Psychisch kranke und Kinder

MissMarple

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von MissMarple »

Ich bin jetzt fast 3 Jahre Forumsteilnehmerin, lese zur Zeit mehr als ich schreibe.

Ich habe in dieser Zeit viele traurige, erschütternde postings gelesen, aber bei keinem habe ich so gefroren wie bei Eduards posting vom heutigen Tag.

Es ist mir völlig unverständlich, wie es dieses Gedankengut in der heutigen Zeit noch geben kann.

Hoffentlich gehören alle mit diesen Ansichten zu einer "aussterbenden" Spezi Mensch.

Birgit
Otto
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Otto »

du bist ein armer mensch, eduard. fast tust du mir leid. du solltest dir mehr von den verzweifelten, mitfühlenden und warmen postings durchlesen, anstatt so einen eiskalten mist zu verzapfen.
Otto
Edeltraud
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Edeltraud »

Nun lasst doch endlich mal den armen Kerl, der tut mir ja schon leid. Der möchte doch zu uns gehören.

Wenigstens hat er eine Rest-Chance von 1 % bzw. 3 %!

Edeltraud
Schnarchi
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Schnarchi »

...aber nur statistisch
deep
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von deep »

... und die Frage ist, wieviel Prozent von welchem Promillesatz...
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

.

Beitrag von Sarah »

Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Edeltraud »

übrigens Eduard, mal ganz vertraulich, weil du es bist.

Ich bin gar nicht krank, ich tue nur so, weil ich faul bin und deswegen vom Staat einen Haufen Kohle bekomme.

Kannst mich also in deiner Statistik zu den 1 % bzw 3 % dazunehmen.
Mo
Beiträge: 114
Registriert: 21. Mär 2003, 13:10

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Mo »

...fragt sich nur ob Faulheit auch erblich ist?....
Die Stimmen in meinem Kopf versichern mir, daß ich vollkommen normal bin!
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Edeltraud »

Keine Ahnung, Mo.
Jedenfalls gebe ich mir dahingehend alle Mühe bei der Erziehung.
Wölkchen30
Beiträge: 372
Registriert: 13. Apr 2004, 23:31

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Wölkchen30 »

Liebe Edeltraud,
ja, das gebe ich mir auch und denke manchmal, dass wir es evtl. sogar besser machen als "nicht depressive", denn wir... nein ICH, hinterfrage aufgrund meiner Depression, der Unsicherheit und Selbstzweifel, meine Erziehung immer wieder aufs Neue bezüglich darauf, ob ich in die gleiche Rolle meiner Eltern verfalle oder zu sehr in Gegenteil abrutsche und versuche dadurch in der Nähe meines Weges zu bleiben! Es ist nunmal so das wir doch zum größtenteil viel sensibler sind. Es ist natürlich kein Garant das es auch richtig ist... aber ich gebe mir alle Mühe.

Herzlichst
wölkchen
barney

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von barney »

@ all

Ich kann mich der Meinung Eduards zwar ebenfalls in keiner Weise anschließen; aber wie ihr hier mit ihm umgeht ist für mich ebenfalls nicht in Ordnung.

Er vertritt eine Auffassung, die wir alle offensichtlich nicht teilen. Schön, das ist ihm nun ja auch sehr deutlich mitgeteilt worden. Es ist aber keineswegs erforderlich, dass sich einzelne Leute hier in ihren Schmähungen gegenseitig hochschaukeln und zu übertreffen versuchen.

Gruß
Bernd
ramona
Beiträge: 180
Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von ramona »

Warum lasst ihr euch nur immer wieder so provuzieren? Genau darauf ist er ausschließlich aus, er reibt sich die Hände darüber, wie wir hier reagieren (könnte eine Unterstellung sein, ist mir klar - liegt aber durchaus im Bereich des vorstellbaren).

Trau keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast, alter Leitspruch von Statistikern.

Er sagt nichts von sich, er nennt seine Quellen nicht, er überschüttet uns mit mehr als umstrittenen Äusserungen. Zweifelt die Aussage des Doc an und zieht ihn damit sogar in den Bereich des lächerlichen. Es liegt an uns ob wir ihm weiter Gehör verschaffen!

Da ich von seinen Aussagen mehr als getroffen bin und auch zur Gesellschaft gehörte (auch wenn ich Depressionen habe), habe ich nach seinen eigenen Aussagen das Recht da einzugreifen. Also lieber Eduard, verschone mich/uns mit deinen missratenen Ansichten.

Keiner sollte sich durch eine solch unqualifizeirte Aussage dazu genötigt sehen sich zu rechtfertigen. Es gibt bestimmt schlimme Situationen , wo es vielleicht besser wäre keine Kinder zu bekommen (aus meiner subjektiven Sicht der Dinge), dies hat jedoch niemand ausser den Betroffenen selbst zu entscheiden. Unterm Strich, steht es NIEMANDEN zu, sich darüber ein Urteil zu erlauben.

Gruß Ramona
Eduard
Beiträge: 23
Registriert: 7. Okt 2003, 16:17

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Eduard »

Vergeßt was ich geschrieben habe. Vielleicht hätte ich es besser nicht geschrieben. Ich denke nur ihr tut euch, euren kranken Kindern noch der Gesellschaft einen gefallen, wenn ihr kranke Kinder in die Welt setzt. Vielleicht stimmen meine Ansichten aber auch gar nicht.
Britta
Beiträge: 117
Registriert: 4. Dez 2004, 16:33

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Britta »

Hallo Eduard,

Du hast Deine Meinung. Es ist nicht meine, aber Gott sei Dank sind nicht nur "die Gedanken frei", sondern auch das Recht zur Meinungsäußerung.

Es ist mutig von Dir, daß Du Dich nochmals gemeldet hast. Dafür durchaus meine Anerkennung.

Was mir aber, abgesehen vom Inhalt, zu Gänze mißfällt, ist Deine Wortwahl. Werde ich als verantwortungslose, gestörte Geisteskranke bezeichnet, werde ich sauer! Ich habe Angstattacken und Depressionen "und sonst Nichts".

Grüße, Britta
______________________________


Birds fly over the rainbow - why, oh why can´t I?


flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von flocke »

also wirklich, ich lasse mir ja viel gefallen aber das hier ist zu viel!
ich meine wie sieht es denn mit denjenigen aus die bereits ein veranlagun haben, davon aber nicht wissen und noch vor ausbruch einer depression kinder kriegen???`
ausserdem möchte ich gerne mich als beispiel angeben, gut ich habe noch keine kinder und werde vielleicht nie welche haben, aber ich hätte sehr gerne kinder und mache mir sehr viele gedanken zu dem thema... so habe ich beispielweise schon mal alle möglichen hilfemöglichkeiten in der gegend rausgesucht und versucht informationen zu finden welche probleme auf das kind und mich zukommen. immerhin bin ich ein "harter brocken" (ptbs, depression, borderline)

also, ist das verantwortungsbewussst? oder nicht?

nochdazu kenne ich viel die "einfach so" ein kind kriegen, ohne viel nachzudenken! was ist mit denen?
dabei meine ich noch nicht mal irgendwelche teenis, die denken sie müssten nur ab und zu mal verhüten...

ausserdem fand ich statistiken noch nie sehr hilfreich, wie oben schon gesagt wurde, sie verdecken das wichtigste. alles in allemn finde ich es hin und wieder ganz interesant, was man so alles ausrechnen und statistisch festhalten kann, nur um sich zu beweisen, dass man bei der nasa eigentlicht auch ganz gut aufgehoben wäre...

hier in diesem forum finde ich statistiken unangebracht.ich bin ungern eine "nummer", oder ein "faktor", oder ein "produkt" oder so und genausowenig möchte ich irgendwo in einer prozentzahlt verschwinden.
jeder mensch, ob nun krank oder gesund sollte ganz individuel betrachtet werden (ja, ich weiß das ist in vielen fällen nicht möglich), denn gerade hier wollen wir uns doch unterstützen und uns nicht gegenseitig mit statistiken und blöden kommentaren zumüllen, oder? das passiert im alltäglichen leben viel zu oft, weil viel nicht bereit sind auf den anderen einzugehen, oder sich nicht in seine lage versetzen können...


abschließend möchte ich noich sagen, dass wenn ich später mal kinder haben sollte und sie glücklich aufwachsen und später ein eigenständiges leben führen und hoffentlich nicht krank werden... möchte ich sagen können, dass ich sie so gut wie möglich unterstützt und ihnen kraft und rückhalt gegeben habe, damit sie ein eigenständiges und verantwortungsvolles leben führen können!
und wenn ich keine kinder haben sollte will ich sagen, dass ich mich dagegen entschieden habe (ICH MICH!!!). auf keinen fall werde ich sagen:" ach, ich habe in eine glaskugel geschaut und die hat mir nen querverweis auf eine statistik gegeben...!"

liebe grüße eure flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von atetobi »

Liebe Flocke,

Folgendes schrieb Wölkchen:

>ja, das gebe ich mir auch und denke manchmal, dass wir es evtl. sogar besser machen als "nicht depressive", denn wir... nein ICH, hinterfrage aufgrund meiner Depression, der Unsicherheit und Selbstzweifel, meine Erziehung immer wieder aufs Neue bezüglich darauf, ob ich in die gleiche Rolle meiner Eltern verfalle oder zu sehr in Gegenteil abrutsche und versuche dadurch in der Nähe meines Weges zu bleiben! Es ist nunmal so das wir doch zum größtenteil viel sensibler sind. Es ist natürlich kein Garant das es auch richtig ist... aber ich gebe mir alle Mühe.<

Wenn auch Eduard meinte, ich rede mir meine eigenen Lebensverhältnisse bzw. "die Krankheit" meiner Kinder schön, so habe ich doch zwei erwachsene Kinder, die mir oft sagen, dass sie eventuelle eigene Kinder so behandeln würden, wie ich sie behandelt habe, nämlich gewaltfrei und verständnisvoll. Eines dieser Kinder ist gerade dabei, sich selbständig zu machen, das andere studiert erfolgreich und ohne "Ausrutscher" Architektur. Und wie zu sehen ist, schließen beide eigene Kinder nicht aus, "obwohl sie so viel zu leiden hatten".

Nachdem ich dein wunderbares posting gelesen habe, möchte ich Wölkchens Aussage einfach noch mal bekräftigen.

"Richtig machen" kann man ohnehin so gut wie gar nichts, schon gar nicht bei der "Erziehung" von Kindern.

Ich denke, viele so genannte Gesunde richten eher häufig unerträgliche Schäden bei anderen Menschen (Kindern) an, als Menschen, die sich selbst immer wieder hinterfragen.

Etwas möchte ich noch loswerden: Als meine Kinder klein waren, hatte ich nicht die leisesten Anflüge von Depressionen, obwohl ich sonst fast mein ganzes Leben lang damit "verbracht" habe.

Liebe Grüße und: Bleib(t), wie du bist/Ihr seid.
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Ele
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Ele »

Eigentlich kann ich nur den Kopf schütteln über diesen Thread.
Wenn jeder Mensch abwägen würde, ob es sinnvoll oder zu verantworten wäre Kinder in die Welt zu setzen gäbe es keine. Ich hatte zwar vor der Geburt der Kinder mit Panikanfällen zu tun, Depressionen habe ich aber erst nach der Geburt der Kinder bekommen. Depressiv zu sein bedeutet für mich hochsensibel und auf der anderen Seite stark zu sein. Während andere jeden Tag wie selbstverständlich zur Arbeit gehen, quäle ich mich jeden Tag und freue mich jeden Abend, wenn ich wieder nicht aufgegeben habe. Ist es nicht das, was auch Kinder lernen sollten? Gefühle für Andere zu haben, aber sich Ihren Platz im Leben zu erkämpfen? Freilich kann ich meinen Kindern vielleicht nicht all das geben, was sogenannte "gesunde" Mütter ihren Kindern geben können, aber jedenfalls wachsen meine Kinder in Liebe auf und das ist ja wohl das Wichtigste, was man einem Kind mitgeben kann.Man kann Kindern nicht nur was bieten, wenn man gesund, reich und schön ist. Gerade Kinder, denen in der Kindheit nicht alles geschenkt, denen nicht jeder Weg geebnet wird, lernen das, was sie fürs Leben brauchen. Obwohl ich despressiv bin und obwohls mir zurzeit hundeelend geht, und ich schwere Zeiten hinter mir habe, habe ich die meiste Zeit meines Lebens gerne gelebt und auch meine Kinder leben gerne, sind erfolgreich, lustig, aktiv aber halt auch manchmal traurig und zurückgezogen, ist doch "normal", oder?
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

Xavro
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Xavro »

Hallo Eduard,

offensichtlich bist du nicht kurzsichtig, denn sonst hättest du das wohl kaum schreiben können. Fakt ist, das ein Mensch mit Kurzsichtigkeit ohne technische Hilfsmittel eine erheblich geringere Lebenserwartung hätte.

Ich habe ca. -6,5 Dioptrien. Das ist offiziell noch nicht einmal extrem. Es reicht jedenfalls noch nicht, um als behindert zu gelten. Ohne Brille könnte ich allerdings keine Straße überqueren, ohne mich in Lebensgefahr zu begeben. Von irgendwelchen Unebenheiten im Bürgersteig ganz zu schweigen. Ständige Verletzungen mit der inhärenten Gefahr einer tödlichen Infektion sind die Folge.

Also ICH empfinde das schon als schwere gesundheitliche Einschränkung. Ich finde es auch nicht gerade prickelnd, bei Regenwetter mit meiner Brille durch die Gegend zu laufen. Toll sind auch nicht die Momente, wenn die Brille zum Beispiel wegen einer ärztlichen Untersuchung abnehmen musst und nicht siehst, mit was der Arzt da gerade auf dich zukommt. Noch besser, wenn dir die Sprechstundenhilfe die Brille abnimmt, irgendwo hinlegt, dann weg geht und du anschließend deine Brille suchst. Schwimmbad? Sauna? Das herumtasten in solchen Situationen ist nicht gerade cool. Nur weil es eine andere Einschränkung ist, heißt das noch lange nicht, dass es weniger schwerwiegend ist. So bin ich im Gegensatz zu meiner Depression auch permanent schwersichtig und nicht nur phasenweise. Nur der Vollständigkeit halber: Operation geht bei mir nicht.

Aber wenn ich die Diskussion hier richtig interpretiere, geht es dir ja wohl auch nicht um Depression, sondern um Schizophrenie. Schon möglich, dass deine Zahlen für Schizophrenie stimmen. Das tut aber eigentlich nichts zur Sache, denn meine Bedenken gelten übergreifend. Ich frage also noch einmal:

Welche Erkrankungen sollen deiner Meinung nach von dieser Empfehlung betroffen sein?

Gilt das nur für psychische Krankheiten, oder auch für andere? Wenn du Kurzsichtigkeit nicht akzeptieren magst, wie wäre es dann mit: Blutern, Zwergenwuchs, Zystennieren und den zahllosen anderen, nicht psychischen Erbkrankheiten?

Ab welchen Prozentsatz einer möglichen Erbschädigung soll diese Empfehlung ausgesprochen werden?

Welche gesellschaftliche Instanz soll diese Entscheidung treffen dürfen?

Wird es strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn eine Frau trotz Quote schwanger wird? Und sollen diese Konsequenzen nur erfolgen, wenn das Kind tatsächlich krank ist, oder auf jeden Fall?

Also einfach so eine Frage in den Raum zu werfen, ohne in Erwägung zu ziehen, ob sich das unter Beachtung der Menschenwürde überhaupt realistisch umsetzten ließe, entschuldige, aber das ist reichlich gedankenlos.


Was mir allerdings überhaupt nicht gefällt, ist der Begriff "primitive Kultur". Es ist schon reichlich vermessen, irgendeine Kultur als "primitiv" und eine andere demzufolge als "überlegen" zu betrachten. Solche Klassifizierungen sollten heutzutage eigentlich der Vergangenheit angehören. Eine bestimmte Technik als primitiv anzusehen, das ließe ich mir ja noch gefallen, aber eine ganze Kultur? Nehmen wir zum Beispiel die australischen Ureinwohner. Eine jahrtausende alte Zivilisation mit einer beispiellos reichen Kultur. Eine Kultur in der auch Geisteskranke einen Platz haben. Primitiv? Also ich finde, Eduard, das lässt schon sehr tief blicken.

Nun ja, auch du hast deine Meinung und mein Verständnis von Demokratie lässt grundsätzlich erst einmal jede Meinung gelten. Es ist auch jede Meinung wert geprüft zu werden. Das heißt aber nicht, dass ich diese Meinung auch gut finden muss. Ich glaube, deine Einstellung zu den Dingen, nein, die gefällt mir bis jetzt überhaupt nicht.

Wenn ich mir das recht überlege, so eine Regelung würde vermutlich dazu führen, das viele, die eigentlich nicht dürften, trotzdem ein Kind bekämen. Das öffnet nun wiederum einem Denuntiatentum Tür und Tor. Wieviele unschuldige, gesunde Elternpaare würden dann wohl denunziert werden, nur weil es dem Nachbarn so gefällt. Nein, je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger gefällt mir der Gedanke, in so einer Welt leben zu müssen.

Obwohl unser Gesetz jede Benachteiligung aufgrund z.B. einer Krankheit verbietet, haben jetzt schon unerträglich viele Menschen - nicht zuletzt wir 'Psychos' - Angst vor übler Nachrede. Wie soll das erst für gesellschaftlich Gruppen werden, denen von Gesetz wegen das Recht auf Leben verweigert wird ("du hättest gar nicht erst geboren werden dürfen")? Denn wenn die Kinder nicht geboren werden sollen, dann ja, weil die Eltern krank, also schlecht sind. Das ist jedenfalls die zwangssläufige Folge. Bin ich etwa ein schlechter Mensch, nur weil ich krank bin? Nur weil ich unter Depressionen leide? Nur weil ich psychisch krank bin? Nur weil ich kleinwüchsig bin? Nur weil ich Kommunist bin? Nur weil ich homosexuell bin? Nur weil ich Zigeuner bin?

Nein !

Nie wieder !

Niemals und unter gar keinen Umständen !

Selbst, wenn die Menschheit dann in x Generationen voller "Geisteskranker" wäre und ausstirbt. Dann waren wir halt eine Fehlkonstruktion der Natur (dieses Szenario halte ich im übrigen nicht für realistisch, aber das ist eine andere Geschichte). Die Evolution wird so oder so über uns hinweggehen.

Gruß
Xavro
------


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dasBöse

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von dasBöse »

hallo xavro,

ich finde den vergleich mit der kurzsichtigkeit treffend. denn wenn man nach der ansicht von eduard geht (vielleicht hat er ja seine meinung inzwischen schon geändert, wer weiß das schon?), dann dürfte niemand, der mit einem vererbbaren gesundheitsmakel geboren ist, kinder in die welt setzen.

ich selbst bin übrigens so wie du -6,5 dioptrien kurzsichtig, habe aber sogar ohne sehhilfe keine probleme, gefahrlos eine straße zu überqueren. das habe ich aber nur meiner eitelkeit zu verdanken: ich hatte bereits bei schuleintritt -4 dioptrien. bis zu meinem 21. lebensjahr wollte ich meine brille nie aufsetzen und habe mich an das nicht-sehen daher sehr gewöhnt.

herzliche grüße

sewi
dasBöse

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von dasBöse »

achja, ich wurde todkrank geboren, und bis ich in die pubertät kam, war ich eigentlich nur krank: meine mutter sagte mir mal, es sei ein wunder gewesen, daß ich die volksschule geschafft habe, denn ich war mehr zu hause (krank) als in der schule. und so war es mein ganzes leben: mal war ich krank, mal gesund, mal krank dann wieder gesund. richtig supergesund war ich eigentlich nie. ich bin ein krankensessel von geburt an. ich fände es nicht nett, wenn jemand herkäme und mir sagen würde, hey, deine eltern hätten dich gar nicht erst in die welt setzen dürfen.

ich war ein rhesuskind, zu zeiten meiner geburt war das noch ein großes trara um solche kinder, und meine eltern haben bereits vor meiner geburt, ja sogar vor meiner zeugung schon, gewusst, daß ich krank geboren werde.

grüße!

sewi
dasBöse

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von dasBöse »

im ürigen finde ich es schade, daß herrn doktor niedermeier, den ich sehr schätze, immer die volle aufmerksamkeit gezollt wird, während die aussagen von herrn althaus dazu neigen, meist überhört zu werden oder irgendwie sonst unterzugehen.
Xavro
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Xavro »

Hallo Eduard,

entschuldige bitte, ich hatte mich bei meinem letzten Posting etwas in Rage geschrieben. Ich denke, ich habe deswegen so empfindlich reagiert, weil ich seit einiger Zeit in Kontakt mit einer Überlebenden der Shoah stehe.

Aus meinem letzten Posting könnte man interpretieren, dass ich dir derartig weitreichende Absichten unterstelle. Das war aber so nicht gemeint.

Es lag mir primär daran, auf die möglichen Folgen einer solchen Diskussion und die damit verbundenen Probleme aufmerksam zu machen. Wehret den Anfängen. Hier ist besondere Achtsamkeit erforderlich.


Meine Meinung im Zusammenhang mit dem Begriff "primitive Kultur" ist jedoch unverändert. Auch die aufgeworfenen Fragen bleiben unverändert bestehen.

Ebenfalls unverändert bin ich der Meinung, dass dies ein Thema ist, mit dem sich jedes Elternpaar persönlich auseinander setzten muss, denn falls das tatsächlich als gesellschaftliches Problem angesehen wird, dann ist die Eskalation in Richtung Genozid wirklich nicht mehr weit.

Über die Frage: "wie verantwortungsbewusst bin ich, wenn ich Kinder bekomme", kann man sicher diskutieren. Aber wer sich im Vorfeld mit dieser Frage auseinandersetzt, der zeigt eigentlich schon allein dadurch ein gewisses Verantwortungsbewusstsein.

Ohne Zweifel setzen viele Paare Kinder 'unverantwortlich' in die Welt. Diese Frage ist aber nicht mit irgendeiner Krankheit verknüpft. Da gehören mindestens noch soziale, religiöse und ökonomische Aspekte genauso dazu. Gerade weil diese Frage mit sovielen individuellen Aspekten des Einzelfalles verknüpft ist, kann unmöglich eine allgemeine gesellschaftliche Ordnung greifen.

Im übrigen bin ich auch der Meinung, das in Sachen Aufklärung potentieller Eltern schon sehr viel getan wird. Gerade weil man über genetische Zusammenhänge inzwischen soviel weiß, werden verantwortungsbewusste Ärzte die betroffenen Männer und Frauen (schon weit vor einer möglichen Schwangerschaft) im Rahmen der Behandlung einer Krankheit auf mögliche Probleme aufmerksam machen.

Diese Aufklärung ist auch keineswegs eine Erfindung unseres Zeitalters. Schon seit vielen Jahrhunderten macht man sich über das Thema Erbkrankheiten gedanken. "Es liegt in der Familie" ist ja kein Ausspruch unseres Zeitalters. Inzucht, Bluterkrankheit, Fallsucht/Veitztanz - vor diesen Krankheiten wurde auch schon vor Jahrhunderten gewarnt.

Hätten die Eltern immer auf die Ärzte gehört, wären zum Beispiel folgende Persönlichkeiten nicht geboren worden:

Ludwig van Beethoven
Vincent van Gogh
Edgar Allen Poe
Isaac Newton
Friedrich Hölderlin

Ist es daher zwangsläufig, dass eine Gesellschaft davon profitiert, wenn Personen mit bekannten Erbkrankheiten keine Kinder bekommen?

Meines Erachtens ist die Aufklärung der Gesellschaft über potentielle medizinische Aspekte auch sogar erheblich besser, als über z.B. soziale und ökonomische Folgen.

Wie ich in meinem ersten Posting zu diesem Thema schon schrieb, es ist ein sehr heikles Thema und verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl. Deine bisherigen kurzen und pauschalisierenden Statements dazu, haben dagegen eher provokativen Charakter. Eine ernsthafte und inhaltsvolle Auseinandersetzung mit diesem Thema lassen sie leider nicht erkennen. Es überrascht mich daher nicht, dass hier eher emotionale als sachliche Reaktionen kommen.

Gruß
Xavro
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Xavro
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Xavro »

Hallo Sandra,

ich bin entsetzt über dein Posting !!!

Es mag ja sein, das sewi teilweise agressiv ist. Mir ist auch schon mehrfach bei ihren Mitteilungen die Kinnlade heruntergeklappt.

Ich bitte dich aber nicht zu vergessen, das wir hier alle krank sind und jeder von uns seine entsprechenden Marotten hat.

In diesem Zusammenhang finde ich deine offene Diskriminierung - und übrigens auch deine Agressivität (ja, ja, die Sache mit dem Glashaus) - sogar viel schlimmer, als Eduard, der hier eine fragwürdige These zur Diskussion gestellt hat.

Gerade in dieser Diskussion geht es doch darum, das alle Menschen gleiche Rechte haben und niemand ausgegrenzt werden darf.

Ich möchte betonen, das ich mit diesem Statement nicht für sewi Partei ergreife, sondern primär für mich selbst spreche. Ich musste selbst schon viel zu oft solche Ausgrenzungen erleben, als das ich sie in irgendeiner Form tolerieren würde oder kann.

Ich bitte dich daher, deine Aussagen zu überdenken.

Gruß
Xavro
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Alina1
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Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Alina1 »

!!!!!!! A U F H Ö R E N !!!!!!!!!!!
Eduard
Beiträge: 23
Registriert: 7. Okt 2003, 16:17

Re: Psychisch kranke und Kinder

Beitrag von Eduard »

Hallo Xavro,

eine lange philosophische Rede. Kurzsichtigkeit war vor der Erfindung von Hilfsmitteln ein großes Problem und ich hätte auch Kurzsichtigkeit auf die Liste gesetzt, falls wir zu damaligen Zeiten gelebt hätten. Aber das ist heute ja kaum ein Problem mehr. Bei vielen vererbbaren Krankheiten sieht das anders aus und solange man nicht geeignete Gegenmittel hat, sollte man es sich dreimal überlegen ob man seine kranken Genen weitergeben will. Dasd gilt für alle schweren Erbkrankheiten, für die man kein ausreichendes Gegenmittel hat. Jeder sollte selbst entscheiden ob er sich angesichts der Folgen nicht lieber sterilisiern sollte. Ich will aber niemanden dazu zwingen, außer geistig Schwachsinnige. Du bist natürlich kein schlechter Mensch, wenn du depressiv bist, sondern hast leider Pech gehabt fehlerhafte Hirnfunktion zu besitzen.

Wenn In der Gesellschaft es immer mehr geistig kranke und behinderte gibt, wird die Gesellschaft nicht irgendwann ausgelöscht werden, sondern die gesellschaftlischen Strukturen werden zusammmenbrechen und es wird ein Kampf geben, wo nur der Stärkste und Beste überleben wird. Dabei werden die kranken und Behinderten den Kürzeren ziehen. Es wird also eine gewaltsame Bereinigung geben. Wir wollen es doch nicht soweit kommen lassen, oder?

Ich sehe meine Beiträge nicht als Provokation an sondern faktisch richtig.

Hallo, Sun

Auch ich muß dein Ausfall gegen Sewi kritisieren. Du solltest wissen, das hier viele kranke Menschen posten und man ihnen nicht für ihre fehlerhaften neuronalen Verschaltungen und dadurch ausgelöstes falsches Benehmen die Schuld geben darf. Ignorier es doch einfach
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