Was ist mit mir los?

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11111
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Registriert: 4. Jan 2005, 20:14

Was ist mit mir los?

Beitrag von 11111 »

Hallo,...
ich hoffe das ich hier bei euch liebe Menschen finde, die mir helfen können, denn ich bin total verzweifelt.
Als ich noch zu Hause wohnte mußte ich jahrelang mit ansehen wie meine Mutter oft abends, einfach so getrunken hat.Wir sind eine ganz normale Familie,auf keinen Fall Asi oder so.Ich habe versucht ihr zu helfen, doch es hat nichts gebracht.mein Stiefvater hält es anscheinend auch nicht für nötig, er guckt nur zu und nach auße heile Welt!Meine Ausbildung war für mich eine Qual, mein Chef war total daneben.Zum anderen hatte ich obwohl ich ein sehr lieber und hübscher Mensch viel pech mit Männern.Im letzten jahr bin ich ausgezogen,habe dann meinen jetzigen Freund kennengelernt.Prompt wurde ich schwanger, heute der kleine 3 Monate alt.Meine Eltern fanden das alles sehr schlimm, aber ich habe dazu gestanden und mich gefreut.Das ich ungewollt schwanger wurde ist nicht das was mich fertig macht, es macht mich fertig das ich keine Anerkennung meiner Eltern bekomme, immer diese Blicke, wenn mein Freund da ist, obwohl sie ja nett zu ihm sind aber innerlich mögen sie ihn absolut nicht.Er hat keinen Beruf erlernt, was mich auch sehr sehr stört,er ist Grieche und arbeitet im Familienbetrieb, dort ist es nun mal anders.Zur Zeit habe ich kaum kontakt zu meinen Eltern,und wenn spiele ich immer nur das nette l#ächeln.reden brauche ich mit ihnen nicht, als ich krankenhaus lag wg. unserem Baby gab es differenzen und ich hab gesagt die Entscheidungen in meinem Leben treffe ich selber, bi n 24j und kein Kind.Trotzdem ich möchte doch heiraten und wenn ich daran denke unsere Eltern aufeinander..eine Katastrophe.Meine Interessieren sich auch kein stück dafür.alles sehen sie negativ.mittlerweile streiten mein Freund und ich uns nur.ich meckere ihn nur an, gut es stören mich sein Wortchargon und andere kleinigkeiten wg unserem Baby, denn ich finde man muss immer Vorbild bleiben bzw. sein.ich versuche tag für tag mal alles etwas lockerer zu sehen und ihm auch zeit zu geben sich zu ändern aber ich meckere jeden tag.ich könnte ihm das ja auch mal netter sagen oder es einfach mal runterschlucken.ich fühle mich so komisch und ob ich ihn liebe,...das weiß ich auch nicht mehr, aber vielleicht haben meine Eltern diesen Einfluß auf mich, denn Selbstbewußtsein hatte ich noch nie richtig.ich möchte mal wieder lachen.
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Was ist mit mir los?

Beitrag von Antje »

Hallo Lesslie,

ich denke, letztendlich bist Du für Dein Leben verantwortlich, egal was Deine Eltern und Dein Partner auch denken. Außerdem trägst Du die nächsten Jahre zusätzlich die Verantwortung für Dein Kind. Du mußt dir im Klaren sein, was Du möchtest und was nicht. Natürlich ginge das leichter, wenn man das mit dem Partner und evtl. mit den Eltern auch klären könnte. Ist leider meistens nicht so.

Ich habe 2 Kinder und bin verheiratet. 4 Monate nach der Geburt des 1. Kindes ging es mit der Depression bei mir so richtig los. Irgendwie habe ich es noch halbwegs in den Griff bekommen. Aber 4 Monate nach der Geburt des 2. Kindes ging es mit mir nur noch steil bergab. Dann kamen Klinikaufenthalte. Meine Eltern mögen meinen Mann nicht. Sie mischten sich ständig in alles ein. Und sind auch der Meinung, daß mein Mann große Schuld an der Depri hat.
Während den Klinikaufenthalten und jetzt mit therapeutischer Unterstützung, lerne ich so allmählich, was ich absolut nicht möchte und was ich möchte, weil es mir guttut. Ich kann es auch immer besser, auch das Durchsetzen.
Dabei gibt es natürlich oft heftige Auseinandersetzungen. Aber ich bin ich, und möchte nie mehr so sehr am Abrund stehen, wie es schon war.
Wenn Du Dir unverbindlich einen Rat holen möchtest, oder Dich mal so richtig aussprechen willst, bieten die Kirchen(zumindest hier bei mir) in ihren Beratungsstellen gute Hilfen an.Dann kannst Du Dich immer noch entscheiden, ob Du eine Psychotherapie willst und brauchst.

Gruß
11111
Beiträge: 5
Registriert: 4. Jan 2005, 20:14

Re: Was ist mit mir los?

Beitrag von 11111 »

Liebe Antje,

danke für Deine lieben Worte.
Heute war wieder kein schöner Tag, lag vorhin auf dem Sofa,hatte Streit mit ihm, habe dann geweint, jetzt geht es wieder.Manchmal bin ich so wütend weil es mir so geht, aber ich habe schon keine Kraft mehr mir darüber Gedanken zu machen.Wenn ich darüber nach denke das ich zu einem Therapeuten gehe,dann wird mir ganz anders, aber sicher glaubt man immer das man so etwas nicht braucht, aber so weiterleben möchte ich auf keinen Fall.Ich frage mich warum meine Eltern nur an sich denken und mich nicht einfach leben lassen.Ehrlich gesagt habe ich große Hemmungen zu einem Therapeuten zu gehen,wie läuft denn das dann so,ich wüßte garnicht wie und wo ich anfangen soll zu erzählen.Meine Schwester hat übrigens nach 8 Jahren ihren Partner verlassen, auch Grieche und sie hat am ende nur geweint, jetzt meint sie ihn nicht mehr zu lieben und hat sich in eine neue beziehung gestürzt.auch ihn haben meine eltern nicht sonderlich gemocht,es kamen oft blöde sprüche.Es tut gut das du mir mut machst.
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Was ist mit mir los?

Beitrag von Antje »

Liebe Lesslie,

der Weg zu einem Therapeuten fällt vielen schwer. Ich hatte zuerst auch eine große Hemmschwelle zu überwinden. Heute bin ich froh, daß ich es getan habe. Ich habe jetzt eine tolle Therapeutin, bei der ich mich richtig wohl fühle, auch wenn es oft sehr anstrengend ist und auch manchmal angst macht.

Du darfst auch nicht vergessen, daß sich in Deinem Leben innerhalb kurzer Zeit sehr viel verändert hat. Der Auszug von zu Hause, die neue Partnerschaft, die Schwangerschaft und vorallem die Geburt Deines Kindes.(Wie heißt er?) Das sind immer solche Schwellensituationen, die einen ganz schön aus der Bahn werfen können. Früher hatte man die Großfamilie, die das oft aufgefangen hat. Heute gibt es fast keine Großfamilien mehr. Man ist eigentlich auf sich alleine gestellt.

Zu einem Psychotherapeuten zu gehen, kann sich nur positiv auf einen auswirken. Zumindest geht es mir so. Es geht auch ganz einfach. Wie bereits gepostet, kannst Du Dich erstmal umverbindlich an eine kirliche Beratungsstelle wenden.(Keine Sorge, die werden nicht versuchen, Dich zu bekehren. Die zuständigen Mitarbeiter sind oft Sozialpädagogen o.ä.)

Du kannst auch direkt zu einem Therapeuten gehen. Du hast Anspruch auf 5 probatorische Thermine, d. h. die übernimmt auf alle Fälle die Krankenkasse. Sagt Dir dieser Therapeut nicht zu, kannst Du zum nächsten gehen. Da hast Du wieder Anspruch auf diese 5 Thermine.
Aber man merkt eigentlisch schon beim ersten Termin, ob man miteinander kann oder nicht.
Hast Du Dich für den Therapeuten entschieden, so stellt er einen Antrag auf Psychotherapie bei Deiner Krankenkasse.

Aber was Du auf jeden Fall vorhermachen solltest, ist zu einem Neurologen/Psychiater zu gehen. Der klärt ab, ob evtl. organische Ursachen vorliegen. Da ist erst mal dann alles "medizinisch". Er kann Dir auch Adressen von Pychotherapeuten geben.

Laß Dich nicht unterkriegen. Du bist Du! Und Dein Leben ist lebenswert!!!! Mutter zu sein, hat auch viele schöne Seiten, man darf nicht immer nur das Negative sehen.

Bis bald
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