B. Hellinger-Familienaufstellen

Life
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Re: B. Hellinger-Familienaufstellen

Beitrag von Life »

Hallo!

Da ich nun seit knapp 3 Jahren in dieser Depression hänge und dem warum meiner Symptome nie wirklich ganz auf die Schliche gekommen bin, habe ich an einer Familienaufstellung teilgenommen. Das war sehr hart, aber auch sehr aufschlussreich. Ich habe erkannt, an welchem Punkt im Leben ich stehe und woran ich arbeiten muss.

Ich bin der Meinung, dass mit Hilfe dieser Familienaufstellungen (wenn sie seriös durchgeführt werden natürlich) durchaus tiefsitzende Problemstellungen aufgedeckt werden können. Eine sofortige Heilung halte ich jedoch auch für ziemlich unmöglich. Man hat mir gesagt, dass das Aufgedeckte der Familienaufstellung ca. eine Woche im Kopf "rödeln" darf. Danach sollte es sich auflösen. Ist dies nicht der Fall, sollte Rücksprache gehalten werden. Dann sitzt ggf. noch was fest. Seriöse Anbieter sollten also auch eine Art Nachsorge zur Verfügung stellen. Ich selbst habe davon dann auch Gebrauch gemacht.

Wer sich auf eine Familienaufstellung einlässt, sollte auch gewillt sein, die Wahrheit zu sehen und nicht versuchen, diese hinterher in Frage zu stellen. Oftmals geht es in einer Aufstellung nicht um das Verzeihen- können, sondern vielmehr um das Akzeptieren. Denn ohne Akzeptieren wirst du in deinem eigenen Leben kaum eigenen Frieden finden können.

LG Life
Just be!
yayoi
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Re: B. Hellinger-Familienaufstellen

Beitrag von yayoi »

ich habe heute so eine familienaufstellung bekommen und ich muß sagen ich bin total entsetzt, nachdem ich gerade im internet seiten wie diese gelesen habe http://www.agpf.de/Hellinger.htm

bei mir kam raus daß meine depressionen daran liegen, daß in meiner familie "vor 7 generationen" ein mann eine frau umgebracht hat und das dann vertuscht wurde. die zwei haben sich versöhnt und sind "ins licht gegangen" und somit bin ich meine depression jetzt los. or am I?
und das ganze in ca 15 min. als kleines "extra" hat die therapeutin dann noch meinen bruder von seinem ADS befreit, indem sie 3 weitere urahnen ins licht hat gehen lassen, davon hat auch einer den anderen umgebracht, es wurde vertuscht und der dritte ist davon wahnsinnig geworden. aber sie haben sich versöhnt und mein bruder kann endlich sein Ritalin° wegschmeißen.... sie hat das mit kärtchen auf dem boden gemacht, und die stellvertreter-positionen selbst eingenommen... über die beziehungen zwischen den einzelnen positionen hat sie nicht viel gesagt... das hätte mich eher interessiert

und das ganze rechnet sie über die Krankenkasse ab (mein Glück), indem sie es als "Probesitzung" für eine psychotherapeutische Sitzung ausgibt...
es gibt wohl auch ein Verfahren der "Familienaufstellung", die mit Hellinger nichts zu tun hat, und ich hatte auch irgendwas seriöses erwartet, aber das jetzt... also ich würde jedem davon abraten, sich dem auszusetzen, oder man würde doch auch sonst nicht glauben, daß man innerhalb von 1 stunde mal eben so "geheilt" wird, von sowas gravierendem wie ner depression (oder einem krebsleiden^^)
emriye
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Re: B. Hellinger-Familienaufstellen

Beitrag von emriye »

Hallo Yayoi,

ist ja interessant!! Woher nimmt die Frau das Wissen über die vielen Morde??
Für mich ist es eher eine Aussage darüber, was in dem Kopf der Therapeutin für Phantasien herumspuken...

Puh, und sowas finde ich echt gefährlich !! Naja, aber so wie sich dein Posting anhört, bist du jetzt wenigstens von der Hellinger-Aufstellung geheilt..

Alles Gute
emriye
tomroerich
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Re: B. Hellinger-Familienaufstellen

Beitrag von tomroerich »

Hallo Yayoi und Emriye,

da geht mir der Hut hoch, wenn ich so etwas lese. Ein Paradebeispiel für entartete Therapie! Es MUSS einen bestimmten Grundsatz in jeder Therapie geben und der lautet: Die Aussagen des Therapeuten müssen früher oder später vom Patienten nachfühlbar und nachvollziehbar sein, er/sie muss sie als richtig und wahr in dem Sinne erkennen, dass dies eine Tatsache ist, über die nachgedacht und nachgefühlt werden kann. Denn anders gibt es keinen Ansatzpunkt für eine Verarbeitung. Selbst wenn diese vom Hellinger-Thera gemachten Aussagen wahr wären (wobei ich freilich eine Art der Hell(inger)sichtigkeit jetzt einfach mal voraussetze), sind sie von keinerlei Nutzen für den Klienten und rufen mit ziemlicher Sicherheit alle möglichen Formen von Einbildung bis hin zu Schuldgefühlen hervor. Einfach haarsträubend!

Ich bin übrigens ein Prinz aus Messopotamien und habe tausende von Sklaven in den Tod geschickt. Deshalb muss ich jetzt 10 Leben in schwerer Depression verbringen. 5 habe ich schon hinter mir, juchhei! *gg*

Gruß von

Thomas
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Chiron
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Re: B. Hellinger-Familienaufstellen

Beitrag von Chiron »

Hallo Ihr Lieben,

zurzeit beschäftige ich mich gerade mal wieder intensiv damit, ob ich erneut eine Familienaufstellung durchziehen soll.
Eigentlich war die erste schrecklich.
Meine Depression wurde nur verstärkt.
Ich konnte nichts annehmen, wollte nur noch sterben. Das Ergebnis war, es kommt viel aus der Familie meines Mannes. Eigentlich sollte er zur Aufstellung. Leider unmöglich. Er ist viel zu bodenständig, als das er dabei mitmacht.
Das neueste ist Planetenstellen. Das eigene Horoskop wird nachgestellt.
Hat jemand damit Erfahrung?
Ist es weniger gefährlich?

Viele Grüße
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
tomroerich
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Re: B. Hellinger-Familienaufstellen

Beitrag von tomroerich »

Hallo Chiron,

was versprichst du dir von den Sternen? Aufschluss darüber, was an deinem Leben nicht in Ordnung ist und warum du depressiv bist? Verschwende doch deine Energien nicht so! Nicht, dass ich der astrologischen Lehre nichts abgewinnen könnte aber genau für solche Fragen ist sie doch nicht da.

Nimm an, dir würde ein weiser Mann begegnen oder eine Fee und man würde dir haargenau erklären, woher deine Depressionen kommen- was würde das schon helfen? Es gibt nur die Möglichkeit, es selbst herauszufinden und selbst etwas zu verändern- dabei ist Hilfe sicherlich wichtig und nötig. Aber die Sterne zu befragen oder Hellingers Jünger, die dann gar die Ursachen für DEINE Depression in der Familie deines Mannes sehen, das kommt mir so vor, als hättest du gar nichts mit deinen Depr. zu tun, als seien sie durch eine Ursache außerhalb von dir entstanden. Kann so etwas sein?

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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