Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Antworten
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von heike56 »

Hallo,

vor ein paar Tagen hatte ich mir den oben genannten Stern gekauft und war sehr angetan von der Berichterstattung. Es wird sehr gut über die Krankheit Depression aufgeklärt.

Die Artikel kann man auch online nachlesen und auch runterladen.

Der Link:

http://www.stern.de/wissenschaft/gesund ... ?id=538284

Vielleicht ist es für den ein oder anderen Betroffenen oder Angehörigen hilfreich.

Es grüßt

Heike 47
Denker
Beiträge: 645
Registriert: 11. Apr 2005, 13:55

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von Denker »

Danke, ist wirklich sehr interessant, besonders die "neuen Wege aus dem Tief".
Gruß
Denker
wobadong

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von wobadong »

Der Artikel ist sehr gut.
Allerdings teile ich die Meinung von Professor Dr Wittchen keineswegs und habe in der Themenleiste Psychotherapie mich dazu geäußert.
dasBöse

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von dasBöse »

ich habe mir den artikel durchgelesen, auch den bericht über die depressive frau (anett heißt sie glaub ich). je mehr ich mich über depression informiere, desto mehr werde ich den eindruck nicht los, daß hausfrauen zwischen 35 und 45, mit 1 oder 2 kindern, die klassischen depressiven sind. auch hier im forum sind frauen in diesem alter und mit dieser lebensform mehr als überdurchschnittlich vertreten.

oder liegt es einfach nur daran, daß hausfrauen leicht langweilig wird und sie mehr zeit zum lesen/posten finden? nicht bös sein, daß ich das sage, aber vielleicht würde es in manchen dieser erkrankungsfälle schon helfen, es zur abwechslung mal mit etwas arbeit zu versuchen?

grüße

sewi
MissMarple

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von MissMarple »

@ sewi,

egal, ob anderer Nick, egal, ob mit Freund oder ohne, egal, ob mit Therapie oder ohne, Du bleibt Du mit ihren verqueren Ansichten über nicht berufstätige Frauen in Beziehungen, Hausfrauen mit Kinder und der Diagnose - Depression.


Birgit
alleinerziehend, 1 Kind, voll berufstätig seit Jahrzehntenten, nie "nur Hausfrau" und trotzdem depressiv (ganz sicher nicht deswegen)
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von Emily »

Hallo Sewi,

da du selbst keine Kinder hast, glaube ich nicht, dass du wirklich weißt, wie viel Arbeit ein oder zwei Kinder machen, die noch sehr klein sind. Wenn Frauen in dieser Zeit ihre ganze Kraft den Kindern widmen, ist das ein absoluter Fulltimejob, und zwar 24h lang an 365 Tagen im Jahr.
Wenn die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, gehen die allermeisten Frauen heute wieder arbeiten. Dann haben sie DREI Jobs: Mutter UND Berufstätige UND Hausfrau. Wer diese drei Jobs nie parallel zueinander ausgeübt hat, kann wohl kaum wirklich beurteilen, wie anstrengend das sein kann. Von den Depris, die in meinem Falle zusätzlich zu diesen drei Jobs auch noch parallel dazu abgelaufen sind, will ich jetzt mal gar nicht reden.

Ich finde es genau wie Birgit unerträglich, dass du immer und immer wieder an Frauen herumkritisierst, die "nur Hausfrau" sind. Wenn deine Theorie stimmen würde, dass es solchen Frauen schon helfen würde zu arbeiten, müsstest du ja vollkommen gesund sein, denn du bist ja berufstätig UND Hausfrau, oder?

Dein Neid auf verheiratete Frauen mit Kindern ist für mich zwar einerseits verständlich, aber er treibt schon manchmal seltsame Blüten...

Das ist übrigens auch nicht böse gemeint, aber das musste jetzt einfach mal raus.

Gruß,
Emily
dasBöse

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von dasBöse »

liebe emily,

ich halte es mit alfred adler, der meinte, daß ein mensch neben sozialen kontakten auch arbeit braucht, um glücklich zu sein. eine berufliche betätigung sehe ich als unerlässlich für ein normal verlaufendes menschliches leben an.

es ist in meinen augen ein unterschied, ob man 24 stunden tag und nacht ohne feiertage und ohne wochenenden kinder zu betreuen hat und eintönige haushaltsarbeiten verrichten muss, und alle familienmitglieder das als selbstverständlich ansehen, oder ob man einer geregelten beschäftigung nachgeht, bei der man selbstbestätigung erhält und sich für seine leistung geschätzt fühlt und für die man im anschluss auch die verdiente freizeit genießen darf. hinzu kommt, daß man durch die arbeit eigenes geld zur verfügung hat und nicht abhängig von milden gaben des ehepartners ist.

ich selbst habe nie geld von einem mann genommen und das war in meinem leben immer das letzte, was ich mir vorstellen konnte: zwar gab es schon männer in meinem leben, die mich heiraten und kinder mit mir wollten, aber der gedanke, finanziell abhängig zu sein - wenn auch nur für ein paar jahre - hat mich immer so abgeschreckt, daß ich es bleiben ließ.

heute bin ich froh darüber, denn wenn ich meinen gefühlen damals jedesmal gefolgt wäre, ohne meinen verstand abwägend hinzuzuziehen, wäre ich heute schon dreimal geschieden und hätte einen haufen kinder, die ich nicht versorgen könnte. insofern glaube ich nicht, daß es der neid ist, der mich zu manchen äußerungen hinreißt.

ich wollte nur zum ausdruck bringen, daß es mich nicht wundert, daß so viele hausfrauen depressiv werden. hausfrau sein ist eine undankbare beschäftigung und kann für niemanden, der normale menschliche ansprüche hat, lebenserfüllend sein.

ich finde es nicht richtig, daß meist dieselben frauen, die eigentlich mal in ihrem leben vorankommen wollten, sobald kinder da sind, ihre männer jeglicher verantwortung und zuständigkeit dafür freiwillig entheben. möglicherweise ist das deshalb so, weil frauen, die ihrem unbändigen beschützerinnen- und mütterlichkeitstrieb erliegen, es aus eifersucht nicht ertragen könnten, wenn ihre kinder außer der mama auch noch andere ansprech- und vertrauenspersonen kennen- und schätzen lernen.

ich selbst bin in einer familie aufgewachsen, die keine freunde hatte und es war auch keiner aus der verwandtschaft da, der auf uns kinder aufpassen hätte können, während meine mutter arbeiten geht. mein vater verdiente zu schlecht, als daß meine eltern an eine haushaltshilfe oder ein kindermädchen denken konnten. daher war eine berufstätigkeit meiner mutter nicht möglich... so verpasste sie den anschluss. je älter wir kinder wurden, je unabhängiger wir wurden von ihrer mütterlichen fürsorge, desto depressiver wurde meine mutter. ihre schwersten depressionen, als wir erwachsen waren, haben schließlich zu ihrem viel zu frühen tod geführt.

ich finde es schade, daß es frauen noch immer so schwer gemacht wird, ihre kinder bei menschen abzugeben, denen sie vertrauen, und zwar auch außerhalb der üblichen kindergarten- und schulzeiten. das optimale modell, um beiden eltern (und somit auch den kindern) eine gute entwicklung zu bieten, sehe ich in der großfamilie oder in einer kibbuz-ähnlichen einrichtung. kann man seinen kinder so etwas nicht bieten, bin ich für finanzielle leistbarkeit von haushaltshilfen und kindermädchen für breite bevölkerunsschichten. so hätte man gleich zwei fliegen mit einer klappe geschlagen: menschen bekommen erfüllende arbeit, für die sie angemessen entlohnt werden, und andere menschen werden nicht durch verpflichtungen wie kinderbetreuung und hausarbeit in ihrer persönlichen fortentwicklung gehindert.

denn unglückliche eltern, die durch die eigenen kinder permanent ihrer zeit für sich selbst beraubt werden, machen zwangsläufig auch ihre kinder unglücklich.

herzliche grüße

sewi
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von Emily »

Hallo Sewi,

>>> es ist in meinen augen ein unterschied, ob man 24 stunden tag und nacht ohne feiertage und ohne wochenenden kinder zu betreuen hat und eintönige haushaltsarbeiten verrichten muss, und alle familienmitglieder das als selbstverständlich ansehen, oder ob man einer geregelten beschäftigung nachgeht, bei der man selbstbestätigung erhält und sich für seine leistung geschätzt fühlt und für die man im anschluss auch die verdiente freizeit genießen darf.

Es mag sehr wohl Frauen geben, die ihre Arbeit als Mutter so sehen, wie du sie dargestellt hast. Aber ich glaube nicht, dass das die Regel ist. Sehr viele Frauen finden ihre Arbeit als Mutter und Hausfrau durchaus erfüllend und befriedigend. Und sie fühlen sich auch in ihrer Leistung von ihrer Familie geschätzt, denn wenn die Kinder sich gut entwickeln, ist das schon ein sehr großer Lohn für all die Arbeit. Man kann sich durchaus auch bestätigt und geschätzt fühlen, wenn man als Mutter mal eine Zeitlang keinen Beruf ausübt.

>>> hinzu kommt, daß man durch die arbeit eigenes geld zur verfügung hat und nicht abhängig von milden gaben des ehepartners ist.
Auch das kommt ganz darauf an, wie die beiden Partner die Tatsache bewerten, dass einer das Geld verdient und der andere in dieser Zeit eben kein eigenes Einkommen hat. Viele Paare betrachten das vom Mann verdiente Geld nämlich durchaus als das gemeinsame Familieneinkommen, nicht als das Geld des Mannes, der seinem Frauchen eine "milde Gabe" zukommen lässt am Ende des Monats.

>>> hausfrau sein ist eine undankbare beschäftigung und kann für niemanden, der normale menschliche ansprüche hat, lebenserfüllend sein.

Wenn du das so siehst, ist das ja vollkommen in Ordnung so. Andere Frauen sehen das möglicherweise völlig anders. Es sind die vielen Verallgemeinerungen, die mich an deinen Postings bezüglich Frauen und ihrer Lebensaufgaben stören. Ich finde es unangemessen, aus deiner neg. Bewertung von Hausfrauenarbeit automatisch darauf zu schließen, dass alle Frauen ihre Tätigkeit als Hausfrau und Mutter so sehen müssen.

>>> ich selbst bin in einer familie aufgewachsen, die keine freunde hatte und es war auch keiner aus der verwandtschaft da, der auf uns kinder aufpassen hätte können, während meine mutter arbeiten geht. mein vater verdiente zu schlecht, als daß meine eltern an eine haushaltshilfe oder ein kindermädchen denken konnten. daher war eine berufstätigkeit meiner mutter nicht möglich... so verpasste sie den anschluss. je älter wir kinder wurden, je unabhängiger wir wurden von ihrer mütterlichen fürsorge, desto depressiver wurde meine mutter. ihre schwersten depressionen, als wir erwachsen waren, haben schließlich zu ihrem viel zu frühen tod geführt.

Es tut mir leid, dass deine Mutter so massiv unter ihrer ungewollten Berufstätigkeit zu leiden hatte. Aber nicht jede Frau, die schwere Depressionen hat, hat diese deshalb, weil sie aufgrund von Kindererziehung oder anderen Gegebenheiten keinen Beruf ausüben kann. Wieder solch eine Verallgemeinerung...

>>> denn unglückliche eltern, die durch die eigenen kinder permanent ihrer zeit für sich selbst beraubt werden, machen zwangsläufig auch ihre kinder unglücklich.

Nicht jede Frau, die Kinder bekommen hat, fühlt sich aufgrund ihrer Mutterschaft wesentlicher Dinge "beraubt". Und nicht jede Frau, die unglücklich ist, ist deshalb unglücklich, WEIL sie Kinder hat. Und nicht jede unglückliche Frau macht zwangsläufig ihre Kinder unglücklich.... Na ja, das könnte man endlos so fortführen. Du siehst die Dinge eben so, wie du sie siehst, ist ja auch dein gutes Recht. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich die Dinge völlig anders sehe. Verallgemeinerungen nützen niemandem. Ich wäre viel eher dafür, dass man die individuelle Lage der Frauen viel stärker mit in die Diskussion einbezieht, Frauen mehr Chancen bietet in einer indivuellen Weise, nämlich so, wie die jeweilige Frau sie sich wünscht und in ihrer ganz spezifischen Situation für angemessen und richtig hält.

Gruß,
Emily
Reysa
Beiträge: 38
Registriert: 16. Apr 2005, 13:13

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von Reysa »

Hallo,
seit ich nicht mehr im Beruf bin geht es mir richtig gut! Ich liebe meine Aufgabe als Hausfrau. Gerade weil es in der heutigen Zeit als uncool gilt daheim zu sein habe ich jahrelang meinen Job (Altenpflegerin) gemacht und war unglücklich.
Ich mache seit Januar eine Therapie und mir wird immer klarer dass ich eigentlich immer Hausfrau sein wollte. Jetzt kann ich dazu stehen und ich bin glücklich! Also bitte nicht verallgemeinern Sewi, jeder hat andere Prioritäten.

Viele Grüße
Reysa
Alina1
Beiträge: 418
Registriert: 29. Mär 2004, 14:08

Re: Volkskrankheit Depression - Stern Gesund Leben

Beitrag von Alina1 »

Hallo,zusammen!

Mir ist als "nur" Hausfrau ebenfalls absolut NICHT langweilig,und ich habe und hatte noch nie das Gefühl,irgendwas verpasst zu haben.Ich persönlich bewerte die Berufsarbeit nicht so hoch wie die Erziehungsarbeit zuhause.Das Ziel dieser Erziehungsarbeit(hört sich so nüchtern an,bedeutet jedoch so viel liebevolles Engagement)ist die Selbständigkeit der Kinder.Danach fängt dann ein neuer Lebensabschnitt auch für mich als Mutter an,vor dem ich absolut keine Angst habe.
Ich jedenfalls würde kein Kind in die Welt setzen,um dieses dann hauptsächlich von anderen Leuten erziehen zu lassen,es sei denn,es gäbe äußere Zwänge,die sowas erfordern würden.Diesen gesellschaftlichen Druck,unbedingt arbeiten zu müssen,weil "nur" Hausfrausein nicht mehr "in" ist,habe ich auch gespürt.Seit ich die Entscheidung getroffen habe,mich keiner Dreifachbelastung mehr auszusetzen,geht es mir wesentlich besser.Das bedeutet jedoch nicht,dass ich mein Leben lang auf Berufsarbeit verzichten werde.Bedauerlich finde ich,dass es Frauen,die Beruf UND Familie vereinbaren wollen,in Deutschland mit der Kinderbetreuung so schwer gemacht wird.

Viele Grüße an alle hier,
Antje
Antworten