Freundschaften finden, behalten und pflegen

freebird
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von freebird »

Hallo Lee,

Ich habe mir ein Herz gefasst und "meine" zwei VHSler auch angerufen, obwohl ich dachte, der Kontakt wäre eingeschlafen. Die Resonanz war positiv. Es hörte sich so an, als hätten die beiden nur darauf gewartet, dass einer den ersten Schritt macht...

Erst einmal finde ich, dass Du stolz auf Dich sein kannst.
Ich weiß, wieviel Kraft es kostet, wenn man sich ein Herz fasst, auf Menschen zu zu gehen und sich von seiner Angst befreit.
Fühlt sich der Erfolg dann im nachhinein nicht klasse an?

Mein Date mit der der VHS-Bekannten war richtig lustig, intensiv und toll.
Wir versuchten uns erst ausschließlich in Englisch zu unterhalten und gerieten dann bald an unsere Grenzen. War echt lustig, wie wir uns da einen abgebrochen haben.

Wir plauderten und plauderten und plötzlich waren fast 3 Stunden rum. Eigentlich wollten wir nur ein Käffchen trinken. Tja, so kann es gehen.

Hoffentlich findet Montag der Kursus statt!

Am Freitag gehen wir zusammen ins Kino. Da freue ich mich auch schon drauf.


Anstatt mich über den Teilerfolg zu freuen und gelassen in die Zukunft zu blicken, bin ich deprimiert, weil "er" nicht gekommen ist. Seufz!

Das kenne ich *ebenfalls seufz*!
Ist zwar schade, dass er nicht kommen wollte. Wer weiß was wirklich dahinter steckt?
Wenn Du noch mal mit ihm Kontakt aufnimmst?
(ich hab gut reden...bin ja selbst in der Beziehung nen Angshase...hähä!)

Hast Du denn schon einen neuen Kurs belegt?

Liebe Grüße
Corinna
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Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
freebird
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von freebird »

Lee,


wie geht es Dir?

Gestern war die erste Stunde des neuen Englischkurses. Wir sind 22 Leute. Bis auf 4 weitere aus dem alten Kurs sind alles neue Gesichter. Es hat gestern richtig Spaß gemacht. Ich bin hingegangen obwohl ich aufgrund eines massiven Schlafdifizites - wegen starker Erkältung - unglaublich müde gewesen bin. Ich muss ausgesehen habe wie ne Eule .

Letzten Freitag habe ich mich mit 2 Personen aus dem alten Englischkurs verabredet und wir sind ins Kino gegangen. Anschließend haben wir noch in einer Bar etwas (alkoholfreies getrunken und uns festgequatscht. Es war richtig toll.

Ich glaube mittlerweile, dass ich mir meinen Fehler, meine Unzulänglichkeit, nicht auf Menschen zugehen zu können nur eingeredet habe.

Gestern z.B. bin ich ganz unvoreingenommen auf mir völlig fremde Menschen zugegangen und habe Small-Talk gehalten - und das sogar auf Englisch.

Wie ist es bei Dir denn so weiter gegangen?

Was hälst Du davon wenn wir uns privat mailen? Wir zwei sind ja hier nur noch alleine im Thread.
Meine Mailadresse findest Du im Benutzerprofil.

Würde mich freuen, wenn wir weiterhin in Kontakt bleiben.

Liebe Grüße
Corinna
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freebird
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von freebird »

Hallo Lee,

wie geht es Dir?
Mir geht es langsam immer immer besser. Der Frühling tut wohl auch sein übriges und dann mache ich gerade ein Praktikum und wie es aussieht wird daraus wohl auch ein Job.

Ich habe oft an Dich gedacht. Leider habe ich Deine private Mail nicht, sonst würde ich Dir privat posten.

Melde Dich doch mal wieder. Gern auch über meine private Mail, die Du im Benutzerprofil finden kannst.

Ich würde mich wirklich freuen, wieder mal von Dir zu hören.

Liebe Grüße
Corinna
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Chiron
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Chiron »

Hallo Corinna,

Näheres zu Lee findest Du im Thread
Loslassen/Verletzungen II.

Viele liebe Grüße
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Lee
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Lee »

Liebe Corinna,

ich habe deine beiden letzten Einträge eben erst gesehen.

Ich habe auch schon daran gedacht, per Mail Kontakt zu dir aufzunehmen, weil du sehr sympathisch rüberkommst. Ich habe mich aber nach längerem Nachdenken dagegen entschieden, weil ich nicht so viel virtuell unterwegs sein möchte, weil ich dir über kurz oder lang ein Treffen vorschlagen würde - und weil wir sehr viel voneinander wissen, worin ich eine Gefahr sehe. Normalerweise lernt man sich langsam kennen und öffnet sich irgendwann. Das, was ich hier gepostet habe, würde ich erst sehr spät, wenn überhaupt, jemandem offenbaren. Die "Distanz", die ich zum Kennenlernen im RL erst mal brauche, ist also bereits weg. Eine Möglichkeit zum Beschnüffeln sähe ich darin, auch im RL erst mal bei den Nicks zu bleiben, bis Vertrauen gewachsen ist. Aber, wir leben in derselben Stadt, pflegen teilweise dieselben Hobbies und haben sogar dieselben VHS-Kurse (!!) belegt, d.h. die Chance, dass wir uns bereits kennen oder ein Dritter, ist relativ groß. Vielleicht entgeht mir gerade die Chance, einen wunderbaren Menschen live kennen zu lernen, aber meine Erfahrung mit Internetkontakten ist bislang, dass sehr schnell eine scheinbare Nähe entsteht, die der Realität im RL nicht standhält. Nenn’s paranoid - ich habe zuviel Angst.

Wie sind denn deine Erfahrungen und die der Mitleser hier mit dem Übergang von virtuellen zu realen Kontakten?

Wie ergeht es euch damit, dass euer Profil offen ist? Bekommt ihr viele Mails von Forumsmitgliedern? Nur positive oder auch Drohmails? Wie geht ihr damit um?

Sind viele Depressionserfahrene in eurem Bekannten- und Freundeskreis? Wenn ja, empfindet ihr das eher als hilfreich? Oder ist die Krankheit kein Thema in der Beziehung?

Viele Grüße an alle - und ein spezieller an Corinna,

Lee
xhagen
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von xhagen »

Hallo Lora,

ich habe den Thread nur kurz überflogen und
dabei festgestellt, dass da gar keine Männer(-Namen) gepostet haben.
Sind Freundschaften finden / pflegen nur ein reines Frauenthema?

Hier steht die Tür zur Kontakt/Frauenwelt weit offen und was machen die vielen vielen einsamen Männer (die sich offensichtlich nicht mal ansatzweise mit so einem Thema befassen) damit?

Meine Vermutung hier: Wenn Ihr da nichts macht, passiert nichts (bzw. nicht viel).

Gruß
zg
ist ein er, lebt in einer festen Beziehung und hat sich verschiedenen Gruppen (Ehrenamt, Männergruppe,..) angeschlossen.

Oh ich sehe gerade, der Thread ist schon 6 Monate alt und Lora ist wahrscheinlich schon über alle Berge.
Aber das Thema denk ich bleibt aktuell.
Chiron
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Chiron »

Hallo Lee,

Deine Bedenken kann ich verstehen. Deshalb möchte ich mein Profil auch nicht öffnen.
Vor allem weil selbst diese Anschrift viel von mir verrät und ich sie nur an relativ vertraute Personen weitergeben möchte. Durch meine Leidenschaft, die jetzt leider öffentlich wurde, wegen meines entlarvten Nick-name, würde ich mich nie mit jemanden treffen, den ich nicht vorher in diese Richtung durchleuchtet habe. Die, die sich weigern, haben bestimmt etwas zu verbergen. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme von mir wegen schlechter Erfahrungen. Jedoch kein Schutz vor Enttäuschungen. Die passieren nach wie vor, weil es eben zum Leben dazu gehört.
Thema Sommertreff. Ich werde wahrscheinlich außer meinem Vornamen nichts verraten. Außerdem glaube ich, das reicht auch für einen geselligen Austausch.
Deine Vorsicht gefällt mir, weil ich genauso fühle.
Doch ganz sicher vor übler Nachrede oder Verfolgern können wir wohl nie sein, auch bei langsamer Annäherung im RL.
Depris gibt es kaum in unserem Bekanntenkreis. Eigentlich wissen es immer noch nicht alle von mir. Sobald ich es verrate, betretenes Schweigen. Deshalb behalte ich diese Schwäche lieber für mich.
Nur zwei sehr gute Freundinnen wissen davon, wie es in mir aussieht. Bei den anderen spiele ich lieber die Starke und bleibe in der Depri für mich allein oder poste im KND.
Dort finden sich immer nette Menschen, die einen hilfreich unterstützen.

Viele liebe Grüße
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Xenia
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Xenia »

Hi Lee,

ich habe mein Profil offen; habe mir dafür aber eine andere E-Mail-Adresse eingerichtet, man kann von ihr nicht auf meine Person schließen.

Doofe Mails habe ich - bis auf eine Drohmail von Sewi, die mich aber nicht verängstigt hat - nicht bekommen.

Hin und wieder bekomme ich Feedback aus dem Forum, manche haben mal eine Frage oder so.

Spam habe ich - glaube ich - noch nie bekommen...

Ganz liebe Grüße

Xeni
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
C.
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von C. »

Hallo ihr

ein schöner thread finde ich, in dem ich über die zeit immer wieder gerne gelesen habe
und einiges an überlegungen für mich von mitgenommen habe,
danke euch dafür!
ich bin nicht mehr so oft im forum inzwischen, schaffe auch nicht alles zu lesen, und inzwischen eher nur noch sporadisch... aber das dieser thread noch "lebt", das freut mich sehr.



hallo Lee,

was du schriebst über erfahrung/gedanken, distanz, ... und deine fragen haben mich jetzt doch angestossen, es mit dem schreiben mal wieder zu wagen / versuchen.

>>Wie ergeht es euch damit, dass euer Profil offen ist? Bekommt ihr viele Mails von Forumsmitgliedern?

ich hatte lange zeit mein profil offen, und habe damit keine schlechte erfahrungen gemacht. habe auch eher nicht "einfach so" mails bekommen, sondern eher wenn ich meine addy jemandem gesagt hatte oder gesagt mein profil ist offen, also das mit dem mailen abgesprochen war. (inzwischen nicht mehr offen, aus verschiedenen gründen, unter anderem weil ich hier nicht mehr so oft bin, und überhaupt im i-net nicht soo viel, und oft auch längere zeit vergesse meine mail zu lesen.)
ich bekomme nicht viel mail. - ich schreibe aber selber auch nicht viel. (mir fehlt oft die konzentration, und die kraft - und das, was ich an energie "zusammenkriege" brauche ich meist auch dringend für mein 'real life'. es geht halt immer nur, was grade geht...)


>>Wie sind denn deine Erfahrungen und die der Mitleser hier mit dem Übergang von virtuellen zu realen Kontakten?

[korrektur] überwiegend gut. ja, enttäuschungen oder verletzungen kann es auch geben.

sich schützen, und eigene grenzen wahren, finde ich etwas gutes und wichtiges, und gewisse distanz kann oft auch hilfreich sein.

>>...dass sehr schnell eine scheinbare Nähe entsteht, die der Realität im RL nicht standhält...

das kann passieren. ich finde das auch be-ängstigend.
zu erfahren, zu erleben (mühsam zu lernen, zu begreifen) dass es dieses phänomen wohl gibt, war für mich mit schmerzhaften prozessen / begebenheiten verbunden. habe jedoch nicht überwiegend diese erfahrung gemacht.

meine (noch relativ neue) erfahrung ist, dass sich trauen (und vertrauen) auch positives bringen kann
ja, negatives auch.
sicherheit.... gibt es nur bedingt, relativ... risikos sind realität, und ein restrisiko gibt es wohl immer.
ich denke übrigens, angst ist auch ein wichtiges gefühl - das, wenn es nicht die übermächtige, lähmende, sich verselbständigende form ist, auch hilfreich sein kann, warnen kann, und z.b. helfen kann nicht weiter zu gehen als die eigenen derzeitigen grenzen es vertragen.

>>Sind viele Depressionserfahrene in eurem Bekannten- und Freundeskreis? Wenn ja, empfindet ihr das eher als hilfreich? Oder ist die Krankheit kein Thema in der Beziehung?

nein, nicht viele depressionserfahrene... nicht in meinem älteren oder alten freundes-/bekanntenkreis. wenige. (*grübel* eine, glaub ich, die leider weit weg wohnt.) - ausser mit einer Freundin ist die Krankheit kein bis kaum Thema in diesen Beziehungen. Manchmal finde ich das auch (immer noch) traurig, oder fühle mich etwas "verloren", und auch fehlende anknüpfungspunkte machen es manchmal schwierig, in tiefen tiefs melde ich mich dort sehr wenig (obwohl ich die sensibilität auch mancher nicht-depressiver sehr schätze) - manchmal finde ich es aber auch ganz ok, kontakte zu haben wo krankheit kaum thema ist.

in meinen eher neueren "bekanntenkreis" sieht das anders aus, und dies empfinde ich meistens als hilfreich. die krankheit ist nicht immer thema in der beziehung oder in begegnungen (und das ist auch schön und gut so), aber sie darf thema sein (ist mein grundgefühl dazu) (jedenfalls in den kontakten, die mir am herzen liegen, empfinde ich das so) - und das finde ich sehr schön, tut gut, und hilfreich.
(dass ich oft trotzdem nicht mit viel von mir "rausrücke" (oder mit manchem nicht), liegt wohl eher an anderem.)


hmm, das thema hat wohl mal wieder meine "grübelmaschinerie" angeworfen
(diesmal "grübeln" im positiven sinne)


viele grüße,
Clara
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen Lee,

> Wie sind denn deine Erfahrungen und die der Mitleser hier mit dem Übergang von virtuellen zu realen Kontakten?

gestern war ich mir absolut nicht mehr sicher, was ich von Internet-Beziehungen halten soll, die ins wirkliche Leben „rutschen“…

Aber jetzt sehe ich wieder klarer und weniger dichotom.

Zum einen hat mich gestern abend eine Freundin aus Berlin angerufen, von der ich schon länger nichts mehr gehört hatte. Wir haben uns kurz nach meinem "Einstand" hier über dieses Forum kennengelernt, einmal dann auch in der Wirklichkeit getroffen. Wir waren uns schon während des Mailkontakts sympathisch, weil wir beide eine eher verheerende Vergangenheit haben. Und als wir uns dann gesehen haben, hat sich schon so etwas wie eine Freundschaft (bei der Entfernung FR nach B) entwickelt. Und wenn wir jetzt ab und zu telefonieren, ist es immer ganz schön; wir haben immer viel zu sprechen. Durch sie habe ich viele Anregungen bekommen, was die Krisenbewältigung betrifft, aber auch so etwas wie Trost, als ich mit meiner Hausarbeit nicht weiterkam. Irgendwie habe ich ihr auch wegen einer anderen, sehr privaten Geschichte, unheimlich viel zu verdanken…

Eine andere Freundin habe ich vor mittlerweile zwei Jahren in einem anderen Forum kennengelernt, wir haben zwischenzeitlich eher sporadischen Kontakt (sie lebt jetzt mit ihrem Freund zusammen), aber es ist dennoch immer irgendeine Vertrautheit da. Mit ihr habe ich mich schon des öfteren getroffen, da sie nicht so ganz weit weg wohnt, auf halber Strecke im Schwarzwald war unser Treffpunkt…

Dann noch das Schizo-Bärbelsche, mit der ich mich relativ regelmäßig treffe. Wir haben uns ja, wie Du vielleicht noch weißt, Lee, hier kennengelernt.

Übers Chimerale brauche ich hier wohl nicht so viel schreiben. Wir haben uns mittlerweile auch schon vor langer Zeit hier kennengelernt und sind mittlerweile gute Freunde geworden. (leider finde ich gerade keinen Chaossmiley)

Nur einmal bin ich sozusagen voll reingefallen, da war der Mail-Kontakt gut, aber das Kennenlernen endete in einem absoluten Fiasko. In diesem Kontakt hätte ich lieber bei oberflächlichen Themen bleiben sollen.

Alles in allem denke ich aber, daß es gar nicht so schlecht ist, wenn man schon einiges durch den Mail-Kontakt voneinander weiß. Das macht dann ein „Krankheits-Outing“ recht überflüssig; man braucht nicht mehr viel zu erklären. Und ein weiterer Vorteil ist, daß man sich mit seinen speziellen Problemen nicht mehr ganz alleine fühlt, wenn es nötig ist, bekommt man Hilfe und/oder Unterstützung.

>Eine Möglichkeit zum Beschnüffeln sähe ich darin, auch im RL erst mal bei den Nicks zu bleiben, bis Vertrauen gewachsen ist.

Im allgemeinen finde ich das eine gute Idee, obwohl Du mich damit ja gar nicht angesprochen hast. Aber wenn man in derselben Stadt wohnt (wobei Eure ja schon nicht gerade klein ist) ist es vielleicht sogar besser.

>dass sehr schnell eine scheinbare Nähe entsteht, die der Realität im RL nicht standhält.

Das ist tatsächlich eine große Gefahr. Aber das kann doch im wirklichen Leben genauso vorkommen! Wenn man sich bei irgendeiner regelmäßiger Tätigkeit kennenlernt, z.B. an der Uni ging es mir so, dann versteht man sich eine zeitlang echt gut, es entsteht so etwas wie Vertrauen und dann merkt man plötzlich, daß man sich im Grunde gar nichts zu sagen hat. Und dann ist es irgendwie unangenehm, wenn man sich täglich über den Weg läuft (okay, in Jura war das nicht so wahrscheinlich, aber in Psychologie schon, weil wir da so wenige sind).

> ich habe zuviel Angst.

Weißt Du Lee, alles andere würde ich Dir wohl nicht abnehmen, nach dem, was Du im anderen Thread geschrieben hast über Vertrauen und den Bruch desselben. Aber vielleicht besteht hier eine klitzekleine Möglichkeit zum Üben? Wenn vielleicht von vornherein Deine Angst klar angesprochen wird und auch die Möglichkeit, daß Du ein Treffen nicht wiederholen möchtest. Oder Ihr macht den Umweg übers Telefonieren, dann kann man auch noch irgendwie flüchten…

Alles in allem habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht, im Gegenteil: manche sind wichtig für mich auch in meinem wirklichen Leben geworden.

Mittlerweile denke ich aber auch, daß man vorsichtig sein sollte. Trotz des virtuellen Kontakts macht sich jeder Mensch eine bestimmte Vorstellung vom anderen, die im Zweifel vollkommen unrichtig ist. Man versteht sich in Mails vielleicht wunderbar und kann dann bei einem Treffen nichts miteinander anfangen.

>Sind viele Depressionserfahrene in eurem Bekannten- und Freundeskreis? Wenn ja, empfindet ihr das eher als hilfreich?

Einige. Obwohl das eher Leute sind, die an Persönlichkeiten leiden… Meine beste Freundin ist auch Borderlinerin, wir kennen uns mittlerweile fast sechs Jahre (so lange hat bisher noch keine Freundschaft „gehalten“ bei mir). Und fast immer war das von Vorteil, daß sie das Krankheitsbild eben wirklich kannte, nämlich aus der eigenen Lebensqual… Wir konnten uns gegenseitig aufbauen, genauso konnten wir uns aber gegenseitig runterziehen. Aber die „Schwerpunkte“ unserer BPS liegen auch woanders, das machte bestimmt einiges leichter. Anfangs waren wir beide total froh, jemanden kennengelernt zu haben, der das alles irgendwie kennt. Wir kamen uns dann nicht mehr so verrückt (also wirklich durchgeknallt und alienmäßig) vor. Wir haben oft über die krankheitsbedingten Probleme gesprochen, zumeist aber in konstruktiver Art, d.h. wir haben uns nur eigentlich nie erzählt, wie „toll“ die letzte SVV war und nur ganz selten, wie es in der Chirurgie war, und auch nur dann, wenn dort besonders schlecht oder besonders gut mit uns umgegangen ist.

Natürlich gab es auch in unserer Freundschaft Probleme gerade aufgrund der Krankheit. Aber das ist vielleicht (?) bei einer Depression ein wenig anders, weil ja nicht die „gesamte“ Persönlichkeit die meiste Zeit beeinträchtigt ist…

>Oder ist die Krankheit kein Thema in der Beziehung?

Eigentlich überhaupt nicht mehr, eher so, daß wir so etwas sagen wie „na, das ist ja mal wieder ein typisches Borderline-Verhalten, vielleicht wäre eine stationäre Therapie angebracht!“ Und das meinen wir niiiieee ernst. Weil wir beide beschlossen haben, daß uns keine Psychiatrie mehr von innen sehen wird *aufholzklopfoderso*.

Fazit:

Es ist sehr schwierig, wem man im Internet vertrauen kann, was man lieber für sich behalten sollte und so...


Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen schönen (?) oder erkenntnisreichen oder erträglichen Tag!

Viele liebe Grüße

Xeni, die sich über den Semesterbeginn heute ganz arg freut.

Haaaalllllooooo Clara!
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Chiron
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Chiron »

Hallo Clara,
hallo Xenia,

Eure Postings haben mich sehr beeindruckt.
Es tut immer gut manche Dinge aus einer anderen Warte zu lesen und dann nach einigem Nachdenken auch nachvollziehen zu können.

@Xenia
Studierst Du Psychologie, um Dich und andere besser zu verstehen oder liegt das an Deinem Krankheitsbild um es besser zu begreifen?

Viel Spaß beim Semesterbeginn.
Erinnert mich an meinen Neffen, der muss wohl heute auch wieder ran oder besser darf.
Die Uni ist für ihn neuer Lebensmittelpunkt geworden. Er ist zwar sehr weit weg von zu Hause und wir haben kaum noch Kontakt.
Aber er hat sich dadurch prächtig entwickelt, er ist durch die vielen privaten Kontakte selbstbewusster und aufgeschlossener geworden. Das erfüllt mein Tantenherz mit Freude.
Wie alt bist Du eigentlich? Noch sehr jung wegen Studium oder ist es bald beendet?
Oder war ich jetzt zu neugierig?
Entschuldige dafür.

Viele liebe Grüße
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Xenia
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen Chiron,

>Studierst Du Psychologie, um Dich und andere besser zu verstehen oder liegt das an Deinem Krankheitsbild um es besser zu begreifen?

Zweimal ein ganz entschiedenes NEIN. Da ich seit ungefähr einer Trilliarde Jahre Therapie mache, denke ich, daß ich mich mit meinem Krankheitsbild sehr gut auskenne. Und durch meine vielen Psychiatrieaufenthalte habe ich eben auch einen ziemlichen Einblick in andere psychiatrische Krankheitsbilder bekommen.

Eigentlich komme ich aus der juristischen (strafrechtlichen) Ecke; habe mit Unterbrechungen fünf Jahre bei einer Fachanwältin für Strafrecht gearbeitet (bis letzten Freitag). Und in diesem Bereich möchte ich auch bleiben: im forensischen Bereich. Eines kann ich jedoch auch ganz sicher sagen: Therapeutin, egal in welchem Bereich, werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht werden. Höchstens um Erfahrung zu sammeln. Ich möchte in die Therapieforschung, also versuchen, die Therapiemöglichkeiten für Straftäter die per Gericht in der Psychiatrie untergebracht sind, zu verbessern und weiterzuentwickeln, vor allem im Bereich Therapie für Sexualstraftäter (kann wahrscheinlich kaum einer verstehen; aber ich hatte in der Kanzlei genug damit zu tun).

>Viel Spaß beim Semesterbeginn.

Danke! Ich freue mich wirklich, da ich in den letzten beiden Wochen eine ziemliche Krise hatte und jetzt natürlich hoffe, wieder einen anderen "Input" als meine Erinnerungen und Flashbacks zu bekommen. Hoffentlich klappt es ein wenig.

>Die Uni ist für ihn neuer Lebensmittelpunkt geworden.

Das trifft auf mich ebenso zu!

>Er ist zwar sehr weit weg von zu Hause

Trifft nicht zu, da ich an meinem "Heimatort" studiere.

>Wie alt bist Du eigentlich?

Bin sozusagen eine Oma-Studentin, weil ich ja vorher Jura studiert habe und dann eine Weile gearbeitet habe, zwischendurch war ich drei oder vier Jahre wegen meiner lieben Krankheit erwerbsunfähig. Also: Bin 35 *kotz*.

Liebe Grüße

Xenia

P.S. Hoffe, daß ich jetzt nicht zuviel von mir geschrieben habe oder narzißtisch rüberkam, wollte halt nur klarmachen, daß ich nicht studiere, um mich zu heilen oder so...
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
freebird
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von freebird »

Hi Lee

erst einmal freue ich mich riesig wieder etwas von Dir zu lesen

Es ist völlig in Ordnung, wenn Du erst einmal annonym bleiben möchtest und ausschließlich hier im Forum posten möchtest.

Das Du mir privat posten kannst, war auch nur ein unverbindliches Angebot. Es hätte ja sein können, dass es Dir lieber wäre privat weiter zu posten, weil wir bis dato ja noch allein hier waren.
Für mich ist es völlig okey, wenn wir hier weiter posten.

Ich habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, dass ich mein Profil offen habe. Die Erfahrungen war jetzt durchgehend gut.

Ob durch die Internetkontakte eine "unwirkliche" Nähe entsteht?
Mh? Am Anfang ging es mir so, ja. Allerdings glaube ich, für mich ganz persönlich - jeder Mensch ist anders - dass ich wohl zu viel Erwartungen in die Forumskontakte gesetzt habe. Ich habe mir inständig gewünscht, dass die Betroffenen hier alle meine Freunde werden, dass mich jeder versteht und mich jeder hier mag und lieb hat.
Mittlerweile weiß ich, dass das eine unrealistische Einschätzung war und ich habe meine Erwartungen herunter geschraubt.

Ich bin auch nicht mehr so oft hier, eher selten. Diesen Thread hier habe ich abonniert sowie noch 2 oder 3 andere.

Mein Leben spielt sich hauptsächlich in der realen Welt ab.
Langsam bauen sich Kontakte auf. Der Englischkurs macht immer noch Spaß.

Meine ehrenamtliche Tätigkeit in der Obdachlosenbetreuung gibt mir viel und hat mir viel zurückgeben, was ich längst veloren glaubte.

Am 24.04. ist ja der Olympusmarathon. Da ist ja auch jemand aus dem Forum hier am Start.
Er hat mir angeboten, dass wir uns da mal treffen könnten, auf nen Kaffee oder so.
Warum nicht. Kann ja nichts passieren.
Wenn wir uns sympathisch sind, kann es ein nettes "Kaffeekränzchen" werden und ich lerne wieder einen neuen, netten Menschen kennen.
Wenn wir uns nicht grün sind, dann kostet mich das Treffen vielleicht eine Stunde meines Lebens und 2,80 € für den Kaffee und wir sehen uns nie wieder.
Das kann ich aber nur herausfinden, wenn ich mich auf das "Wagnis" einlasse mich neuen Begegnungen zu öffenen.
Ich habe für mich gelernt, dass ICH aus meiner Einsamkeit ausbrechen muss. Niemand klopft an meine Tür und sagt, dass er mein Freund sein möchte.

Ja, Lee, das wäre echt ein Ding, wenn wir im gleichen Kurs sitzen und nichts von einander wissen.

Liebe Lee, ich hoffe wir bleiben in Kontakt. Gern auch hier im Forum und ich habe kein Problem mit Deiner Annonymität.

Was ist denn nun aus Deinen Kursen geworden?

Liebe Grüße
Corinna
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freebird
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von freebird »

Hallo Xenia,

erst einmal willkommen im "Club der alten Schachteln" . Ich bin gerade 36 Jahre alt geworden !!!

Hinzu kommt, dass ich zur Zeit verberentet bin !!!

Ich plane aber in Mini-Mikroschritten meinen beruflichen Wiedereinstieg.

Liebe "greise" Grüße
Freebird
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Xenia
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Xenia »

Hallo Corinna,

komisch, ich habe gerade daran gedacht, mich bei Dir zu entschuldigen, daß ich "Deinen" Thread wieder (wie manche sagen werden) zur Selbstdarstellung mißbraucht habe... Als ich dann eben Dein Posting sah, fiel mir echt ein Stein vom Herzen...

Das mit der Rente steht bei mir gerade auch an, gestaltet sich aber schwierig, da ich zum einen stationär begutachtet werde und noch kein Zeitpunkt feststeht und zum anderen die Rente gar nichts mit der BfA oder LVA zu tun hat...

Finde ich prima, daß Du den Wiedereinstieg planst; ob große oder kleine Schritte... spielt das denn wirklich eine Rolle? Ich finde nicht! Mir hat mein Wiedereinstieg in Form vom Studieren einen ganz großen Auftrieb gegeben. Damit möchte ich Dir Mut machen!

Greise-oma-Grüße *heul* zurück

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
gfb
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Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von gfb »

€Xenia,

>>Bin sozusagen eine Oma-Studentin, weil ich ja vorher Jura studiert habe und dann eine Weile gearbeitet habe, zwischendurch war ich drei oder vier Jahre wegen meiner lieben Krankheit erwerbsunfähig. Also: Bin 35 *kotz*.

@corinna,

>>erst einmal willkommen im "Club der alten Schachteln" . Ich bin gerade 36 Jahre alt geworden

Wisst ihr was: ihr beiden seid richtig niedlich mit eurem "Oma-Studentin" und "alte Schachteln"...

Bitte nicht in den falschen Hals kriegen, aber sooooo jung wie ihr wär ich auch gerne noch mal (natürlich nur mit dem Wissen von heute!)

Ich schreib das jetzt einfach mal so hin als ein im Mief der Adenauer-Ära im finstersten Südschwarzwald (@Xenia: B500, kurz hinterm Schluchsee) geborenes und aufgewachsenes "älteres Semester"

(Neinneinnein: 50 bin ich noch nicht, das wird dann die nächste tiefe Krise, die auf mich zukommt und sooo lange dauert das auch nicht mehr...)

Allles Gute für euch und: schlimm wirds erst, wenn ihr wisst, dass die Hälfte des Lebens vorbei ist; bis dahin habt ihr noch einige Jährchen vor euch. Macht was draus...

Sorry@all und nicht böse sein, aber das musste jetzt einfach raus!

Friedrich
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"Warum sind wir so kalt?

Warum? Das tut doch weh!"



Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
Chiron
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Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Chiron »

Ein herzliches Hallo an die "alten Schachteln" und an den fast ein halbes Jahrhundert alt zählenden Friedrich,

von der "Obergreisin" Chiron. Oder was ist die Steigerung von alter Schachtel, Ihr junges Gemüse?

Mit Eurem Humor habt Ihr es mal wieder geschafft mich von gefährlichen SM-Gedanken zu befreien, die mich gerade wieder mal einfangen wollten. (sie hatten schon die Schlinge um meinen Hals gelegt. Doch wegen des Vertrages mit meinem Thera, wollte ich erst mal im Forum lesen um Abschied zu nehmen.)
Lachen ist und bleibt eben das beste Mittel gegen Depris. Solange ich das Lachen nicht verliere werde ich überleben.
Mein Humor ist manchmal seltsam. Meine Freundin meinte mal, wie kannst du darüber noch lachen? Als ich ihr nach schwerer überstandener Krankheit von für mich im Nachhinein komischen Dingen erzählte und lachen musste. Das ist ein Weg durch den ich immer wieder nach dem Bad in der Sch..... aufstehen kann.
Bitte nicht falsch verstehen. Es können nicht alle in solchen Situationen lachen. Das ist auch O.K. so. Nur für mich ist es eben oft sehr hilfreich, gerade weil es in meinem Leben familiär bedingt gerade wenig zu lachen gibt.

@Xenia
Deine Erzählungen sind echt spannend, danke für Deine Offenheit.
Außerdem heißt der Thread:Freundschaften finden......
Warum sollten Deine Ausführungen narzißtisch gewesen sein? Schließlich habe ich nachgefragt, weil es mich interessierte.
Es ist für mich sehr spannend zu lesen, was Depris im RL so machen. Oft erkenne ich dahinter ganz schön starke Persönlichkeiten, die sich trotz Krankheit nicht unterkriegen lassen. Daraus schöpfe ich dann neuen Mut für meinen eigenen Lebensweg.
Zum Thema Alter ("ich kotz mit") *grins*
An Ostern beim Familientreff erzählte meine Nichte von einer 80`er Party, die am Abend in ihrem Stamm-Club stattfinden sollte.
Mir wurde ganz wehmütig zumute. Meine Schwester schockte die Jugend damit:"Mensch, nehmt die Tante Gabi, doch mit!"
Zum Glück muss ich mir das nicht antun und der erleichterten Jugend erst recht nicht.
Meinen Wehmut danach mit den Worten:"Ach, jetzt bin ich auch schon 41(!!!!!!OH, kraus!),kommentierte meine geliebte Nichte (unschuldige 21 J.) mit:"Ach, du wirst aber bald 42!!!!) Dieses Biest, dachte immer bis Ende September ist noch sosososo... lang.
Meine Tante mittlerweile 73 Jahre und flott wie eh und je meinte:"Ach, was, jung fühle ich mich immer noch."
Und wenn innere Jugend oder besser Neugierde und Wissensdrang, sowie Spaß an neuen Dingen und eine Offenheit für die Gegebenheiten des Lebens, sowie die Freude an neuen Bekanntschaften bei ihr nicht da wären, hätte sie nicht so viele jüngere Bekannte.
Darum versöhnen mich die Bekanntschaften mit Menschen aus verschiedenen Altersgruppen ebenfalls.
Denn denen ist mein Alter eigentlich egal.
Wichtig sind der Umgang und das Verständnis füreinander, nicht ob man gerade in der gleichen Entwicklungsstufe steckt.
Das ist nicht immer notwendig. Ältere trösten mich wunderbar über aktuelle Probleme hinweg.
Gleichaltrige unterstützen mich durch ihr wir-Gefühl, es geht uns genauso.
Jüngere eröffnen mir neue Sichtweisen des Lebens, weil sie geprägt durch eine fortschrittlichere Zeit das Leben manchmal nicht so tierisch ernst nehmen wie ich. Ja - und mit allen zusammen oder besser mit jedem kann ich wunderbar lachen. Was will man mehr? Man darf es nur nie vergessen. Das sind meine Erfahrungen und Ansichten zum Thema Alter.
Huch, passt nicht in den Thread, oder doch?
Jedenfalls zählt für mich in erster Linie der Mensch und nicht das Alter.
Das Alter spielt insofern eine Rolle, als dass ich die Lebensumstände und den Entwicklungsstand (Bsp. ein 20-Jähriger denkt wohl erst an Beruf und nicht an Babys) eines Menschen leichter erfassen kann.

In diesem Sinne viele Grüße bis zum nächsten Klick
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Jette9
Beiträge: 4
Registriert: 14. Apr 2005, 11:22

Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Jette9 »

Hallo Alle,
ich bin ziemlich neu hier, verfolge aber schon lange das Forum. Seit 2000 bin ich Erwerbsunfähigkeitsrentenerin und bin von einer Stadt in eine andere Großstadt gezogen. Ein Umzug und die Rente haben mich in die Isolation gebracht.

Darum mein Tipp an alle die mit Depressionen kämpfen, bewahrt euch euren Arbeitsplatz. Die Rente ist nicht die Lösung, auch wenn es im ersten Moment so scheint. Die Einsamkeit ist bei meinen Depressionen eine starke Last.
Ich habe viel versucht, VHS, Anzeigen u.s.w. doch irgendwie klappt das auf diesem Weg nicht. Leider habe ich keinen Partner und auch sonst keine Verwandtschaft in meiner Nähe. So kommen viele unliebsame Dinge zusammen.

Hinzu kommt, gerade in einer Großstadt fühlt man sich sehr einsam. Ich wohne in Hamburg, hier ist viel los, doch man braucht auch Geld( fehlt als Rentnerin) und Freunde um sich in den Massen nicht noch einsamer zu fühlen.

Ich lese, das viele unter Mangel an Freunden sehr leiden, können wir uns nicht irgendwie zusammen tun? Wir sitzen doch alle im gleichem Boot?

Vielleicht habe ich die Disskusion mal in andere Richtung gelenkt, aber ich habe viel Zeit - leider zu viel und mache mir so meine Gedanken.

Viele Grüße von Jette an alle Einsamen.
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Freundschaften finden, behalten und pflegen

Beitrag von Lee »

Moin Jette!

Soweit ich weiß, gibt es in Hamburg eine oder sogar mehrere "Depri-Gruppen", die regelmäßig gemeinsam etwas unternehmen.

Vielleicht findest du sie bei den Yahoo-Groups.

Toi, toi, toi
Lee
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