Ehemaligenecke

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nimmermehr
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ehemaligenecke

Beitrag von nimmermehr »

- gelöscht -

(da das Interesse offensichtlich nicht besonders groß ist und die Autorin nicht ausschließen kann, nur "plauschen" gewollt zu haben, geht sie ihre "präpubertären Neurosen" lieber woanders ausleben)
albert
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Ehemaligenecke

Beitrag von albert »

Hallo Christabelle,

ich freu mich, mal wieder nach langer Zeit von dir zu lesen. Du stellst eine wichtige Frage; ich traue mich, die Frage von hinten zu bantworten. In meiner SHG bin ich der einzige, der übrig geblieben ist von den Alten. Die anderen sind längst weggeblieben. Ich weiß aber aus guter Quelle, dass die Probleme nicht weniger geworden sind, es drückt sich bei jedem nur ganz verschieden aus und jeder hat seine eigenen Bewältigungsstrategien. Jeder mehr oder weniger erfolgreich, also ganz verschieden. Ich habe selber meine Auf und Ab als bipolar II, habe öfter gute Zeiten, während derer ich produktiv arbeiten kann im Rahmen der „Wissenschaft als Sonderform der Kunst“ und dann kommt wieder so eine Situation wie in den letzten zwei Wochen. Jetzt kann ich nur alle meine Sinne und alle Kräfte zusammennehmen und sagen „Alles oder Nichts“. Ich bin einem Druck ausgesetzt, der so ganz ähnlich gebaut ist und wirkt wie in jenen früheren Situationen, als ich gemobbt worden war und in Folge davon in die Depression fiel. Widerstand leisten heißt die Parole und eine bessere Arbeit suchen. Da entsteht auch in mir innen ein Druck und es ist nur eine Frage der Zeit, wann ich gegenüber Dienstvorgesetzten mit der Wahrheit herausplatze: dass ich längst eine bessere Anstellung suche. Denn in einem habe ich mich nicht geändert: dass ich schlecht lügen kann. Meine Aufgabe besteht im Aussprechen von Wahrheiten; manchmal kann ich die Wahrheit verkleiden, wie in einer Fabel, aber nicht immer, dann wirkt sie brutal.
Entsprechend geht es mir beruflich: zwischen den Stühlen sitzend und von den Interessengruppen zerrieben. Ich bin jetzt auf Hartz IV gelandet und habe seit vorgestern für ein halbes Jahr einen Ein-Euro-Job, Fahrdienst für eine Altentagespflege, also mal wieder weit weg vom studierten Beruf. Ich frag mich immer noch, welchen Wert meine wissenschaftlichen Arbeitsergebnisse in der Gesellschaft haben. Das Wahrscheinlichste ist, dass sie als Störung der gegebenen Ordnung angesehenen werden.
Natürlich denke ich oft an frühere Zeiten, kann das heute ganz gut. Aber mein Blick ist heute überwiegend nach vorne in die Zukunft gerichtet. Vom Privatleben will ich schweigen, denn das existiert nicht.
Die Dame in Schwarz ist im Keller gut verwahrt, die kommt bei mir nicht mehr raus, ich habe meine Maßnahmen, sie in ihrem Zimmer zu halten, wo sie ungefährlich ist. Viel gefährlicher ist der schwarze Hund an der Kette und mir scheint, dass seine Kette bei Gewitterwolken sich unversehens in eine Ausziehleine verwandelt, dann saust er vor und beißt zu. Frage: kann er den Briefträger oder Besucher, erwünscht oder unerwünscht, festhalten, bis dieser alles herausgerückt hat, was er bei sich hat.
Mein Eindruck ist, dass die Entscheidungsträger in der Gesesllchaft mit Gesellen wie mir immer noch nichts anzufangen wissen, weil ich nicht in die vorgesehene Schublade passe.
Soviel für heute
Hezliche Grüße
Albert
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