Wie lebt ihr den Alltag?

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September
Beiträge: 1
Registriert: 14. Dez 2004, 23:54

Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von September »

Guten Morgen!
Mich würde mal interessieren, wie ihr den Alltag bewältigt-schafft-lebt.
Ich erzähl kurz von mir:
Schon seit knapp drei Jahren bin ich ´Hausfrau`, weil ich mein Studium nicht zu Ende gemacht habe. Irgendwie war der Ofen aus, nichts ging mehr. Den Haushalt schaffe ich so einigermaßen, nicht eben zufrieden stellend. Mit meiner Situation bin ich nicht sehr zufrieden, auf der anderen Seite habe ich mich damit abgefunden und mich ´eingerichtet`. Meine Therapeutin hat mich neulich geftagt, ob ich überhaupt etwas ändern möchte....und mit Erschrecken habe ich festgestellt, dass ich gar nicht so recht will. Ich weiß nicht, wieso. Aus Angst?? Bin ich etwa noch nicht soweit??
Wie lebt ihr? Geht ihr eurem Beruf nach? Wie kann man aus dieser Spirale wieder rauskommen....
Tschüss!
Alina1
Beiträge: 418
Registriert: 29. Mär 2004, 14:08

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Alina1 »

Hallo,September

Auch ich bin inzwischen wieder "nur" Hausfrau und Mutter.Ich habe für mich beschlossen,dass auch erstmal dabei zu belassen,da mich die Belastungen von Kind,Haushalt und Arbeit als Altenpflegerin total überfordert haben.Diese Entscheidung ist für mich nicht endgültig,wie keine meiner Entscheidungen endgültig ist.Es wird einen neuen Versuch geben,bis dahin versuche ich Kraft zu tanken und etwas gegen die Auslöser meiner Depression zu tun.
Da ich sehr schnell überfordert bin,muß ich mein eigenes Tempo finden,was nicht immer einfach ist.

Viele Grüße von Antje
deep
Beiträge: 207
Registriert: 27. Sep 2004, 12:13

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von deep »

Hallo September,

ich denke, solche Situationen erlebt man immer wieder, mir selbst geht es auch immer wieder einmal so: "Hätte ich? Sollte ich? Müsste ich?"

Mir hilft es dann meistens, wenn ich mir solche Fragen stelle:

Will ich wirklich etwas verändern oder meine ich etwas ändern zu müssen, weil...

- ich doch was ganz anderes vom Leben erwartet habe;
- ich doch das Zeug zu was "Besserem" habe;
- "man" das doch sollte
- usw. usf.

Ich habe festgestellt, dass ich oft einen Veränderungsdrang verspürt habe, der nichts mit mir zu tun hatte, sondern sozusagen von außen kam bzw. aus meiner verzerrten Wahrnehmung heraus.

Ich gehe allmählich dazu über, Veränderungen wirklich nur noch dann in Angriff zu nehmen, wenn ich mir sehr sicher bin, dass ich diese Veränderung wirklich will.

Ich hoffe, das ist verständlich und vielleicht hilft es Dir ein wenig.

Liebe Grüße
Karin
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Nachttaube »

Hallo September,
herzlich Willkommen ersteinmal. Mein Alltag ist ziemlich "normal" Ich gehe arbeiten und treffe mich abends mit Freunden. Nun ja, ich gebe zu, dass ich eine Karriere-Frau bin und ich mir aus meinen beruflichen Erfolgen Kraft und Selbstwert schöpfe. Allerdings habe ich es mir auch geschworen, mich nie selber aufzugeben, dazu bin ich zu stolz. Ich kämpfe gegen meine Trägheit, meine Traurigkeit, gegen "Nicht-Können" und Selbstmitleid. Ich will mich nicht aufgeben. So bin ich bis zum letzten Tag arbeiten gegangen, bevor ich in eine Psychosomatische Klinik ging (verrückt oder?)

Auch ich habe mich lange mit der Frage beschäftigt, ob ich überhaupt aus meiner geliebten Depression raus möchte. Wenn Du hier im Forum etwas rumstöberst, wirst Du auch leicht auf Diskussionen über solche Themen stoßen (Vorsicht, vieles ist sehr kontrovers, könnte also auch wehtun). Es ist eben viel einfacher Depri zu sein /bleiben, als sein Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen. Das Schutzschild der Krankheit ist verlockend und ja ich empfand mich sogar exklusiv und sexy in meinen dunklen Räumen.

Du schreibst wenig über Deine Therapie. Welche Therapie machst Du denn? Vielleicht ist Dein Therapeut auch nicht der richtige. Vielleicht brauchst Du einen, der zielgenauer mit Dir arbeitet. Zum Beispiel hat mir mein Therapeut gleich am Anfang gesagt, wenn ich nicht mitarbeite bzw. mich gar nicht ändern will, kann ich gleich gehen. Er würde mich dann nicht behandeln. (Nach der 7.Sitzung hat er mich daran Erinnert und mich gefragt, ob ich gehen möchte, oder endlich anfangen werde mit ihn zu arbeiten / krass aber wirkungsvoll....)

Nimmst Du Medikamente? Wenn ja, solltest Du prüfen, ob diese schlapp und müde machen. Evtl können Dir ADs helfen, damit Du aktiver wirst .

Wenn Du so in Deinen Trott gefangen bist, vielleicht hilft ein Klinikaufenthalt. Dann bist Du ersteinmal vom täglichen Einerlei weg, kannst neue Eindrücke sammeln und evtl. fällt Dir ja dann wieder ein, wie Du eigentlich leben möchtest und was Du allternativ zu Deinem jetztigen Leben machen kannst.

Nachttaube
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Antje »

Hallo September,

ich bin auch Hausfrau und Mutter. Die Kinder sind jetzt 5 und 2. Ich habe bei mir festgestellt, daß ich noch etwas anderes brauche. Mich hat das Hausfrauendasein erst so richtig in die Depri getrieben, unter anderem jedenfalls.

Ich arbeite 10 Stunden in der Woche. Und es tut mir sehr gut. Ich arbeite berufsfremd, habe aber damit keine Probleme.

Ich stand damals auch vor der Frage, will ich überhaupt etwas ändern? Als Depri muß man sich doppelt so aufraffen wie andere. Aber es war wirklich gut, daß ich mich getraut habe, mich um diesen kleinen Job zu bewerben.

Oft ist es schon schwierig genug Haushalt, Mann und Kinder unter einen Hut zu bringen. Da kommt mir mein kleiner Job auch entgegen. Ich arbeite nur an bestimmten Tagen, komme von zu Hause raus, sehe etwas anderes und bekomme dadurch auch Anerkennung und kann mich ein klein wenig selbstverwirklichen.

Mir tut es jedenfalls gut. Aber viel mehr könnte ich auch nicht arbeiten gehen.

Liebe Grüße
kleine-lady
Beiträge: 93
Registriert: 25. Sep 2004, 20:41

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von kleine-lady »

Hi an alle hier

wie alt seid Ihr ?

Ihr erzählt von Kindern u. Haushalt,
seid ihr alle noch jung ?

es spielt ja auch eine Rolle in welchem Alter man depressiv ist,welche Aufgaben man täglich zu bewältigen hat - u.s.w.

Ich bin 52 mein Sohn+Schwiegertochter (29J.)sind beide aus dem Haus,also lebe ich mit meinem Mann u. 3 vierbeinigen Mädls unter einem Dach:da sieht der Alltag ganz anders aus,als bei Euch........

Ich lese gerne + viel,hab meine Hobbys,meine Gitarre,Gassi gehn,also schon genug um mich abzulenken,nur unter Leute will ich im Moment gar nicht.
Mein Mann arbeitet in 3 Schichten,also bin ich auch oft alleine u. dann auch wieder nicht,das ist so ok.
Er hilft mir u. unterstützt mich wo er kann,das ist schön.
Wenn er morgens nach der Nachtschicht heimkommt,braucht er ja seinen Schlaf!
Da legen wir uns auch alle wieder hin,und schlafen noch ne Runde,oder die drei schlafen u. ich lese.

Wenn ich munter bin,kümmere ich mich um den Haushalt,wenn ich müde bin,leg ich mich hin.
Mir geht es mittlerweile auch schon viel besser,die Tabl. f.d. Nacht durfte ich schon absetzen,die Aufheller am Tag soll ich noch nehmen.Die machen mich zwar müde.Aber das ist ja bei mir kein Problem.

Ich hatte mich geweigert in eine Klinik zu gehn,weil ich daheim auch meine Ruhe haben kann.
http://kleine-lady.bei.t-online.de
das hab ich auch nicht bereut......
Gruss enga
! - " ich bekämpfe meine Krankheit nicht, ich toleriere sie und lasse mich von ihr nicht bestimmen."


! - "niemand hat uns versprochen, dass das Leben einfach ist."
Ele
Beiträge: 481
Registriert: 19. Mär 2003, 22:17
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Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Ele »

Hallo September und alle anderen,

ich war 10 Jahre Hausfrau und Mutter und bin gut damit zurecht gekommen. Nur aus dem Haus zu kommen fiel mir immer schwerer, weil ich auch stark unter Panikanfällen leide. Als mein Mann seine Arbeit verlor habe ich mir einen 8 Std. Job gesucht. So schwer es mir auch fiel, letztendlich hat es mir gut getan außerhalb der Familie etwas Sinnvolles zu tun. Als mein Mann uns im September 2002 verlassen hat, bin ich auch noch arbeitslos geworden. In dem Jahr zuhause ging es immer mehr bergab. Ich habe mich total gehen lassen. Seit März nun habe ich einen 20 Std.-Job. Gut gehts mir immer noch nicht, aber es ist für mich ein 100 % Gewinn 4 Std. am Tag aus dem Haus zu MÜSSEN.
Für mich ist es wichtig und richtig zu arbeiten. Vielleicht ist für Dich die Zeit noch nicht gekommen. Aber irgendwann füllt das Immer-Daheim-Sein einfach nicht mehr aus.
Gruß
Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

herbstsonne
Beiträge: 152
Registriert: 15. Jan 2005, 23:50

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von herbstsonne »

hallo allerseits,

ich finde euch alle so stark. ich habe mich die letzten jahre ziemlich gehen lassen, insbesondere im letzten halben jahr. ich habe mich nur noch zu hause vergraben und meine tagesstruktur vollständig verloren. auch ein klinikauffenthalt hat mich davor nicht bewahren können. jetzt gehe ich in eine tagesklinik, um mich wieder zu stabilisieren und um wieder alltagsstruktur zu erlernen. leider habe ich einen persönlichkeitsanteil "ich will mich nicht ändern", der so stark ist. mein größter wunsch ist es, wieder so zu sein, wie es vor der krankheit war.

liebe grüße antjeIII


Liebe Grüße Antje
doubty
Beiträge: 77
Registriert: 25. Mai 2004, 20:02

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von doubty »

Hallo September, liebe Forumsleser!

Zur Frage, wie ich den Alltag gestalte, kann ich nur sagen, dass ich am Anfang auch eher ein normales Leben geführt habe, aber mittlerweile viel an die Krankheit angepaßt ist.

Ich kann solche Menschen wie Nachttaube nur bewundern, dass sie trotzdem anscheinend einem ganz normalen Job nachgeht.


Ich habe zuerst in meinem erlernten Beruf in einem Verlag gearbeitet, dann zwei Jahre in einer Buchhandlung, aber schon seit drei Jahren ist die Krankheit so stark, dass ich nur halbtags arbeite und zwar in einem geschützten Rahmen , in einer Arbeitsstelle für Menschen mit solchen Erkrankungen...
Der andere Teil des Alltags ist wie bei anderen auch, aber halt mit großen Erholungspausen dazwischen.
Ich mache viel Yoga, Sport, gehe ins Fitnessstudio, bin im Badmintonverein, treffe mich mit Freunden usw.

Die Frage, die wir hier ja öfters schon angedeutet haben ist, was wäre, wenn man von einem auf den anderen Tag wieder ganz gesund wäre?
Obwohl das sehr unwahrscheinlich ist, wüsste ich gar nicht, was anfangen, beruflich.
Insofern ist dieses Anpassen auch gefährlich, irgendwie.


Aber da der Verlauf halt oft chronisch ist, fällt einem im Alltag das Defizit oft nicht auf.
Man gleicht diese Defizite unbewußt aus.

Neulich, bei einem Klassentreffen fiel mir erst wieder auf, dass meine Entwicklung nicht so war, wie die der anderen, z.B. haben jetzt viele die ersten Kinder (bin Jahrgang 73).
Ich könnte das nicht, eine Schwangerschaft, weil ich diese Medikamente nehme.

Aber ich kann nicht sagen, dass ich insgesamt deswegen unglücklich bin.
Ich freu mich über kleine Fortschritte und hoffe natürlich, dass es besser wird.

Eigentlich ist das der Knackpunkt, dass man sich immer wieder mit anderen vergleicht und genau das versuche ich weniger zu tun, denn es ist ja immer jemand besser als Du...



Liebe Grüsse
Anna
Leberwurst
Beiträge: 8
Registriert: 19. Jan 2005, 14:59

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Leberwurst »

Hallöchen!
Ich sitze momentan, genau wie Du und viele Andere hier, zuhause. Ich bin fast 29 Jahre alt, habe einen Mann (den ich nur am Wochenende sehe) und keine Kinder.
Ich habe im Jahr 2002 mein Studium abgeschlossen - trotz Trennung, Scheidung (von meinem ersten Mann), finanzieller Ungewissheit, ersten depressiven Schüben, Nebenjob - und danach die erste Arbeitsstelle in meinem Beruf begonnen. Es war von Anfang an hart und stressig, nie das wo ich eigentlich hinwollte, aber ich habe mich da gut reingekämpft. Mir machte der Job inzwischen richtig Spaß, ich hatte die Liebe meines Lebens kennen gelernt, heiratete ihn...
und unmerklich ging es mit meinem Stimmungsniveau wieder bergab, ohne dass ich es gemerkt hätte. Das ging Hand in Hand mit der Arbeit, denn die Rahmenbedingungen verschlechterten sich immens, der Arbeitgeber übte auf Alle unheimlichen Druck aus, die Kollegen und Vorgesetzten gingen reihenweise bzw. wurden rausgeschmissen. Ich glaube, dass die "altegedienten" (zu denen auch ich gehörte, weil in dem Job eine hohe Fluktuation normal ist) gezielt rausgemobbt wurden/werden, weil junge Berufsanfänger in der Probezeit leichter zu gängeln und billiger zu bezahlen sind.
Wie dem auch sei - nachdem ich monatelang mit Magenschmerzen und anderen psychosomatischen Beschwerden rumgetan hatte, schließlich vor der Arbeit morgens richtige Panikattacken bekam und wochenlang krank geschrieben war - kündigte ich meinen Job. In Zeiten wie diesen und in meiner Branche ganz klar beruflicher Selbstmord.
Egal, es ging nicht anders. Ich bin jetzt seit einem Monat arbeitslos und sitze, mit kurzen Unterbrechungen, seit 4 Monaten zuhause rum. Es tut weh, "zu nichts nutze" zu sein, aber ich bereue meine Kündigung nicht. Ich weiß, dass ich diesem Druck mit der Krankheit nicht gewachsen gewesen wäre.
Ich hätte nicht anders gekonnt, als irgendwann zu gehen, damit habe ich abgeschlossen.
Allerdings merke ich zunehmend: Zuhause rumzuhocken, nichts tun zu MÜSSEN, noch nicht mal für meinen Partner dazusein, das tut mir überhaupt nicht gut. Inzwischen kriege ich meinen A..ch manchmal nur noch aus dem Bett, um aufs Klo zu gehen. Ich meide Telefonate mit meinen Freunden und Bekannten, weil ich nicht die Kraft habe, ständig zu erklären, "was mit mir los ist" und mir gutgemeinte Ratschläge anzuhören.
Ich nehme mir für jeden Tag vor, irgendeine oder mehrere "Aufgaben" zu erledigen (Bad putzen, ins Fitnessstudio gehen, Einkaufen usw.), schaffe aber auch das nicht immer.
Nehme seit 3 Tage Citalopram, weil Johanniskraut offensichtlich nicht gut genug wirkt, und hoffe darauf, dass das was bringt.

Liebe Grüße
Eva
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo September,

mir geht es auch so wie vielen hier, dass ich zwar alles machen kann, aber eben nur in sehr begrenzten Maßen (außer rauchen und chatten-das kann ich ausgiebig! ).

Wie auch Anna, wüsste ich inzwischen gar nicht mehr was ich machen würde, wenn ich wieder gesund wäre - bin schon zu lange krank und lt. Ärzten austherapiert. Insofern ist das ja bei mir nicht Thema außer es geschieht irgendwann mal ein Wunder oder es gibt ein Wundermittel gegen meine Krankheit.

Ich möchte immer alles mögliche machen, kann aber nicht.
Wenn ich irgendwann mal könnte, ich weiß nicht ob ich dann überhaupt wollte.
Ich hoffe, dass ist kapierbar?

Viele Grüße
Edeltraud
steppenwolf1

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo September + alle anderen,

ich bin keine Hausfrau, frisch vom Studium weg und mache ein Praktikum - mehr schlecht als recht. Ich quäle mich auf Arbeit, aber es ist vermutlich besser als zu Hause zu sein. Meist komme ich zu spät, weil ich ewig zum Aufstehen brauche. Meine Struktur ist so auch ziemlich dahin. Das Frühstück entfällt ganz bin immer froh wenn ich wenigstens angezogen auf Arbeit ankomme. Abends versuche ich dann noch etwas zu arbeiten (fast schon zwanghaft), da es mir da miest etwas besser geht und ich das Gefühl habe die über den Tag verlorene Zeit aufzuholen. Haushaltssachen bleiben liegen - mein WG-Zimmer, gleicht stellenweise einer Rumpelkammer.
Wie ich das mit der Arbeit schaffe, weiss ich auch nciht genau. Ich hab jedenfalls wahnsinnige Angst auf der Strasse zu liegen. Trotzdem bin ich momentan soweit, alles an den Nagel zu hängen.

vG, Steppenwolf
kleine-lady
Beiträge: 93
Registriert: 25. Sep 2004, 20:41

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von kleine-lady »

Hallo steppenwolf,
Du solltest Dich gaaaaaaanz schnell bei einem Psycho-Therapeuten/in vorstellen,
bevor Du ganz aus dem Gleis gerätst.
Ich kann mir nicht vorstellen,das Du das willst,alles an den Nagel hängen ?

Dein Hausarzt weiß wo sie zu finden sind u. die Krankenkassen.
Laß es nicht zu das Du auf der Strasse landest!!!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf Deinem Weg.
Lass es mich/uns wissen,wann Dein erster Termin ist.(Daumendrück)
> enga
Wo man singt,da laß Dich nieder.......
! - " ich bekämpfe meine Krankheit nicht, ich toleriere sie und lasse mich von ihr nicht bestimmen."


! - "niemand hat uns versprochen, dass das Leben einfach ist."
steppenwolf1

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Enga,

ich habe schon eine Therapie gemacht, war auch schon in einer Klinik, aber alleine ist alles so elendig schwer. Momentan geht es mir gerade so, und ich denke gerade wirklich, dass ich das nur an den Nagel hängen will, weil ich mit dem Burnout und Konz.schwäche zu kämpfen habe. Ich habe die Therapie nicht fortgeführt. Irgendwie scheine ich mich wohl etwas dumm anzustellen, aber ich habe immer wieder phasen in denen alles daneben läuft.

Ich denke, das wird hier einigen so gehen, was ich gelesen habe. Ich habe auch immer wahnsinnig Angst zu übertreiben. Wollte nur September nur schreiben, wie mien Alltag so abläuft.

vG, Steppenwolf
kleine-lady
Beiträge: 93
Registriert: 25. Sep 2004, 20:41

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von kleine-lady »

@ steppenwolf

das hat nix mit dumm zu tun.....
Angst ist etwas schlimmes,
ohne meine Therapeutin wäre ich da nicht rausgekommen,mir geht es heute wesentlich besser (als im Juni 04)

kannst Du denn die Therapie nicht wieder aufnehmen ?
das wäre sicher von Vorteil für Dich,
denke ich mal....

> klar - Da mußt Du halt auch durchhalten,
> den inneren Schweinehund überwinden,wie man so schön sagt,gell

Du tust das doch nur für Dich!
also NICHT aufgeben.

Weißt Du,auch wenn viele einen Partner/in haben,alleine oder nicht,
jeder muß was für S I C H S E L B E R tun.

hilfreichen Gruß > enga
! - " ich bekämpfe meine Krankheit nicht, ich toleriere sie und lasse mich von ihr nicht bestimmen."


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dasBöse

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von dasBöse »

hallo,

ich kann nur jeden beneiden, der sich gratis eine psychotherapie anschaffen kann.

hiezu einen beitrag von mir, den ich vor einiger zeit gepostet habe, und auf den ich erwartungsgemäß (außer von herrn pfeiffer) von niemandem eine stellungnahme erhalten habe:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1105294285

weil ich gerade zeit und lust habe, beschreibe ich jetzt meinen persönlichen alltag. also: da ich keine familie habe und von irgendeinem geld leben und mein gerichtsverfahren bezahlen muss, gehe ich arbeiten. ich arbeite von 9 bis 17 uhr. wenn ich abends heimkomme, bin ich froh, alles hinter mir zu haben. dann schalte ich innerhalb einer stunde meinen computer ein, um zu sehen, ob mir jemand geschrieben hat. meist ist das nicht der fall. entweder ich sehe dann fern oder ich besuche einen chat. ich bekomme keine anrufe und rufe niemanden an. ich gehe nicht aus und werde auch nicht eingeladen, mit jemandem auszugehen. manchmal mache ich die wohnung sauber, das geht aber nicht immer. zumal ich mir denke, den dreck sieht ja keiner, außer mir. ich bekomme nie besuch und besuche auch niemanden. ich habe privat keinerlei verpflichtungen für irgendjemanden. zu silvester zum beispiel war ich allein zu hause, und keiner hat sich bei mir gemeldet. daß ich noch arbeits- sowie beziehungsfähig bin, grenzt laut fachleuten bereits schon seit jahren an ein wunder. ich habe keine hobbys und ich habe keine interessen. in meiner freizeit denke ich meist über die firma nach. die wochenenden sind ein horror. ich trinke manchmal allein einige gläser bier oder wein. jeden tag gucke ich ins forum und überlege, was mir zu manchen beiträgen einfällt.

das ist mein alltag, so geht das schon seit ungefähr 2 jahren.

herzliche grüße

sewi
Dendrit
Beiträge: 4976
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
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Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Dendrit »

unnötig
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Wie lebt ihr den Alltag?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Manuela,

wieso fällt bei euch soviel SHG-Arbeit an?

Hättest du mal Lust in den Chat zu kommen - ist oftmals recht lustig , leider trauen sich bisher nur wenige Männer rein

Viele Grüße
Edeltraud
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