wie geh ichs an??

Antworten
Lizi
Beiträge: 2
Registriert: 15. Mär 2005, 00:20

wie geh ichs an??

Beitrag von Lizi »

Hallo alle zusammen,
ich verfolge eure Beiträge mit großem Interesse und find es toll wie ihr euch gegenseitig unterstützt!!! Wirklich klasse!

Worum es mir hier eigentlich geht ist der erste Kontakt zu einem Therapeuten. Wie stelle ich das an? Ich weiß, dass ich zu meinem Hausarzt gehen sollte um durch ihn den Kontakt herzustellen, nur habe ich gerade meinen Hausazt gewechselt und hab noch kein Vertrauen zu meinem Neuen gefasst, zudem habe ich unheimliche Angst mich zu öffnen und mein Herz schlägt wie verrückt wenn ich nur daran denke, dass ich irgendetwas in diese Richtung unternehme, ich habe richtige Angst.

Ich denke vielen von euch erging es ähnlich, dass es einige Zeit gedauert hat euch an dieses Forum zu wenden, aber durch das Lesen eurer Beiträge wird es doch einfacher und man kann Mut fassen...

Ich beschreibe kurz mal meine Situation und vielleicht hat jemand einen Tip zu welchem Arzt ich gehen könnte oder wie ich es am besten angehe...

Meine Eltern ließen sich scheiden als ich ca 4 war, daraufhin hatte ich ein Jahr lang fast jede Nacht Alpträume, bei denen ich in der Nacht wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung gerast bin, geschrien und geweint habe. Den Inhalt dieses immergleichen Traums habe ich noch genau vor Augen. Es war ein Pyramide an der die Spitze fehlte und ich musste sie finden...das setzte mich wahnsinnig unter Druck..
Mein Vater starb als ich 7 war, darüber bin ich (glaube ich) immernoch nicht hinweg, oder sagen wir es so, habe es noch nicht verarbeitet...
Bin als unscheinbarer Jugendlicher aufgewachsen und habe mit 15 einen riesen Sprung ins Leben gemacht. Wurde oder werde bis heute als lebensfroher Mensch gesehen, lächle viel und gebe anderen Kraft (sagt man mir zumindest nach).Es ist schon fast beängstigend zu sehen wie hoch ich meine Mauer gebaut habe und Niemand sieht was wirklich dahinter ist.
Meine Mutter erlitt einen Herzinfakt als ich 17 war. (Ihr geht es gut!!!) Mein Vater starb an einem Herzinfakt.
Aber schon vorher haben mich starke Zweifel an mir selbst geplagt. Bin ich hier wirklich richtig? Wäre es nicht besser wenn es mich nicht gäbe?Wen würde es stören, wenn ich nicht mehr wäre? Oft weine ich, sehr viel und intensiv, aber niemals vor Anderen. Ncoh nie habe ich mit jemandem über meine Gefühle geredet. Früher öfter mittlerweile seltener (zum Glück!!!) plagen mich Selbstmordgedanken.Meist nehme ich alle Schuld auf mich, egal was es ist. So umgehe ich Auseinanderstzungen.
ICh fühl mich alleine und wage es kaum jemanden an mich heranzulassen. Wie wiedersprüchlich eigentlich...Es geht aber nicht!
Ich möchte einfach endlich mal mit jemandem reden können. Jemand der mich für voll nimmt und versteht und mir aus diesen Tiefs raushelden kann...Mittlerweile kann ich mich ganz schlecht ausdrücken, denn es findet ja alles in meinem Kopf statt und es ist schwer zu formulieren...

Nun ja, ich denke ihr seht an der Fülle meines Beitrags, dass ich dem ganzen Mist der in meinem Kopf herumschwirrt endlich mal Luft machen sollte...

ich fänds toll wenn ihr mir nen Tip geben könntet wie ich den ersten Schritt am besten wage.

Viele Grüße

Lizi
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: wie geh ichs an??

Beitrag von Emily »

Hallo Lizi,

der Weg über den Hausarzt ist völlig in Ordnung. Da du ja ein wenig Angst davor hast, dich zu öffnen, könntest du es einfach so machen, dass du deinen Beitrag hier ausdruckst und ihn zu diesem Gespräch mitnimmst. Dein Posting enthält viele wertvolle Hinweise für einen Arzt (Scheidung der Eltern, Verlust des Vaters etc.), die ihm Aufschlüsse darüber geben könnten, warum es dir schlecht geht. Du weißt offensichtlich selbst schon sehr gut, wo die Probleme herrühren könnten. Wenn der Arzt so die ersten Anhaltspunkte bekommt, wird er dich weitervermitteln. Falls er das nicht von sich aus tun sollte, bitte ihn einfach darum. Aus deinem Posting geht aber auch ganz klar hervor, dass du dir eine Therapie wünschst. Ich finde deinen Text sehr aufschlussreich. Ihn mitzunehmen, ist eine gute Möglichkeit, mit dem Arzt in ein konstruktives Gespräch zu kommen.

Viel Erfolg wünsche ich dir.
Grüße von
Emily
B.D.H
Beiträge: 20
Registriert: 8. Mär 2005, 15:46

Re: wie geh ichs an??

Beitrag von B.D.H »

Hallo Lizi,
ich kann Deine Angst gut verstehen, trotzdem solltest Du zu einem Arzt gehen, damit er Dich Überweisen kann. Wenn Dir das alles komisch ist, dann kannst Du ihm vielleicht auch "nur" sagen, daß es Dir nicht gut geht, Du oft weinen musst und einiges zu klären hast und damit bittest du um eine Überweisung. ob das für Dich stimmt, must du aber entscheiden. Du wirst wissen, wie die Vorgehensweise am besten passt. Diese Art war meine...
Ansonsten wäre die Idee, diesen Schrieb von Dir mitzunehmen vielleicht auch eine gute hilfe. Das wichtigste ist, daß es passt zu Dir.
Oder würde es Dir helfen, wenn Du jemanden einweihst in Deine Not und mit der Person gemeinsam zum Arzt gehen würdest? Dann hättest Du jemanden zur Unterstützung bei Dir.
ich wünsche Dir Mut und Kraft für diesen Schritt!! Mach es am besten bald!
Herzliche Grüße, Krokus
Lizi
Beiträge: 2
Registriert: 15. Mär 2005, 00:20

Re: wie geh ichs an??

Beitrag von Lizi »

Hallo,

danke für eure anregungen, muss das alles erstmal auf mich wirken lassen, aber die idee mit dem ausdrucken ist gut. Ich denke, ich könnte es schon formulieren, aber die angst davor nicht ernt genommen zu werden spielt auch eine rolle. aber ich meine warum sollte mein hausrzt mir keine überweisung geben? Ohje, muss mich einfach mal überwinden, denke ich werde auch jemanden einweihen!!!! kann ja nur helden, voeallem danach auch mit jemanden reden zu können.

Ich danke euch jedenfalls nochmal und wünsch euch alles gute.
bis bald

Lizi
Antworten