bin ich hysterisch und bild mir das alles nur ein?

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anodano
Beiträge: 0
Registriert: 31. Okt 2004, 12:44

bin ich hysterisch und bild mir das alles nur ein?

Beitrag von anodano »

nachdem ich jetzt seit... *grübel* 8 wochen in therapie bin, hatte ich letzte woche mal wieder ein tief, obwohl es mir vorher schon wieder richtig gut ging. genauso, wie am anfang der depression überlege ich nun aber wieder, ob ich mir das nicht alles nur einbilde und mich selbst runterziehe, indem ich "traurige" (bzw sehr inhaltsreiche) musik höre etc. auch wenn nicht bewußt, vielleicht genieße ich es ja, mich einfach nur hängen zu lassen?! ich weiß nicht genau wie, aber müßte ich mich nicht einfach nur gegen den sog in dem sumpf wehren, mir gutes tun und könnte mich da selbst wieder raus ziehen?ich weiß überhaupt nicht mehr, wer ich bin, spiele ich die depression einfach nur um aufmerksamkeit zu bekommen? ich bin doch aber so gern lustig und stark und überhaupt... *seufz*
ich hab doch im großen und ganzen immer mein leben in den griff gekriegt und so groß sind meine probleme nicht, daß ich das nicht wieder schaffen könnte, warum will ich einfach nur weg, mich verkriechen, schlafen und erst wiedewr aufwachen, wenn meine probleme weg sind? warum tut es manchmal so weh, zu leben oder bild ich mir das auch nur ein?
ganz schön wirr jetzt geworden, aber klarer krieg ich jetzt einfach nicht hin.
Hunnenkönigin
Beiträge: 11
Registriert: 7. Dez 2004, 22:43

Re: bin ich hysterisch und bild mir das alles nur ein?

Beitrag von Hunnenkönigin »

Ja, das tust Du wohl. Sagt Dir der Begriff "sekundärer Krankheitsgewinn" etwas?
dasBöse

Re: bin ich hysterisch und bild mir das alles nur ein?

Beitrag von dasBöse »

hallo hunnin,

freut mich, deine bekanntschaft zu machen.

hier eine begriffserklärung des "sekundären krankheitsgewinnes" die ich aus interesse gerade ergoogelt habe:

Sekundärer Krankheitsgewinn

Der Begriff Sekundärer Krankheitsgewinn bezeichnet die äußeren Vorteile, die ein Kranker aus bestehenden Symptomen ziehen kann. Das sind zum Beispiel:

-Die Zuwendung und besondere Behandlung durch die Umgebung.
-Die Befreiung von Alltagsverpflichtungen und Selbstverantwortung

Der sekundäre Krankheitsgewinn ist ein grosses Hindernis im Heilungsprozess bzw. Entwicklungsprozess (Vorteile statt Leidensdruck = Sackgasse).

Spannend:
1. Krankheit wird dadurch attraktiv. Selbstmordversuche (?).
2. Abnahme der Umfeldunterstützung bei Chronifizierung der Krankheit.

gruß,

sewi
anodano
Beiträge: 0
Registriert: 31. Okt 2004, 12:44

Re: bin ich hysterisch und bild mir das alles nur ein?

Beitrag von anodano »

ja danke, davon weiß ich. weiter bringt mich das grad nicht wirklich
orangezimt
Beiträge: 57
Registriert: 27. Dez 2004, 19:40

Re: bin ich hysterisch und bild mir das alles nur ein?

Beitrag von orangezimt »

Hallo Viola,
Dein Problem ist also: bin ich nun wirklich irgendwie krank oder bilde ich mir das alles nur ein und steigere mich in was rein? Das zu unterscheiden ist in meinen Augen fast unmöglich. Aber auch unnötig. Du verhälst Dich nun einmal depressiv.(Oder doch nicht?)
Daß Du eine Therapie machst, heißt nicht, Du müßtest vollständig "am Ende sein". Ich würde vielleicht den Persönlichkeitsanteil von Dir gut im Auge behalten, der sich eben nicht krank anfühlt, das ist der, der Dir helfen kann. Aber nimm auch das ernst, was Dir irgendwie nicht gut an Dir vorkommt. Deswegen bist Du in Therapie. Ich hoffe, nicht völlig daneben zu liegen und wünsche Dir erstmal alles Gute.
orangezimt.
Xavro
Beiträge: 807
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Re: bin ich hysterisch und bild mir das alles nur ein?

Beitrag von Xavro »

Hallo Viola,

ich bin mir sehr sicher, dass du dir das nicht nur einbildest.

Du lebst schon seit vielen Jahren mit einer starken psychischen Belastung. Hast immer alles verdrängt, weggeschoben und dich gezwungen zu funktionieren, warst überperfekt. Bis zum Zusammenbruch. Dein Körper holt sich jetzt nur sein Recht auf Erholung. Du hast ihn so sehr geschunden und ignoriert, dass er jetzt einfach eine Weile Ruhe und Pflege braucht. Er will einfach aus der Schusslinie gehalten werden, von allem nichts mehr wissen, nicht mehr belastet werden. Vermutlich weiß dein Körper ganz genau, was du ihm wieder antun wirst, wenn du jetzt wieder Gas gibst. Also zwingt er dich dazu, dich zurück zu halten. Er fordert sein Recht. Gib es ihm.

Es ist auch völlig normal, dass man sich im Laufe der Therapie immmer mal wieder schlecht fühlt. Ihr arbeitet schließlich unangenehme Erfahrungen auf. Da kommt so manches wieder zum Vorschein, das dieses Mal richtig abgespeichert werden soll.

So groß sind deine Probleme nicht? Nun, diese Äußerung fällt wohl eindeutig unter die Symptomgruppe: Verweigerung der Erkenntnis, das man krank ist und Minderwertigkeitsgefühle. Vielleicht solltest Du Deine eigenen Threads noch einmal lesen, um dein Gedächtnis etwas aufzufrischen. Nicht krank, keine Probleme, also wirklich *kopfschüttel*

Gruß
Xavro
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