Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

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sandraxy
Beiträge: 17
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

Beitrag von sandraxy »

Hallo,

Ich bin 27 Jahre alt und kämpfe seit 5 Jahren gegen meine Probleme. Zuerst wurde mir gesagt, ich leide an einer Depression und Angststörung. Da ich aber 24 Stunden täglich an starken Entfremdungsgefühlen leide, ist nun der "110. te Arzt" der Meinung ich könnte eine dissoziative Störung haben. Man muss nur wissen, welche dieser Erkrankungen vor 5 Jahren zuerst da war..
Ich weiß es aber nicht mehr! Ich habe ohnehin kaum noch ein eigenes Körpergefühl geschweige denn Selbstvertrauen in meinen Körper. Es ist, als ob ein Film abläuft und ich bin ein Darsteller. Meine Persönlichkeit scheint mehr und mehr zu verschwinden. Das macht mir große Angst. Im Moment ist es so schlimm, dass mir sogar schlimme Gedanken kamen, die ich aber gar nicht möchte. Für einen Klinikaufenthalt sind die Wartezeiten so extrem lang, in einer Psychiatrie fühle ich mich deplaziert. Weiß jemand von Euch, ob ich trotz der Entfremdungsgefühle die ich tagsüber und nachts habe, trotzdem eine Depression haben kann oder ist das dann definitiv eine dissoziative Störung?? Weil ein Trauma habe ich definitiv nicht erlitten.
Mein Psychiater, bei dem ich erst ein Mal war, hat mir eine Bachblütentherapie und homöopathische Behandlung empfohlen. Diese habe ich - jedoch ohne Erfolg - gemacht. Er meinte weiterhin, dass die auf dem Markt gängigen Tabletten meist bei einer Entfremdung nicht helfen! Ich bin echt verzweifelt. Ich schaffe es irgendwie nicht, alleine dagegen anzukämpfen, dafür ist es zu schlimm. Bitte gebt mir Ratschläge!!!
Danke
SandraXY
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

Beitrag von Lee »

Hi!

Wozu brauchst denn eine Diagnose? Das ändert doch nichts an deinem Befinden - und eine Therapie sollte idealerweise individuell auf dich zugeschnitten sein.

Ich kenne diese Entfremdungsgefühle auch. Ein Bekannter (Angststörung, Trauma) hatte sie jahrelang. Mit Besserung seines Allgemeinbefindens kam er sehr langsam, aber sicher wieder raus.

Kennst du schon diesen Link:

www.panikattacken.at/depersonalisation/depers.htm

Mir hilft am besten, den Kontakt zur Realität zu suchen: Jemanden anrufen, mich verabreden, rausgehen etc. Mich immer wieder "erden".

Alles Gute
Lee
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

Beitrag von Chiron »

Hallo Sandra,

gerne würde ich Dir weiterhelfen. Leider kann ich mir unter Entfremdungsgefühlen nichts genaues vorstellen.
Vielleicht möchtest Du es erklären, sofern
es Dich nicht zu sehr belastet.

Viele Grüße

Gabriele
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
tm
Beiträge: 166
Registriert: 5. Jun 2006, 03:28

Re: Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

Beitrag von tm »

Hi Sandra.

Ich weiss glaube ich sehr genau, was Du mit diesen Entfremdnungsgefühlen meinst. Ich habe sie zum Glück nicht soo oft. Eigentlich kommen sie immer zusammen mit stärkeren Angstgefühlen. Die normale stets unterschwellig vorhandene Angst zähle ich da gar nicht mehr mit, da sie auch nicht diese Gefühlsverschiebung zur Folge hat, wie ich sie bei stärkeren Angstempfindungen habe. Ich fühle mich dann auch nicht mehr als ich selbst, weil alles Bekannte plötzlich entschwunden ist. Es ist dann so, als ob sich meine komplette Gefühlswelt im innern auflöst - und ohne Gefühle fühlt sich alles eben Fremd an - sogar der eigene Körper.
Mir hilft dann nur viel Ablenkung - bloß nicht alleine sein in solchen Augenblicken! Denn für diese 'schlimmen Gedanken' von denen Du sprachst, ist ein solcher Gefühls-/Körperzustand geradezu prädestiniert.
An dieser Angst leide ich jetzt mittlerweile seit 14 Jahren - mit der Zeit sind natürlich auch noch andere Probleme dazu gekommen, die ich als Folge davon ansehe, dieses Problem verdrängt zu haben..Die Depressionen sind z.b. mit der Zeit stärker geworden, ohne dass ich einen direkten Zusammenhang mit meinem Angstleiden überhaupt erkennen wollte. Aber - und da wollte ich auf eine Deiner Fragen hinaus - ich kenne dieses Entfremdungsgefühl sowohl von der Depression als auch von der Angst..und beide Gefühle haben bei mir eine ähnliche Qualität - wenn sie nicht sogar gleich sind, wozu mir jedoch die Möglichkeit der Analyse fehlt...
Aber im großen und ganzen, kann ich Dir nur zur Aktivität raten, wenn das Gefühl der Entfremdung kommt - anders bekomme ich das nicht unter Kontrolle.

liebe Grüße,
Thomas.
zerbrochene_Seele
Beiträge: 290
Registriert: 9. Mai 2005, 13:25

Re: Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

Beitrag von zerbrochene_Seele »

Liebe Sandra, ich bin 28 und leide seit über 11 Jahren an schweren Depressionen und Dissoziationen, die auch bei mir ununterbrochen vorhanden sind. Aus Erfahrung weiß ich, dass eine posttraumatische Belastungsstörung meist nie allein darsteht.

Ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Mir geht es selbst ziemlich schlecht mit all den Symptomen, auch heute. Ich würde gern mit dir in Kontakt treten. Hättest du Lust?

Warte nun schon seit 4 Wochen auf Klinikeinweisung. Es ist nicht zum Aushalten!!!

Seele
zerbrochene_Seele
Beiträge: 290
Registriert: 9. Mai 2005, 13:25

Re: Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

Beitrag von zerbrochene_Seele »

Liebe Sandra, ich bin 28 und leide seit über 11 Jahren an schweren Depressionen und Dissoziationen, die auch bei mir ununterbrochen vorhanden sind. Aus Erfahrung weiß ich, dass eine posttraumatische Belastungsstörung meist nie allein darsteht.

Ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Mir geht es selbst ziemlich schlecht mit all den Symptomen, auch heute. Ich würde gern mit dir in Kontakt treten. Hättest du Lust?

Warte nun schon seit 4 Wochen auf Klinikeinweisung. Es ist nicht zum Aushalten!!!

Seele
sandraxy
Beiträge: 17
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antwort

Beitrag von sandraxy »

Hallo Lee,

wozu ich eine Diagnose brauche?! Ist doch klar, ohne Diagnose,keine richtige Behandlung und nicht das passende Medikament. Warum meinst Du, dass mir seit 5 Jahren kein Arzt helfen kann, weil keiner wirklich weiß, was ich habe. Es scheint für eine erfolgreiche Behandlung wichtig zu sein, welche Grunderkrankung zuerst da war - sprich die Depression, die Panik oder die Entfemdung. Nur leider kann ich das nicht mehr nachvollziehen, da es 5 Jahre her ist und ich in dieser Zeit von psychischen Dingen gar keine Ahnung hatte.
Wie hat Dein Bekannter aus diesem schwarzen Loch rausgefunden? Welche Medikamente hat er bekommen?

So wie ich das hier auf den Seiten mitbekomme, scheint man die Entfremdungsgefühle bis ans Lebensende akzeptieren zu müssen. Das kann ich aber nicht, da es das Leben zu sehr einschränkt!
Man muss das doch irgendwie wegbekommen!?

Der Link hat mir zu Informationszwecken super geholfen - vielen Dank!!

Liebe Grüße
SandraXY
sandraxy
Beiträge: 17
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin am Ende! Vielleicht kann Dr. Niedermeyer auch antworten!

Beitrag von sandraxy »

Hallo "Zerbrochene Seele"!

Wichtig finde ich, dass wir uns gegenseitig mitteilen, wie wir mit unseren Problemen besser fertig werden können. Du hast seit 11 Jahren Entfremdungsgefühle? Wie ist es dazu gekommen? Ich hatte zum Beispiel kein Trauma, kann es dann trotzdem eine Dissoziation sein?
Man muss doch irgendwas dagegen tun können. Hast Du denn keine Tabletten bekommen? Wie hast Du das so lange ausgehalten??
Ich habe meine Probleme zwar seit 5 Jahren, aber zwischendurch kann ich ein einigermaßen normales Leben führen. Nur seit ca. 4 Monaten habe ich so starke Entfremdungsgefühle, dass ich mein Leben nicht bestreiten kann. Es geht so gut wie gar nichts mehr, deswegen muss ich jetzt auch handeln. Heute werde ich zu einem Psychiater gehen und möchte auch von mir aus Medikamente (obwohl ich total gegen Medikamente eingestellt bin)- ohne bekomme ich meine Leben sonst nicht auf die Reihe!
In welche Klinik möchtest Du gehen?

Liebe Grüße
Sandra
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