Dé-jà-vu?!

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Dendrit
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Dé-jà-vu?!

Beitrag von Dendrit »

Jetzt bin ich mittlerweile 2 w daheim. Anfangs erwartete ich ein Loch, das zum Glück ausblieb. Da es mir relativ gut ging, wollte ich mich nachmittags auch nicht mehr hinlegen – hatte ja schließlich keine Therapien, die mich so fertig machen könnten. Aber mein Körper machte nicht mit und klappte zusammen: mir war eiskalt, lag fast den ganzen Tag im Bett und schlief viel. Die Therapien „fehlen“ – sprich: ich steh nicht mehr so früh auf. Aber egal, wann ich aufstehe, ob ich mich nachmittags schlafe oder nicht, ohne Alprazolam schaff ich es nachts immer noch nicht, einzuschlafen. Dann geht natürlich allerlei durch den Kopf. Für manches ist es ganz nützlich (Briefinhalt), andererseits fielen mir immer mehr Sachen aus der Klinik im letzten Haus ein. Situationen und Begebenheiten, die mich nach wie vor irritieren (wie sich eine Patientin verabschiedete, ohne dass ich mit ihr großen/intensiven Kontakt hatte); aber auch die Inhalte und Ablauf von Gesprächen mit Bezugspersonen und Psychologen und Stellvertreter. Es treten die selben Gefühle auf – nicht irgendwie Unwohlsein, nein, ich bring (wie damals) nichts mehr runter, habe Verspannungskopfschmerzen, fühl mich in die Ecke getrieben, Angst etc. Ich lebe mehr oder weniger nochmals alles durch. Anfangs habe ich mich gewehrt und versucht, das zu unterdrücken. Nur positive Erlebnisse (wie zuerst erwähnt) genoss ich.

... Korrektur ...

Ist es wirklich „normal“, alles noch mal zu erleben? Kann man dem entgegensteuern? Ich habe zwar nächste Woche einen Termin beim Psychiater, aber keine Lust zwischen Verdrängen und Zulassen mit Schmerzen zu stehen. Ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist, wo mir der Kopf steht, Hin- und Hergerissen, dass es mir schlechter geht als vor der Verlegung – kann das bedeuten, dass ich wieder in der Geschlossenen lande? Dann würde ich am liebsten den Termin nicht wahrnehmen, kann ich aber auch nicht bringen.

Konfuse Grüße, Manuela
Dendrit
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Re: Dé-jà-vu?!

Beitrag von Dendrit »

Hallo Sandra,

ähm, ist mir doch zu peinlich, weiß nicht warum. Auf jedenfall: heute morgen/mittags gings mir schon besser, jetzt - bin durcheinander, dass ich das überhaupt reingeschrieben habe. In die Klinik mag ich wahrlich nicht mehr, habe aber über Deinen Beitrag "gründlich", also ein paar Std. nachgedacht und da ist mir was eingefallen: Der Psychologe erwähnte mal was von Eltern-Kind-Beziehung bei Tat-Strafe. Zu Deiner letzten Frage: Ja. Das weiß aber der Psychologe in der letzten Klinik und fand es wohl nicht so akut, als dass ich nicht heim durfte. Es ist so schwer. Am liebsten wieder alles löschen, aber das sieht dann zu blöd aus ... Warum war ich nur wieder so redselig bzw. nicht vorsichtig genug oder so. Sorry. Ich denk, die Angst hat was vor der indirekten Entmündigung zu tun. In keine Entscheidung mehr einbezogen zu werden. Angst, dass das bisschen, das ich noch habe, genommen wird. Wie war das mit der Selbsterkenntnis?

LG, Manuela
Dendrit
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Sorry, Sandra

Beitrag von Dendrit »

... so endet ein ewig langer Beitrag, wenn man bzw. ich weder ein noch aus weiß. Ich hatte volle Panik, wobei ich mich erkundigen muss, ob es wie bei der Depri ebenso einen Unterschied zwischen Panik im Volksmund und der in der Medizin gibt. X-Mal gekürzt: egal wie Du das verstehst, der Beitrag ist jedenfalls nicht bös gemeint. Ich habe über Deine Worte nachgedacht, ja, und bin nicht ganz schlüssig, inwieweit Dein "Verdacht" stimmt.

Grundsätzlich möchte ich nicht mehr in eine Klinik. ... Korrektur ...

Na, dann schau ma moi! Magst auch 'ne heiße Schokolade?

LG, Manuela
DarkSoul
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Re: Dé-jà-vu?!

Beitrag von DarkSoul »

Liebe Manuela!
Ich will hier nicht super-schlau sprechen, schließlich bin ich ja selbst eine Betroffene!
Meine Ratschläge für dich: laß dich doch mal massieren, entweder von deinem Partner ( du sprachst von 2-Personen-Haushalt) ansonsten von einem professionellem Masseur. Ich denke außerdem, die beste Medizin ist ein Haustier u. seit meine Katze gestorben ist, gehts mir noch viel schlechter...

Alles Gute für dich!
Dendrit
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Re: Dé-jà-vu?!

Beitrag von Dendrit »

Hallo Lara,

finde ich nicht als Super-Schlau! Danke für den Tipp. Verspannt bin ich ja zu genüge. Es tut mir leid um Deine Katze, ich habe meine noch. Wenn ich mich hinlege, kommt sie gleich und dann geht der Kampf los: wer erobert die größere Platzfläche - auch wenn das Bett daneben frei ist. Telefonier ich, legt sie sich eifersüchtig neben den Kopf oder auf den Bauch/Brust und schnurrt laut, nach dem Motto: Hey, ich bin auch noch da!

LG, Manuela
Dendrit
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Re: Dé-jà-vu?!

Beitrag von Dendrit »

Oh, Danke, Sandra!

Jetzt bin ich schon beruhigter. Also mein Mann ist eigentlich zu Hause, arbeitet Nachts (Zeitung austragen), ich hab ihn im Prinzip den ganzen Tag. Jedoch erst nach Drängen hat er einige Infos für Angehörige über Depri gelesen, er kommt damit irgendwie nicht klar. Wenns mir dann mies geht, möchte ich ihn nicht belasten und wenn ich schon im Teufelskreis drin bin, dann bin ich innerlich sowieso allein. Verstehst Du, was ich meine? Und mit Freundschaften, die müssen erst aufgebaut werden. Mit denen in der Klinik kann ich allerdings auch nicht alles reden, das ist zu schwer, weils denen auch recht dreckig geht - ist momentan allgemein so 'ne Tiefphase dort. Andere sind nicht so belastbar.

OK, hier eine große Tasse Kaffe:

Schönen Abend!

Manuela
Wölkchen30
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Re: Dé-jà-vu?!

Beitrag von Wölkchen30 »

Hallo liebe Manuela,
es tut mir richtig weh wenn ich lese, dass es dir so schlecht geht. Du warst letztes Jahr, immer für mich da und hast mir so sehr geholfen. Jetzt würde ich dir gerne helfen und weiss nicht wie.

Ja, ich kenne das auch, nicht belasten wollen, inner Einsamkeit und auch ich konnte in den Kliniken nicht über alles reden. Hatten alle genug mit sich selbst zu kämpfen und außerdem meldet sich dann auch immer mein Helfersyndrom. Auch wenn mein Psychiater in der Tagesklinik nicht begeistert davon war *g*.

Ach Manuela, wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann lass es mich wissen, ja?! Mir gehts momentan ganz gut, ich bin belastbar .

Fühl dich lieb gedrückt von mir, wenn du magst. Ich schicke dir mal ein Trösterlein und viel Kraft.

Herzlichst
Claudia
Dendrit
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Re: Dé-jà-vu?!

Beitrag von Dendrit »

Liebe Claudia,

lieb von Dir - also das Trösterlein ... nur kalorienarm!

Ich denk, mir kann niemand aus dem Forum helfen. Ich wollte das wohl einfach mal "aussprechen". Mit dem Thread habe ich immer noch Schwierigkeiten, es ist so konfus in mir - ich hab immer noch ein schlechtes Gewissen, dass ich den schrieb - weil ich da Euch nur belaste.

Heute habe ich ein kleines Büchlein angefangen zu lesen, das hauptsächlich für Angehörige geschrieben ist. Dabei fielen mir einige Schuppen von den Augen: "Ja, genau, das fühle, empfinde, denke ich. ..." Wenn ich dann wieder was weiß, bin ich der Meinung, ich war lang genug in der Klinik und habe einiges erfahren, mit jeder (kleinen) Literatur eine weitere Info und in allem immer die Zusicherung, dass es mal vorbei sein soll. Wenn ich das alles weiß, alles anwende, müsste ich ja gesund sein - mit der Entlassung. Ich müsste doch wieder funktionieren ... Im Kopf weiß ich schon, dass dem nicht unbedingt so sein muss, da steht mir wohl der Perfektionismus im Weg. Ich kann's einfach nicht umsetzen, mich damit identifizieren: wenn ich was weiß und es umsetze, dann gehört es nicht mehr zu mir. Wie ein Gips: mein Arm war gebrochen, bekam eine Hilfe und nun "weiß" ich, dass er verheilt sein soll; also Gips ab, Übungen anwenden und dann funktioniert er wieder. Mich darauf Einlassen: dann erfahre ich über mich mehr, als mir lieb ist - wieder die Schmerzen oder gar schlimmer?! Ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern, Trauer gehört dazu, die Verstorbenen kann ich nicht auferwecken, ... die kann mir so und so nicht genommen werden. Und die Zukunft? Die kommt auch, ob ich will oder nicht. Unvorhergesehene Dinge kommen auch, richtig planen kann man (ich) dann auch nicht.

Die zermürbende Erkenntnis, keine Kraft zu haben und bei Projekten scheinbar zuviel zu benötigen, dass ich bei den Gedanken allein schon müde werde. Ein bißchen was Ausmisten, echt nicht viel und mir ist nach ca. 1/2 Std. vor Müdigkeit speiübel. In der Klinik glaubte ich, von drei Schritten vor würde ich 2 Schritte zurück gehen, mittlerweile habe ich das Gefühl, ein Schritt vor, etwas "Erkenntnis" bzw. "Erfahrung" und zwei Schritte zurück. So, genug gejammert.

Gute Nacht, Manuela
Dendrit
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Re: Dé-jà-vu?!

Beitrag von Dendrit »

unnötig
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