sind soziale berufe gefährdeter?

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anodano
Beiträge: 0
Registriert: 31. Okt 2004, 12:44

sind soziale berufe gefährdeter?

Beitrag von anodano »

wollte die frage hier mal nur so in den raum stellen und schauen, in welchen berufen ihr arbeitet oder welche erfahrungen ihr gemacht habt. ist es eher so, daß menschen aus einer art helfersyndrom heraus einen sozialen beruf wählen und eigentlich eher an ihrem "helfersyndrom" erkranken oder ist die belastung in sozialen berufen tatsächlich höher und man erkrankt daran?
Xavro
Beiträge: 807
Registriert: 12. Sep 2004, 21:22
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Re: sind soziale berufe gefährdeter?

Beitrag von Xavro »

Hallo Viola,

als erstes mal, schön wieder was von dir zu hören. Ich hatte schon ein wenig sorge, du wärst jetzt doch stationär. Ich hoffe es geht dir gut und das sich inzwischen alles ein wenig eingependelt hat.

Ich habe an deiner These gar keinen Zweifel und statistisch ist das auch hinreichend belegt. Eigentlich müssten labile Personen ein entsprechendes Berufsverbot bekommen, zu ihrem eigenen besten. Anmerkung: bei Psychotherapeuten ist das übrigens so, dass sie nicht praktizieren dürfen, wenn sie psychisch labil oder suchtkrank sind. Habe ich letzte Tage im Psychotherapeutengesetz gelesen. Da dürfte dann aber eher der Patientenschutz im Vordergrund stehen.

Ich arbeite nicht in einem sozialen Beruf im klassischen Sinne. Ich kümmere mich um spezielle Fragen des Arbeits- und Umweltschutzes. Ein Beruf in dem man sozusagen betriebsbedingt vielen Anfeindungen ausgesetzt ist, da meine Aussagen nicht selten mit Unannehmlichkeiten für den Betriebsablauf verbunden sind.

Wir haben in der Therapie das schon mal angerissen, ob ich mir das nicht aufgrund einer entsprechenden psychischen Prägung so ausgesucht habe.

Gerade in den letzten Tagen habe ich auch darüber nachgedacht, ob mein Engagement hier und in anderen Foren, auf meiner Web-Seite und auch in der Firma nicht auch einfach aud eine Art "Helfersyndrom" zurück zu führen sind. Ich muss das auch mal in der Therapie ansprechen.

Gruß
Xavro
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anodano
Beiträge: 0
Registriert: 31. Okt 2004, 12:44

Re: sind soziale berufe gefährdeter?

Beitrag von anodano »

ja, xavro, dich würd ich aufgrund deine engagements hier auch dazu zählen.
zu mir, ich war "nur" reichl. 2 wochen stationär, seitdem bin ich in der tagesklinik, was mir (abgesehen von der akuten krisenintervention) wesentlich mehr bringt und ich auch sehr für mich nutze (auch wenns weh tut).
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: sind soziale berufe gefährdeter?

Beitrag von tommi »

Liebe Viola, Lieber Xavor,

ich stellte mir schon eine ähnliche Frage.
Sind Akademiker oder Studenten gefährdeter als andere? Die Frage stellte ich mir, als ich in den Betroffenenforen gelesen habe und häufig die Worte Uni oder mein Studium... gehört habe.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Belastung in Pflegeberufen sehr hoch ist und dort viele Sachen zu erleben sind, die nicht so leicht zu verarbeiten sind. Hier sei erwähnt, dass meine Schwägerin (seit mehreren Jahren depressiv)Krankenschwester war und auf der Unfallstetion für Brandopfer arbeitete. Sie träumt heute noch davon.
Ich frage mich auch immer wieder, wie Retter (z.B jetzt in der Flutregion) mit dem Leid und den grausamen Bildern fertig werden?
Gruß
Tom
Libero05
Beiträge: 0
Registriert: 10. Jan 2005, 09:28

Re: sind soziale berufe gefährdeter?

Beitrag von Libero05 »

Ich glaube auch, dass manche Berufssparten einfach die Gefahr, depressiv zu erkranken, erhöhen.
Gerade die Pflegeberufe oder Berufe, wo man mit dem Leid und den Problemen anderer Menschen konfrontiert wird.
Eine Zeitlang gelingt es vielleicht, sich von sich selber abzulenken, indem man sich besonders für andere einsetzt, aber irgendwann holt einen die Depression ein.
Mein Freund ist Krankenpfleger, im Grunde permanent überfordert und depressiv. Er sieht das auch bei seinen Kollegen, aber gesprochen wird eigentlich nie darüber. Auffällig nur, wie oft dort ein Krankenschein genommen wird ...
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