Bin neu hier und verzweifelt...

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Springfever
Beiträge: 3
Registriert: 18. Feb 2005, 10:57

Bin neu hier und verzweifelt...

Beitrag von Springfever »

Hallo,

ich bin 27 und leide seit fast 5 Jahren unter Angst und Panik sowie Depressionen. Erst seit letztem Jahr weiss ich, daß die Angst von den Depressionen kommt. Ich habe wegen der Angst bereits eine Verhaltenstherapie gemacht, die mir sehr geholfen hat, zusätzlich bekam ich ein Antidepressiva namens Fevarin verschrieben, davon nehme ich am Tag 1. Zeitweise ging es mir besser, ich gehe jetzt mehr raus usw. Leider habe ich mich vor einigen Monaten in einen jungen Mann verliebt, jedoch habe ich es nicht fertig gebracht, ihn zu fragen ob wir mal was unternehmen, weil ich so gut wie kein Selbstbewusstsein habe und mir dachte, daß "so ein Mann" sich eh nicht für mich interessiert... Vor einigen Wochen fasste ich dann den Entschluss es doch zu versuchen und am Freitag habe ich erfahren, daß er jetzt ne andere hat. Seitdem sitze ich wieder in einem ganz tiefen Loch und all meine Selbstzweifel kommen wieder zutage. Ich habe große Angst ein Leben lang alleine zu bleiben, nie eine eigene Familie zu haben... Dazu sollte ich sagen, daß ich keine Eltern mehr habe, meine Geschwister leben ihr eigenes Leben und ich bin schon seit meinem 18. Lebensjahr auf mich alleine gestellt. Ich habe zwar einige Freundinnen, aber natürlich haben auch die ihr eigenes Leben. Und so bin ich furchtbar alleine und die Angst, ein Leben lang so einsam zu bleiben wird immer grösser. Ich bin zwar dabei Kontakte zu knüpfen, treffe morgen eine junge Frau die ich übers Netz kennengelernt habe und die vielleicht eine neue Freundin wird, aber was mir wirklich fehlt ist ein liebender Partner. Ein Mann der mich so liebt wie ich bin, mit dem ich zusammen sein kann. Ich habe eine 6jährige Beziehung hinter mir, die für mich die Hölle auf Erden war, dieser Mann hat mich wie Dreck behandelt. Jetzt bin ich seit einem Jahr getrennt von ihm, bin auch froh drüber, aber die Angst wächst, daß sich nie irgendwas ändern wird. Inzwischen ist es so schlimm, daß ich kaum noch esse, nur weine und mich schlecht fühle. Ich weiss einfach nicht mehr weiter... Wenn ich nur nicht so einsam wäre...
Lakota
Beiträge: 41
Registriert: 25. Aug 2004, 00:37

Re: Bin neu hier und verzweifelt...

Beitrag von Lakota »

Hallo Blandine,
ich habe gerade in meinem Thread geschrieben und dann zufällig beim Rumschauen Dein Posting entdeckt. Ich weiß, dass Einsamkeit ein grausamer Feind ist und dass es auch ganz schwer ist, sich aufzuraffen und dagegen anzukämpfen. Mir geht es im Moment ähnlich. Nur ist es nicht so ausgeprägt wie bei Dir. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich einen Sohn habe, für den ich das sein muß. Trotzdem wünsche auch ich mir, einen Partner, der mir zur Seite steht.
Bist Du in noch immer in therapeutischer Behandlung? Ich denke es wäre sehr wichtig für Dich, dass Du über Deine Ängste sprichst.
Tut mir leid, aber im Moment kann ich grade nicht mehr schreiben, bin schon ziemlich müde. Ich grüße Dich ganz lieb und lass mal wieder von Dir hören. Ich denke an Dich und schick Dir eine Portion Zuversicht!!!!
Lakota
Springfever
Beiträge: 3
Registriert: 18. Feb 2005, 10:57

Re: Bin neu hier und verzweifelt...

Beitrag von Springfever »

Hallo Lakota,

Danke für Deine lieben Worte. Ich gehe regelmäßig zum Psychiater, aber der macht auch nicht mehr als die Medikamente verschreiben. Die Therapie ist im Dezember ausgelaufen, habe eine Verhaltenstherapie gemacht. Am Montag wollte ich mal mit dem Psychiater reden, ob eine Verhaltenstherapie auch bei Depressionen hilfreich ist. Wenn der meint, das macht Sinn, dann werde ich wohl versuchen meine Therapie fortzusetzen. Die Lage ist so, daß ich erst seit ich meine Angst und Panik so gut in den Griff bekommen habe merke, wo es wirklich bei mir hapert. Früher hab ich mich ja liebend gerne zuhause versteckt, weil ich ja Angst vorm Rausgehen hatte, aber seit ich das nicht mehr so habe, merke ich erst, wie einsam ich geworden bin... Es ist auch so, daß ich in den Zeiten wo ich so richtig depressiv bin, einfach es nicht schaffe an mich zu glauben und geliebt fühle ich mich dann schon garnicht, was es nur noch schlimmer macht... Wenn die depressive Phase dann wieder vorbei ist, geht es auch wieder besser und ich habe dann auch wieder neuen Mut und Zuversicht... Hab mich jetzt mal bei ner Selbsthilfegruppe erkundigt, die für Leute mit Depressionen speziell ist. Da möchte ich Dienstag mal vorbeigehen und mir das anschauen, denn es kann so nicht weitergehen...

Du schreibst Du hast einen Sohn, ich nehme an Du bist alleinerziehend? Darf ich fragen wie alt Du bist und wie lange Du schon mit Depressionen zu tun hast? Bist Du in Behandlung?

Liebe Grüsse
Blandine
Blandine schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin 27 und leide seit fast 5 Jahren unter Angst und Panik sowie Depressionen. Erst seit letztem Jahr weiss ich, daß die Angst von den Depressionen kommt. Ich habe wegen der Angst bereits eine Verhaltenstherapie gemacht, die mir sehr geholfen hat, zusätzlich bekam ich ein Antidepressiva namens Fevarin verschrieben, davon nehme ich am Tag 1. Zeitweise ging es mir besser, ich gehe jetzt mehr raus usw. Leider habe ich mich vor einigen Monaten in einen jungen Mann verliebt, jedoch habe ich es nicht fertig gebracht, ihn zu fragen ob wir mal was unternehmen, weil ich so gut wie kein Selbstbewusstsein habe und mir dachte, daß "so ein Mann" sich eh nicht für mich interessiert... Vor einigen Wochen fasste ich dann den Entschluss es doch zu versuchen und am Freitag habe ich erfahren, daß er jetzt ne andere hat. Seitdem sitze ich wieder in einem ganz tiefen Loch und all meine Selbstzweifel kommen wieder zutage. Ich habe große Angst ein Leben lang alleine zu bleiben, nie eine eigene Familie zu haben... Dazu sollte ich sagen, daß ich keine Eltern mehr habe, meine Geschwister leben ihr eigenes Leben und ich bin schon seit meinem 18. Lebensjahr auf mich alleine gestellt. Ich habe zwar einige Freundinnen, aber natürlich haben auch die ihr eigenes Leben. Und so bin ich furchtbar alleine und die Angst, ein Leben lang so einsam zu bleiben wird immer grösser. Ich bin zwar dabei Kontakte zu knüpfen, treffe morgen eine junge Frau die ich übers Netz kennengelernt habe und die vielleicht eine neue Freundin wird, aber was mir wirklich fehlt ist ein liebender Partner. Ein Mann der mich so liebt wie ich bin, mit dem ich zusammen sein kann. Ich habe eine 6jährige Beziehung hinter mir, die für mich die Hölle auf Erden war, dieser Mann hat mich wie Dreck behandelt. Jetzt bin ich seit einem Jahr getrennt von ihm, bin auch froh drüber, aber die Angst wächst, daß sich nie irgendwas ändern wird. Inzwischen ist es so schlimm, daß ich kaum noch esse, nur weine und mich schlecht fühle. Ich weiss einfach nicht mehr weiter... Wenn ich nur nicht so einsam wäre...
Lakota
Beiträge: 41
Registriert: 25. Aug 2004, 00:37

Re: Bin neu hier und verzweifelt...

Beitrag von Lakota »

Hallo Blandine,
das mit der Selbsthilfegruppe ist vielleicht keine schlechte Idee, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass eine Gesprächstherapie für Dich auch angebracht wäre. Aber ich bin ja kein Arzt.
Ja, Du hast recht, ich bin alleinerziehend. Ich bin 35 Jahre alt und habe seit ca. zwölf Jahren immer wieder mit Depressionen zu tun. Wann es genau angefangen hat, kann ich leider gar nicht mehr sagen. Ich war damals in einer ziemlich langen, nervenaufreibenden Beziehung. Da gings dann wahrscheinlich los. Ich hab`auch schon diese Panikattacken, von denen Du schreibst, hinter mir. Ich war nicht mehr in der Lage, aus dem Haus zu gehen. Selbst die kürzesten Wege wurden zu einem Höllengang. Ich hatte das Gefühl, alles fängt sich zu drehen an und ich verliere den Boden unter den Füssen. Gegen die Panikattacken habe ich damals Imipramin von einem Neurologen bekommen. Ich habe zwar inzwischen mitbekommen, dass man diese Attacken nicht nur mit Medikamenten behandeln sollte, aber mir hat es damals wirklich gut geholfen.
Im Moment nehme ich Fluoxetin ein. Ich hab`jetzt schon zweimal versucht, ohne Medikamente klar zu kommen, aber es funktioniert nur kurze Zeit. Ausserdem bin ich bei einem Psychotherapeuten in Behandlung. Und diese Gespräche sind Balsam für die Seele. Die Sache mit der Einsamkeit kenne ich auch gut. Kannst ja mal unter "Psychotherapie-Möchte ewig beim Therapeuten bleiben" nachlesen.
Liebe Grüsse,
Lakota
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