Depersonalisation

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maksel
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Depersonalisation

Beitrag von maksel »

hallo!
ich möchte mir in diesem thread einfach mal etwas von der seele schreiben. zu meiner situation. vieleicht erkennt sich ja der ein oder andere wieder, wenn nicht macht es auch nichts.
ich bin 22 jahre alt und studiere zur zeit soziologie. ich hab leider trotz meiner jungen jahre schon viele erfahrungen mit der krankheit depression machen müssen. kurz dazu. ich hatte in meinem leben bisher zwei phasen mit schweren depressionen, die sich über einen längern zeitraum erstreckten, konnte allerdings dazwischen ein recht normales leben führen. die letzte phase ging vor ungefähr einem jahr zu ende. und ich sammelte im letzten jahr viele neue erfahrungen im sozialen bereich und überwand grenzen die mir vorher unüberwindbar schienen.
da ich ehrgeizig bin, stürzte ich mich in dem jahr allerdings auch in viele unternehmungen, in die ich viel zeit und energie investierte, insbesondere mein studium und damit zusammenhängende projekte sowie mehr oder weniger ehrenamtliche aufgaben.
seit den semsterferien vor zwei monaten geht es mir nun wieder schleichend schlechter. ich vermutete es hängt auch mit einer umstellung meiner medikamenten von cipramil auf cipralex zusammen, obwohl mein arzt meint es handele sich um denselben wirkstoff. nur warum hat er dann einen neuen namen?
die veränderungen kamen schleichend. erst hatte ich starke angstgefühle, die mich extrem verunsicherten auch weil sie diffus und ungerichtet waren. doch das ging vorbei. es blieb nur auch tage danach noch eine körperliche (in der brustgegend) und psychische anspannung zurück. wenn ich unter menschen ging und mich ablenkte ging es mir jedoch besser.
inzwischen ist diese anspannung jedoch in ein gefühl der inneren leere umgeschlagen. ich fühle mich seit einigen tagen als ob ich von meinen emotionen und von mir völlig abgeschnitten sei.
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
maksel
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Depersonalisation

Beitrag von maksel »

hallo!

komme gerade vom doc. der hat mir eröffnet, das dieses gefühl von mir selbst abgeschnitten zu sein und keine fühlbare resonanz aus meinem eigenen inneren zu bekommen bei mir wohl eine depersonalisation??? ist.
das wiederum löstbei mir einige fragen aus. depersonalisation: was ist das denn eigentlich? er hat sich auch einige mühe gegeben es mir zu verdeutlichen, trotzdem bleibt ein fragezeichen.
gibt es hier vielleicht jemanden,der sich damit auskennt oder erfahrungen damit hat?

gruß maksel
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
Lee
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Re: Depersonalisation

Beitrag von Lee »

maksel
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Re: Depersonalisation

Beitrag von maksel »

der erste punkt ist auf jeden fall interessant. vielen dank. er fasst ganz gut zusammen wie ich mich gerade fühle.
im forum selbst fand ich unter dem begriff "depersonalisation" nichts.
beim googlen stiess ich noch hier drauf: http://www.depersonalisation.de.vu/

hast du selbst efahrungen mit depersonalisation gemacht, lee? und wenn ja wie versuchst du damit umzugehen?
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Lee
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Re: Depersonalisation

Beitrag von Lee »

maksel
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Re: Depersonalisation

Beitrag von maksel »

danke für die antwort lee

dass sie harmlos sind, sage ich mir auch ständig. bei mir haben sie auch nicht so extreme ausmaße wie ich anderen erfahrungsberichten gelesen habe. ich habe keine derealisation in dem sinne, dass ich meine umwelt anders wahrnehme, sondern nur die wahrnehmung meiner selbst veränderte sich. und zwar dahingehend, dass ich plötzlich alles nur noch mit dem kopf entscheiden und machen kann und absolut keine gefühlsmäßige resonanz mehr auf meine umwelt und mein handeln bekomme. ein wirklich beunruhigendes gefühl, das mich seit vier tagen permanent begleitete. seit ich heute zusätzlich eine tavor als krisemedikation nehme geht es mir aber schon wesentlich besser. ich hoffe jetzt, dass dieses entfremdungsgefühl nach absetzten des tavors auch nicht wieder auftritt.

PS: an interessanten diskussionen konnte auch nach deinen ausgefeilten suchtipps im forum bisher immer noch nichts finden.
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
zerbrochene_Seele
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Re: Depersonalisation

Beitrag von zerbrochene_Seele »

Lieber Sebastian,

ich leide seit meinem 18. Lebensjahr an schweren Depersonalisationszuständen mit DR-zuständen, trotz aller Versuche. Also schon 10 Jahre lang!!!!

Wenn du magst, können wir uns hier gern austauschen. Es gibt übrigens ein super Forum zu diesem Thema. Falls du es noch nicht gefunden haben solltest, gib mal bei google Depersonalisation ein, und dann gehe auf den Link wo Forum drauf steht. Bist du regestriert dort, erfährst du echt alles über dieses Krankheitsbild, was du erfahren möchtest. Gut daran finde ICH, dass Betroffende selbst zu Wort kommen. Ich war ne zeiitlang echt süchtig danach.

Was glaubst du, hat dich so krank werden lassen?
maksel
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Re: Depersonalisation

Beitrag von maksel »

hi seele,

ich glaube das forum von dem du sprichst hab ich schon gefunden ist wirklich recht informativ finde ich.
ich hatte diese gefühle der selbstentfremdung (von meinen gefühlen) die letzten 4 tage und "empfand" sie als beunruhigend und quälend.
diese symptome waren mir bisher nicht völlig fremd, ich ordnete sie erst in die kategorie depressives erleben, innere leere ein. mit depressionen habe ich es schon seit längerem zu tun, mit dp bisher noch nicht, jedenfalls nicht bewusst.

wie unterscheidest du dp und depressive symptome voneinander? ist das überhaupt vollständig möglich?

max
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
killer

Re: Depersonalisation

Beitrag von killer »

Hallo,

ich halte das Buch von Kathrin Asper, „Verlassenheit und Selbstentfremdung“ für eine Recht treffende Literatur zum Themenkreis. Allerdings ist das Buch recht schwer zu lesen.


Liebe Gruesse

Stephanie
maksel
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Re: Depersonalisation

Beitrag von maksel »

hallo stephanie,

dein tip war bestimmt gut gemeint.aber ich glaube nicht, dass eine buch das sich mit der narzißtischen persönlichkeitsentwicklung beschäftigt mir zur zeit pragmatisch helfen kann. ich glaube eher dass ich nach der lektüre noch 10 weitere probleme hätte. darauf wil ich es allerdings nicht ankommen lassen.

nichts für ungut

max
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
maksel
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Re: Depersonalisation

Beitrag von maksel »

dazu fiel mir noch ein:

in einem anderen forum fand ich einen hinweis auf ein buch von berit lukas zu dem thema depersonalisation, derealisation und dissoziation: das gefühl ein no-body zu sein. ich habe es mir auf jeden fall mal zur ansicht bestellt.
scheint mir sehr gut und sich auf dem neuesten stand der forschung mit dem thema zu befassen, unter anderem auch mit den psychoanalytischen ansätzen.
aber wenn ich diese psychoanalytiker schon von narzisstischen persönlichkeiten reden höre, könnte ich ihnen ihre bücher schon gerade wieder um die ohren klatschen. mag sein, dass das dann von mir narzißtisch ist, was mir aber egal ist. diese gequirlte kacke, dieses negative menschenbild muss ich mir echt nicht antun. es kann ja auch sein, das die werte frau kathrin asper eine ausnahmeerscheinung ist und sich wirklich konstruktiv mit dem thema befasst. wenn dem so ist bitte ich sie vielmals um entschuldingung und nehme alles zurück, aber auch nur wenn dem so ist und mir jemand beweisen kann, das dem so ist.

gruß max
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
killer

Re: Depersonalisation

Beitrag von killer »

Hallo Max,
viel Erfolg auf der Suche.

Knuddlige Gruesse

Stephanie
maksel
Beiträge: 44
Registriert: 24. Apr 2005, 16:23

Re: Depersonalisation

Beitrag von maksel »

auch dir knuddelige grüße

war wirklich nicht persönlich gemeint, da ich dich ja auch gar nicht kenne.

musste aber mal gesagt werden.

hast du das buch von kathrin asper gelesen?

"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
killer

Re: Depersonalisation

Beitrag von killer »

Hallo Sebastian,

ja ich habe das Buch gelesen. Allerdings ist es rech anstrend zu lesen - finde ich.

Wenn Du Zeit in Dein Studium investiert schaffst Du eine Basis für Deine Zukunft.
Ich selbst habe zwar kein Soziologiestudium, aber eine W-Ing mit Spezialgebiet Unternehmensführung.

Das Abgeschnittensein von Gefühle habe ich auch, wenn ich nicht auf mich aufpasse.
Ich kann Dir nur Raten Dir Zeit zu nehmen und zu versuchen Deine Gefühle zu ergründen.

Ich hatte wohl die falschen Namen geschrieben…warum weiss ich nicht

Aber danke dir fuer den virtuellen Knuddel

Stephanie
maksel
Beiträge: 44
Registriert: 24. Apr 2005, 16:23

Re: Depersonalisation

Beitrag von maksel »

hallo stephanie,

ich bin nur leider in einem zustand in dem ich meinen eigenen gefühlen völlig entfremdet bin und gar keinen zugang zu ihnen bekomme. ich bin mir selbst total enfremdet. ich weiß, das das ähnlich wie bei einer depressiven inneren leere klingt. es ist aber irgendwie anders. mein deken kreist nicht um schuld- oder minderwertigkeitsgefühle ist nicht verlangsamt oder versteinert auch meine mimik ist lebendig. aus meiner umgeung bekomme ich die rückmeldung man würde mir nicht anmerken, wie schlecht es mir geht.
mein arzt hat diesen zustand als depersonalisation diagnostiziert. deshalb habe ich diesen thread hier eröffnet!

ich weiß also nicht ob wir dasselbe meinen?
was machst du wenn du dich von deinen gefühlen abgeschnitten fühlst?

gruß max
"behandle die menschen als wären sie wie sie sein sollten und du hilfst ihnen zu werden wie sie sein könnten" goethe
killer

Re: Depersonalisation

Beitrag von killer »

Hallo Max….

„Sich nicht mit sich identisch zu erfahren , kommt im klinischen Sinne der Depersonalisation gleich und bedeutet, bei vollem Bewusstsein sich selber gegenüber fremd erfahren oder sich von sich selber entfremdet zu fühlen.“ Katrin Asper

Ich kann nur von mir sagen, dass ich mich lange Zeit von mir entfremdet gefühlt habe. Ich habe ich für meine Kariere aufgegeben.

Sicherlich ist es nicht mit Deinem Problem zu vergleichen. Ich wollte Dir einfach Sagen, dass ich Deine Gefühle nachempfinden kann.

Ich wünsch Dir viel Erfolg bei der Suche nach Dir selbst.

Stephanie
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