unverständnis partner - beziehungsprobleme

Antworten
spinakee
Beiträge: 2
Registriert: 9. Jan 2005, 13:44

unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von spinakee »

hallo liebe leute,

ich bin ziemlich verzweifelt, weil mein partner auf meine `problematik` meist mit unverständnis reagiert und auch nichts tut, um mich evtl besser verstehen zu können. ich habe zb extra 2 bücher für ihn bestellt, weil meine worte anscheinend nicht ausreichen, um das alles zu beschreiben.
ich habe seit 2001 mit depressionen und angstzuständen zu tun und war ende 2003 auch 6 wochen in einer klinik. danach sind meine angstzustände mehr oder weniger verschwunden, aufgrund einer anderen "einstellung" und weil ich seitdem auch medikamente nehme.

doch die depressionen bzw. depressiven zustände holen mich manchmal nach wie vor ein. ich empfinde es so, daß man manchmal einfach nicht die widerstandskraft eines `gesunden` menschens hat.
die diskussionen mit meinem freund machen mich dann so sehr fertig und rauben mir meine letzte kraft.

dazu kommt, daß ich wegen ihm in eine andere stadt gezogen bin, also fallen also auch noch sämtliche freunde, die mich mittlerweile so gut verstanden haben, weg.
es war eigentlich nicht schlimm, aus meiner heimat wegzugehen; seit dem tod meiner mutter 2003 hat sich dort so vieles - auch negativ - verändert.

ich habe zzt keinen job, weil ich noch krankgeschrieben bin. mein freund hat sehr wenig zeit für mich, weil er sehr viel arbeitet (allerdings von zu hause aus) und auch musik macht.
er weiß, daß mir gewisse dinge schwerfallen und wenn ich das anspreche, erzeugen seine worte nur, daß ich mich noch schlimmer fühle und noch unverstandener, einsamer. seine wort klingen so rational und herzlos....

ich denke, es würde schon sehr helfen, wenn er sich mehr mit der thematik auseinandersetzen würde, um mich besser verstehen zu können. er sagt nur immer, er `akzeptiert` das und das reicht ihm anscheinend. aber ich finde, er macht es sich so nur einfach und geht den bequemeren weg.

es würde mir sehr helfen, eure meinung dazu zu hören, oder ob ihr ähnliche erfahrungen gemacht habt und wie man am besten damit umgehen könnte. gibt es irgendeine lösung dafür?

liebe grüße an alle,

sabine
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von susan »

Hallo Sabine,

es ist verständlich, dass dich das Unverständnis deines Freundes enttäuscht. Es ist wohl der "Idealfall", wenn der Partner sich intensiv mit der Krankheit auseinandersetzt, das kann man nicht voraussetzen. Es ist immer noch schwierig, Depression als Krankheit zu begreifen und sie als solche zu sehen.

Wenn man selbst betroffen ist, wünscht man sich nichts sehnlichster als dass jemand Anteil nimmt und versteht. Doch dieses Verständnis gibt es nur sehr selten. Wenn du deinem Freund Bücher kaufst, in der Hoffnung, dass er sie liest, dann muss es nicht zwangsläufig dazu führen, dass er sich mit der Thematik befasst.

So was geht nur in kleinen Schritten, so habe ich es erlebt. Es wird sich zeigen, inwieweit er bereit ist, sich für deinen Weg zu interessieren - und - Enttäuschung ist nicht ausgeschlossen. Ich will dir nicht den Mut nehmen, daran zu glauben, dass dein Partner Anteil nimmt, aber nur daran zu glauben, dass er es tut, halte ich für verkehrt.

Gruss
Susan


hankai
Beiträge: 5
Registriert: 22. Dez 2004, 14:54

Re: unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von hankai »

Hallo Sabine ich bin der Freund von der Hannelore und sie ist auch hier im Forum weil sie Depressionen hat ,also geht es mir genau so wie ihren Freund . Ich gebe ihnen einen Tipp kaufen sie ihm keine Bücher denn er wird sie sowieso nicht lesen .Sie werden fragen warum? Ganz einfach sie wollen was erzwingen was er garnicht will ,weil wenn er interresse daran hätte würde er sich von sich selbst aus schlau darüber machen und das ist kein garant dafür das er sie versteht .Wie ich erfahren habe was meine Freundin genau hat habe ich alles was ich über Depressionen finden konnte gelesen ich bin sogar selbst bei einer Therapeutin weil mir das alles sehr nah gegangen ist ,ich habe auch Bücher darüber gelesen .Aber verstanden habe ich meine Freundin nicht ganz .Sie sehen Bücher und das alles hilft nicht viel.Ich habe es erst kapiert wie wir ein Paargespräch hatten und darauf folgten noch welche. Also ich würde ihnen Raten nehmen sie ihren Freund bei der Hand und schleppen ihn mal mit zu einem Einzelgespräch von ihnen weil er soll alles mal life miterleben wie das so ist und ich glaube das er dann sie viel besser versteht alls wenn er Tausende von Büchern liest.
Wissen sie es gibt für einen "Gesunden Partner" nur zwei Möglichkeiten.
1.Die einfache: Man Trennt sich vom Partner
2.Die schwere und dornige: Man kämpft für und um dem Partner
Noch ein letzter Satz: Aber auch ihr die wo krank seit müßt lernen uns zu verstehen weil wir wollen es auch lernen euch zu verstehen

Lg
Rudi
Hannelore
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von tommi »

Liebe Sabine,

ich glaube, dass dein Freund deine Krankheit nicht richtig ernst nimmt. Wie auch Rudi, informierte ich mich selbst über Depressionen, als meiner Frau die Diagnose gestellt wurde.
Ich gehe seit über einem Jahr mit meiner Frau zur Ehe/Lebensberatung. Durch die Gespräche mit einem objektiven Dritten wurden Gedanken ausgetauscht, über die man sich vorher keine gemacht hat oder sich vorher angegriffen gefühlt hat.Das Verstehen, was der Partner fühlt, meint und wie es ihm geht ist für jede Beziehung sehr wichtig; besonders bei Depressionen. Wir sind nun so weit, dass wir unsere letzte Sitzung in der nächsten Woche haben. Wir haben das Reden gelernt und somit das Verstehen . Vielleicht sprichst du mit ihm über die Möglichkeit, eine Beratung in Anspruch zu nehmen.
Gruß
Tom

Schweigen ist Gold, Reden ist Platin
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Sabine,

es ist gut, dass dein Partner deine Krankheit akzeptiert.

"Doch die Depressionen holen mich manchmal nach wie vor ein. Die Diskussion mit meinem Freund machen mich dann so fertig und rauben mir meine letzte Kraft."
Das kommt mir irgendwie bekannt vor...
Es wäre sicherlich förderlich, deine Symptome in gesünderen Phasen zu beschreiben. Auf kräfteraubende Diskussionen lasse ich mich in schlechten Phasen nicht ein - schon gar nicht lasse ich mir mehr meine letzte Kraft rauben!

Die Qualen einer Depression, die Symptome, können Nichtbetroffene kaum nachvollziehen ist meine Erfahrung.

"Seine Worte klingen so rational und herzlos"
Vielleicht magst dazu konkret etwas sagen, um sich ein besseres Bild davon machen zu können?

Die Teilnahme an einer SHG würde dich sicherlich ein Stück aus deiner Einsamkeit befreien - zumindest war es bei mir so.

Viele Grüße
Edeltraud
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Rudi,

Verallgemeinerungen sind mir ein Gräuel.

"Aber auch ihr die wo krank seit müßt lernen uns zu verstehen, weil wir wollen es auch lernen euch zu verstehen."

Bei mir war es genau umgekehrt.

Wie schon gesagt, mir war es bewusst, dass dieser Horror von Krankheit von Außenstehenden kaum nachvollziehbar ist.

Mir war auch bewußt, dass diese Krankheit bei den Angehörigen auch Angst, Hilflosigkeit, Schuldgefühle und Verzweiflung verursachen können. Darauf habe ich immer Rücksicht genommen.

Verstehen wollen kann man nicht erzwingen. Nicht jeder Mensch verfügt über das nötige Empathievermögen.
Uns Kranken ist schon viel geholfen, wenn uns unser oftmaliges unendliches qualvolles Leiden geglaubt wird und wir mir unserer Erkrankung akzeptiert werden. Nicht jeder geht mit uns respektvoll um.

So, jetzt hab ich auch mal verallgemeinert.

Dies ist/war meine persönliche Erfahrung

Viele Grüße
Edeltraud
kleine-lady
Beiträge: 93
Registriert: 25. Sep 2004, 20:41

Re: unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von kleine-lady »

@ sabine

also das mit den Büchern sieht aus wie ein Gewaltakt.Nach dem Motto,wenn Du schon nix kapierst - dann lies es - da stehts schriftlich......

- also ich hatte meine Psychaterin gebeten,es meinem Mann zu sagen,was mit mir los ist weil ich es nicht kann.
- Das war im nachhinein eine SUPER Idee.

Depressiv zu sein ist schon sehr schlimm,
sorry wenn ich das so direkt meine,
aber Du machst mir den Eindruck,
das Du von Deinem Freund unbedingt bemitleidet werden willst .....

>>> die diskussionen mit meinem freund machen mich dann so sehr fertig und rauben mir meine letzte kraft.

- worüber diskutierst Du denn mit Ihm ?
- kann es sein er weiß gar nicht was er wie? machen soll ?

>> dazu kommt, daß ich wegen ihm in eine andere stadt gezogen bin, also fallen also auch noch sämtliche freunde, die mich mittlerweile so gut verstanden haben, weg.
es war eigentlich nicht schlimm, aus meiner heimat wegzugehen;

- machst Du ihm deswegen Vorwürfe ?
- machst Du ihn verantwortlich, fürs alleinesein ? weil Du da keine Freunde hast ?weil er wenig Zeit hat ? weil Du Dich unverstanden fühlst ? weil Du keinen Job hast ? u.s.w.

>>> er weiß, daß mir gewisse dinge schwerfallen und wenn ich das anspreche, erzeugen seine worte nur, daß ich mich noch schlimmer fühle und noch unverstandener, einsamer. seine wort klingen so rational und herzlos....

-- das klingt eher nach hilflosigkeit ? kann es nicht eher so sein,das er als Angehöriger gar nicht weiß,wie er mit Dir umgehn soll/muß ?
-- das er im Grunde genommen ziemlich hilflos ist ?
Hast Du ihn das mal gefragt ?
Viele - nein die meisten,die gar nicht wissen was Depressionen sind,die wissen doch gar nicht wie sie da mit umgehen sollen.
Helfen können aussenstehende sowieso nicht,sie können wenn überhaupt unterstützend zur Seite stehn,
aber mehr auch nicht.

>>> er macht es sich so nur einfach und geht den bequemeren weg.

-- das glaube ich nicht,ich denke wie schon erwähnt,das er einfach dem nicht gewachsen ist,er weiß gar nicht wie er sich verhalten soll.......

>> es würde mir sehr helfen, eure meinung dazu zu hören, oder ob ihr ähnliche erfahrungen gemacht habt und wie man am besten damit umgehen könnte. gibt es irgendeine lösung dafür?

-- Sabiene,frage Ihn doch mal was ? er überhaupt versteht und wie er sich dabei fühlt ?
-- Bitte ihn doch mal mitzugehn in eine Therapie,spreche das mit Deinem Therapeuten vorher ab und dann klappt das auch.
So quält Ihr Euch ja beide nur rum,das bringt doch beiden nix.

alles Gute für Euch beide
Enga
! - " ich bekämpfe meine Krankheit nicht, ich toleriere sie und lasse mich von ihr nicht bestimmen."


! - "niemand hat uns versprochen, dass das Leben einfach ist."
spinakee
Beiträge: 2
Registriert: 9. Jan 2005, 13:44

Re: unverständnis partner - beziehungsprobleme

Beitrag von spinakee »

@ enga

bücher stellen nur eine der vielen möglichkeite dar, sich über die krankheit zu informieren.

na, sich da einfach aus der affaire zu ziehen, in dem man seine psychaterin bittet, es dem partner zu erklären, wäre für mich eine der letzten möglichkeiten, dann, wenn absolut gar nichts mehr geht. das sieht eher danach aus, als wär's ein glaubwürdigkeitsproblem, nach dem motto, wenn du`s mir nicht glaubst, dann frag jemanden, der sich damit auskennt.
denn wenn man länger in therapie ist, lernt man doch die grundlegenden dinge, die die krankheit betreffen.
das ist auch nicht unbedingt mein problem, es ist eher ein verständigungsproblem, und an verständigungsproblemen sind in der regel mehrere leute beteiligt....

liebe inga, zwischen "mitgefühl" und mitleid liegen immer noch welten und mitleid würde mir persönlich nichts bringen, geschweige denn helfen. ich wünsche mir, daß er ein wenig mit mir `fühlt`, wie das ist, genauso, wie man andere dinge teilt.

und generell kann ich mal sagen, ich erwarte von ihm rein gar nichts, was ich icht selber auch bereit wäre, zu geben oder zu unternehmen.
ich bin immer für direkt- und ehrlichkeit und auch kritik, denn nur das kann einen persönlich, geistig weiterbringen. schnöde ja-sager lagen mir noch nie.

worüber ich mit ihm diskutiere? worüber man, wenn man in irgendeiner beziehung zu nem menschen steht, so diskutiert, untreschiedliche ansichten und meinungen etc, nichts krankheitsspezifisches.

also in vielen deiner aussagen bekommt man den eindruck, als wär der mann ansich kein zurechnungsfähiges, selbständig denkendes wesen
>> "- kann es sein er weiß gar nicht was er wie? machen soll ? -- das klingt eher nach hilflosigkeit ? kann es nicht eher so sein,das er als Angehöriger gar nicht weiß,wie er mit Dir umgehn soll/muß ?-- das er im Grunde genommen ziemlich hilflos ist ?-- das glaube ich nicht,ich denke wie schon erwähnt,das er einfach dem nicht gewachsen ist,er weiß gar nicht wie er sich verhalten soll...<< ...etc...

und auch
>> Viele - nein die meisten,die gar nicht wissen was Depressionen sind,die wissen doch gar nicht wie sie da mit umgehen sollen.

ich weiß ja nicht genau, wie du darauf kommst, aber diese aussage halte ich für völlig abwegig und weltfremd. da depressionen extrem verbreitet sind und jedem zweiten menschen mind. einmal im leben eine depression `überkommt`, mal mehr mal weniger schwer, würd ich davon ausgehen, daß ca. 95% der menschen, zumindest hier in deutschland wissen, was eine depression ist. ich denke, das fehlende spezifische wissen darüber oder auch das interesse stellt dann schon eher das problem dar. also ich beschäftige mich mit vielen dingen und sobald mir was begegnet, wo ich absolut nix drüber weiß, informier ich mich. und erst recht, wenn es einen menschen der mir nahe steht betrifft.
also das mit der hilflosigkeit halte ich für einen menschen, der voll im leben steht und seine erfahrungen gemacht hat etc... für absolut irrelevant. hilflos ist man immer ganz automatisch dann, wenn passivität eintritt. denn wenn man sich aktiv verhalten würde, hätte hilflosigkeit absolut keine chance. damit sprichst du den leuten sämtliche dem menschen mitgegebenen fähigkeiten und auch deren `zurechnungsfähigkeit` ab.

>>Helfen können aussenstehende sowieso nicht,sie können wenn überhaupt unterstützend zur Seite stehn,
aber mehr auch nicht.<<

indem aussenstehende einen unterstützen, geben sie einem schon die größtmögliche hilfestellung. was dachtest du denn, was ich erwarte? nach dem motto "mach du mich mal gesund"???
nein, dafür habe ich schon zu viel selbst geleistet, ich bin ja über das gröbste hinweg, was ich in meinem ersten bericht ja glaube ich, geschrieben habe. ich weiß, welche kräfte und möglichkeiten sich in mir selber befinden, und die weiß ich seh gut zu nutzen. es geht um die dinge, die nicht in meinem einflußbereich sind.

und nein, ich habe auch noch nie jemanden für meine `probleme` verantwortlich gemacht, jeder ist seines eigenen glückes schmied und alles steht in irgendeinem verhältnis zur eigenen person, ganz viel ist einfach nur ein feedback, was von einem selbst ausgeht. also da bin ich schon kritisch genug, glaub mir.
ich bin gern hierher gezogen und ich würd es immer wieder machen und ich bin auch bereit, problemedafür in kauf zu nehmen, ich erwarte nicht, daß alles von allein funktioniert. aber beide seiten müssen was dafür tun.
wie kommst du darauf, daß ich ihn dafür verantwortlich mache, daß ich hier keine freunde und keinen job etc habe? du hast teilweise echt merkwürdige dinge in meinen text hineininterpretiert........
es geht mir hier überhaupt nicht um eine verantwortlich sein oder nicht- frage.
und ja, er hat definitiv zu wenig zeit.

auch besitze ich genug einfühlungsvermögen, daß ich meist versuche herauszubekommen, wie es in ihm aussieht. aber du wirst ja auch wissen, daß sich das bei männern manchmal etwas schwierig gestaltet....

naja, in diesem sinne. ich denke mal, du hast es evtl. nur gut gemeint, aber gebracht hat mir das irgendwie nichts, wenn ich das mal so sagen darf..... mit diesen komischen `beschuldigungen` konnte ich nichts anfangen, da sie nicht zutreffen, die einzige motivation, darauf zu antworten war, daß ich das gefühl hatte, hier ein paar dinge richtig stellen zu müssen.

auch euch alles gute, und wie man im rheinland so schön sagt: "jeder jeck is numma anders!"
Antworten