Ein wunderschner Moment ...

christiane
Beiträge: 53
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ein wunderschner Moment ...

Beitrag von christiane »

Liebes Gretchen, auch ich möchte Dir für Deine Beiträge zu Alkohol und Drogen danken. Sie sind absolut glaubwürdig und klar. Du hast niemand verletzt, Du hast nur die Wahrheit (Deine Wahrheit) gesagt, und ich kann Deine Worte nur bestätigen. Lieber Gruß von Christiane
Gretchen
Beiträge: 359
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Gretchen »

Lieber Phoenix, falls du Dich gerade vesteckst... ich beiss nicht nicht - auf jeden Fall nicht Dich... okay? Vielleicht täusch ich mich ja auch und Du bist einfach nur beschäftigt... Gruß Gretchen
phoenix
Beiträge: 108
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von phoenix »

Liebes Gretchen, sei unbesorgt, ich habe mich nicht versteckt Die Erinnerung hatte mich letztlich auf einen tiefen gedanklichen Trip gesandt, so daß ich erst heute dazu kam, hier wieder zu lesen ... Du kannst absolut sicher sein, daß, hätte ich Deinen verzweifelten Hilferuf beizeiten gelesen, ich mit Sicherheit geantwortet hätte Bitte, glaube nicht, daß ich Dich ignoriert hätte ... Ich weiß nicht, was mich geritten hat, in dieser Art direkt zu sprechen, ohne hierbei darüber nachzudenken, was meine Worte eventuell bewirken könnten ... Ich war einfach zu verwirrt, die Gedanken waren omnipräsent, und ich sprach aus dem Gesicht der Vergangenheit ... Ich wollte Dich nicht verletzen Deine Geschichte war mir in Ansätzen zwar bekannt, doch den eigentlichen Werdegang, d.h. Deine ureigensten Erfahrungen mit Drogen wurden mir erst durch Deine Erzählung bewußt ... Nun, mittlerweile kann ich Deine generelle Ablehnung gegenüber Drogen schon eher nachvollziehen, denn dieser Weg muß wohl ein grauenhafter Weg gewesen sein ... Nun, mein Weg zur Bekanntschaft mit Drogen war ein vollständig anderer ... Alkohol war in meiner Familie von jeher allgegenwärtig ... Die exzessiven Formen des Alkoholkonsums -und somit all ihre negativen Auswirkungen- lernte ich zu Beginn meiner Pubertät kennen und hassen ... Doch irgendwann fand ich heraus, das Alkohol ein "wunderbares" Mittel ist, um den alltäglichen Horror, all die Gewalt und den Schrecken, zu verdrängen ... Eines Tages erkannte ich zudem, daß auch Gras wunderbar zur Entspannung dienen kann ... Doch es war der falsche Weg ... Denn ich war nicht frei in meinem Geist, ich war nicht bei mir selbst, ich hatte mich schon lange Zeit verloren ... Ich nützte die Drogen nicht, um den freien Geist zu erweitern, sondern vielmehr dazu, das übriggebliebene Bewußtsein, welches tief in seinem Inneren wahrnahm, daß es sich selbst verloren hatte, zu betäuben, d.h. um nicht mehr fühlen, nicht mehr spüren zu müssen ... Nachdem ich dieses erkannt hatte, hörte ich auf, zu rauchen, denn ich war nicht auf dem richtigen Weg, um mein Selbst zu finden ... Den selben Schritt vollzog ich im Bezug auf den Alkohol ... War es für mich früher noch selbstverständlich, an einem Tag zwischen einem halben und einem dreiviertel Kasten -bei "Parties" entsprechend mehr- wegzuschädeln, so fand ich durch diese Erkenntnis einen vollkommen neuen Umgang zur Gesellschaftsdroge Nr. 1 Gewiß, unsere Wege sind grundverschieden, doch es gibt eine Gemeinsamkeit - die Vergangenheit, d.h. der einst begangene Weg wurde als falsch erkannt, und infolgedessen beendet ... Gretchen, auch ich verdamme Drogen, wenn sie dazu verwendet werden, um ein Leben zu zerstören Doch ist es nicht letztlich der Weg, welchen wir gehen, der darüber bestimmt, ob wir verderben oder leben Ich bin gegenwärtig auf der Reise, mein Selbst in seinem tiefsten Inneren zu ergründen, denn dies erscheint mir als der einzige Weg, zu einem lebenswerten Leben zu finden Ich hoffe, Du verstehst meine Gadanken Phoenix
Gretchen
Beiträge: 359
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Gretchen »

Lieber Phoenix! Ich freue mich sehr über Dein liebes Posting. Ich verstehe Deine Gedanken, und gewisse Parrallelen sind wohl wirklich vorhanden zwischen Deiner und meiner Geschichte. Du hast recht mit Deinem Satz: "Doch ist es nicht letzendlich der Weg, welchen wir gehen, der darüber bestimmt, ob wir verderben oder leben" Es ist exakt meine Meinung, sehr präzise formuliert. Ich hoffe inständig, dass wir - alle in diesem Forum - Du und ich, den richtigen Weg, den Weg des Lebens gewählt haben, der vielleicht an einem Abgrund entlang führt, aber niemals in ihn hinein. Eine Reise in das tiefste Innere ist eine lange und große Reise, sie ist beschwerlich und kostet viel Kraft. Man muss sich von all seinem "Reisegepäck" befreien um den Weg aufrecht zu gehen, um nicht zu viel Ballast mit sich herum zu schleppen. Nur wer die Hände frei und leer hat kann das Wahre greifen. Ich für mich habe gelernt, dass eine Reise in mein Inneres mich verwirrt, denn wer ich bin, was ich will, meine Bedürfnisse - all das liegt offen da, ich ignorierte es nur so lange, suchte in meinem inneren einen Kern, den ich gar nicht verstehen KONNTE, weil er nicht für 20 jährige Mädchen gemacht ist, weil er eine Verschlüsselung dessen ist, was ich im Grunde schon weis. Meine Reise ist zur Zeit eine Reise in das Leben, ich will lernen ihm mich hinzugeben, mit Vertrauen in mich und mein Schicksal, ich will lernen den Moment ohne Angst in mich aufzunehmen und die Zukunft und Vergangenheit Ruhen zu lassen ohne sie zuverdrängen. Mögen sie schlafen, ich hielt sie vielleicht viel zu lange wach. Das ist mir durch unsere Disskussion hier erst richtig bewußt geworden. Du siehst also, dass sie durchaus einen Sinn hatte, ich muss mich praktisch bei Dir bedanken ;-) Lieber Phoenix, Du hast mir nun einen wirklich wundervollen Samstag beschert, weil ich so auf eine Antwort von Dir hoffte, und nun ist sie da! Ich wünsche Dir das aller Beste und viel Kraft für Deine Reise, Gretchen
phoenix
Beiträge: 108
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ein wunderschner Moment ...

Beitrag von phoenix »

Liebes Gretchen, ich denke, wir haben beide auf dieser Reise einige tiefgreifende Momente erlebt Ich war schon so oft auf diesen Punkt gestoßen, doch der vergangene Trip brachte einen entscheidenden Durchbruch - von den widrigen Begleiterscheinungen einmal abgesehen Ich danke Dir für diesen Anstoß Es freut mich, daß Du einen gangbaren Weg ins Leben gefunden hast Du hast in der Tat Recht - es ergibt keinen Sinn, zur falschen Zeit am falschen Ort zu handeln Deine Seele wird sich melden, wenn es an der Zeit ist, die verlorenen Teile zu finden Die Freiheit wird kommen Ich wünsche Dir viel Kraft, Dein neues Leben zu leben Phoenix
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