ist das schon was für hier oder was differenziert mich noch von einer "echten" depri?

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anodano
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ist das schon was für hier oder was differenziert mich noch von einer "echten" depri?

Beitrag von anodano »

sorry, doppelposting, ich hab das selbe schon im angehörigenforum geschrieben. auch das ganze drumherum steht dort, entschuldigt, daß ich im moment nicht nochmal die ganze vor- und rundrumgeschichte schreiben kann.:

gestern sagte ich zu meiner mom, ich würd mich am liebsten zu meinem mann in die klinik legen und sie antwortete, das fehlte noch, ich soll gefälligst nicht so gleichgültig sein. aber genau das ist es, langsam aber sicher werd ich immer gleichgültiger gegenüber allem und jedem. ich hab keine lust mehr, hier aufzuräumen, geschweige denn zu putzen, ich will nicht zu meinem großen sohn in die klinik fahren, noch weniger will ich zu falko fahren und im moment würd ich sogar am liebsten meine beiden kleinen im kiga vergessen. ich will überhaupt nichts mehr. ich grübel und grübel und grübel, ohne dabei wirklich auch nur einen tatsächlichen gedanken zu denken und, was mich am meisten erschreckt, ich hab das erste mal im leben den gedanken, daß ich gar nicht mehr da sein will
ich hab keine lust, mit jemandem zu reden, aber ich bin auch traurig, daß niemand anruft und fragt, wie es mir wirklich geht...

ich kann nix mehr schreiben, meine hände wollen nicht mehr und mein kopf schon gleich gar nicht.

danke möcht ich euch nochmal sagen für das viele verständnis und hilfe, die ich hier bekomme!
tomroerich
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Re: ist das schon was für hier oder was differenziert mich noch von einer "echten" depri?

Beitrag von tomroerich »

Liebe Viola,

es ist immer wieder schwierig, eine Depr. von einer vorübergehenden Kraftlosigkeit zu unterscheiden. Vor allem dann, wenn es ja auch ganz konkrete und nachvollziehbare Gründe für diese Kraftlosigkeit gibt. Obwohl ich deine Geschichte nicht im einzelnen verfolgt habe ist ja klar, dass du über deine Grenzen hinaus beansprucht worden bist und ganz ungeachtet dessen, ob du eine Wahl hattest oder nicht- deine Seele und dein Körper reagieren. Insofern würde ich sagen- das ist normal.

Trotzdem scheint es mir deutlich zu sein, dass sich nun etwas für dich ändern muss, damit deine Kräfte und dein Interesse für dein Leben zurückkehren. Und da sieht es für mich so aus, als müsstest du dich vielleicht auch über manche Stimme in deiner Umgebung hinwegsetzen die dir sagen will, dass du dich weiterhin gefälligst mal schön zusammenreißen sollst und bloß nicht schlapp machen darfst! Das ist allerdings der Boden, auf dem Depr. gedeihen, wenn man die Grenzen, die einem gesetzt werden, missachtet.

Die Depr. eines Angehörigen ist eine so außergewöhnliche Belastung, dass man nur immer wieder betonen kann, dass Abgrenzung und nach sich selbst zu schauen enorm wichtig ist. Auf deine Mutter würde ich da nicht hören. Frauen ihrer Generation (mutmaße ich jetzt) haben die Opferrolle als Frau viel zu sehr verinnerlicht als dass sie gute Ratgeber in Familiendingen sein könnten.
Einem Depr. darf man das ja nicht raten, aber wie wäre es, wenn du mal eine Woche Auszeit zum Nachdenken und Auftanken nehmen würdest? Oder besser 3? Nicht drin mit Kindern, ich weiß. Aber falls du tatsächlich eine Depr. entwickelst, wäre das zweifellos eine gute Investition. Du weißt ja nun, wo es enden kann, wenn man nicht rechtzeitig reagiert.

Achte gut auf alle Zeichen, wende dich dir zu und nimm deine Kraftlosigkeit ernst!!

Alles Gute,

Thomas
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anodano
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Re: ist das schon was für hier oder was differenziert mich noch von einer "echten" de

Beitrag von anodano »

warum darf man das einem depressiven nicht raten?
aber auch für ich ist es momentan ein absolutes unding, sogar schonmal einen ganzen tag eine auszeit zu nehmen
tomroerich
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Re: ist das schon was für hier oder was differenziert mich noch von einer "echten" depri?

Beitrag von tomroerich »

Hallo Viola,

weil Urlaub einem Depr. absolut nichts bringt. Er kann ihn nicht genießen, erholt sich nicht und er wird noch unglücklicher.

Thomas
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anodano
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Re: ist das schon was für hier oder was differenziert mich noch von einer "echten" de

Beitrag von anodano »

stimmt, die erfahrung hab ich mit meinem mann gemacht, weil ich hoffte, ihm was gutes tun zu müssen/ wollen
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