happy family / "baby come back"

pferdediebin
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von pferdediebin »

liebster chimera!


hmm,opfer-täter,sind wir das nicht alle?
kommt wohl immer auf die filmauswahl an,die in unseren köpfen läuft.zur perfekten konstellation gehört auch noch der retter dazu.
das verwirrende ist nur,daß nicht jeder die eigene rolle versteht,und wir nicht die der anderen,und sie unsere mißverstehen,und,und,und...



Ein guter Wanderer läßt keine Spur zurück.
Ein guter Redner braucht nichts zu widerlegen.
Ein guter Rechner braucht keine Rechenstäbchen.
Ein guter Schließer braucht nicht Schloß noch Schlüssel,und doch kann niemand auftun.
Ein guter Binder braucht weder Strick noch Bänder,und doch kann niemand lösen.
Der Berufene versteht es immer gut,die Menschen zu retten;darum gibt es für ihn keine verworfenen Menschen.
Er versteht es immer gut,die Dinge zu retten;darum gibt es für ihn keine verworfenen Dinge.
Das heißt Klarheit erben.
So sind die guten Menschen die Lehrer der Nichtguten,und die nichtguten Menschen sind der Stoff für die Guten.
Wer seinen Lehrer nicht werthielteund seinen Stoff nicht liebte,
der wäre bei allem Wissen in schwerem Irrtum.
Das ist das große Geheimnis.

Tao te king


und übrigens,MICH hast auch ned gegrüßt!!!!

dafür grüß ich jetzt die übermütige emriye!!!bähhhh

hare krishna

pferdediebin
"Die Stimme des Fleisches verlangt: nicht hungern,nicht dürsten,nicht frieren.Wer dies erreicht und hoffen darf,auch künftig zu erreichen,kann sich selbst mit Zeus im Glücke messen"



Epikur





chimera

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von chimera »

Extremstliebste Pferderetterin!

Bin a bisserl unfit, hab' mich heute mal wieder intensiv mit den 'Überlebensregeln verschiedener Persönlichkeiten' sowie 'Selbst- und Weltkonzepten' auseinandergesetzt. Wenn's schon so ewig mit meiner Therapie dauert, muß ich mich halt selber therapieren... Aber ich hab' ja 'ne gute Lehrerin [Frau Professorin Doktorin Xeni Psychiaterin, die mich nur krankschreiben wollte, wenn ich Neuroleptika *hust* einnehme...

Über die Opfer-Täter-Grütze mußte ich nachdenken, als ich mir in Paparescus Fernseher [hab' ja selber zum Glück keene Glotze] die 'Supermamas' antat. Aggressive Kiddies, die ihre Eltern schlagen... Viele Eltern [zumindest die bei Glotze] haben null Erziehungskompetenz und -souveränität. Nee, das ist keine allgemeine Kritik an Eltern, ich fragte mich einfach nur, wer hier schuld ist. Die Eltern, die es einfach nicht besser wissen können oder die Kinder, die bei genauerer Betrachtung emotional total verzweifelt sind? Oder die Eltern der Eltern, die ihre ganz eigenen Probleme hatten? Hmmm, ja, irgendwie ist niemand schuld, jeder ist Opfer und Täter, aber dennoch kommen wir nicht umhin, bestimmte menschliche Verhaltensweisen als 'schuldhaft' zu bewerten. Aber können Menschen denn böse sein, sind sie denn nicht alle nur in Not? Da gibt's wohl keine fucking Antworten. Behelfsmäßig könnte man sagen, jeder hat sein fucking Karma abzutragen... Oder auch nicht, keenen blassen Schimmer.

Meine selektiven Grüße waren übrigens deswegen so selektiv, weil ich explizit mal die [außer Dust, die aber aufgrund ihres Klinikaufenthaltes sowieso Spezial-Grüße verdient hat] bisher Ungegrüßten grüßen wollte...

Entschädigungsgrüßenderweise an Dich und Emriye extremexplizite Grüße...


Schizomera

P.S.: Hare Krisna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare
Simpl
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Simpl »

Hallo Chimera,

zur Schuld von Menschen habe ich viele Diskussionen geführt und war immer der Meinung, dass jeder einen Kopf hat und für seine Missetaten verantwortlich ist.

Sicherlich gibt es Gründe, die mildernd wirken.

Dann las ich das Buch "Der Totenvogel" in dem ist u.a. ein langes Protokoll über eben diese Frau.

Da konnte ich lesen, wie sehr die Täterin abstritt etwas getan zu haben. Im Gegenteil, überzeugend und ausführlich beschuldigte sie noch ihren Ehemann, dass er der Täter sei.

Dann kam die Wahrheit an das Tageslicht, und siehe da, auf einmal konnte sie sich an Details und an Emotionen, die sie bei der Tat hatte erinnern.

Auf einmal war sie sogar in der Lage sich bei ihrem Mann für die Beschuldigungen zu entschuldigen.

Ich stehe auf dem Standpunkt, dass wir alle sehr genau wissen, wann wir etwas unrechtes tun. Wer lügt, weiss genau dass er lügt!

Und zu den Eltern mit ihren Kindern.

Ich war viel im Ausland unterwegs und stelle ganz nüchtern fest, dass die schlechtest erzogenen Kinder Europas die britischen und die deutschen sind.

Das ist kein pauschales Vorurteil, das ist jahrelange Campingplatzerfahrung. Kein spanisches, italienisches oder gar französisches Kind traut sich Erwachsenen gegenüber so frech aufzutreten, wie es eben die deutschen Kinder tun.

Schuld? Ich sage mal die Prägung unserer Kinder liegt nicht nur bei den Eltern. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Kinder viel durch das Umfeld geprägt werden. Und zum Umfeld gehört halt auch Fernsehen, Schule und der Umgang mit anderen Menschen.

Das Klima ist rauh in deutschen Landen. Das lasse ich mal so stehen und bin gespannt was ihr dazu meint.

Gruß Simpl
Kroki
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Kroki »

Lieber Chimera, lieber Simpl,

als Lehrerin, die nicht nur, aber unter anderem auch durch das Scheitern im Umgang mit schwierigen pubertierenden Schülern depressiv geworden ist, möchte ich zu dem von euch in den letzten Postings angesprochenen Thema etwas beitragen.

Leider bin ich gerade nicht so ganz fit, ich hoffe, ich kann trotzdem einige meiner Gedanken dazu verständlich herüberbringen.

Eines vorweg: Es klingt immer unfair pauschalisiert, wenn man von "den Kindern" und "den Eltern" redet. Natürlich gibt es auch heute noch Familien, in denen Erziehung gelingt. Meine Überlegungen gehen in Richtung der Fälle, in denen Erziehung eben nicht so läuft, wie man sich das wünscht.

Eine Frage, die ich mir in diesem Zusammenhang immer wieder stelle ist die, ob die "heutige Jugend" (bin ja selbst noch nicht mal 30) sich tatsächlich so viel ungezogener verhält als meine eigene Generation vor anderthalb Jahrzehnten oder ob das nicht schon immer grundsätzlich jede Generation der nachfolgenden vorgeworfen hat.
Dazu gibt es ein passendes Zitat von Sokrates aus dem 5. Jahrhundert vor Christus:
"Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Ich denke, dass die heutige Erziehungssituation in den Familien sehr stark geprägt ist von dem allgemeinen gesellschaftlichen Wandel des letzten halben Jahrhunderts. Gehorsam gegenüber Autoritäten, der vorher selbstverständlich war, wurde - vielfach zu Recht - kritisiert und findet heute praktisch nicht mehr statt. In diesen 50 Jahren hat sich das Alltagsleben des einzelnen so massiv verändert wie zuvor über Jahrhunderte nicht. Wir leben in einer Welt, in der es scheinbar keine gesellschaftlichen Schranken mehr gibt, in der jedem unzählige mögliche Lebenswege offen stehen. Gleichzeitig haben wir durch den wirtschaftlichen Aufschwung der vergangenen Jahrzehnte einen Lebensstandard erreicht, der zuvor unvorstellbar gewesen wäre.

Diese an sich positiven Entwicklungen haben aber alle ihre Schattenseiten: Eine große Zahl an zerbrechenden Familien, Orientierungslosigkeit angesichts einer unendlichen Fülle von Wahlmöglichkeiten und bestimmt auch ein Stück Trägheit durch Komfort und (Medien-)Konsum.

Einige Gründe dafür, warum Erziehung heute schwieriger ist als früher:
- Vielen Eltern ist es zu anstrengend, ihren Kindern Grenzen zu setzen, es ist einfacher nachzugeben.
- Die Familien sind kleiner geworden. Wenn einer überfordert ist, springt nicht so leicht ein anderer mal eben ein.
- Eltern sind weniger dazu bereit als früher, wegen ihrer Kinder auf ihre eigenen Interessen - z.B. Freizeitvergnügen - zu verzichten.
- Viele Kinder sitzen jeden Tag stundenlang vor dem Fernseher und werden von den Bildern geprägt, die sie da zu sehen bekommen.
- Die heutige Kindergeneration wurde einerseits in einen sehr hohen, von Konsum geprägten Lebensstandard hineingeboren. Andererseits erlebt sie gerade heute auch massive Zukunftsängste, was Ausbildung und Arbeit angeht.

So viel von mir dazu.
An alle Eltern: Ich weiß, dass es in vielen Familien auch gut funktioniert. Ich wollte lediglich einige der bestehenden Probleme aufzeigen.

Kroki
chimera

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von chimera »

Guten Morgen Simpl,

auch ich bin der Meinung, daß die psychische Instanz 'Gewissen' es dem Menschen ermöglicht, unrechtmäßiges Verhalten zu erkennen und zu vermeiden. In den Lebenssituationen, in denen ich wider besseren Wissens - aus Schwäche oder 'niederen' Beweggründen - schuldhaft handelte, war es mir Grunde bewußt, daß ich mich falsch verhalte, ich habe jedoch nicht 'auf mein Gewissen gehört'. Und mußte zurecht dafür büßen.

Den von Dir geschilderten Fall der Frau aus dem 'Totenvogel' finde ich sehr realistisch, Verdrängung scheint zum Teil sehr gut zu funktionieren. Leider isses wohl so, daß die vollkommene psychische Gesundheit ein kaum erreichbares Idealbild darstellt, es scheint nicht vermeidbar zu sein, daß jeder Mensch auch - kaum kontrollierbare und rational leicht verständliche - destruktive Anteile in sich trägt. Aber ich möchte mir weder anzumaßen, zu beurteilen, inwiefern jeder Mensch in der Lage dazu ist, die innere Stimme 'Gewissen' zu hören und ernstzunehmen, noch weiß ich wirklich, was 'Gewissen' ist. Ich reite ja immer recht gerne auf den Begriffen 'Bewußtwerdung' und 'Selbstreflektion' herum, weil ich den Eindruck habe, daß der Druck, sich in der Ego-Gesellschaft zu behaupten, so groß ist, das dafür gar kein Raum bleibt. Aber wenn sich die Eltern darüber bewußt wären, wie schädlich und dysfunktional einige ihrer Verhaltensweisen für ihre Kinder sind, würden sie diese vermutlich korrigieren. Aber sie wissen es nicht, die Vermittlung psychologischer Grundkenntnisse hat in den Medien keinen Platz, Waschmittelwerbung ist wichtiger.

Übrigens, ich glaube, wir liegen unser Wertesystem betreffend gar nicht so weit auseinander. Es ist natürlich immer einfach, sich über Medien, Wirtschaft und Politik zu beklagen, aber ich finde den Werteverfall wirklich eklatant, auch deswegen habe ich mich vor zwei Jahren entschlossen, meinen Fernseher abzuschaffen, Wirtschaft und Fernsehen fördern die, im Menschen angelegten, 'niederen Triebe' in einem bisher nicht gekannten Maße. Geiz [nicht zu verwechseln mit Sparsamkeit], eine mit Sicherheit nicht positive Eigenschaft darf heutzutage erfolgreich als 'geil' deklariert werden und Prinz Frederik von Anhalt uriniert Kader Loth [Wer auch immer das ist... <img src="images/icons/icon7.gif" alt="] zur Prime-Time ins Badewasser. Kinder suchen sich nun einmal Vorbilder, und sind leider noch nicht in der Lage, sich problemlos von vorgelebten Verhaltensweisen zu distanzieren. Und die Medien leben in erster Linie Habgier, Narzißmus, Gewalt und Sexismus vor. Nicht zu vergessen, gewaltverherrlichende Computerspiele, wenngleich die Studien bezüglich der Auswirkung auf Kinder und Jugendliche hier meines Wissens erstaunlicherweise nicht eindeutig von einem schlechten Einfluß sprechen.

@ Kroki: Danke für Dein Posting! Hab's erst gesehen, als mein Beitrag an Simpl fertig war, werde später darauf antworten.


Liebe Grüße,
Chimera
Alina1
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Alina1 »

Hallo,

als Mutter einer Tochter im Grundschulalter erlebe ich fast täglich,dass auch Schule versagt.Gerade bei uns auf dem Land reagieren einige Lehrer meiner Meinung nach noch nicht angemessen genug auf die gesellschaftlichen Veränderungen.Es wird immer noch die gesamte und alleinige Erziehungsaufgabe im Elternhaus gesehen,obwohl es auch hier schon lange kaum noch funktionierende Familien gibt.Folge davon unter anderem:Es gibt massive Gewaltprobleme an Schulen und keiner fühlt sich so richtig zuständig.Nur langsam erkennt man die Zeichen der Zeit,nämlich dass Schule auch mehr Erziehungsarbeit leisten muß als zu früheren Zeiten,eben weil Mutti es sich nicht mehr erlauben kann,"nur" noch Hausfrau und Mutter zu sein.Die finanzielle Lage vieler Familien erlaubt es schlicht und einfach nicht,dass sich wenigstens ein Elternteil ausschließlich um die Betreuung und Erziehung der Kinder kümmern kann.Mal abgesehen davon,dass viele eben auch die Berufsarbeit als unverzichtbaren Teil ihres Lebens behalten möchten.
So weit ich weiß,ist in den meisten anderen Ländern die Ganztagsschule eingeführt,mit der sich Familien-und Schulprobleme ganz anders angehen lassen.Für mein Empfinden hinkt das deutsche Schulsystem ziemlich hinterher,und es fehlt nach wie vor an Lehrern.
Ich würde mir ein anderes,menschlicheres Schulsystem für meine Tochter und für die Lehrer wünschen.Die Umsetzung dauert jedoch wohl noch sehr lange.

Grüße von Antje
Kroki
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Kroki »

Liebe Antje,

vieles von dem, was du schreibst, sehe ich ebenso. Es macht wenig Sinn, wenn sich Lehrer und Eltern gegenseitig die Verantwortung für die Erziehungsdefizite der Kinder zuschieben. Mein Posting mag ein wenig danach geklungen haben, so war es aber nicht gemeint. Letztendlich wäre es vernünftig, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam nach umsetzbaren Lösungen für die Probleme zu suchen.

Viele Lehrer reagieren deshalb so ablehnend auf die von ihnen immer mehr verlangte zusätzliche Erziehungsarbeit, weil sie selbst ebenso überfordert sind.
So wie in meinem konkreten Fall das Verhältnis zwischen mir und meiner eigenen siebten Klasse innerhalb weniger Wochen eskaliert ist, wäre es eigentlich nötig gewesen, sämtliche Unterrichtsthemen für einige Zeit zur Seite zu legen und - am besten durch einen Schulsozialarbeiter und / oder einen Supervisor unterstützt - erst mal nur am Umgang miteinander und an der Einhaltung von Regeln zu arbeiten.
Doch leider ist es ein großer Unterschied, diese Notwendigkeit theoretisch einzusehen und so eine Strategie dann auch praktisch umzusetzen. Es gibt bei uns nämlich weder Schulsozialarbeit noch Supervision. Ich bin also völlig auf mich allein gestellt und schlichtweg damit überfordert, wenn ich in einer Klasse von 30 Schülern die Erziehungsarbeit leisten soll, die viele Eltern nicht leisten - aus welchen Gründen auch immer.

Die hoch gelobten finnischen Schulen sind m.E. auch deshalb besser als die deutschen, weil dort die Förderung der besseren und schlechteren Schüler sowie die Zusammenarbeit aller an der Erziehung Beteiligten wesentlich besser organisiert ist als in Deutschland.

Herzliche Grüße

Kroki
Alina1
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Alina1 »

Ganz genau,Kroki!

Es gilt die Zeit zu überbrücken,bis auch in Deutschland ein Systemwechsel vollzogen ist.Ich glaube ,dass ein anderes Schulsystem unvermeidlich ist.Bis dahin,müssen alle versuchen,an einem Strang zu ziehen,damit nicht so viele Menschen unter der Schule leiden müssen.In der Grundschule gibt es dafür einige gute Ansätze,wie zum Beispiel Streitschlichter.Leider gibt es in unserem Landkreis nur eine Schule,an der ein Sozialpädagoge eingestellt ist,obwohl das Klima an dieser Schule sich dadurch erheblich verbessert hat.Es sind eben politische Entscheidungen gefordert,denn allein mit engagierten Lehrern und Elternarbeit wird man die Vielzahl der Probleme an deutschen Schulen wahrscheinlich nicht lösen können.

Fakt ist,dass es viele sehr engagierte Lehrer,mitarbeitende Eltern und lernbereite Schüler gibt.

Viele Grüße von Antje
Data

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Data »

Ach Mensch, Simpl, Chimera, Kroki, Antje, muss das denn sein, schon wieder so'n Thread, der total vom Ursprungsthema abweicht, die Diebin wird bestimmt stinkesauer sein...

Stimmts, Diebin?

Ihr habt total recht mit dem, was ihr schreibt. Aber wenn denn die Schule bzw. die Lehrer und Sozialarbeiter (wieder) mehr Erziehungsarbeit übernehmen sollen, muss man ihnen diesbezüglich auch (wieder) mehr Handlungsspielraum und Befugnisse einräumen. Wenn sich die Eltern bei allem, was passiert, sich immer auf die Seite ihrer Kinder stellen (Was, 'ne 5? Die Lehrer ist nur zu doof, jemandem was beizubringen, bewertet zu streng usw. - Was, die Lehrerin hat dich vor die Tür gestellt? Na, der werd' ich beim nächsten Elternabend aber mal Feuer unterm Hintern machen!) - was zwar vielleicht nicht die Regel, aber schon häufiger der Fall ist (Oder wie erlebst du das, Kroki?), dann kann's nichts werden.

Soweit mein evtl. unqualifizierter Senf zu einem Thema, das mich ziemlich beschäftigt, auch wenn ich selbst (noch?) keine Kinder habe.

Gruß, Data
chimera

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von chimera »

Hallo Kroki,

ich habe die Schule mit 19, also vor 15 Jahren verlassen, und weiß insofern nicht, was sich in der Zwischenzeit verändert hat, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie absurd ich das Schulsystem fand. Diese Beurteilung resultierte nicht aus Teenie-Rebellionsdenken, sondern aus der klar erkennbaren Diskrepanz zwischen Zielsetzung und Umsetzbarkeit der Lehrpläne.

Kann mich jetzt nur auf das gymnasiale System beziehen, aber damit Schüler und Lehrer gemeinsam etwas - nämlich Bildung - erreichen können, muß doch zumindest ein Grundkonsens herrschen. Ich habe das Schulsystem leider so erlebt, daß es wenig Rücksichten auf die tatsächlichen Befindlichkeiten und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen nimmt. Es ist von keinem intelligenten Schüler zu erwarten, daß er einen Sinn darin sieht, 13 Jahre lang toten Stoff in sich hineinzupumpen, von dem er nach Abschluß seiner schulischen Karriere 90% wieder vergessen haben wird. Kann mich noch gut an den Frust erinnern, als es im Politik-LK andauernd um patriarchalische Strukturen in der Steinzeit [Oder so... <img src="images/icons/icon7.gif" alt="] ging. Ich wollte was über Politik wissen, die Schule versagte hier leider völlig. Was ist die Folge, wenn Schülern nicht vermittelbar ist, warum sie sich mit diesem Stoff auseinandersetzen sollen? Doch nur Unlust, Frust und Opposition...

Daher mein Credo: Eine sinnvolle Pädagogik und die Bedürfnisse der Schüler sollten vor ehrgeizigen Lehrplänen stehen, dann könnte den Kindern und Jugendlichen in kürzerer Zeit wesentlich mehr Wissen vermittelt werden. Das Modell 'Schule – Studium/Ausbildung – Beruf' ist in der heutigen, schnellebigen Zeit sowieso nicht mehr unbedingt zeitgemäß.

Bitte nicht so verstehen, daß ich den Lehrern die Schuld an der Misere gebe, das tue ich absolut nicht. Sie sind meines Erachtens das letzte Glied in der Kette und müssen die Fehler der Bildungsbehörden ausbaden. Und, Kroki, ich kann es absolut verstehen, daß der Beruf des Lehrers zum Teil sehr frustrierend sein kann. Ich hatte mal ein sehr intensives Gespräch mit einem Sonderschullehrer [Okay, das ist auch extrem...], welches mir die Augen geöffnet hat, welchen seelischen Belastungen Lehrer ausgesetzt sein können. Euren Postings, Kroki und Antje, möchte ich übrigens weitestgehend zustimmen.


Viele Grüße,
Chimera
Kroki
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Kroki »

Lieber Data,

du hast natürlich vollkommen Recht, wir sind mal wieder komplett vom Thema abgeschweift und mein Computer würde es uns danken, wenn wir einen neuen Thread eröffnen würden.


Nach meiner Erfahrung treten Eltern in der Schule sehr unterschiedlich auf:

Da gibt es die "Altmodischen", die wie früher sagen: "Wenn mein Sohn eine Strafarbeit bekommen hat, dann wird er sie auch verdient haben."

Andere sind sehr auf den Vorteil ihres eigenen Kindes bedacht und vergessen, dass ich mich nicht nur úm ihr Kind, sondern auch noch um 29 andere kümmern muss. Solche Eltern vergessen häufig, dass Kinder von Auseinandersetzungen mit Lehrern zu Hause fast immer so erzählen, dass sie selbst dabei möglichst gut wegkommen. Das sind die Eltern, die sich dann auch über Strafen beschweren, die ihrem Kind vermeintlich zu Unrecht aufgebrummt wurden.

Dann gibt es Eltern, die sich schlicht und ergreifend überhaupt nicht für die Schule interessieren. So habe ich z.B. als Klassenlehrerin von einem Schüler auch nach zweieinhalb Jahren noch nie einen Angehörigen zu Gesicht bekommen.

Schließlich verhalten sich manche Eltern gegenüber der Schule so, wie ich es mir wünsche: Eltern, die nicht nur ihr eigenes Kind, sondern die Klasse als ganze sehen. Eltern, die eigene Ideen einbringen und auch mal dazu auf eine Wanderung oder einen Ausflug mitgehen. Eltern, die versuchen, sowohl die Sicht ihrer Kinder als auch die der Lehrer nachzuvollziehen und ab und zu bereit sind, den Eltern, die sich immer nur beschweren, ohne sich selbst einzubringen, etwas entgegenzuhalten.
(Mir ist natürlich klar, dass das schon aus zeitlichen Gründen nicht jedem möglich ist, es reicht, wenn in einer Klasse einige dieser engagierten Eltern vertreten sind.)

So viel zum Verhalten verschiedener Eltern gegenüber der Schule aus Lehrersicht.

Kroki
pferdediebin
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von pferdediebin »

data-brotha du bissa einsigä was mich verschdähd ...


scheimära-brotha,hab ichs dir nicht gesagt??? (famous last words?)...daß alles viel viel besser wird ,meine vererbten hexen-gene lassen mich doch ned im stich!
und von wegen opfer-täter grütze,kinder zeigen uns oft unsere eigenen schwächen auf.ich möchte meine theorie dazumangeln.ich denke,daß es früher weitaus verbreiteter war,daß die kids von den großeltern versorgt wurden,da doch die eltern beschäftigt waren.und die lassen sich meist nicht von "sponpanadln" (=zicken) beeindrucken,die kennen das alles schon.und kinder werden dadurch ziemlich verunsichert,wenn man ihnen keine grenzen setzt,egal ob aus zeitmangel oder bequemlichkeit.wenn man ihnen nicht eine bestimmte bahn vorgibt,auf der sie gut in eine eigene zukunft kommen,provozieren sie reaktionen.
ich denke,wir sind nach wie vor auf großfamilie programmiert,und ich möcht nicht wieder von der stressigen,schnellebigen zeit anfangen,und dem druck,aber es ist so.zwei arbeitende elternteile (sonst kann man sich das doch garnimmer leisten),und der,der noch den haushalt machen muß hat sowieso die arschkarte,können ein kind sicher nicht optimal erziehen.menschen unter stress neigen dazu,zusätzlichem kämpfen auszuweichen,geben sicher leichter nach.burned-out-mütter,so wie ich,sind warscheinlich der traum jedes teenagers,die schlafen enorm viel,und laufen ziemlich hohl durch die gegend.man hat die kraft einfach nicht.nicht immer
außerdem ist es meist das werk der großeltern,wenn "alte" werte vermittelt wurden,zumindest hat mich das sehr geprägt,oder war noch bei meiner generation so.wir hatten eben nicht soviel konsum,aber wir waren auch nicht soviel allein...
irgendwie seh ich überall nur noch stress,gestresste eltern,gestresste lehrer und gestresste kinder...alles opfer,und dadurch täter,weil kein retter da ist?
und ich denke,daß es eine natürliche folge der steigenden arbeitslosigkeit sein wird,daß schulen sich schon viel früher der berufswahl widmen müssen.japanische verhältnisse vielleicht,wo man mit der schule schon im mutterleib beginnt.


greets to all

pferdediebin
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Kroki
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Kroki »

Lieber Chimera,

was dein letztes Posting angeht, so muss ich zugeben, dass es mir schwer fällt, eindeutig Position dazu zu beziehen.
Die Realschule von heute, in der ich unterrichte, lässt sich kaum mit dem Gymnasium von vor 15 bis 20 Jahren vergleichen, wie du es kennst.

Worin ich vollkommen mit dir übereinstimme, ist die Diskrepanz zwischen Lehrplanvorgaben und dem tatsächlich erzielten Lernerfolg. Ich weiß nicht, inwieweit das in der außerschulischen Gesellschaft angekommen ist, aber nach dem desolaten Abschneiden der Deutschen in der PISA-Studie wurden ganz schnell Lehrplan-Kommissionen zusammengesetzt, deren Hauptaufgabe es war, das Anspruchsniveau der Lehrplanvorgaben zu erhöhen. Insofern ist zu erwarten, dass diese Diskrepanz in den kommenden Jahren noch wachsen wird.

So, nun muss ich kurz weg, später mehr dazu.

Kroki
dasBöse

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von dasBöse »

hallo chimera,

bei uns in ösiland ist (auch auf grund der pisa-studie) jetzt das modell einer ganztags-schule im gespräch, in denen die kinder ganzheitlich gebildet werden sollen.

ich kann nur sagen wie es bei mir persönlich war: uns wurde in der oberstufe nachdrücklich eingepumpt, daß wir etwas besonderes wären und mit einem gewissen (guten) gehalt in die wirtschaft entlassen würden. tatsache war dann, daß es nach schulabschluss keine jobs gab.

insofern wurde auch ich mit stoff vollgepumpt, den ich später nie wieder gebraucht habe. denn ich musste nach der schule umlernen, dh, ich habe eine ganz andere berufslaufbahn gewählt. das musste ich, da ich mich sonst nicht in der lage gesehen hätte, mich zu ernähren.

90 % des lehrstoffes habe ich mit sicherheit vergessen. und wenn man mich heute in meinen ursprünglich erlernten beruf setzen würde - ich müsste alles neu lernen. vom abitur allein kann ich mir nichts kaufen.

im nachhinein gesehen: es ist vertane lebenszeit und ich bin der schule heute noch böse, daß sie ihre schüler damals so hinters licht geführt hat, was ihre zukunftsaussichten betrifft. doppelt böse bin ich ganz persönlich, da man zu anfang mein künstlerisches talent total verkannt hat, mich deswegen erstmal in den falschen schultyp steckte und ich zudem ein ausbildungsjahr verloren habe.

grüße

sewi
Kroki
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Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Kroki »

Fortsetzung meines Postings vom 19.02. 16.50 Uhr:

Über die Frage, was Kinder bzw. Jugendliche in der Schule eigentlich lernen sollen, lässt sich trefflich streiten. Auf Lehrplanformulierungen versuchen die unterschiedlichsten Interessengruppen Einfluss zu nehmen und jede hält ihr Anliegen natürlich für das wichtigste.

Die Forderung, sich nur an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen zu orientieren, halte ich allerdings für fragwürdig. Natürlich sollten ihre Interessen berücksichtigt werden, aber ich finde, man muss Kindern und Jugendlichen auch zumuten, sich Sachverhalte anzueignen, die ihnen schwierig oder uninteressant erscheinen - vorausgesetzt, dass sie wichtig sind.

Auch in Pädagogik und Bildung gibt es so etwas wie Modeerscheinungen. Die aktuelle Mode lässt sich etwa so zusammenfassen:
Angesichts der explosionsartigen Zunahme von Wissen können wir heute ohnehin nicht vorhersagen, welches Wissen unsere Schüler morgen brauchen werden. Deshalb ist es im Grunde fast egal, welche Inhalte sie lernen. Wichtig ist, dass sie in der Schule Methoden einüben, mit denen sie sich zukünftig neues Wissen aneignen können. Dieser Trend führt dazu, dass ein Großteil des Unterrichts, der nach dieser Mode konzipiert ist, darin besteht, dass die Schüler allein oder in Gruppen zu mehr oder weniger beliebigen Themen Referate, Plakate, PowerPoint-Präsentationen, schriftliche Hausarbeiten,... erstellen und diese dann dem mehr oder eher weniger geneigten Publikum - ihren Mitschülern - vortragen, vorstellen, referieren, präsentieren...

Dieser Ansatz ist sicher sinnvoll. Meiner Meinung nach aber eben nur als einer unter mehreren. Ich halte es grundsätzlich für falsch, ein einziges pädagogisches Konzept für das allein seligmachende zu halten.

In dieser Frage bin ich so altmodisch zu behaupten, dass auch eine moderne Gesellschaft einen bestimmten Kanon an gemeinsamem Wissen braucht, weil wir uns überhaupt nicht mehr miteinander verständigen können, wenn jeder nur noch in der Welt seiner persönlichen Spezialinteressen lebt.

Außerdem halte ich den vielfach unternommenen Versuch für fragwürdig, im Unterricht durch immer aufwändigere Materialschlachten mit den elektronischen Medien konkurrieren zu wollen, die die Freizeit vieler Kinder und Jugendlichen bestimmen.

Natürlich gibt es nach wie vor wissbegierige Kinder und Jugendliche. Manche interessieren sich aber für nichts außer Handys, Popstars und Markenklamotten. Ihnen sage ich dann schon mal deutlich, dass sie damit ihre zukünftigen Arbeitgeber wahrscheinlich nicht überzeugen können.

So, ich glaube, jetzt reicht's erst mal.

Kroki
chimera

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von chimera »

Liebe Pferdin, Kroki und Sewi,

sorry, kann erst morgen antworten, bin gerade etwas übertackert und vermüdet...


Grüßomera
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Edeltraud »

Anstatt jetzt das Schulsystem umzubauen, wäre es sinnvoll zum Thema dieses Forums zurückzukehren.
chimera

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von chimera »

Hey Edeltraud, geh' doch lieber doppelte Threads suchen!
Conny37
Beiträge: 244
Registriert: 24. Mai 2003, 21:34

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Conny37 »

"In der Grundschule gibt es dafür einige gute Ansätze,wie zum Beispiel Streitschlichter."

Ja Antje, bei uns in Berlin gibt es da schon einige Schulen, die das erfolgreich praktizieren. Unter anderem auch die Schule meiner Kinder, die auch eine Ganztagsschule ist. Dort wird die Aufgabe von den Lebenskundelehrern übernommen, extra Stellen gibt es natürlich auch nicht.
Diese Schule ist eine der wenigen, in der auch die Eltern noch mit einbezogen werden, wenn es um den Leisstungsstand oder Probleme der Kinder geht. Das mag auch daher rühren, dass es noch viele Lehrer aus dem "Ost"-Schulsystem gibt. (Denn nicht alles war schlechter bei uns )

Gruss

ps. Edeltraud, bist du jetzt inzwischen so eine Art Forumswächter?
Conny
tomroerich
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Kontaktdaten:

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von tomroerich »

Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Alina1
Beiträge: 418
Registriert: 29. Mär 2004, 14:08

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Alina1 »

Nur mal kurz dazwischengequatscht:

Ich empfinde es als eine Unterstellung zu behaupten,ich oder andere würden sich mit ihren Gefühlen identifizieren,ohne darüber nachgedacht zu haben.Wenn ich mich hier äußere, sind dem sehr viele Gedanken vorausgegangen.Diese Gedanken,die vorausgegangen sind,hier alle ins Forum zu schreiben,würde den Rahmen wirklich sprengen.Auch,wenn ich meine Gedankengänge hier nicht bis ins Detail ausbreite,bedeutet das nicht,dass ich völlig unreflektiert meinen Emotionen freien Lauf lasse.Warum sollten meine Schlußfolgerungen zu einem Thema falsch sein,bloß weil ich nicht den gesamten Entstehungsweg zu meinen Schlußfolgerungen beschreibe? Für mich ist das Forum in erster Linie ein Medium,um mich mit anderen Betroffenen auszutauschen.Wenn einige mehr an einer intensiven Diskussion im Sinne von These-Antithese-eventuell Synthese interessiert sind,ist das auch in Ordnung.Ich beschreite jedenfalls einen anderen Weg,auch hier im Forum.Ich möchte damit andere Wege nicht abwerten, werde aber auch weiterhin meine Sicht der Dinge mitteilen,so wie ich es für mich richtig halte.


Grüße von Antje
chimera

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von chimera »

@ Thomas und Antje: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1108906789

@ Kroki: Das Thema Schule/Kinder-Eltern/Bildungssystem finde ich nach wie vor sehr interessant und halte es nicht für depressionsfremd. Deine Depressionen haben viel damit zu tun und ich war bereits in der Schule [und auch durch die Schule] depressiv. Wir sollten die Diskussion allerdings in einen neuen Thread verlagern, es fehlt mir leider gerade ein wenig an Kapazität.

@ all:
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Edeltraud »

Hallo @all,

@Chimera:
Ich habe nicht behauptet, dass ich das Thema Schule/Lehrer/Kinder/Eltern depressionsfremd finde. Das hast DU hineininterpretiert!

@Conny:
Das hat auch überhaupt nicht das geringste mit "Forumswächter" zu tun!

Nur finde ich es für die Beteiligten hier (Eltern,Lehrer...) nicht hilfreich, wenn über das Bildungssystem gelästert und gejammert wird. Was soll das bringen?

Wäre es nicht sinnvoller zu schreiben z.B.:
das und das bereitet mir Probleme, wie kann ich das Problem im Rahmen meiner Möglichkeiten am besten minimieren/lösen?

Viele Grüße
Edeltraud
Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Kroki »

Lieber Chimera, liebe Edeltraud, liebe anderen,

meine Depression hat nicht ausschließlich, aber sehr viel mit Schulproblemen zu tun - sowohl meinen persönlichen als auch allgemeinen systembedingten. Reines Jammern über das Bildungssystem löst tatsächlich keine Probleme.

Natürlich bin ich als einzelne nicht dazu in der Lage, das Bildungssystem umzubauen. Mir ist klar, dass ich - wenn überhaupt - nur mich selbst verändern kann.

Wenn ich wüsste, wie ich diese Probleme im Rahmen meiner Möglichkeiten minimieren oder lösen kann, dann wäre ich jetzt vermutlich nicht mit einer Depression krank zu Hause, sondern gesund in der Schule. Insofern sehe ich dieses Jammern über Probleme einfach als einen ersten Schritt auf dem Weg, die Schwierigkeiten zu erkennen und zu bewältigen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist sicher noch eine ganze Menge an Therapiearbeit notwendig.

Herzliche Grüße

Kroki
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: happy family / "baby come back"

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Kroki,

was mich interessiert:
- werden bei euch Probleme mit Schülern nicht im Lehrerkollegium besprochen und wie andere damit umgehen und sie lösen?

- gibt es ein Schulungsangebot für Lehrer, die Probleme mit Schülern/Eltern haben, um ein besseres Miteinander zu erreichen?

Ich weiß ja nicht wie gesund/krank du derzeit bist und ich weiß auch nicht welche Therapie du machst.
Aber wären die 2 von mir angesprochenen Punkte nicht auch wichtig?

Herzliche Grüße
Edeltraud
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