An Dr. Niedermeier *kann triggern*

Antworten
Ronja3009
Beiträge: 25
Registriert: 7. Feb 2005, 13:23

An Dr. Niedermeier *kann triggern*

Beitrag von Ronja3009 »

Guten Tag,
ich weiß nicht, wie ich mit Krisen umgehen soll. Ich habe die Diagnose Borderline und Depressionen, die sich in lebensgefährlichen Selbstverletzungen äußern. Ich bin dem Tod schon sehr oft von der Schippe gesprungen, so nah gehe ich an die Grenze. Mein Hausarzt sagt, ich wäre hochgradig lebensgefährdet. Meine Krisen kommen meistens am Wochenende, in der Woche, wenn ich arbeite, kann ich mich noch zurückhalten. Ich habe vor einigen Wochen festgestellt, dass mir Atosil i. v. über die Krisen hinweg hilft. Aber das Problem ist, dass am Wochenende kein Arzt zu erreichen ist. Der ärztliche Notdienst hat es mir schon mal i. v. gespritzt, aber sie haben sich auch schon geweigert, vermutlich weil sie mich nicht näher kennen. Meinen Hausarzt kann ich nicht erreichen am Wochenende. Er hat mir jetzt einen Zettel mit Stempel und Unterschrift gegeben, auf dem steht "Im Notfall eine Amp. Atosil i. v. spritzen, Borderline-Persönlichkeitsstörung". Aber trotzdem wurde mir die Spritze verweigert. Ins Krankenhaus kann ich nicht fahren, die haben das nur ein einziges Mal als absolute Ausnahme unter der Hand gemacht. Es ist auch nicht so, dass meine Krisen jedes Wochenende kommen, so jedes 2. oder 3. Wochenende. Aber dann kommt es auch hart auf hart. Ich stehe wirklich kurz davor, mir etwas lebensgefährliches anzutun. Das äußert sich in der Form, dass ich mir die Arme so weit aufschneide, bis ich eine große Vene treffe, die dann nicht mehr aufhört zu bluten. Ich muß dazu sagen, dass ich marcumarisiert bin, weil ich seit 6 Mon. eine künstliche Herzklappe trage. Selbst einfach vernähte Wunden bluten stark weiter, so dass der Druckverband nach 10 Minuten durchgeblutet ist. Ich habe meinen Hausarzt nach Atosil in Tabletten- oder Tropfenform gefragt, aber er meinte, die wirken meistens nicht so wie eine Spritze i. v. Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll. In eine Psychiatrie will ich auch nicht gehen, erstens habe ich dort traumatisierende Erlebnisse gehabt, die mich heute noch in Träumen verfolgen, und zweitens behalten die mich dort und ich kann am Montag nicht zur Arbeit gehen. Ich war aber schon das ganze letzte Jahr krank (Schwere Selbstverletzung, fast verblutet und Betablocker Dociton in Überdosis, Bänderriß, Herz-OP und Reha-Kur fürs Herz und Psychoreha), kann es mir also nicht leisten, weiterhin krank zu sein. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Mir graut es vor dem nächsten Wochenende, und ich befürchte, dass ich den Kampf mal wieder verlieren werde. Im Moment weiß ich einfach, dass Atosil i. v. mir am besten helfen würde, über diese Krisen hinwegzukommen. Gibt es andere Medikamente, die einen genauso lahm legen, die ich vom Arzt bekommen kann? Ich muß dazu sagen, dass ich eine Pferdenatur habe, bei mir wirken die meisten Schmerzmittel und AD leider nicht in geringen Dosen. Ich kann 100 mg Diazepam nehmen und spüre überhaupt keine Wirkung. Es müßte also schon ein Medikament sein, dass auch wirklich eine starke Wirkung bei mir zeigt. Wozu könnten Sie mir raten, wie soll ich Krisen überstehen? Ablenkung hilft überhaupt nicht. Dazu kommt, dass ich Schlafstörungen und Restless Legs habe und dann verletze ich mich auch manchmal. Vor allem, wenn ich am Wochenende allein bin und mein Mann im Dienst ist (Polizist). Bitte helfen Sie mir! Bitte NICHT per e-mail antworten!
Gruß
Ronja
DYS-
Beiträge: 1838
Registriert: 19. Mär 2003, 17:28
Kontaktdaten:

Re: An Dr. Niedermeier *kann triggern*

Beitrag von DYS- »

Hallo Ronja

Wie du siehst, bin ich nicht Dr.Niedermeier. Möchte dir aber trotzdem gerne Antworten.

Das Atosil ist ein hervorragendes Medikament, aber auf Dauer sicher keine Lösung für deine Probleme.

Ich empfehle dir, suche dir eine Stelle, bei der die DBT angeboten wird! Die dialektisch-behaviorale Therapie von Borderline-Persönlichkeitsstörungen kann dir wirkungsvoll helfen deine Spannungszustände zu reduzieren und mit Krisen umzugehen.
Diese Therapie wird auch ambulant angeboten!

Ales Gute
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: An Dr. Niedermeier *kann triggern*

Beitrag von Nachttaube »

Hallo Ronja,
In Deinem Posting geht nicht hervor, ob die Therapie machst. Bitte suche Dir schnellst möglich einen Therpeuten, der Borderlin-Persönlichkeiten annimmt

Zum Vorschlag von Dys, eine DBT zu machen, möchte ich Dir noch einen Link zur Info geben
http://www.dachverband-dbt.de/

Auch ich sitze auf einer Warte-Liste um DBT zu machen.

Kannst Du am Wochenende nicht in einer Tagesklinik unterkommen?

Nachttaube
Ronja3009
Beiträge: 25
Registriert: 7. Feb 2005, 13:23

Re: An Dr. Niedermeier *kann triggern*

Beitrag von Ronja3009 »

Hallo Nachttaube,
das hatte ich ganz vergessen zu schreiben. Ja, ich mache seit 14 Jahre Psychotherapie aber ohne großen Erfolg. 6 Jahre war ich mal clean, dann kam der große Rückfall durch unerfüllten Kinderwunsch. Außerdem habe ich 3 stationäre Psychokuren gemacht, nach jeder einzelnen ging es mir schlechter als vorher.
LG
Ronja
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: An Dr. Niedermeier *kann triggern*

Beitrag von Lee »

Hi Ronja!

Nimm dir für das Wochenende etwas vor. Nicht schon wieder Arbeit, sondern etwas, was dich entspannt und ablenkt. Wo du den Druck lassen kannst - und wo du möglichst auch noch Ansprache hast.

Denk dir jetzt schon was aus, nicht erst Freitag abend oder am Wochenende, wenn die Krise schon da ist.

Ich krisele auch "gerne" am Wochenende, wenn ich wider besseres Wissen die meiste Zeit auf dem Sofa herumliege...

Hast du denn in den 14 Jahren keine konkreten Handlungstipps erhalten, die zu dir passen, d.h., die du auch umsetzen kannst?

Mal überlegen, wie du clean wurdest, was du in der Zeit gedacht hast?

Viele Grüße, durchhalten!!!
Lee
Antworten