Gedichte VII

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Dendrit
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Gedichte VII

Beitrag von Dendrit »

kr
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Re: Gedichte VII

Beitrag von kr »

Man braucht nur eine Insel allein im weiten Meer.
Man braucht nur einen Menschen, den aber sehr.

Mascha Kaleko
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
Frauw
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Re: Gedichte VII

Beitrag von Frauw »

Rezept (Mascha Kaleko)

Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.
Es ist Dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig Du brauchst.
Richte Dich ein.
Und halte die Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.
Und hüte besorgt Dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um Dich oder ihn.
Den eigenen Schatten nimm
zum Weggefährten.

Feg Deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in Dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß Deine Pläne. Sei klug
Und halte Dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im großen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten
kr
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Re: Gedichte VII

Beitrag von kr »

Wirf den Stein von heute weg.
Vergiss und schlafe. Wenn er Licht ist,
wirst du ihn morgen wiederfinden,
zur Dämmerzeit, in Sonne verwandelt.

Juan Ramón Jiménez
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
kr
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Re: Gedichte VII

Beitrag von kr »

Hab die Wahrheit gesucht
und mich selbst belogen,
verloren und gewonnen
doch nichts ist geblieben.

Bin mehr gekrochen
als aufrecht gegangen,
bergauf geklettert
und abgrundtief gestürzt.

Hab zuviel geweint und
viel zuwenig gelacht,
die Illusion verloren und
keine Wunder gefunden.

Suchte das Licht in der Finsternis
und taste noch immer im Dunkel.
War weder Falke noch Taube
bin immer ein Rabe geblieben.

Blieb sitzen und
dachte an Aufgeben,
doch mein Weg
entsteht beim Gehen.


Kleiner Rabe
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
Luxa_
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Re: Gedichte VII

Beitrag von Luxa_ »

Hört man die leise Stimme der Seele nicht,
verirrt man sich im Labyrinth
unzähliger Gedankengänge
und Gefühlswege.
(Hans Kruppa)

Es gibt keinen Weg zum Frieden.
Friede ist der Weg.
(Dalai Lama)
kr
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Re: Gedichte VII

Beitrag von kr »

Des is mei Frau

Du überrascht mi immer wieder,
fallst wie a Regen nieder auf mei Lebn.
Dann geht dei Lächeln wia a Sunn auf
und für den Anblick tät i alles gebn.
Du kannst da Herbst sein und da Frühling,
du kannst der Winter und der Sommer sein.
Du bist wie alle Jahreszeiten,
in an Moment November und dann Mai.
Und trotzdem kenn i di genau,
i schau di au und denk ma: Wau!
Des is mei Frau, des is mei Frau, des is mei Frau.


Du bist a wolkenloser Himmel
und dann kommt a Gewitter über die.
Und könntert i Gedanken lesen,
du warest nie a offens Buch für mi.
So viele Widersprüchlichkeiten –
so vüh verschied´ne Seiten san an dir.
A wann wir uns manchmal streiten –
i wass genau, wanns eng wird, stehst zu mir.
Und deswegn kenn i die genau,
i schau di au und denk ma: Wau!
Des is mei Frau, des is mei Frau, des is mei Frau.


Des is mei Frau, die i im Grunde net durchschau.
Die traurig is, a wann sie lacht
die mi beruhigt und unruhig macht,
bei der i ans nur sicher füh:
Des is mei Frau,
die is genau was i vom Leb´n brauch und wüh!
Des is mei Frau, des is mei Frau, des is mei Frau.
Du bist mei Frau, du bist mei Frau,

(Georg Danzer)

Und dem ist aber auch gar nichts mehr hinzuzufügen!
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
Edeltraud
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Re: Gedichte VII

Beitrag von Edeltraud »

Eben schickte mir eine liebe Bekannte folgende Metapher und ich möchte sie gern an euch weitergeben

DER TIERBÄNDIGER

Ein Wanderer verirrte sich in einer einsamen Gegend und kam gegen Abend zu einer kleinen Einsiedelei, in der ein alter Eremit lebte. Nachdem der Wanderer sich etwas erholt hatte und sie ins Gespräch gekommen waren, fragte er den Einsiedler, wie er es denn hier in der Einsamkeit aushalten könne.

"Oh, ich finde es hier durchaus nicht einsam", sagte der Eremit. "Ich habe den ganzen Tag von früh bis spät zu tun." "Womit bist du denn so sehr beschäftigt?" wollte der Wanderer wissen. "Nun ich muss zwei Falken zähmen, zwei Sperber abrichten, zwei Hasen beaufsichtigen, eine Schlange bewachen, einen Esel beladen und einen Löwen bändigen", erklärt der Einsiedler. "Das wundert mich nicht, dass du mit einem solchen Zoo viel zu tun hast", sagte der Fremde. "Aber wo sind denn all die Tiere? Ich habe keine gesehen. Und wenn ich von einer Schlange und gar einem Löwen gewusst hätte, hätte ich sicher einen großen Bogen um deine Einsiedelei gemacht." "Nun, ich denke, auch wenn du von meinen Tieren gewußt hättest, wären Befürchtungen nicht nötig gewesen", entgegnete der Eremit, "denn die Tiere, die ich zähmen will, die sind jedem Menschen zu eigen." "Da wundere ich mich aber sehr, denn mir war bisher nicht bewußt, dass sich Falken und Sperber und noch viel gefährlichere Tiere besitzen soll", rief erstaunt der Wanderer. "Und doch ist es so", erklärte der Einsiedler.

"Denn die zwei Falken sind unsere Augen, die sich nicht satt sehen können, die neugierig überall umherhuschen, alles erspähen wollen, selten zur Ruhe kommen, sich jedoch manchmal regelrecht in einen Anblick festkrallen und ihn nicht mehr loslassen wollen. Es ist schwer, die Falken zu zähmen. Und noch schwerer ist es, das, was sie erspähen, richtig zu verstehen. Du siehst, es ist keine leichte Aufgabe, diese Falken zu lenken. Die zwei Sperber, diese Greifvögel, sind unsere Hände, die alles anfassen, ergreifen und manchmal nicht mehr loslassen wollen. Wenn man ihnen etwas wegnehmen will, dann können sie wütend werden und wollen zuschlagen. Doch wenn wir es schaffen, die zwei Sperber abzurichten, dann können sie lernen zu streicheln, zu besänftigen, zu helfen und loszulassen. Zwei Hasen sind zu beaufsichtigen, denn unsere Füße sind wie zwei Hasen, die hierhin und dorthin laufen, die manchmal fortrennen wollen, weil eine Kleinigkeit sie erschreckt, die nicht standhalten wollen, und jede Schwierigkeit lieber umgehen wollen. Wenn wir sie jedoch trainieren können sie lernen, auch Probleme durchzustehen und Hindernisse zu meistern. Dann erst sind wir in der Lage zur Ruhe zu kommen, und eilen nicht hakenschlagend wie aufgescheuchte Hasen durchs Leben. Die Schlange ist am schwersten zu bändigen. Obwohl sie von einem Gitter aus zweiunddreißig Zähnen bewacht wird, kann unsere Zunge, die uns das Sprechen ermöglicht, Gift verspritzen wie eine Schlange. Erst wenn wir erfahren haben, was das Gift der Worte anrichten kann, können wir lernen unsere Schlange zu beherrschen, und sie lehren, die Worte der Wahrheit und des Friedens, der Freude und der Liebe zu sprechen. Aber meistens reicht es schon, wenn man es schafft, die Schlange hinter ihren Gittern ruhig zu halten.

Der Esel, der beladen wird, ist unser Körper. Täglich laden wir ihm die Last des Alltags auf. Und wie oft denken wir: Das trägt der Esel auch noch. Doch dann wird er störrisch, er schlägt aus oder will sich nicht mehr bewegen. Er wirft die Last ab, und wir müssen von neuem lernen, ihm nur tragbare Lasten aufzubürden. Der Löwe, den wir bändigen müssen, ist unser Herz. Kraftvoll und mächtig schlägt es in unserer Brust. Hier regieren löwengleich die starken Gefühle, die Liebe und der Mut, ebenso wie Wut, Hass, Neid und Rache. Wir müssen lernen, diesen Löwen zu bändigen, wenn wir nicht von ihm nach seinem Gutdünken regiert werden wollen. Du siehst, dass es mir in meiner Einsiedelei nicht langweilig wird und ich die Einsamkeit brauche, um meine Tiere besser bezähmen zu können".
susan
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Re: Gedichte VII

Beitrag von susan »


Wünsche zum Neuen Jahr

Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre was

Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh
Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du
Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut

In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht
Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht
Und viel mehr Blumen, solange es geht
Nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät


gefunden im www


Dendrit
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Re: Gedichte VII

Beitrag von Dendrit »

Je unabhängiger du im Geiste sein willst,
desto unabhängiger mache den Leib von Bedürfnissen.
Je stärker und mächtiger du deine Seele wünschest,
desto stärker und mächtiger mache den Leib.

(Ernst Moritz Arndt)
dasBöse

Re: Gedichte VII

Beitrag von dasBöse »

aufgrund der betitelung eines threads habe ich mich an die geschichte erinnert, die ich jetzt hier reinstelle.

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
daß in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Mein liebes Kind,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur
gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“

Margaret Fishback Powers
Dendrit
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@ Muriel und

Beitrag von Dendrit »

Liebe Muriel und liebe/r Schnabel,

ich möchte mich bei Euch für das Gedicht "Was ich nicht sage" http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1994#38884 und die engl. Version bedanken. Es traf bei mir die Faust auf's Auge. Begeistert davon gab ich es jemand weiter, die nun eine Aussprache mit mir möchte und ich für sie etwas verständlicher geworden bin. Habe zwar Bammel davor, aber dass das so angesprochen hat, hätt ich nicht gedacht ... dabei habe ich das in dem Sinne gar nicht weitergegeben. Danke nochmals!

LG, Manuela
Frauw
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Re: Gedichte VII

Beitrag von Frauw »

Erich Fried: Sich Finden

Wie schön das klingt "Sich finden", richtig nach Erfüllung. Und was da alles mitklingt: "Suchet, so werdet ihr finden. Klopfet an, so wird euch aufgetan." Und so weiter.

Aber wie ist es wirklich für den, der sucht? Er findet sich. Ja, er findet sich, er findet sich immer wieder und wieder und wieder, auch wenn er einmal rasten möchte., auch wenn er endlich aufhören oder auch nur unterbrechen möchte. Und wie er sich findet? Meistens in Stücken oder in Bruchstücken oder in zerbröckelnden Stücken, oder in Stücken, die sich faulig zersetzen oder doch so aussehen, als werde die Zersetzung gleich anfangen.

Und wenn er sich ganz findet, dann weiß er nicht mehr, wer er ist, er oder das, was er da gefunden hat. Und was heißt ganz? Ganz, aber tot. Ganz, aber in einem Zustand der Dumpfheit, aus dem der Gefundene nicht zu erwecken ist. Ganz aber ganz zum Tier geworden, oder zu etwas Ärgerem, denn wenn wir sagen "tierisch", tun wir den Tieren damit Unrecht. Ganz, und vielleicht sogar auch ganz bei Sinnen, aber bei Sinnen, die keinen Sinn mehr finden können, oder vielleicht nur den Sinn noch nicht finden können, aber was hilft das? Wenn man vergeht, ehe man ihn finden konnte, dann war es fast ganz, als hätte man ihn nicht mehr finden können. Und das ärgste ist, daß man, wenn man erst angefangen hat zu suchen, nicht mehr aufhören kann, auch nicht, wenn man längst weiß, daß die Worte "Suchet, so werdet ihr finden" eigentlich eine Warnung waren oder gewesen sein könnten.
Sarah
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Re: Gedichte VII

Beitrag von Sarah »

Krisenzeiten

"Ich habe eine Krise!"

stöhnst du
und tust so,
als seien plötzlich
die Pest
die Windpocken
oder ein böser Geist
über dich gekommen.

Siehst du denn nicht,
daß du die Krisenfäden
selbst um dich gesponnen hast?

Lebenslang in Heimarbeit,
Tag und Nacht und handgemacht.

Faden um Faden
selbst um dich gesponnen
hast du dich eingewickelt.

Hast du dich doch absichtlich
so eng eingewickelt,
daß nur ein Sprung nach oben
dich befreien kann.

Ent-wicklung.

Da wolltest du doch hin
oder nicht?

Manuela Koch
Edeltraud
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Re: Gedichte VII

Beitrag von Edeltraud »

LadyDepresse
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Re: Gedichte VII

Beitrag von LadyDepresse »

Mal zwei von mir:

Willenlos

Wenn meine Augen zubleiben,
obwohl ich sehen will,
wenn mein Fueße stehen,
obwohl ich laufen will
und wenn meine Haende taub sind
obwohl ich tasten will,
dann bin ich nicht willenlos.


Seelenhunde


Gedanken schwingen ihre Fluegel wieder
auf und nieder, auf und nieder
schlagen heftig auf und ab
wollen hoch hinaus, fernab.

immer wilder, Fluegelschlagen
kann ichs bald nicht mehr ertragen.
und ich denk ich kann nicht mehr
denn sie werden gar so schwer.

Und von sekunde auf sekunde
sind sie weg die seelenhunde.
und das was nur noch bleibt
ist die end- und hoffnungslose Einsamkeit....
karfunkel
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Registriert: 12. Apr 2003, 22:51

Re: Gedichte VII

Beitrag von karfunkel »

Fremd. Die Welt um Dich herum.
Fern. Was zum Greifen nah ist.
Unwirklich. Was Du berührst.
Verloren. In Dir selbst.

Deine Stimme pulsiert nach innen.
Hilfe. Rufst Du und schneidest Dich ins eigene Fleisch
Der Erstarrung.
Mit offenem Mund.
Fallen dir die Zähne aus. Gleiten in
Die Lunge. Das Atmen. Fällt schwer.
Deine Hand ist es. Die eigene.
Die ihn stopft.
Die Du in Deiner Sehnsucht mir entgegenstreckst,
in Deiner Wahrheit zurückreisst
über die Du Gewalt verlierst
und Ohnmacht gewinnst.
Die Ohnmacht gewinnt.

Sie gewinnt den Hauptpreis.
Das Alles.
Frisst sich dort hin. Mit ihren
Hamsterbacken.
Manchmal erleichtert dich das.
Es schafft Platz. Raum. Neue
Freiheit. Bis Dich der Widerhall
Deiner Schritte so erschreckt, dass Du
Zu stopfen beginnst.
Von aussen nach innen. Irgendwann
Muss das Loch gestopft sein. Denkst Du.
Egal womit. Auch noch.
Kein kalter Klang ohne Raum.
Gar kein Klang.
Lieber das als dieser.
Lieber ausgestopft.
Lieber als ob.
emriye
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Re: Gedichte VII

Beitrag von emriye »

Neid und Mißgunst

Menschen,
unzufrieden,
und zerrissen
es fehlt ihnen was
was sie einfach
vermissen
wenn so was
sie dann bei
Anderen finden
jeglichen Taktgefühls
sie sich selber
entwinden
vor Neid verlieren
sie sehr leicht
Ihre „Nonchalance“
ist nicht mehr viel da,
von gespielter
„Elegance“
sie reißen sich
selbst die Maske
vom Gesicht
und hoffen, die Anderen
merken es nicht.

sollten Dich jemals solche
Gefühle erfassen,
gönn andern ein Glück,
denn du weißt nie,
was sie dafür gaben
und wie viele “Federn“
sie im Leben verloren haben.
Edith Kratz
maria

Re: Gedichte VII

Beitrag von maria »

abim
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Registriert: 9. Feb 2005, 22:49

Re: Gedichte VII

Beitrag von abim »

Hallo ihr alle da draussen,

Eure Gedichte sind wirklich sensationell gut. Bin dabei auch auf die Gedichte aus dem Jahr 2003 gestoßen. Irgendwie fühle ich mich hier zuhause.
Leider habe ich meiner Depressions- und Angstproblematik selbstgeschriebene Gedichte bisher vorenthalten. Das wird sich bestimmt jetzt ändern.

Liebe Grüße
Achim
kr
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Re: Gedichte VII

Beitrag von kr »

Hier spricht ein Dichter:

Am jüngsten Tag, wenn die Posaunen schallen
Und alles aus ist mit dem Erdeleben,
Sind wir verpflichtet, Rechenschaft zu geben
Von jedem Wort, das unnütz uns entfallen.

Aus Goethes Sonett "Warnung"
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
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