Imipramin

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Robocob
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Imipramin

Beitrag von Robocob »

Hallo!

Bei mir wurde Ende letzten Jahres eine Depression diagnostiziert. Bekam darauf hin Citalopram verordnet (20mg). Nahm diese für ca. 3 Wochen ein, hatte aber mit allen nur möglichen Nebenwirkungen zu kämpfen, worauf mich mein Neurologe auf Imipramin (1x50mg)umstellte. Damit trat bald eine deutliche Besserung der NW und auch meines psychischen Zustands ein. Ich fühlte mich vom Kopf her frei, hatte seitdem aber mit körperlichen Symptomen zu kämpfen (leichtes Zittern, vermehrte Schweißausbrüche, Tachycardien bis ca 120/min. Diese Zustände waren mal besser, mal weniger gut, vom Kopf her war ich jedoch frei. Bei meinen ärztlichen Kontrollterminen schilderte ich diese Probleme meinem Neurologen jedoch nicht. Vor ca. 4 Wochen hatte ich bis jetzt meinen letzten Termin, mein Neurologe meinte ich soll die Dosis halbieren (25mg) und nach dem Ende der Tablettenpackung ganz absetzen. Ich nehme jetzt seit ca. 1 Woche nur mehr 25mg tgl.. Jetzt kommt bei mir eine zunehmende körperl. Unruhe auf, stärker als je zuvor. Meine Frage hierzu - sind dies die Absetzerscheinungen.
Wie soll ich weitermachen, gibt sich das alles wieder. Für Antworten diesbezüglich wäre ich sehr dankbar.

MfG

Robocob
wenkie
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Re: Imipramin

Beitrag von wenkie »

Hallo Robocob,

dein genannten Symptome unter Imipramin, waren Nebenwirkungen. Vielleicht hättest du dem Medikament mehr Zeit geben müssen, so ca. 4 - 6 Wochen, dann gehen auch die NW zürück, in den meisten Fällen.

Das was du jetzt schilderst, kommt mir so vor als wären es Absetzerscheinungen. Die gehen auch wieder zurück, der Körper und die Psyche müssen sich erst etwöhnen.
Aber das solltest du nochmal mit deinem Arzt besprechen.

LG
Wenkie
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Xavro
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Re: Imipramin

Beitrag von Xavro »

Hallo Robocob,

ein sehr komplexes Problem, auf das es mit Sicherheit keine eindeutige Antwort gibt.

Warum hast du deinem Arzt nicht von den Problemen mit dem Imipramin erzählt? Beim Citalopram hattest du es ja offensichtlich getan. Hattest du Angst, das es trotz der "psychischen Erfolge" wieder absetzt?

Wenn dein Arzt nicht alle Aspekte kennt, kann er natürlich keine vernünftige Entscheidung treffen. Falls du zu ihm kein Vertrauen hast, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn du zu einem anderen Arzt (Psychiater) gehst.

Absetzerscheinungen wären bei Imipramin zwar möglich, aber recht ungewöhnlich. Für mich klingt das mehr danach, als wäre das eigentliche Problem nie wirklich gelöst gewesen. Normalerweise werden Antidepressiva noch für mindestens ca. 6 Monate nach dem Abklingen der Symptome der Depression eingenommen. Das dient dazu, um schnelle Rückfälle zu verhindern.

Wie steht es denn mit der begleitenden Psychotherapie? Läuft da was?

Gruß
Xavro
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Robocob
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Re: Imipramin

Beitrag von Robocob »

Danke für Eure Antworten.
Warum ich dies alles meinem Neurologen nicht erzählt habe? Ich weiß es selbst nicht ganz genau. Wahrscheinlich hatte ich Angst vor wieder neuen Medikamenten, wieder lfd. neue Arzttermine, Angst auch vor meiner eigenen Zukunft, wird alles wieder so wie früher. Irgendwie hatte ich diese Krankheit mir selbst nicht eingestanden - und tu es auch jetzt noch nicht.
Begleittherapie läuft nicht.


MfG

Robocob
Xavro
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Re: Imipramin

Beitrag von Xavro »

Hallo Robocob,

nun, wie es aussieht ist dir viel mehr klar, als du eigentlich zugeben möchtest. Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um noch einmal in dich zu gehen und eine neue Strategie zu entwickeln.

Normalerweise ist eine Depression nichts, was man ohne weiteres wieder los wird, wobei das natürlich von der Ursache abhängst. Meist ist es jedoch ein Behandlungsprozess, der sich über Monate hinzieht.

Vor allem am Anfang der medikamentösen Therapie ist es natürlich notwendig, oft zum Arzt zu gehen. Wenn erst einmal das richtige Medikament gefunden und eingestellt ist, dann ist das nicht mehr so oft notwendig.

Es ist wirklich eine Krux, dass trotz der großen Verzweiflung, die man verspürt, die Medikamente nur langsam wirken. Das verlangt sehr viel Geduld. Es ist daher falsch zu erwarten, dass in wenigen Wochen alles wieder gut ist, denn an dieser Erwartungshaltung wird man zwangsläufig scheitern.

Ich würde dir empfehlen, über eine Psychotherapie nachzudenken. In der Praxis zeigt die Kombination von Medikamenten und Psychotherapie die besten und nachhaltigsten Erfolge.

Gruß
Xavro
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wenkie
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Re: Imipramin

Beitrag von wenkie »

Hallo Robocob,

ich weiß nicht wie schlimm deine Krankheit ist, aber es ist schon wichtig, dass man es sich selbst eingesteht. Es ist nun mal vorhanden.
Wenn du es weiter ohnen Medis aushälts, dann ist das ja toll.
Wenn nich, kannst du ja immer noch auf Imipramin zurückgreifen.
Dir alles Gute!

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
Robocob
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Re: Imipramin

Beitrag von Robocob »

Ich bins nochmal, habe jetzt noch 9 Tbl. Imipramin 100, werde diese vierteln und noch 36 Tage einnehmen - und hoffe daß ich danach ganz ohne auskomme. Wäre ganz schön wenns klappt. Heute fühle ich mich eigentlich ganz stabil, mit kurzen "Downs". Nur so wie früher fühle ich mich überhaupt nicht mehr, von einzelnen Tagen ausgenommen. Habe jetzt 1 Woche Urlaub, werde da mit meiner Freundin einen Kurztripp nach Hamburg machen, nur so für 4 Tage. Mal schaun wies mir da so geht.
Übrigens ich finde Euer Forum wirklich absolut klasse. Laßt mal wieder etwas von Euch hören.
Macht echt Spaß. Werde Euch weiter berichten wies mir so geht. Haltet mir alle Daumen daß es so klappt wie ich es mir vorstelle.

MfG

Robocob


wenkie
Beiträge: 618
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Re: Imipramin

Beitrag von wenkie »

Hallo Robocob,

wünsch die viel Spaß mit deiner Freundin in Hamburg!
Wird schon klappen, ohnen Medis, hoffe ich für dich.
Ich werde dir die Daumen halten, wenn ich sie nicht gerade zum Schreiben brauche!

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
Robocob
Beiträge: 19
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Re: Imipramin

Beitrag von Robocob »

Hallo Wenkie, jetzt richte ich mich mal persönlich an Dich. Zuerst einmal herzlichsten Dank für deine Glückwünsche und dein Daumendrücken. Freut mich immer wenn man so etwas liest. Doch jetzt zu Dir. Dein Name ist in so vielen Unterforen anzutreffen, mich würde mal interessieren was Deine Geschichte so ist.
Mir scheint Du hast soviel Erfahrung mit dieser
Erkrankung, kennst Dich auch sehr gut mit der medikamentösen Therapie aus.

Noch einen schönen Abend

MfG

Robocob

wenkie
Beiträge: 618
Registriert: 23. Feb 2005, 12:39

Re: Imipramin

Beitrag von wenkie »

Hallo Robocob,

ichs sags mal so, man tut was man kann!
Ich kenn mich z. Bsp. mit meiner Erkrankung aus, aber hab das Problem, dass ich noch eine
Soziophobie habe, und da noch nich wirklich
etwas richtiges gefunden habe.
Deine Beiträge kommen immer so erfrischend rüber, daran sieht man, dass es dir gut geht.
Wünsch dir weiterhin alles Gute!

LG
Wenkie
"Die ganze Welt verändert sich, jeden Tag-Ich mich auch!"
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