Verdammt nochmal

jim111
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Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

Ich weiss nicht so recht, warum ich hier überhaupt reinschreibe. Mir gings vor 2 Jahren richtig dreckig, aber jetzt ist es wieder deutlich besser geworden.

Ich meine bis Anfang November. Bis dahin habe ich non-stop gearbeitet und mich dadurch von allem Ablenken können. Jetzt musste ich insgesamt 4 Wochen Urlaub nehmen und war damit automatisch wieder die meiste Zeit allein daheim und konnte mich nicht ablenken. Ich verstehe in der Form eh nicht, was eigentlich mit mir los ist. Hatte vor 4 Jahren eigentlich eine wunderbare Beziehung, davor einige Enttäuschungen, nja ich dachte damals alles wäre super bis ich dann die verblödete Idee hatte zu ihr zu ziehen.

War wohl für sie und mich zuviel, jedenfalls hat sie mich dann beschissen und ich war dort allein bis mein Mietvertrag auslief (d.h. 2 Jahre). Wie ich das damals ausgehalten habe, ist für mich immer noch ein Rätsel und beim Gedanken daran werde ich sehr traurig. Nicht nur, daß ich allein war sondern ich durfte auch noch jeden Tag die Tapete sehen, die sie ausgesucht hatte. Oder den Teppich-Boden. Ich meine das war absolut krank. Als würde sich 600x jeden Tag das ganze wiederholen. Wie sollte ich da bitte vergessen?

Und jetzt kommt dieser blöde Zwangsurlaub, der netterweise direkt über meinen Geburtstag fiel (wobei dies auch so gut wie der Todestag meines Vaters ist), ich meine ernsthaft - was zum Teufel soll das?

Ich frage mich immer wieder, ob der Hauptgrund für meine Depri der Selbstmord meines Vaters ist - ich war damals 11 und spassigerweise hats niemand interessiert. Vermutlich kommt der schon damit klar, ist ja bereits 11. Hätte es was geholfen, wenn ich damals zum Psychiater geschickt worden wäre?

Ich glaube ich möchte das Ganze gerade nur aufschreiben um damit ein bisschen rauszulassen. Zu Ärzten wollte ich noch nie. Ich meine wozu - damit dir mir sagen, daß es ja doch nicht so schlimm ist? Haben die ihren Vater verloren als sie 11 waren? Ich denke nicht.

Naja, jedenfalls gehts morgen wieder zur Arbeit und dann hört der Schwachsinn in meinem Hirn vielleicht auch wieder auf.
HelenaHHH
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von HelenaHHH »

Hallo, Jim!
Vielleicht haben der frühe Tod deines Vaters und dann diese Beziehungskatastrophe dich schon länger in eine psychogene Depression abrutschen lassen, die du vor dir selbst mit Arbeitssucht versteckst? Es klingt ganz danach...bestimmt hätte es dir geholfen, wenn du als 11-jähriger psychotherapeutische Hilfe erhalten hättest, ja, aber es es ist trotzdem noch nicht zu spät dafür, ganz im Gegenteil. Hast du dich denn schon mal an einen Therapeuten oder wenigstens an den Hausarzt gewandt?
Liebe Grüße von Helena
jim111
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

@ Helena: Wenn das alles gewesen wäre. Ich meine ernsthaft - ich kann mich nicht mehr an ein Leben ohne Depressionen erinnern.

Mit dem Tod meines Vaters hat glaube ich alles angefangen. Er war davor im Rollstuhl wegen einer Querschnittslähmung wegen Zeckenbiss. Ihn muss es massiv fertig gemacht haben, aber ich denke er dachte vorallem, daß er mich belasten würde d.h. dass er wegen mir tot ist. Ohne mich hätte er sich von meiner Mutter getrennt und fertig. Er hatte es über Monate geplant und als ich (sowie meine Mutter) an einem Sonntag weg waren (direkt nach meinem Geburtstag) hat er sich die Pulsadern aufgeschnitten. Ich bin damals als Erster in die Wohnung gekommen und habe ihn gefunden samt Badewanne voll mit Blut. Er wollte nicht mal den Teppich schmutzig machen.

Meine Mutter hat danach (ohne mich zu fragen, ich war ja erst 11) beschlossen mit keinem Mann was anzufangen, bis ich 18 bin. Folgte natürlich daraus, daß sie immer ständig gereizt und launisch war. Habe mit ihr den Kontakt mit 18 oder 19 abgebrochen. Habe dann vor ca. 5 Jahren wieder angefangen, bis sie dann auf die Schilderung wegen der Trennung mit "Das kann ja nur dir passieren" (vorwurfsvoll) reagiert hat. Seitdem habe ich mit ihr 100% abgeschlossen.

Natürlich benutze ich die Arbeitssucht dazu, die Probleme zu übertünchen - das funktioniert ja auch. Im Vergleich zu vor 2 Jahren gehts mir derzeit auch "gut" - bis auf vielleicht die letzten 2 Wochen. Ich meine hätte ich keine Arbeit wärs viel schlimmer.

Ich habe mich genau einmal jemand anvertraut - kurz nach der Trennung - und die hat es so fertig gemacht, daß ich ihr nach einigen Tagen gesagt habe, daß es gar nicht "so schlimm" ist - ich wollte sie nicht auf mein Niveau runterziehen. Ich habe mich eben daran gewöhnt, das ist wohl auch der Grund warum ich es die Zeit damals alleine ausgehalten habe.

Nachdem ich dort weggekommen bin, war ich unter Leuten völlig apathisch und habe niemand in irgendeiner Form vertraut - obwohl mich ein Freund von dort abgeholt und beim Umzug geholfen hat. Wenn mehr als 3-4 Menschen in einem Raum waren, bin ich innerlich durchgedreht. Das hat auch ca. ein Jahr gebraucht bis das wieder in meinem Schädel in Ordnung war. Ich meine wenn das nicht krank ist, was dann.

Die Reaktion darauf von einem Arzt kann mir schon denken - Zwangseinlieferung und ständig Medikamente - und das würde es nur schlimmer machen. Wie sollte ein Arzt denn auch sonst reagieren.
Britta
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Britta »

Lieber Jim,

was Dein Vater getan hätte oder nicht, darüber kannst Du heute nur noch spekulieren. Du warst, wie Du sagst, ja noch ein Kind. Deine Mutter hätte Dich selbstverständlich zu einem Psychiater oder ähnlichem bringen müssen!!! Klar war sie in Trauer, aber Hallo, Du warst ein Kind und nach einer solchen Erfahrung auf sie angewiesen.

Bitte wende Dich an einen Psychiater oder Psychologen. Oder zunächst wenn Du magst, an Deinen Hausarzt. Wenn ein Arzt sagt: "Iss ja nich so schlimm" dann taugt er nichts, und Du gehst zu jemand anderem. Denn was Du erlebt hast ist schlimm!!! Mach´ einen Termin. Wenn Du keine Gefahr für Dich oder andere bist, wirst Du, denke ich, auch nicht zwangseingeliefert. Da kenn´ ich mich aber nicht aus.

Grüße, Britta
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HelenaHHH
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von HelenaHHH »

Hallo, Jim, du hast wirklich viele (schon für sich allein genommen) traurige Erfahrungen machen müssen. Wie viele Depressive nimmst du deinen Zustand erstmal als unzulässige Schwäche wahr, die dringend überspielt werden muss. Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass sich Arbeit prächtig dafür zu eignen scheint - aber eben nur so lange, bis man Urlaub hat bzw Wochenende ist oder die zunehmende Empfindlichkeit sich auch auf der Arbeit bemerkbar macht.
Ich möchte dir gerne ein wenig Mut zum Arztbesuch machen: Du brauchst wirklich nicht zu befürchten, eingewiesen zu werden oder gleich mit schweren Psychopharmaka abgestopft zu werden. Wie du ja auch etlichen Postings hier entnehmen kannst, gehen viele Depressive tatsächlich weiterhin ihrer geregelten Arbeit nach (ich auch), und manche, aber nicht alle nehmen Antidepressiva (ich demnächst wieder, auf eigenen Wunsch).
Es kann entweder so laufen, dass du mit deinem Hausarzt sprichst und ihm einfach sagst, dass du seit Jahren depressiv bist und dich dem Druck bzw der Leere jetzt nicht mehr gewachsen fühlst. Dann wird er dir höchstwahrscheinlich empfehlen, einen Psychiater und/ oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Ein Psychiater kann, muss aber nicht auch therapeutisch tätig sein - doch bei einer Depression reichen Medikamente allein idR nicht aus, eine gleichzeitige oder nachfolgende Psychotherapie ist angebracht.
Oder aber, falls du deinem Hausarzt nicht so vertraust,du wendest dich direkt an einen Psychiater. Such in diesem Fall am besten einen Facharzt für Psychotherapie, dh einen psychotherapeutisch arbeitenden Psychiater auf. Du kannst natürlich auch einen Psychologen aufsuchen.
Hab wirklich keine Angst davor. Du hast Depressionen, aber du bist doch weder unzurechnungsfähig noch gemeingefährlich;-)
Und gerade die Reaktion bei der Person, der du dich mal anvertraut hattest, sollte dir doch beweisen, dass du tatsächlich ein Problem hast, bei dem du eben professionelle Hilfe brauchst. Willkommen im Klub:-)
LG Helena
Evilwhispy
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Evilwhispy »

Hallo Jim,
Helena hat wirklich Recht. Bitte mach eine Therapie! NIEMAND zwingt dich, Medikamente einzunehmen und NIEMAND wird dich einfach so "einweisen", so lange du keine Gefahr für die Öffentlichkeit oder dich selbst darstellst. Viele Menschen haben ein völlig falsches Bild von einer Psychotherapie. Der Arzt redet einfach nur mit dir, so wie ich das jetzt mache. Vielleicht merkst du ja schon, dass dir das Forum gut tut. Dann geh noch einen Schritt weiter und rede mit einer ausgebildeten Person Auge in Auge darüber. Letztlich können wir dir nur von unseren Erfahrungen erzählen. Ein Arzt kann dir wirklich helfen. Seit ich meine Therapie mache, sehe ich die Dinge viel klarer und einige Probleme zerplatzen einfach wie Seifenblasen. Du darfst natürlich nicht erwarten, dass ein spontaner Erfolg eintritt und es dir sofort ganz, ganz toll geht. Eine Therapie dauert zuweilen recht lange.
Gib den Ärzten doch einfach mal eine Chance und mach einen Termin aus. Ich habe auch gedacht, dass mich niemand Ernst nehmen wird und man hat mich eines Besseren belehrt...

Natalie
jim111
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

Eine Frage, die mir vielleicht Betroffende beantworten können: Wie soll man mit sowas "einfach so" zu einem Arzt gehen und mit dem "drüber reden". Ich meine hier bin ich anonym und zusätzlich rede ich mit niemand persönlich. Ich kann ja schlecht einen Termin ausmachen, dann zum Arzt gehen - der ist mir ggf. unsympathisch und dann "geh ich einfach wieder". Erstens ist das blöd und zweitens kostet das jeweils 10EUR (so lächerlich sich das anhört). Nur mit jemand persönlich darüber zu sprechen würde für mich bedeuten, daß ich sehr viel Vertrauen haben müsste und das geht nicht so einfach.
searcher
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von searcher »

Hallo Jim,

ich weiss ja nicht was Du Weihnachten machst, sieht aber ganz so aus als wärest Du allein. Tu Dir das nicht an. Ich meine Du hast doch bestimmt einen Hausarzt zu dem du mal gehst wenn Du Grippe o.a. hast. An deiner Stelle würde ich noch in dieser Woche zu ihm gehen und einfach deine Symptome beschreiben. Vielleicht, wenn dir das zu schwer fällt, druck deine Postings aus diesem Thread aus und leg sie ihm einfach auf den Tisch. Versuch es, du hast im Moment Zeit.

Was deine Angst vor PSYCHO.... betrifft, lies hier ein bischen herum und du wirst sehen das wir nicht durchgeknallt sind. Und solange du hier schreibst, und dich mit deinen Problemen beschäftigst wirst du auch nicht zwangseingewiesen oder mit Medis vollgestopft..... ich musste ein bischen lächeln als ich das las...... sieh mal ich habe meinen Hausarzt vor 5 Jahren auch gebeten seinen Anatomieatlas aufzuschlagen und mir die SEELE zu zeigen..... der hat vielleicht blöd geguckt. Du siehst wir waren alle mal so drauf.

Also dann, versuch es, dir wird dann leichter sein. Vielleicht gibt er dir auch eine Überweisung Psychopharmakologe.

Tschau

Basic-Searcher
jim111
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

Hab leider keinen Hausarzt.
Trotzdem vielen Dank für die Vorschläge.

Über Weihnachten war ich die letzten 4 Jahre allein - hab mich dran gewöhnt (ernsthaft). Die 1-2 Wochen vor dem Sterbe-Tag meines Vaters sind immer deutlich schlimmer.
HelenaHHH
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von HelenaHHH »

Hallo again, Jim, wenn du keinen Hausarzt hast, solltest du dir gerade in diesen Zeiten lieber einen zulegen, allein schon, um nicht bei jeder Überweisung Praxisgebühr zahlen zu müssen. Vielleicht mal einen Kollegen fragen, ob der dir einen guten Hausarzt empfehlen kann?
Aber zurück zu deiner eigentlichen Frage:
Unter diesen Umständen scheint es mir für dich am sinnvollsten, erst einen Psychiater aufzusuchen. Erzähl ihm, was du seit Jahren mit dir herumschleppst an Traumata und Enttäuschungen, wie du damit bisher umgegangen bist und dass du das Gefühl hast, es nicht mehr zu packen - etwa so, wie du hier gepostet hast. Der Arzt wird dir aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer Psychotherapie raten (-> Überweisung) und dir ggfs Antidepressiva anbieten. Er wird dir entweder einige TelNr von Therapeuten geben oder dir Kontaktdetails von sogenannten Therapieplatzbörsen geben, falls du aus einer Region kommst, in der es schwer ist, schnell einen Therapieplatz zu finden.
Auf diese Weise brauchst du nicht zu befürchten, gleich den ganzen Seelenstrip vollführen zu müssen, da der Psychiater für dich nur die Erstanlaufstelle ist.
Wenn du dich dann für eine Psychotherapie "erwärmt" hast, läuft es wie folgt ab: Du telefonierst die Therapeuten ab und erhältst (hoffentlich schnell) einen Termin. Du hast jeweils 5 sogenannte probatorische Gespräche bei dem Therapeuten frei. Während dieser Gespräche sollte herausgefunden werden, ob du und der Therapeut miteinander klarkommen -> falls er oder sie dir also schnell total unsympathisch sind, beantwortest du die stets am Ende gestellte Frage "Herr Soundso, möchten Sie einen neuen Termin?" mit einem Nein und suchst dir einen neuen Therapeuten,
mit dem du ebenfalls bis zu 5 dieser Vorgespräche führen kannst. Zweites Ziel dieser Gesprächsreihe ist, (idealerweise gemeinsam!) einen Therapieansatz (Art, Häufigkeit, Dauer etc) zu finden.
Es gibt ja zB Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch orientierte Gesprächsanalyse, Psychonanalyse uvm. Überleg dir ruhig schon mal, ob du lieber zu einem Mann oder Frau gehen möchtest oder ob dir das ganz egal ist.
Dein Unbehagen ist ganz normal, um nicht zu sagen typisch. Bestimmt wirst du dich beim ersten probatorischen Gespräch fühlen, als wäre es ein Bewerbungsgespräch - ging mir auch so. Sprich das ruhig aus, umso besser begreift der Therapeut dich auch. Meiner sagte mir denn auch: "Frau Y, Sie müssen hier keine Leistung erbringen, sondern Sie sind hier, damit Ihnen geholfen wird, und Sie haben das Recht dazu." Amen;-) Danach sprudelte es nur so aus mir heraus...
Solltest du zufällig aus Hamburg kommen, kann ich dir gerne ein paar TelNr von Therapeuten geben, von denen ich Gutes gehört habe. Ansonsten gibts auch auf den jeweiligen Websites der Kassenärztlichen Vereinigungen Möglichkeiten, nach freien
Therapieplätzen zu suchen.
Hilft dir das erstmal weiter? Nur Mut, du bist gerade dabei, das Richtige für dich zu tun, nämlich Hilfe in Anspruch zu nehmen, die du schon längst gebraucht hättest.
LG Helena
Britta
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Britta »

Hi nochmal Jim,

wenn Du Dich zu einem Arztbesuch, welcher Fachrichtung auch immer, entschließt, wozu ich Dir ebenfalls rate, brauchst Du, wenn Du nicht willst, auch nicht als erstes Dein ganzes Leben auf den Tisch zu legen.

Rede mit Deinem Gegenüber genau über die Vorbehalte, die Du diesbezüglich hast. Das Du gerne Hilfe hättest, aber erst Vertrauen fassen willst.

Es ist sicher sinnvoll schon mal einen Kontakt herzustellen. Vielleicht auch schon mal verschiedene Behandler "anzutesten". (Schreiben sich ganz leicht solche Tipps. Ich wünschte ich würd´ mich selbst daran halten können.) Aber Du wirkst auf mich auch nicht gerade schüchtern. Also ... immer ran!

Grüße, Britta
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jim111
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

Vielen Dank Helena (und auch den anderen Postern).

Ich fühle mich meist vorallem nur miserabel, wenn ich alleine bin - und das müsste ich wohl oder übel selber ändern. Ich habe das heute vorallem gemerkt. Bin auf der Arbeit, alle sind "normal" zu mir und ich denke die ganze Zeit nur wirres Zeugs, wirke wie in Gedanken. Ich habe mir gestern überlegt nen Freund anzurufen, effektiv habe ich das auch gemacht, nur leider war er nicht da. Ich denke vielleicht war das auch besser so, ich weiss nicht was er von mir gedacht hätte.

Ich meine ich denke nicht, daß er halbwegs ahnt was ich innerlich durchmache. Der nervt mich schon seit Ewigkeiten mit "Wann hast du wieder ne Freundin bla bla" und ich kanns nicht mehr hören. Meist sage ich dann "Ich glaube nicht". Am Liebsten würde ich ihm einfach die Wahrheit sagen, daß ich kein Vertrauen mehr fassen kann. Dass ich niemand an mich ranlassen möchte. Und was ist wenn er damit nicht klarkommt? Soll ich ihm dann später auch wieder sagen, daß es gar nicht so schlimm ist?

Und wenn ich jetzt zu nem Therapeuten gehen würde - ich arbeite in einem Krankenhaus und es wäre schlecht, wenn irgendwas davon publik wird. Ich meine ich hab selber mitbekommen wie sich sowas bei Anderen rumspricht (möchte nicht wissen, wie das passiert es gibt ja eigentlich das Arztgeheimnis). Und dann frage ich mich auch wieder, was mir das effektiv bringen soll. Anti-Depressiva, okay - dann gehts mir ggf. durch Medikamente besser und was ist mit den Nebenwirkungen? Wenn's mir dank Arbeit normal geht, bin ich meist super drauf. Wenn sich das ändern würde, wäre es nicht gut. Und Gespräche? Ich meine mir ist selber klar, daß mein Verhalten blödsinnig ist. Mir ist klar, was ich durchmache und an was ich zu beissen habe.

Mir gehts schlecht, weil ich allein bin und trotzdem bin ich bewusst fast ständig privat allein. Die Frage ist, ob ich das wirklich ändern möchte. Ich war die ersten Monate von den 2 Jahren in kompletter Isolation mehr als geschockt und fertig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und dann ist es schwierig wieder einen Schritt weg davon zu machen bzw. man hat sich so sehr daran gewöhnt, daß man es nicht mehr anders will. Soll ich wieder riskieren verletzt zu werden? Soll ich riskieren, daß es mir noch schlechter geht?

Etwas in mir hat sich in der Zeit damals verändert. Früher dachte ich bei schlechten Dingen die mir passiert sind an "Warum ich". In der Zeit habe ich das umgeändert, seitdem denke ich "Warum nicht ich". Riskiere ich gefühlstechnisch nichts kann mir auch nicht weh getan werden und ich habe keine neuen schlechten Erinnerungen. Das ist sicherlich bescheuert und traurig zu gleich, aber die einzige Möglichkeit, daß ich mir nicht irgendwas antue und vorallem keine Gefühl-Spikes durchmachen muss.
Britta
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Britta »

Hi again,

was an Deinem Verhalten ist denn blödsinnig?

Grüße, Britta
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jim111
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

Das ich mich isoliere, obwohl es mir dadurch schlecht geht. Das gibt rein logisch betrachtet keinen Sinn. Eigentlich sollte ich damit aufhören, seitdem ich von dort weg bin und trotzdem mache ich es nicht.
Emily
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Emily »

Hallo Jim,

wenn man einer Depr. leidet, kann das Verhalten oft sehr "unlogisch" sein. Verstand und Gefühl gehen manchmal total konträre Wege. Die Angst vor neuen Verletzungen hat sehr viel Kraft und hält einen von "logischen", also vernünftigen Handlungen mit Macht ab. Die Frage ist: Was wird letztlich stärker sein: Die Angst vor der Veränderung, z.B. durch eine Therapie, oder der Leidensdruck aufgrund von permanenter Stagnation? Diese Frage kann man sich aber nur selbst beantworten.

Gruß von
Emily
Britta
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Britta »

Hallo,

Emily hat da vollkommen recht. Wenn Du im Forum ein bißchen stöberst und die threads ließt (wie Du es ja auch tust) stellst Du fest, daß viele davon schreiben, nicht so handeln zu können wie sie es eigentlich wollen.

Diese Ohnmacht erscheint mir eher als typischer Ausdruck oder Begleiterscheinung einer Depression als das sie wirklich unlogisch oder gar bödsinnig wäre.

Sicher, Dir ist schon selbst klar, woran Du zu beißen hast. Aber Dein Blickwinkel bleibt natürlich auch immer der gleiche. Es kommen keine neuen Gedanken dazu und Du drehst Dich im Kreis. Deswegen sind auch "nur" Gespräche mit einem erfahrenen Gesprächspartner trotzdem hilfreich!

Grüße und gute Nacht, Britta
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HelenaHHH
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von HelenaHHH »

Hallo, Jim, hast du keinen Hausarzt, weil du in einem Krankenhaus arbeitest...? Vielleicht sowieso lieber mal einen Arzt außerhalb deines Arbeitsplatzes aufsuchen...? Unter diesen Umständen kann ich deine Arztphobie ja fast verstehen, aber immerhin gibts die Schweigepflicht und bei "fremden" Ärzten solltest du diesbzgl keine Bedenken haben.
albert
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von albert »

jim111
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

@ Helena: Ich habe ja nicht wirklich eine Arzt-Phobie. Ich möchte nur nicht, daß jemand "hier" weiss dass ich depressiv bin. Möchte nicht wissen, was der Betriebsarzt dazu sagen würde.

Wenn ich den Job wegen sowas verlieren würde, weiss ich selber dass ich nicht mehr rauskommen würde. Mein Job gibt mir Kraft und lenkt mich von mir selber ab. Heute gehts mir z.B. schon deutlich besser als gestern. Das das keine Endlösung ist, ist mir auch klar, aber meiner Meinung nach tut mir mein Job in der Form "gut".

Vor 2 Jahren war ich bereits am Samstag vom angefangen Wochenende depressiv. Jetzt braucht es bis zu dem Status bereits ungefähr eine Woche. Das ist für mich ein Fortschritt. Vorallem weil ich dadurch die Depression fast komplett über Monate ausschalten kann.

Sieh es mal so: Manche Depressiven nehmen Medikamente um es loszuwerden. Mein Medikament ist die Arbeit.
Xavro
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Xavro »

Hallo Jim,

ich hatte diese "Arbeitssucht" auch eine Weile als Therapieversuch. Funktioniert ganz gut - für eine Weile. Früher oder später fordert Dein ständig überforderter Körper sein Recht und wird es sich holen. In meinem Fall mich massivsten Schmerzen und Erschöpfung (zusätzlich zu der übertünchten Depression) die jedes Arbeiten unmöglich gemacht haben.

Es ist natürlich ein sehr schwieriger Prozess, den man da durchläuft. In unserer Gesellschaft sind Depressionen leider noch tabuisiert und da muss man damit erst einmal selbst damit klar kommen, zu den Betroffenen zu gehören. Dabei hat jeder 10. einmal eine Depression. Ich habe irgendwann die Erfahrung gemacht, dass es sich wesentlich besser damit lebt, wenn man sich nicht mehr den Stress der Heimlichtuerei antut. Nicht, dass ich damit hausieren gehen würde oder mit meinem Chef direkt über meine Probleme rede (die will der eh nicht hören), aber je offener Du damit umgehst, desto weniger Gerüchte gibt es auch, denn die leben ja gerade vom Versteckten, Geheimnisvollen.

Abgesehen davon, wird sich in Deinem Alltag nichts ändern. Antidepressiva verändern nicht Deine Persönlichkeit oder Dein Verhalten. Es ist ja nicht so, als würdest Du plötzlich mit einem Gips herumlaufen und es wäre für alle sichtbar.

Euer Betriebsarzt wird vermutlich relativ verständnisvoll reagieren. Bei einer Quote von 10% hast Du sehr viele Kollegen, die das gleiche Problem haben. Also bist Du schlimmstenfall einer von Vielen, bestenfalls hat er Verständnis.

Die Nebenwirkungen von Antidepressiva verschwinden im Allgemeinen nach ca. 2-4 Wochen. Wenn Du sehr heftig reagierst, wirst Du schlimmstenfalls ein paar Tage krank geschrieben.

Was die Gespräche beim Therapeuten angeht, so ist das schon etwas anders, als Du Dir das vorstellst. Je nach Therapieform geht es ja nicht nur darum, die "Fehler" zu erkennen, sondern auch darum aktiv und strukturiert an deren Korrektur zu arbeiten. Das schafft man eigentlich nicht alleine, da man sich durch die einmal geprägten Verhaltensmuster und Bewältigungsstrategien quasi in einer Art Teufelskreis befindet. Es ist nicht unmöglich "sich selbst zu therapieren", aber es verlangt sehr viel Knwo-how, Disziplin, Kraft und viel mehr Zeit. Warum also den harten Weg gehen?

Du musst nicht überstürzen. Lass Dir Zeit und stelle uns ruhig nach und nach Deine Fragen, bis Du Dir eine Meinung bilden konntest. Diese Berührungsängste mit dem Thema "Therapie" und "Antidepressiva" sind absolut üblich. Wenn Du soweit bist, lass Dich von einem Psychiater oder Nervenarzt untersuchen und beraten. Wie schon gesagt wurde, es wird Dich keiner zu etwas zwingen.

Ein Arzt darf Dich nur zwangseinweisen, wenn du:
a) akut selbstmordgefährdet bist
b) eine Gefahr für andere darstellst
Eine Zwangseinweisung muß innerhalb kurzer Zeit (waren es 72h ?) richterlich bestätigt werden.
Aufgrund der knappen Kapazitäten wird Dich keine Klink freiwillig behalten.

Ein geregelter Tagesablauf mit festen Strukturen ist das A und O für depressive Patienten. Ich kenn diesen Urlaubs- bzw. Wochenendblues auch sehr gut. Meine Nervenärztin fragt mich auch jedes Mal, ob ich diesen oder jenen Kurs noch mache oder dies und das schon unternommen hätte. Wenn ich Urlaub ankündige, klingeln bei ihr alle Alarmsirenen. Im letzten halben Jahr war ich wg. anderer Probleme über lange Zeiträume krank und hatte dann auch noch meinen Jahresurlaub zu nehmen. Das war ihr eigentlich gar nicht recht. Dann kommt jetzt noch Weihnachten und im Januar eine OP mit noch einmal wochenlanger Krankschreibung anschließend. Ich glaube, sie macht sich erheblich mehr Sorgen, als ich selbst und das will schon was heißen.

Nun ja, das war jetzt wieder ein langer Text, der Dir noch mehr Informationen gegen hat und Dich hoffentlich nicht noch zusätzlich verwirrt. Wie gesagt, nichts überstürzen. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an.

Gruß
Xavro
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Emily
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Emily »

Hallo Xavro,

dein sehr guter Beitrag enthält viel Wahres.


Hallo Jim,

dass du an deiner Arbeit hängst und ihr viel Wert beimisst, auch im Kampf gegen die Depression, ist eigentlich ein sehr gutes Zeichen. Ich kann gut nachvollziehen, dass man sich diese Arbeit unter allem Umständen erhalten möchte. Die Frage ist eben nur, so wie Xavro es schon anklingen ließ, wie lange das gelingt, wenn nicht gleichzeitig gezielter gegen die Depression vorgegangen wird. Arbeit kann tatsächlich therapeutischen Effekt haben, aber der ständig wieder krankmachende Effekt der Depr. kann diese Erfolge auch immer wieder zunichte machen.

>>> Sieh es mal so: Manche Depressiven nehmen Medikamente um es loszuwerden. Mein Medikament ist die Arbeit.
Ein Medi dient dazu, die Krankheit zu bessern oder im Idealfall zu heilen. Das gelingt mit der Arbeit oft aber nur solange, wie die Zeitspanne der Arbeit eben anhält. Wenn diese Zeitspanne unterbrochen ist, kann die Depression wieder im Vordergrund stehen. Das muss natürlich nicht so sein, aber es ist immerhin möglich.
In meinem Falle war es immer so, dass mir meine Arbeit und mein Beruf auch enorm viel geholfen haben, aber ohne eine gezielte Behandlung der Krankheit hätte mir das auch nicht viel genützt. Das Problem dabei ist nach meiner Erfahrung, dass die Arbeit bei einer schweren Depression eigentlich eher ablenkend wirkt, aber kaum heilend. Arbeitet man, muss man sich so konzentrieren, dass man das gedankliche Kreisen um die Depression einfach unterlassen MUSS, wenn man nicht gravierende Fehler machen will. Befindet man sich aber in der Phase der Freizeit, kann automatisch die Depr. wieder mehr im Vordergrund stehen. Sicherlich kann man so über lange Zeit hinweg leben, aber es stellen sich zwangsläufig die Fragen: WIE lebt man? Welche Optionen bietet das noch für die ZUKUNFT?

Allerdings verstehe ich gut, dass man Zeit braucht, bis man soweit ist, dass man das erkennen kann und bereit ist, es auch zu akzeptieren.

Grüße,
Emily
Xavro
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Xavro »

Hallo,

die Phase hat bei mir übrigens mindestens 5 Jahre gedauert (weiß nicht mehr, wann es wirklich angefangen hat mir bewusst zu werden, dass ich Depressionen habe).

Man weiß zwar nie wofür eine solche Phase gut ist, aber im Rückblick würde ich sagen, dass es 5 Jahre unnötiges Leiden waren. Vielleicht hätte ich inzwischen meine Probleme in den Griff bekommen und mir z.B. nicht noch eine weitere schwierige Arbeitssituation aufgebürdet, die jetzt mit aufgearbeitet werden muss. 5 Jahre, in denen ich nicht am Leben teilgehabt habe. 5 Jahre (so ca. von 23-28) in denen man eigentlich in der Blüte seines Lebens steht, Pläne macht, Spass hat, seine Zukunft aufbaut etc. Jahre, an die sich viele Menschen gerne erinnern, erste Freiheiten, noch der Spaß der Jugend und noch nicht die Zwänge des Erwachsen seins. Heute trauere ich diesen verlorenen Jahren hinterher, die ich nie wieder nach holen kann, so wie meine Kindheit, die mir geraubt wurde. Inzwischen bin ich 35 und trotz intensiver Therapiearbeit ist kein Ende in Sicht. Hätte ich fünf Jahre früher angefangen, wäre ich vielleicht heute schon fertig und könnte wenigstens meine 30er Jahre genießen. Natürlich gewinnt man mit "wenn" und "hätte" keinen Blumentopf, aber es belastet mich heute, dass ich - wenn überhaupt jemals - mein Leben erst mit 40 oder später beginnen kann. Sorry an alle über 40, aber dann ist man schon wieder auf dem absteigenden Ast (rein statistisch im Bezug auf die gesamte Lebenserwartung und hinsichtlich körperlicher Erkrankungen). Was, so werde ich am Ende meines Lebens fragen, hast Du eigentlich vom Leben gehabt? Das was ich in der ersten Hälfte verloren habe, werde ich nun nie erleben. Und was werde ich sagen, wenn mich andere später fragen, wie meine Adoleszenz war?

Gruß
Xavro
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jim111
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Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

Hmmm, mir gings gestern mal wieder gerade mal durch 2 Kleinigkeiten ausgelöst absolut schlecht. Ich habe mal wieder mich bewusst an jeden möglichen Mist erinnert und bin fast durchgedreht. Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich bin die letzte Woche immer mal wieder so draufgewesen, daß ich am Liebsten zu einem Arzt gegangen wäre oder mich einem Freund anvertraut hätte, aber kurz danach denke ich wieder, daß ich das ganze erlebte nur durch Verdrängung halbwegs überstehen kann. Gestern habe ich das erste Mal seit Monaten wieder an Selbstmord gedacht und das nur, weil ich mich wieder bewusst mit meinen Erlebnissen beschäftigt habe. Ich habe mich auch gefragt, warum ich das nicht schon vor 2 oder 3 Jahren durchgezogen habe, da ich mir dann den ganzen Mist sparen könnte. Das spricht doch eigentlich für Verdrängung?

Wenn ich gestern abend mit einem Arzt geredet hätte, wäre ich als suizidgefährdet eingestuft worden. D.h. sofern ich zu einem Arzt gehen würde, kanns mir ja mal passieren, daß ich wieder so drauf bin. Das würde dann bedeuten - Zwangseinweisung. Ich weiss einfach, daß ich sowas nicht aushalten könnte sprich mir nachher noch was antun würde nur WEGEN der Einweisung.

Ich weiss nicht mal selber ob ich wirklich suizidgefährdet bin. Wenn ich jetzt auf nach Neujahr warte, weiss ich dass es mir dann besser gehen wird und dann werde ich definitiv nichts mehr tun. Wenn ich jetzt was mache, ist es aber eigentlich auch falsch, weil ich eigentlich "nur" mal wieder ein dickes Tief habe.

Und dann frage ich mich auch, wie es mir gehen würde, wenn ich über alles sprechen müsste. Ich meine gestern ging es mir gerade wegen der Erinnerung wieder hundsmiserabel. Ich meine wie soll mir eine Therapie da irgendetwas bringen? Hier lese ich fast nur, daß selbst die x-te Therapie nichts gebracht hat und bei mir würde die Therapie effektiv 60% meines gesamten Lebens betreffen.

Oder soll ich es nem Freund sagen und den damit gerade jetzt runterreissen? Das ist genauso bescheuert.

Wenns nach mir gehen würde, könnte man Weihnachten abschaffen.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Verdammt nochmal

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Jim,

nur ganz kurz, da ich mom. nicht besonders schreibfähig bin.

Zum Thema Zwangseinweisung:
Lies mal im Thread: "Der Drang zur Auflösung" - vor allem das Posting von Herrn Pfeiffer.

Viele Grüße
Edeltraud
jim111
Beiträge: 39
Registriert: 19. Dez 2004, 17:28

Re: Verdammt nochmal

Beitrag von jim111 »

@ Edeltraud:

>Zum Thema Zwangseinweisung:
>Lies mal im Thread: "Der Drang zur Auflösung" - >vor allem das Posting von Herrn Pfeiffer.

Ich glaube ihm gerne, daß *er* nicht der Freund davon ist. Bedeutet allerdings nicht, daß andere nicht anders entscheiden.
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