Anfang oder Ende?
Anfang oder Ende?
Hallo!
Warum überkommt mich so eine panische Angst, weil mein Mann wieder mal so tief in die Depression abgestürzt ist? Ich habe Angst, nach Hause zu gehen, Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun, Angst, mich selber aufzugeben. Es gibt kein Entfliehen, die Depressionen holen uns immer wieder ein und stellen unser Leben in Frage. Die Depris meines Mannes empfinde ich als stark und übermächtig und ich kann mich ihnen nicht entziehen. Oder sind es gar nicht die Depressionen, die uns zerstören? Wer macht hier was und warum?
Lea
Warum überkommt mich so eine panische Angst, weil mein Mann wieder mal so tief in die Depression abgestürzt ist? Ich habe Angst, nach Hause zu gehen, Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun, Angst, mich selber aufzugeben. Es gibt kein Entfliehen, die Depressionen holen uns immer wieder ein und stellen unser Leben in Frage. Die Depris meines Mannes empfinde ich als stark und übermächtig und ich kann mich ihnen nicht entziehen. Oder sind es gar nicht die Depressionen, die uns zerstören? Wer macht hier was und warum?
Lea
Re: Anfang oder Ende?
Hallo Lea,
deine Worte erinnern mich an eine Freundin aus einem Tanzwochenende, dir mir nach drei Tagen per Brief mitteilte, dass sie fürchtet, von mir ausgesaugt zu werden und mit dieser Begründung den Kontakt abgebrochen hat. Ich habe damals damit nicht viel anfangen können, außer dass ich den Schlag hab verdauen müssen. Die Bedeutung dieser Aussage ging mir erst später auf, als mir die Ehefrau eines Deprikranken sagte, ihr Mann ziehe viel Kraft aus der Familie ab und sei deshalb eine Gefahr. Depris ziehen zuerst den betroffenen Menschen runter und können auch Angehörige mitreißen. Ich denke, dass jeder Mensch eine Kraftquelle in sich hat, vielleicht abhängig vom Charaktertyp mehr oder weniger stark; die gilt es zu suchen, zu entdecken und zu pflegen. Ich weiß nicht, wieweit Therapeuten heute darauf eingehen. Von mir selber kann ich nur sagen, dass ich das eigene Kraftfeld auf mehreren Ebenen pflege. Das fängt an mit der Führung einer Life-chart, mit der bewussten Änderung meines Verhaltens, und mit der Traumreise zu meinem eigenen Befinden: dort wird das zerstörte Haus repariert und vom wärmenden roten Licht neu Kraft getankt. Letzteres ist sehr sinnbildlich-symbolisch, läuft auf der unbewussten Ebene ab, weil in der Traumreise und wird darum tief verankert. Und heute kann ich auch selber Kraft abgeben.
Aber sicherlich gibt es noch mehr Möglichkeiten, sich selber aufzubauen, Verhaltenstherapie ist da ein weites Feld. Ich hoffe, dass auch andere Betroffene ihre Erfahrungen hier schreiben, können ja ganz verschieden sein.
Für heute sende ich ein Päcklein Kraft an dich und deinen Mann.
Herzliche Grüße
Albert
deine Worte erinnern mich an eine Freundin aus einem Tanzwochenende, dir mir nach drei Tagen per Brief mitteilte, dass sie fürchtet, von mir ausgesaugt zu werden und mit dieser Begründung den Kontakt abgebrochen hat. Ich habe damals damit nicht viel anfangen können, außer dass ich den Schlag hab verdauen müssen. Die Bedeutung dieser Aussage ging mir erst später auf, als mir die Ehefrau eines Deprikranken sagte, ihr Mann ziehe viel Kraft aus der Familie ab und sei deshalb eine Gefahr. Depris ziehen zuerst den betroffenen Menschen runter und können auch Angehörige mitreißen. Ich denke, dass jeder Mensch eine Kraftquelle in sich hat, vielleicht abhängig vom Charaktertyp mehr oder weniger stark; die gilt es zu suchen, zu entdecken und zu pflegen. Ich weiß nicht, wieweit Therapeuten heute darauf eingehen. Von mir selber kann ich nur sagen, dass ich das eigene Kraftfeld auf mehreren Ebenen pflege. Das fängt an mit der Führung einer Life-chart, mit der bewussten Änderung meines Verhaltens, und mit der Traumreise zu meinem eigenen Befinden: dort wird das zerstörte Haus repariert und vom wärmenden roten Licht neu Kraft getankt. Letzteres ist sehr sinnbildlich-symbolisch, läuft auf der unbewussten Ebene ab, weil in der Traumreise und wird darum tief verankert. Und heute kann ich auch selber Kraft abgeben.
Aber sicherlich gibt es noch mehr Möglichkeiten, sich selber aufzubauen, Verhaltenstherapie ist da ein weites Feld. Ich hoffe, dass auch andere Betroffene ihre Erfahrungen hier schreiben, können ja ganz verschieden sein.
Für heute sende ich ein Päcklein Kraft an dich und deinen Mann.
Herzliche Grüße
Albert
Re: Anfang oder Ende?
Hallo Albert,
danke für deine Worte. Es ist schön zu wissen, dass jemand an mich denkt und versucht, mir zu helfen. Ich bin ziemlich am Ende, muss sehr aufpassen, im Moment geht nichts mehr.
Gruß Lea
danke für deine Worte. Es ist schön zu wissen, dass jemand an mich denkt und versucht, mir zu helfen. Ich bin ziemlich am Ende, muss sehr aufpassen, im Moment geht nichts mehr.
Gruß Lea
Re: Anfang oder Ende?
Hallo Lea,
die Experten nennen dieses Phänomen "depressiver Sog". Du kannst Dir also vorstellen, dass Du wahrlich nicht alleine bist, wenn das Phänomen sogar schon einen richtigen Namen hat. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe für Angehörige das richtige für Dich, damit Du Dich über Deine Sorgen mit anderen Betroffenen austauschen kannst.
Gruß
Xavro
die Experten nennen dieses Phänomen "depressiver Sog". Du kannst Dir also vorstellen, dass Du wahrlich nicht alleine bist, wenn das Phänomen sogar schon einen richtigen Namen hat. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe für Angehörige das richtige für Dich, damit Du Dich über Deine Sorgen mit anderen Betroffenen austauschen kannst.
Gruß
Xavro
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Besucht mich doch einmal:
http://www.ak-medizin.de (u.a. mit Informationen zu Antidepressiva)
http://www.ak-extra.de
Besucht mich doch einmal:
http://www.ak-medizin.de (u.a. mit Informationen zu Antidepressiva)
http://www.ak-extra.de
Re: Anfang oder Ende?
Hallo Xavro,
ja, "depressiver Sog" passt gut zu dem, was ich bzw. wir durchmachen.
Eine Selbsthilfegruppe ist m. E. keine passende Lösung für uns. Ich glaube, es ist alles zu spät, wir sind schon zu festgefahren in unseren Verhaltensweisen. Wir erkennen zwar vom Verstand her dieses Raster,aber wir schaffen nicht den Absprung, weil wir Angst haben voreinander und miteinander. Wir wollen uns nicht aneinander schuldig machen. Aber das lässt sich nicht vermeiden, wir sind es so oder so. Wenn unsere Auseinadersetzungen wenigstens offen und direkt verständlich vonstatten gingen, aber nein, alles läuft leise und subtil in unsichtbaren Bahnen und wird erst sichtbar, wenn es zu spät ist.
Gruß Lea
ja, "depressiver Sog" passt gut zu dem, was ich bzw. wir durchmachen.
Eine Selbsthilfegruppe ist m. E. keine passende Lösung für uns. Ich glaube, es ist alles zu spät, wir sind schon zu festgefahren in unseren Verhaltensweisen. Wir erkennen zwar vom Verstand her dieses Raster,aber wir schaffen nicht den Absprung, weil wir Angst haben voreinander und miteinander. Wir wollen uns nicht aneinander schuldig machen. Aber das lässt sich nicht vermeiden, wir sind es so oder so. Wenn unsere Auseinadersetzungen wenigstens offen und direkt verständlich vonstatten gingen, aber nein, alles läuft leise und subtil in unsichtbaren Bahnen und wird erst sichtbar, wenn es zu spät ist.
Gruß Lea
Re: Anfang oder Ende?
Ja, Lea, da musst du wohl alleine durch. Irgendwie bist du ja auch selbst Schuld, wenn du keine Entscheidugnen triffst. Du musst wissen was du willst und dann danach handeln. So einfach ist das. Nimm doch nicht immer Rücksicht auf andere, wovor hast du denn Angst? Jetzt sitzt du wieder in deinem Büro und heulst vor dich hin, nur weil es Weihnachten wird. Das geht vorüber und du wirst weiter leben. Steh einfach wieder auf, auch wenn du immer wieder aufs Neue niedergeschlagen wirst. Vielleicht war es nicht so gut, dass du deine Tabs abgesetzt hast, aber nun hast du es getan und letztendlich kommt die Stärke nicht aus Medis, sondern sie ist in dir drinnen. Komm, das letzte Stück des Lebens schaffst du auch noch.
Re: Anfang oder Ende?
Liebe Lea,
ich habe dir ein Mail geschickt.
LG,
Emily
ich habe dir ein Mail geschickt.
LG,
Emily
Re: Anfang oder Ende?
Danke. Ich versuche nur, mir selber zu helfen. Diese Schwere von meinem Herzen zu nehmen und meinen Verstand wieder vorzukramen...
Nicht aufgeben! - das muss ich wie ein Gebet mir immer wieder aufsagen...vielleicht hilft es ja.
Lea
Nicht aufgeben! - das muss ich wie ein Gebet mir immer wieder aufsagen...vielleicht hilft es ja.
Lea
Re: Anfang oder Ende?
Niemand darf meine Verletzlichkeit sehen, denn auch ein unfreundiches Schweigen kann ich im Moment nicht aushalten. Also tue ich so, als hätte ich hier niemals geschrieben. Das ist besser so. Und viele von euch sind es ja schon gewöhnt, dass ich meine Beiträge auch schnell wieder lösche und ich weiß, dass ich für euch nichts weiter bin als eine Versagerin. Das ist aber okay!
Re: Anfang oder Ende?
Liebe Lea,
Du bist keine Versagerin!!!
Du bist verzweifelt.
Bei Alkoholikern kennt man die sogenannte Co-Abhängigkeit der engen Familienmitglieder. Im Besonderen der Partner. Und die Co-Abhängigen brauchen auch viel Hilfe um da wieder raus zu kommen.
Wahrscheinlich gibt es auch bei Depressiven so etwas wie eine Co-Depression. Wie Xavro schon sagte, die in diesem Depri-Sog stecken.
Bitte: Hol Dir Hilfe. Du mußt das nicht allein machen. Eine Selbsthilfegruppe wäre wirklich ein guter Start. Oder auch ein Besuch beim Profi, sprich Psychiater oder ähnlichem. Oder als erstes mal die Notfallnummern antesten.
Viele liebe Grüße Britta
Du bist keine Versagerin!!!
Du bist verzweifelt.
Bei Alkoholikern kennt man die sogenannte Co-Abhängigkeit der engen Familienmitglieder. Im Besonderen der Partner. Und die Co-Abhängigen brauchen auch viel Hilfe um da wieder raus zu kommen.
Wahrscheinlich gibt es auch bei Depressiven so etwas wie eine Co-Depression. Wie Xavro schon sagte, die in diesem Depri-Sog stecken.
Bitte: Hol Dir Hilfe. Du mußt das nicht allein machen. Eine Selbsthilfegruppe wäre wirklich ein guter Start. Oder auch ein Besuch beim Profi, sprich Psychiater oder ähnlichem. Oder als erstes mal die Notfallnummern antesten.
Viele liebe Grüße Britta
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Birds fly over the rainbow - why, oh why can´t I?
Birds fly over the rainbow - why, oh why can´t I?
Re: Anfang oder Ende?
Liebe Lea,
ich schicke dir ein Bündel Kraft.
Es gibt immer einen Weg.
Herzlichen Gruß
Albert
ich schicke dir ein Bündel Kraft.
Es gibt immer einen Weg.
Herzlichen Gruß
Albert
Re: Anfang oder Ende?
Danke an alle, die mir an meinem gestrigen Tag beigestanden haben. Vielleicht werde ich solche Tage immer mal wieder aushalten müssen und hoffen, dass ich nicht panisch handle. Heute ist die Schwere von meiner Seele gewichen und ich nutze die Kraft von Albert, um tief durchzuatmen und den nächsten Angriff besser annehmen zu können.
Liebe Britta,
Ich befinde mich in psychiatrischer ärztlicher Behandlung und besuche auch eine Gruppentherapie, wo ich manchmal meine Sorgen thematisiere. Doch dass verhindert nicht, dass ich manchmal total hoffnungslos werde und einfach nicht mehr leben will. Denn ich habe nichts zum Festhalten, mir fehlt der Grund zum Leben. Und dann legt sich das Leid zentnerschwer auf mich und ich werde tot-müde, so dass es mich in den nächsten Straßengraben zieht, um endlich schlafen zu können.
Aber wahrscheinlich will das überhaupt niemand wissen.
Gruß Lea
Liebe Britta,
Ich befinde mich in psychiatrischer ärztlicher Behandlung und besuche auch eine Gruppentherapie, wo ich manchmal meine Sorgen thematisiere. Doch dass verhindert nicht, dass ich manchmal total hoffnungslos werde und einfach nicht mehr leben will. Denn ich habe nichts zum Festhalten, mir fehlt der Grund zum Leben. Und dann legt sich das Leid zentnerschwer auf mich und ich werde tot-müde, so dass es mich in den nächsten Straßengraben zieht, um endlich schlafen zu können.
Aber wahrscheinlich will das überhaupt niemand wissen.
Gruß Lea
Re: Anfang oder Ende?
...und wir geben dir eine wasserdichte Plane zum Schutz gegen die Bodenfeuchte, dazu eine wärmende Decke gegen die Kälte, auch stellen wir einen großen Schirm auf zum Schutz gegen die Nässe von oben, sowie einen Pelz zum Bedecken des Kopfes und schauen regelmäßig vorbei, ob du noch schläfst und nicht in das Wasser gerutscht bist. Denn dein Schlaf wird nicht lange dauern; du wirst einmal aufwachen und wieder am Leben teilnehmen.
Liebe Lea,
ich wünsch dir gute Träume für ein besseres Leben.
Herzlichen Gruß
Albert
Liebe Lea,
ich wünsch dir gute Träume für ein besseres Leben.
Herzlichen Gruß
Albert
Re: Anfang oder Ende?
Hallo Albert,
das hast du wirklich schön gesagt.
Gruß,
Emily
das hast du wirklich schön gesagt.
Gruß,
Emily
Re: Anfang oder Ende?
ich denke, daß ich nicht grundlos auch krank geworden bin, nachdem mein mann wegen seiner depressionen in die klinik eingewiesen wurde...
ich wünsch dir viel kraft und nach möglichkeit hilfe, bevor es wirklich zu spät ist, aber wenn ich dich so lese, hösrt du dich so an, wie ich in den letzten tagen vor meiner eigenen stationären aufnahme.
ich wünsch dir viel kraft und nach möglichkeit hilfe, bevor es wirklich zu spät ist, aber wenn ich dich so lese, hösrt du dich so an, wie ich in den letzten tagen vor meiner eigenen stationären aufnahme.
Re: Anfang oder Ende?
Engelchen wird bei dir sein
Re: Anfang oder Ende?
Hi Lea,
das lese ich überhaupt nicht gerne von Dir!
Was war los - magst das schildern?
Besorgt grüßt Dich Simpl
das lese ich überhaupt nicht gerne von Dir!
Was war los - magst das schildern?
Besorgt grüßt Dich Simpl
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- Moderator
- Beiträge: 2866
- Registriert: 21. Mär 2003, 11:10
Re: Anfang oder Ende?
Ich habe das posting von Lea gelöscht..warum ist denke ich klar
Gruss
dr. Niedermeier
Gruss
dr. Niedermeier