Narzissmus

Lisa23

Re: Narzissmus

Beitrag von Lisa23 »

Hallo an alle, die so lieb und ohne Verletzungen, Kränkungen geschrieben haben. Den Beitrag von Sewi musste ich glücklicher Weise nicht lesen. Er war bereits gelöscht. Auch dafür danke.

Ich lese ja mittlerweile sehr oft in den verschiedenen Berichten und Sewi fällt da, für mein Dafürhalten sehr aus dem Rahmen. Manchmal denke ich, sie oder er? sucht mit Absicht das Negative und haut verbal einfach drauf los. Manchmal hab ich sogar lachen müssen über so viel Ironie. Dann aber wieder doch nicht, weil alles was sie/er schreibt sehr verletzend ist. Wann hört das endlich auf? Brauchen wir diese Seitenhiebe? Bekommen wir sie nicht tagtäglich von allen Seiten? Und jetzt auch noch hier?

Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn sich jemand kritisch mit den Macken der anderen auseinandersetzt. Aber auf diese Weise?

Ich wollte ganz einfach Hilfe. Ich bin in einem Alter, wo die Zukunft kürzer ist, als die Vergangenheit. Wenn ich noch etwas ändern will, dann muss ich mich beeilen. Vielleicht hab ich dann noch 20 einigermaßen gute Jahre und meine Mitmenschen auch. Ich will ja nicht behaupten, das die letzten 51 Jahre schlecht waren. Nur, sie haben mich krank gemacht und das soll aufhören. Ich will da endlich raus.

Dafür muss ich aber erstmal wissen, wie ich wirklich bin und was ich verändern kann und muss.

Ich weiß z.B., dass ich in Beziehungen sehr anhänglich bin und klammere. So hab ich mich auch schon in meiner 20jährigen Ehe verhalten. Nach dem Tod meines Mannes,lief auf der Beziehungsebene vieles schief. Ich könnte jetzt behaupten, ich wäre immer an den Falschen geraten, den für mich Falschen gewiß. Das muss ja keine Wertung sein. Jetzt habe ich seit einem Jahr einen lieben Menschen gefunden, mit dem ich wieder planen möchte. Ich will ihn nicht verlieren, nur weil ich so doof bin und manches nicht kapiere.

Durch den Verlust meines Arbeitsplatzes, es war ein Großbetrieb mit mehr als 1000 Leuten, hab ich auch viele soziale Bindungen verloren. Das kommt nicht mehr zurück. Ich lebe auf dem flachen Land. Alles ist in Cliquen aufgeteilt. Ich bin vor 10 Jahren hierher gezogen, weil mir die Gegend gefällt und unser Haus zu groß für mich geworden ist.

In den Ort, in dem ich vorher gelebt habe, auch die 20 Jahre mit meinem Mann zusammen, hat mich meine Mutter als ich 10 Jahre alt war, verschleppt. Vorher lebte ich in einer Kleinstadt und fühlte mich dort pudelwohl. Ich hab also bereits mit 10 Jahren viele Menschen, die mir lieb waren, verloren. In dem kleinen Dorf, in dem wir dann lebten, hab ich auch wieder Freunde gefunden, aber ich fühlte mich dort nicht richtig wohl. Ich war unglücklich. Manchmal denke ich, dass ich gar keinen richtigen Platz im Leben habe oder nie fähig war, aus eigener Kraft einen zu finden.

Ich wünsche allen Müttern im Forum einen schönen Muttertag und allen anderen einen schönen Sonntag, Lisa
Barbra
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Re: Narzissmus

Beitrag von Barbra »

Hallo Lisa,

ich antworte Dir hier auf Deine Frage. Mein Profil ist offen, da steht meine E-Mail Adresse.

Gruß
Barbara
feuerfisch
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Re: Narzissmus

Beitrag von feuerfisch »

Hai Lisa

Ja, wie Barbara kann ich dir glaube auch nur meine E-Mail-Addi anbieten, auch mein Profil ist offen (Tschuldige, ich glaube du wußtest nicht woher du die Addi bekommen kannst, oder?) Ich glaube auf diese Art umgehen wir alle Anfeindungen.

Auch dir einen schönen Muttertag!
*wink* auch an Barbara

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
emriye
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Re: Narzissmus

Beitrag von emriye »

Hi Cizzer,

für mich war vor garnicht so langer Zeit, der Begriff NPS auch eher negativ behaftet. Denn ich kannte ihn nur aus der Presse, wenn bei einer Meldung wegen einer schweren Straftat, dann die Begründung stand, Täter hat schwere NPS....deshalb war es auch für mich ein Begriff, der mich eher abschreckte.

Aber als ich darüber gelesen habe, denke ich, dass diese Erkrankung viele Facetten hat und vor allem die Menschen die unter ihrer Erkrankung leiden und an ihr arbeiten, gehören nicht zu diesen Personenkreis.

Liebe Grüße
emriye
Cizzer
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Registriert: 14. Apr 2005, 16:28

Re: Narzissmus

Beitrag von Cizzer »

Emriye,

ich glaube es ist wie bei allem eine frage der "dosis" -- ne leichte depri und ein bisschen nps ist ganz ok. ich komme gut damit klar. ich bin froh, dass ich bin wie ich bin -- was soll ein nps-ler auch sonst sagen.

lieber gruss
cizzer
cizzer = ex-sadman
Lisa23

Re: Narzissmus

Beitrag von Lisa23 »

Hallo zusammen und danke für Euere zahlreiche Unterstützung. Mir war ja nicht bewußt, dass ich ein so heikles Thema angepackt habe. Für mich ist das alles noch Neuland.

Ich gehe auch davon aus, dass es gewisse Abstufungen gibt und selbstverständlich verschiedene Lebensläufe, die zu solchen Erkrankungen führen. Auch gibt es einen Unterschied zwischen männlich und weiblich, wie in allen Lebensbereichen. Ich hoffe für mich, dass die Symptome nur leicht ausgeprägt sind und ich einiges, was störend ist, mit der Zeit in den Griff bekomme.

Meine Depressionen habe ich, rückblickend sicher auch schon im kindlichen Alter von etwa 10 Jahren gehabt. Bis dahin hatte ich schon viel erlebt, zwischenmenschlich viele schlechte Erfahrungen gemacht.

Heute gehen Kinder bereits in diesem Alter in Therapie. Kinder mit Schulproblemen, Kinder die aus zerrütteten Beziehungen kommen. Zu meiner Zeit hat sich niemand um die kleinen verletzten Seelen gekümmert. Die Ärzte dafür, gab es noch gar nicht. Unsere Welt ist zwar nicht besser geworden, leider, aber informierter.

Im Alter von 14 Jahren, hab ich mit dem Gedanken gespielt, mir beim Jugendamt Hilfe zu holen. Aber aus Angst vor den Konsequenzen, ließ ich es sein. Einen Arzt aufzusuchen, daran habe ich nicht gedacht. Wen denn auch? Es gab Nervenärzte der alten Fraktion aber keine Jugendpsychologen oder ähnliches.

So blieb ich weiterhin ärztlich unversorgt, bis zum Tod meines Mannes. Er war 4 Jahre schwer krank und ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Es war wieder eine schwere Zeit mit Hoffnungen und Enttäuschungen. Letztendlich hat der Krebs gesiegt. Ich hab die Zeit mit diversen Beruhigungsmitteln, die mir der Hausarzt verschrieben hat, überstanden.

Danach hab ich so ganz allmählich meinen Arzt gefunden. Er ist genauso alt wie ich, hätte mich demnach in meiner Jugend noch gar nicht betreuen können.

Froh darüber, dass ich so bin, wie ich bin, bin ich nicht. Mir geht es nicht gut und ich würde ganz gerne wieder lachen, fröhlich sein. Wenn es mir kurze Momente gut geht und ich tatsächlich über irgend einen Blödsinn lachen kann, dann bekomme ich Angst, dass irgendetwas geschieht, damit es mir wieder schlecht geht. Ich denke, ich werde für meine Fröhlichkeit bestraft. So war es als Kind auch, wenn ich unbekümmert gespielt habe und mich gefreut habe, ging irgenwo ein Krach los und ich hatte Angst.

Das Angebot mit den mails nehme ich gerne an und werde mich sehr bald melden.

Liebe Grüße, Lisa
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