Panikattacke???

Antworten
Matone
Beiträge: 11
Registriert: 13. Dez 2004, 02:08

Panikattacke???

Beitrag von Matone »

Hallo.
Ich habe noch nicht viel in diesem Forum geschrieben, lese aber schon einige Zeit interessiert mit.
Hatte gestern abend ein sehr "komisches" Erlebniss- Ich habe vor'm Rechner gehockt und hatte auf einmal ABSOLUT keine Konzentration mehr! Konnte nicht mal mehr was schreiben. Das wurde begleitet von einem sehr unangenehmen Schweißausbruch und Übelkeit. Hab mich dann ins Bett gepackt und wollte schlafen aber das ging auch nicht. In meinem Kopf war ein totales Gedankenwirwar, kein Gedanke blieb lange genug damit ich ihn überhaupt begreiffen konnte! Dazu hatte ich das starke Gefühl, ja schon fast einen Zwang, irgendetwas tun zu müssen aber keine Ahnung was! Begleitet wurde das alles noch von einem Angstgefühl aber vor nichts bestimmten, einfach nur Angst. Das alles ging so ca. 1 Stunde und dann bin ich irgendwann endlich eingeschlafen. Das alles war ziemlich unangenehm weil es mir so vorkam als hätte ich keine Kontrolle mehr über meine Gedanken und mich selber!

War das nun eine richtige Panikattake oder etwas anderes und kennt jemand noch so etwas? Wenn ja: Was kann man dagegen tun?

Danke schon mal im vorraus!

Matthias
searcher
Beiträge: 47
Registriert: 25. Okt 2004, 14:27

Re: Panikattacke???

Beitrag von searcher »

Hallo Matthias,

bin auch gerade mal wieder aus einer Panikattacke aufgetaucht und versuche gerade die Ausläufer "unter Kontrolle zu bringen". Ich kann mir schon vorstellen das das was Du beschreibst eine Angstattacke war. Wenn Du noch nicht irgendwo in Behandlung bist ergo schon irgendwelche Erfahrungen in puncto Angst/Panik etc. hast, versuch doch erstmal zu "recherchieren" was unmittelbar vor der Attacke los war. Manch einer kann den Auslöser dann finden.

Ich habe mir anfangs immer eine Liste der körperlichen Symptome die bei Angst/ Panikattacken auftreten können vor die Nase gehalten und mir gesagt ......alles nur psychisch, du stirbst jetzt nicht davon....

Ich würde Dir auf jeden Fall raten erstmal Deinen HA/Psychater o.ä. darüber zu berichten. Bist Du depressiv ?? Angst-und Panik sind oft ganz eng mit einer Depression verbunden, resultieren manchmal daraus.

Mir selbst ist erst durch die körperlichen Angstsymptome bewußt geworden das ich bereits so lange ich denken kann Angst habe. Die "augenscheinlichen" Depressionen haben dann Jahrzehnte später eingesetzt und dann kamen die "Körperängste" mit den entsprechenden Aussetzern dazu. Mittlerweile bin ich im 6.Behandlungsjahr und kann nur sagen das es mir bis jetzt eher immer schlechter geht. Das soll aber nichts heißen. Ich bin ein schlechter Verlierer und mein Kopf und mein Körper streiten noch immer.......


Bis dann

Basic Searcher
Matone
Beiträge: 11
Registriert: 13. Dez 2004, 02:08

Re: Panikattacke???

Beitrag von Matone »

Erstma Danke für deine Antwort!
Ja bin schon seit fast 6 Jahren in Behandlung wegen Depressionen. Weiß auch das Depris und Angst sehr eng zusammen hängen können (leider auch aus eigener Erfahrung) aber sowas hatte ich noch nicht erlebt. Es ist dieser totale Kontrollverlust der mich so fertig macht. Ich hab mir in dem Moment auch versucht vorzuhalten dass das alles nur wieder ein Streich meines Kopfes ist aber das hat auch nicht wirklich geholfen. Und ich hab auch versucht die Symptome aufzuschreiben aber sobald ich zwei oder drei buchstaben hatte, hatte ich schon wieder vergessen was ich eigendlich schreiben wollte. Klingt bestimmt sehr konfuss. Hab auch schon überlegt ob es einen auslöser gab, mir ist aber keiner bewusst. Kann eine Angstattacke auch einfach so kommen?
Bei mir waren es auch erst körperliche Angstsymptome und dann später die depression. Wie du siehst bin ich auch nicht unbedingt unerfahren (soweit man das so sagen kann) mit Ängsten und der gleichen. Leider! Dieses Gedankenwirrwar läst mich immernoch nicht richtig los. Das war als wenn ich mit mir selber um irgenwelche Gedanken kämpfen müsste. Wie gesagt keine konzentration auf irgendwas war möglich. Was hilft dir denn ein wenig wenn du eine Angst/Panikattacke hast?
searcher
Beiträge: 47
Registriert: 25. Okt 2004, 14:27

Re: Panikattacke???

Beitrag von searcher »

Hallo Matone,

konnte dir noch nicht eher antworten. Gestern war ich 7 h in der Notaufnahme (Verdacht auf Herzinfarkt)....wie du dir vielleicht denken kannst, waren die Werte fast alle i.O. Aber ich hing stundenlang an diesem Monitor, meine Herzfrequenz hopste ständig von unter 80 auf ca. 130, permanent... aber das nur ganz kurz. Ich mache so etwas sonst nicht, gestern war aber der Anfall nicht mehr aufzuhalten.

Also, da ich im Moment ganz stark das Gefühl habe so geht es nicht weiter, habe ich folgendes beschlossen. Ich werden mich jetzt ganz gezielt so lange mit meinem Pharmakologen (Neurologe) auseinandersetzen bis wir die für mich passende Medikation gefunden haben die es mir ermöglicht wenigstens den größten Teil des Tages angstfrei zu sein. Das heißt ausprobieren. Im Moment nehme ich Valporatsäure (Epilepsie); Taxilan (Neuroleptikum); Tavor (bei Bedarf), Zoldem (Schlafen und Überhang für den nächsten Tag). Von dem Taxilan habe ich, siehe gestern, Nebenwirkungen wie krampfen, Zittern etc. Das will ich nicht mehr, zumahl es mir bei der Panikstörung nicht wirklich hilft. Über alles andere will ich mit ihm reden.

Weiter ist es so, das ich bei meiner Thera, war heute nach 10 Wo. Klinik erstmals wieder bei ihr, erstmal wieder weiter stabilisiert werden soll. Ich habe in der Klinik Stabi-Übungen erlernt die, wenn man sie sicher beherrscht, dich aus diesen "Zuständen" schneller und besser herausholen sollen.

Ansonsten versuche ich immer so weit es geht durch die Angst durchzugehen. Ich versuche langsam herumzulaufen (wenn die Beine funktionieren), versuche ruhig zu atmen, und wenn es mir draussen passiert versuche ich Leute zu gucken... ergo ablenken. Ich weiss das sich das doof anhört und es funktioniert auch nicht immer, ist aber einen Versuch wert. Was dein "Gedanken-Wirrwar" anbetrifft, falls du nicht alleine bist versuche ganz leise mit deinem Partner zu reden, sprich aber vorher mit ihm ab das er nur zuhört und nicht etwa rumnervt.....

Ja, eine Angstattacke kann auch "einfach so" kommen, das ist ja das Übel bei mir... es erwischt mich täglich und ich habe meistens keine Ahnung warum und weshalb. Natürlich gibt es irgendwo einen Grund, ich habe z.B. eine kompl.PtBS von der ausgehend, sagen meine sämtlichen Therapeuten, die stets latent vorhandene erhöhte Angstschwelle kommt die dann eben auch bei den geringsten Anlässen (stresstechnisch) sofort reagiert/überkippt.

Bist Du noch arbeitsfähig, falls das nicht indiskret ist ?

So, mir tun die Finger weh, höre für heute auf.

Bis bald

Basic Searcher
Matone
Beiträge: 11
Registriert: 13. Dez 2004, 02:08

Re: Panikattacke???

Beitrag von Matone »

So erste Antwort: ja bin Arbeitsfähig! Komme gerade eben von dieser (Nachtschicht). Die Frage is nich indiskret, keine Sorge. Muss sogar sagen das ich sehr froh bin den Job zu haben! Fast alles sehr nette Kolegen und manche auch gute Freunde und vorallem die Arbeit an sich is gut, sie lenkt mich auch immer sehr gut von allem Mist ab!!!
Klingt als hättest du gestern einen sehr üblen Tag gehabt! Mein Beileid (hoffe verstehst es nicht falsch)! Ich muss feststellen das es anscheinend doch einige Medis gegen Angsterkrankungen gibt, hätte ich nich gedacht.

Wie ungefähr kann ich mir denn so'ne Stabi-Übung vorstellen? Hab davon garkeine Ahnung.

Der gedanke mit dem reden wär bei mir überhaupt nicht gegangen! Mal ganz davon abgesehen das ich Single bin (das zwar nich freiwillig aber naja) hatte ich in diesem Moment auch überhaupt keinen Drang nach gesellschaft. Außerdem waren da echt Gedanken bei die ich warlich niemandem erzählen möchte. Ich wollte einfach nur noch ruhe haben, schlafen und an nichts denken was ja aber leider auch nicht so geklappt hat. Naja hoffe so was passiert nicht nochma. Vielleicht wars ja 'ne einmalige panne meines Ichs.

wünsche dir ne ruhige Nacht!
searcher
Beiträge: 47
Registriert: 25. Okt 2004, 14:27

Re: Panikattacke???

Beitrag von searcher »

Hi, Matone

ich kann dir garnicht sagen wie ich dich darum beneide das du deinen Job hast. Ich bin seit über 5 Jahren raus. Dabei war der Job so ziemlich das einzige was mich am Leben erhalten hat. Obwohl mir schon seit langer Zeit klar war das ich den auch nur mit Hilfe schaffe.....Alkohol, Medikamente,

Nach vollständigem Ausbruch der Krankheit habe ich auch versucht mir mit Drogen (THC) zu helfen. Hab aber nach einem Jahr komplett damit aufgehört.

Jetzt, nach so langer Zeit mit schweren Depressionen und den ständigen Angst/Panikattacken wünsche ich mir eigentlich nur noch das es zumindestens mal ein paar zusammenhängende Tage gibt an denen es mir einigermaßen gut (erträglich) geht.

Mein Job fehlt mir nach wie vor, das Problem ist das ich wirklich nicht mehr kann, da nützt noch so viel Wollen nichts. Das ist ein Gefühl als wenn man garnicht mehr existiert und ich muss eigentlich erstmal üben was ein Leben ohne Job überhaupt wert sein kann.

Naja, kommen wir zu unseren Ängsten... du fragst was Stabi-Übungen sind. Das sind sogenannte Imaginationsübungen in denen Du versuchst dir durch bildliche Vorstellung (am Anfang mit CD-Unterstützung) die Ängste oder Sorgen oder Probleme ein wenig "wegzutun" bzw. dir imaginäre "Helfer", Landschaften etc. zu schaffen die dich in "miesen Zeiten" auffangen können. Es ist schwierig zu beschreiben. Ich benutze z.Z. ein Buch "Der innere Garten" von Michaela Huber (mit CD). Vielleicht kannst Du dir das, bei Interesse, auch besorgen. Ich weiss im Moment nicht ob du in Therapie bist oder nicht. Falls ja, kann oder sollte man diese Übungen anfangs mit dem Therapeuten machen.

Was die Medikamente gegen Ängste betrifft, naja, die meisten die helfen machen leider abhängig, früher oder später. Alle anderen, Antidepressiva oder Neuroleptika haben m.E. einfach zu viele Nebenwirkungen. Man muss sich das wirklich im Laufe der Zeit, zusammen mit einem guten Arzt, seine eigene "Mischung" zusammenbauen.

Was deine verwirrten Gedanken betrifft, das kenne ich auch zur Genüge. Eigentlich hat man (ich) das Gefühl auf einem fremden Planeten zu sein. Die Geräusche ändern sich, man nimmt alles nur noch so verwaschen wahr. Das mit dem leise mit dem Partner o.a. reden hab ich nur für mich ausprobiert weil ich gemerkt habe, das auch wenn es ganz leise und völlig blödsinnig war was ich da sagte, es mich immerhin aus diesem Gedankenwirrwar herausgeholt hat.


So Matone, das muss erstmal reichen. Mir qualmt der Kopf.

Bis bald ?

Basic Searcher
Antworten