. Ich fing an zu denken, daß es meinen Kindern besser gehen würde, mit einer anderen, fröhlichen Mama. (Irgendwie haben sie die heute )

Vor Menschen bekam ich immer mehr Angst, einkaufen wollte ich schon nicht mehr gehen und ich fürchtete mich, im Treppenhaus auf Nachbarn zu treffen, mit denen ich reden "muß".

Einerseits musste ich weiterleben, andererseits wäre es „so“ nicht mehr möglich gewesen. Deshalb wollte ich dagegen steuern, indem ich mir Arbeit suchte. So musste ich unter Menschen und hoffte, daß damit diese Ängste verschwinden. Es war ein guter Anfang . Nicht nur die Ängste wurden weniger, auch hatte ich wieder ein eigenes Leben, ein eigenes Geld, das sich wiederrum positiv auf mein Selbstbewusstsein auswirkte. Und so „ganz nebenbei“ lenkte mich meine Arbeit von meinen Depressionen ab. Es war eine Zeit des „durchatmen könnens“.

Getan war es damit noch nicht, aber ich konnte mir schließlich auch Therapien leisten, was vorher nicht möglich gewesen wäre.

Bin schon neugierig, wozu Du Dich entschließt oder hast Du Dich schon entschlossen?

Alles Liebe und Gute wünsche ich Dir,
Michaela
Cizzer
Beiträge: 95
Registriert: 14. Apr 2005, 16:28

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Cizzer »

Kullertraenchen,

ich halte die aussage, dass arbeit gegen depressionen hilft für ein zweischneidiges schwert:

arbeit hilft sicher einen geregelten tagesablauf zu haben und morgens aus dem bett zu kommen.

bei mir war es aber jahrelang so, dass ich mich bewusst unter stress gesetzt habe, weil ich gemerkt habe, dass es mir dann "besser" geht.

mein shrink hat mir auch erklärt, dass adrinalin, das bei stress ausgeschüttet wird, für eine gewisse zeit serotonin ersetzen kann. serotoninmangel ist bei mir für die depris verantwortlich.

die thera, die jahrelang versucht hat mir zu helfen, hat ähnliches gesagt, besser geht es mir erst seitdem ich ein ad nehme und das problem an der wurzel behandle.

alles gute!
cizzer
cizzer = ex-sadman
DownUnder
Beiträge: 43
Registriert: 7. Apr 2005, 18:22

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von DownUnder »

Hallo Michaela,

auch ich habe schon oft daran gedacht, daß ein Job für mein Selbstbewußtsein und mein Portemonaie gut wären.
Allerdings käme es für mich überhaupt nicht infrage in meinem ehemaligen Beruf, der mit sehr viel Verantwortung verbunden ist, zu arbeiten-das würde mich viel zu sehr belasten... und so schiebe ich diesen Gedanken schon Monate vor mir her.

Hast Du in Deinem Beruf wieder anfangen
können? Wie ist es Dir ergangen?

Sonnigen Gruß Beate
steppenwolf1

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Kullertraenchen,

ich finde Dein Therapeut hat recht. Ich hatte wahnsinnig Angst, auf Arbeit zu gehen - aber es gibt Struktur.
Ich habe mich jahrelang in Arbeit geflüchtet, ohne zu realisieren, was eigentlich mit mir los war/ist. Jetzt lasse ich mich jeden Tag ausnutzen, weil ich mich nicht abgrenzen kann. Nun spüre ich immer dieses Burnout, bin nicht mehr belastbar (war ich das jemals ?) - aber ich schleppe mich durch. Alleine zu Hause, ist die Struktur weg. Ich liege viel im Bett lasse mich gehen. Wochenenden sind schlimm. Aber wen kümmerts.

resignierter Steppenwolf
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von flora80 »

Hallo Kullertränchen!

Ob Arbeit gegen Depression hilft? - hm. Ich würde sagen ja und nein....

Ja, weil es tatsächlich gut tut, eine Aufgabe zu haben und einen geregelten Tag. Es hebt das Selbstbewusstsein, wenn man einer Arbeit nachgehen kann. Aber meiner Erfahrung nach kommt es auch auf die Art der Arbeit an. Wenn ich in einer schweren depressiven Phase stecke, dann kann ich persönlich keine wirklich klaren Gedanken fassen und mich schlecht auf andere einstellen. Wenn ich da unterrichten sollte oder Vorträge vorbereiten, dann ginge das absolut in die Hose und diese Misserfolge muss ich mir in der Depression nun wirklich nicht geben.... Wenn ich allerdings eine Arbeit hätte, in der es weniger auf "Gehirnhochleistungen" ankommt, dann kann ich mir schon vorstellen, dass es sehr hilfreich ist. Ich finde es wichtig, sich dann kleine Ziele zu setzen, damit man einen Erfolg verbuchen kann. Alles andere bestätigt einen in der Auffassung, zu nichts gut zu sein.

Lieber Gruß,

Flora
Bienemaja
Beiträge: 19
Registriert: 2. Mai 2005, 17:52

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Bienemaja »

hmmh...

bis zu einem gewissen Grad hilft Arbeit sicher gegen Depression. Man hat einen geregelten Tagesablauf, man hat eine Aufgabe, vielleicht auch Erfolgserlebnisse und lernt neue Leute kennen, knüpft Kontakte etc...doch das alles finde ich, geht nur, wenn man psychisch einigermaßen stabil ist.

Ich habe einen neuen Job begonnen zu einem Zeitpunkt, als es mir psychisch ganz gut ging. Am Anfang war ich der Aufgabe noch gewachsen, doch mit der sich wieder einschleichenden Depression wurde der Job für mich eine Belastung, ich fühlte mich den Aufgaben nicht mehr gewachsen, war überfordert, in meinen Augen gescheitert und nun bin ich wieder da, wo ich schon öfters war, aufgeben oder weitermachen??? Momentan bin ich krank geschrieben und kann mir noch nicht vorstellen, wie der Schritt, zurück an die Arbeit, aussehen soll?!?

Lieben Gruß

BIENMAJA
rilke
Beiträge: 235
Registriert: 17. Dez 2004, 19:33

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von rilke »

Hallo Kullertraenchen,

ich habe eine elfmonatige Krankschreibung wg. schwerster Depressionen hinter mir und war froh endlich nach einem Wiedereingliederungsplan arbeiten zu dürfen. Meine Vorstellung war, dass ich dadurch wieder in das gesellschaftliche Leben eingegliedert werde und somit auch das Gefühl bekomme gebraucht zu werden. Leider ist es denn doch nicht so einfach. Ich bin ständig im Stress, weil mich kleinste Anforderungen zu überfordern scheinen und ich weder körperlich noch geistig in der Lage bin den Anforderungen gerecht zu werden. Bei mir macht sich eine riesige Enttäuschung breit und ich habe Angst, wie ich meinen Beruf in Zukunft geregelt nachkommen soll. Ohne kann ich mir mein Leben beim besten Willen nicht vorstellen.
Aber vielleicht kann es anderen auch besser ergangen sein.

Liebe Grüße Gika
______________________________

Zwei Dinge sind unendlich:

Das Universum

und die menschliche Dummheit.

Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

(Albert Einstein)
Kullertraenchen
Beiträge: 6
Registriert: 13. Mai 2005, 02:14

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Kullertraenchen »

Liebes Forum,
danke, dass ihr mir so zahlreich geantwortet habt. Ich mache eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Manchmal denke ich, dass sie hilft, dann gibt es Tage, an denen ich sehr verzweifelt bin, so wie jetzt. Ich habe ganz düstere Gedanken und weiß nicht, was ich machen soll. Was hilft euch denn dann? Denkt ihr auch öfter man daran, dass es besser wäre, mit allem Schluß zu machen? Ich weiß, das darf man hier nicht schreiben, aber was ist, wenn einem danach zu Mute ist? Jedenfalls weiß ich gerade nicht, wie ich mit meinen vielen Problemen umgehen soll. Ich habe schon überlegt, mir einen Sozialarbeiter zu suchen, damit mein Tag einfach eine Struktur bekommt, denn wenn man nur im Bett liegt, dann wird es doch auch nicht besser.

Kullertraenchen
Cizzer
Beiträge: 95
Registriert: 14. Apr 2005, 16:28

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Cizzer »

kullertränchen,

vielleicht hilft dir ein bisschen bewegung, spazieren oder radfahren. ein bisschen frische luft hat mir immer gut getan, wenn ich ganz unten war.

auch dir schicke ich die cizzer-sonne aus münchen!
cizzer = ex-sadman
Heckenrose
Beiträge: 243
Registriert: 31. Mär 2003, 16:31

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Kullertränchen,

kann Dich gut verstehen und Deine verschiedenen Gedanken nachvollziehen.

Wie wünscht Du Dir denn einen strukturierten Tag? Könnte diese Tagesstruktur auch ohne Arbeit funktionieren?

Ich frage Dich das, weil ich auch lange krank war und irgendwann wieder anfangen sollte und wollte zu arbeiten. Als an Arbeit noch gar nicht zu denken war, half mir folgende Struktur:

Tages-to do Liste:
aufstehen
duschen
wenigstens ein bisschen make-up
anziehen (kein Schlabber-home-zeug)
frühstücken (wenigstens ein bisschen)
1 x am Tag das Haus verlassen (von mir aus, nur um den Müll rauszubringen, aber raus aus der Wohnung)
wenn möglich, etwas Warmes essen
1/2 h Entspannungsübungen
Ans Telefon gehen, wenn es klingelt
An die Haustür gehen, wenn es klingelt


Später kamen Dinge hinzu wie:
nicht mehr nur aufstehen, sondern um.... aufstehen
1 x pro Woche etwas unternehmen (Kino, Kaffeetrinken mit einer Freundin..)
täglich mind. 1/2 h spazieren gehen
Post beantworten
etc.


Nachdem ich das Gefühl hatte, meinen Alltag wieder meistern zu können, war der Wiedereinstieg in meinen Job nicht mehr weit entfernt. Natürlich hatte ich ein mulmiges Gefühl, aber es hat gut funktioniert und mir viel Positives gegeben.

Setz Dich nicht unter Druck, das hat - glaube ich - wenig Sinn.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Ele
Michaela
Beiträge: 435
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Michaela »

Liebe Beate,

in meinem Beruf wollte ich auch nicht mehr arbeiten, habe mich aber mit der Zeit damit abgefunden, daß ich eben das gelernt habe und somit (auch altersmäßig) keine andere Wahl blieb. War zu dieser Zeit auch richtig so.

Ich hatte mir, wie bestimmt auch viele von Euch, eine relativ "stabile Maske" zugelegt, hinter der ich meine "richtigen" Gefühle verstecken konnte. So gelang es mir, mich zu integrieren, ohne groß aufzufallen. Damals war sie (diese Maske) mir eine große Hilfe ... jetzt brauche ich sie nicht mehr und bin dabei, sie Stück für Stück vollkommen abzubauen ... *hoff*

Noch bin ich in meinem alten Beruf (bzw. 2 Berufen, die sich gut verbinden lassen). Für den Moment ist es noch gut so, weil ich damit meine neue Ausbildung finanzieren kann. In dieser bin ich so wirklich in "meiner Welt"

Will sagen, daß es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen ...

Wie sieht es bei Euch mit Umschulungen aus?Wenn Dich Dein Beruf so belastet, wäre es ja gesundheitsbedingt wirklich nicht ratsam, dahin zurückzukehren.

Wünsch´ Dir alles Gute!

Herzliche Grüße,
Michaela
Bienemaja
Beiträge: 19
Registriert: 2. Mai 2005, 17:52

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Bienemaja »

Hallo Ele,

dein Beitrag gibt mir Mut.

Ich muss/will auch zurück in den Job, weil ich weiss, dass es nicht der Job an sich ist, der mich krank gemacht hat, sondern dass es die Krankheit "war", die mich zum Schluss daran gehindert hat, den Job auszuüben.

Mir ist sehr mulmig, wenn ich mir vorstelle, wie so ein Schritt zurück an die Arbeit aussehen könnte.

Wie war Dein erster Tag, was hast du vorher getan?

Magst Du mir das erzählen?

Hast du vorher mit Chef, Kollegen etc. offen über deine Krankheit gesprochen? Wussten Sie Bescheid?

viele liebe Grüße

Bienemaja
Heckenrose
Beiträge: 243
Registriert: 31. Mär 2003, 16:31

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Bienemaja,

Danke für Deine Rückmeldung. Ich finde es gut, wenn Du über einen Wiedereinstieg nachdenkst. Mir hat es geholfen, auch mit meinem Arzt und Therapeuten darüber zu sprechen. Mir war wichtig, dass beide mich für stabil genug hielten, wollte nicht zu lange warten, aber auch auf keinen Fall etwas überstürzen. Die Angst vor einer neuen Krise war ziemlich groß.

Da ich ein recht gutes Verhältnis zu meinem Chef habe, habe ich mit ihm über meine Depression gesprochen. Es war ein sehr offenes Gespräch über meine Situation, Behandlung, meine Ängste betreffend die Arbeit, aber auch dass ich dankbar war, ihm das alles sagen zu können.
Er hat durchweg positiv reagiert und die Schwere der Situation verstanden. Auch, dass ich nicht sagen konnte, wann ich wieder zur Arbeit kommen kann.

Dieses Gespräch hat mich jede Menge Mut, Herzklopfen und schlaflose Nächte gekostet. Aber es hat sich sehr gelohnt und mir den Wiedereinstieg enorm erleichert.

Mit meinen 2 engsten Kollegen habe ich später gesprochen, als ich wieder gearbeitet habe.

Als ich für mich entschieden hatte, dass ich den Wiedereinstieg will, teilte ich das meinem Chef mit.
Ja und dann war ich wieder dabei. Ich hatte zunächst schon den Eindruck, etwas genauer beobachtet zu werden, was ich durchaus auch verstand. Ich war einfach nur froh, aus dem Tief herausgeschafft zu haben und wieder ein "normales" Leben führen zu können.

Im letzten Jahr fehlte ich fast 6 Monate. Seit Dezember arbeite ich wieder und fühle mich gut damit. Meine Medikamente helfen mir und auch meine Therapie, die noch eine Weile läuft.

Habe zum ersten Mal das Gefühl, meine Depressionen annehmen und damit leben zu können.

Ich wünsche Dir alles Liebe und würde mich sehr freuen, wenn Dir auch diese Antworten auf Deine Fragen Mut machen.

ele
Lichtsuche
Beiträge: 99
Registriert: 18. Mai 2005, 10:18

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Lichtsuche »

Hallo,

mein erster Beitrag hier. Was soll ich sagen? Ich bin berufstätig, alleinerziehende Mutter ... ich funktioniere. Ich funktioniere, um Erwartungen anderer zu erfüllen. "Für mich", ganz allein für mich etwas zu tun, löst Achselzucken bei mir aus.

Ich bin mir selbst gleichgültig. Damit will ich sagen, Struktur hilft mir zwar dabei den Kopf über Wasser zu halten, aber ohne? Ich hätte keinen Plan, kein Ziel, keine Richtung.

Seit einer Woche nehme ich Johanniskraut (600 mg) und hab am 30. einen Termin bei einer Psychologin. Irgendwie muss es doch möglich sein, aus dem Hamsterrad aussteigen zu können.

LG
Lichtsuche
Bienemaja
Beiträge: 19
Registriert: 2. Mai 2005, 17:52

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Bienemaja »

Liebe Ele,

Heute habe ich mit meinem Arzt die Möglichkeit des Wiedereinstieges besprochen. Die größere Hürde ist wirklich das Gespräch mit dem Chef zu suchen, wobei auch ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Chef und auch zu den Arbeitskollegen habe, davor brauche ich glaube ich keine Angst zu haben.

Mir steht also all das, was du mir beschrieben hast, noch bevor...Doch der Gedanke eines "langsamen" Wiederrantastens, ermöglicht es mir, mich überhaupt mit dem Gedanken auseinander zu setzen. Die ganze Zeit schiebe ich es wie einen großen Berg vor mir her, unvorstellbar...

Aber ich weiss, dass ich die Arbeit als Rhytmusgeber und auch als finanzielle Absicherung brauche. Ich bin schon lange am Straucheln, nun hatte ich endlich einen Job, den kann ich doch nicht so leichtfertig aufs Spiel setzen?

Also stehen mir die schlaflosen Nächte noch bevor! Jetzt erstmal der Anruf beim Chef...

lieben Gruß

Sumse
Mariposa
Beiträge: 55
Registriert: 26. Okt 2004, 21:44

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Mariposa »

Hallo an Alle,

tolle Beiträge bislang zu diesem Thema!! Ich kann mich dem allgemeinen O-Ton nur anschließen: Arbeit kann einiges zum Kampf gegen Depressionen beitragen. Ich habe das schon sehr oft bei mir bemerkt. Während meines Studiums hat mir der ein oder anderer Nebenjob geholfen, die Tage zu strukturieren und nicht einfach im Bett liegen zu bleiben. Ich fand es ideal, immer ein paar Stunden oder ein-zwei Tage pro Woche zu arbeiten. Jetzt im Arbeitsleben macht mir die volle Arbeitszeit schon ein wenig zu schaffen. Es fällt teilweise schwer, sich jeden morgen ins Büro zu quälen, und die ganze Woche bis zum Wochenende durchzustehen. Da schleicht sich leider oft das Gefühlt der Sinnlosigkeit und Leere ein.
Andererseits aber bin ich froh, Arbeit gefunden zu haben, ohne ginge es mir jetzt bestimmt bedeutend schlechter. Noch dazu habe ich das Glück, einen Job zu haben, der mich nicht überlastet, so dass ich nicht unter großem Verantwortungsdruck stehe, der mich niederdrücken könnte.

Unabhängig von Arbeitsverhältnissen: leichte Beschäftigung mit alltäglichen Dingen hat mir in meinen schlechtesten Phasen auch immer geholfen. Rasenmähen und sich dabei in der Sonne bewegen, zu einer Freundin gehen und ihr beim Aufräumen helfen, etc. Dinge, wo es nicht auf gute Leistung ankommt, sondern die einfach nur der Ablenkung dienen.

In diese Sinne: es lohnt, sich zu einer Beschäftigung aufzuraffen.

Liebe Grüße,
Mariposa
Bienemaja
Beiträge: 19
Registriert: 2. Mai 2005, 17:52

Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von Bienemaja »

Hallo Mariana,

eigentlich denke ich auch, dass Arbeit hilfreich ist, deswegen nun mein Versuch, den Schritt zurück in die Arbeitswelt wieder zu schaffen!!!Heute habe ich ein Gespräch mit meinem Chef, es geht um den Wiedereinstieg...

Leider habe ich noch immer Angst, von dem Job überfordert zu sein, bisher konnte ich Gedanken an die "eigentliche Arbeit" erfolgreich verdrängen. Ob diese Überforderung real ist oder ob ich sie nur in der Zeit der Depression empfinde, kann ich noch nicht so ganz trennen?!?

Einen Wiedereinstieg sehe ich als Chance, mit manchen Dingen anders umzugehen, manche Situationen anders zu bewerten...

Vorallem brauche ich den Job, um wieder "ins Leben zurück zu kommen", drumherum meinen Alltag wieder in den Griff zu bekommen, auch diesen eventuell etwas umzustrukturieren?!?

Ich bin gespannt, wies weiter geht!?!

Liebe Grüße
Sumse
einsamerwolf
Beiträge: 13
Registriert: 18. Mai 2005, 18:33
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Re: Hilft Arbeit gegen Depressionen?

Beitrag von einsamerwolf »

ich habe mir einen Arbeitsplan aufgestellt so dass ich die Tage strukturiert habe. Ich brauche es, sonst wäre alles (Haushalt und mein Leben) wieder im tiefsten Chaos versunken. Es ist sehr sinnvoll mit einem Plan den Tag anzugehen. Diese Tabelle soll nur als Gedankenanstoss gelten. http://www.beepworld.de/memberdateien/m ... plan01.jpg
Tod wo ist dein Stachel


Hölle wo ist dein Sieg


habe Dich berührt


habe Dich gespürt


habe Dich gesehn


will aber...


nicht mit Dir gehn


Wolfi
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