Schauspielerei- ich habs soooo satt...

[Martina71]

Ich hab dermassen die Schnauze voll von Depris und Panikattacken. Seit Tagen bin ich schon wieder total mies drauf, fang einfach an zu heulen und hab gestern die heftigste Panikattacke überhaupt gehabt... und was hab ich gemacht? Den Leuten, die dabei waren, wieder was vorgespielt. Hab mich witzig gegeben und Späße mitgemacht, obwohl mir danach überhaupt nicht zumute war. Diese "Lügerei" hab ich so satt- aber was soll ich machen? Noch mehr Leute "verlieren" deswegen, weil damit die wenigsten umgehen können??? Nochmal alleingelassen werden... weil keiner was mit Psychos zu tun haben will... SCH....!!!
Die Kraft geht langsam den Bach runter!
Und alle Termine die ich noch wahrnehmen muss diese Woche- und überhaupt, ich weiss grad nicht wirklich, wie ich das alles rum kriege... Würd am liebsten alles hinschmeissen und mich zuhause verkriechen. Aber die verlassen sich auf mich und meine Mithilfe...
Wie lange kann man "Schauspielern" den Mitmenschen gegenüber??? Ich will das nicht mehr- wie lange hat man überhaupt die Kraft dazu??? Und warum hat man die??? Wo man doch zu anderen Dingen keine Kraft mehr hat...!!! Ich komm mir so schäbig vor, weil ich liebe Menschen "anlüge" und so tue, als gehe es mir gut...!
Miese Welt!!!
VLG Martina

[Emily]

Hallo Martina,

die Schauspielerei kenne ich in- und auswendig. Manchen hilft sie sehr, weil die Fassade gewahrt bleibt und es ihnen mit der Fassade doch noch etwas besser geht als ohne. Andere kommen an den Punkt, wo das Aufrechterhalten der Fassade einfach zuviel Kraft kostet, die man gar nicht mehr hat. Das kommt darauf an, wie man sich noch am besten mit der Krankheit nach außen hin zurechtfinden kann. Ich finde, beides - sowohl die Fassade als auch das wahre Gesicht der Krankheit - haben ihre Vor- und ihre Nachteile. Wäge gut ab, was in deinem Falle die wichtigsten Vorteile für dich bringt. Außerdem könntest du es so machen, dass du genau überlegst, bei wem du die Fassade fallenlassen kannst und willst, und bei wem nicht. Diese Krankheit ist ein ständiges Vabanquespiel. Man kurvt um die Gefahrenstellen wie in einem Slalomkurs. Ich habe meine Fassade außerhalb der Familie immer versucht aufzurechterhalten. Sie war eine Art Schutz, der mir nach außen hin viel geholfen hat, auch wenn sie natürlich immer Kraft kostete. Nach innen, in die Familie hinein, konnte ich die Fassade auch mal fallenlassen. Suche dir den Weg, der deinem Naturell am ehesten entspricht.

Lieber Gruß,
Emily

[butterfly7]

wenn du es bist, die ich meine, liebe Martina;
habe die ewige schauspielerei auch satt.......
es ist zum k******

[Xenia]

Liebe Martina,

Emily hat eigentlich schon alles gesagt...

Ich möchte aber noch hinzufügen, daß Du Dir bloß keine Schuldgefühle machen solltest, daß Du die anderen "anlügst"... Das stimmt nicht, die Schauspielerei hat schon ihren Sinn, zumindest halt jetzt.

Liebe Grüße

Xenia

[Martina71]

Liebe Emily
das Problem ist, ich weiss nicht wirklich, ob es mir mit "Fassade" oder ohne besser geht... das ist ein Teufelskreis, halte ich sie aufrecht, kommen Schuldgefühle auf- lass ich sie fallen, werde ich fallengelassen... Und nach über einem Jahr Thera hab ich auch erkennen müssen, das ich diese Fassade schon über Jahrzehnte trage (unbewusst!), und nicht erst seit 2 Jahren- das fing schon zu Schulzeiten an. Was das an Kraft gekostet hat die ganzen Jahre!

Liebe Dust, ich umarme dich mal an dieser Stelle. Soviel Kraft hab ich noch.

Liebe Xenia,
tja das mit den Schuldgefühlen ist so eine Sache. Das schlepp ich auch schon jahrelang mit mir rum. Im Moment ist es so, das ich mich mal wieder 100x am Tag bei meinem Freund dafür entschuldige, das es mir so mies geht und er das alles "ertragen" muss- obwohl er mir immer wieder versichert, das es OK ist und er auch genau spürt, wie es mir geht- wann ich ihn brauche oder wann er mich lieber allein lässt.
Ich suche immer noch den Schalter, mit dem man die Schuldgefühle ausschalten kann...

Und Emily+Xenia Euch auch eine herzliche Umarmung!

Danke für die Antworten, tut gut!

VLG Martina

[butterfly7]

liebe martina u.v.a.m.,
hatte selbst nicht die kraft, dir eine liebe umarmung zu schicken.
danke , das du es noch geschafft hast.
z.k.......
herzlichst
dust

[nick]

hey...
in den letzten monaten hab ich meine angstattacken verloren! ich hab wie du immer gesagt, ich hab kein bock darauf und hab mich zurück gezogen, wo keine gefahr war...nur leider auch keine menschen, freude und liebe...
ich lass ein buch...
ich fing an meine angst zu akzeptieren, an jeder roten ampel, an jeder supermarktkasse und in jeder kneipe oder kino...
ich hab die angst angenommen und fleissig trainiert, bin sehr oft einkaufen gegangen, nur kleinigkeiten und immer zu stosszeiten, hab mich wieder verabredet und dachte ich geh ein, zuviele menschen ...
aber ich hab mich auge in auge zu meiner angst gestellt und jemehr ich tat desto weniger wurde sie. ich habe meine angst erwartet und wenn sie kam sagte ich für mich zu ihr : und nun??? was willst du?du kannst mir garnix" ich trainierte mir die angst ab wie ich sie mir antrainiert hab...
das ist sehr hart aber es geht.
du musst also nicht schauspielen...akzeptiere sie und nimm sie an, du weisst ja es kann dir garnix passieren...
setz dich situationen aus, die dir unangenehm sind und sage selbst zu dir das du die mutter deiner angst bist, du kannst sie steuern,glaub es ruhig, bei mir wars auch so...und gib dir zeit!!!!!!!, was meinst du wie oft ich im laden gewartet hab bis die kassenschlange kürzer war, oder all das,
du hast eigentlich nur einen feind und das bist du!!!
ich weiss wovon ich rede, ich habe meine grosse liebe dadurch verloren! und das war fast genau so schlimm wie die tatsache das ich mich, den menschen, der heute sooo stolz ist , verlor. aber ich verspreche dir eines, ich gebt dir das schriftlich, wenn du das so angehst , wirds dir bald besser gehn, gibst mir antwort? alles liebe nico

[Martina71]

Hi Nico,

soweit war ich auch schonmal... aber es kam wieder...!
Den ganzen Sommer über ging eigentlich alles... einkaufen, Kino, Kneipen... einfach alles ohne Panik!!
Fakt ist: ich weiss im Moment nicht ist die Depri eine Begleiterscheinung der Panik oder umgekehrt?!?
Mir ist grad alles zu viel!

LG Martina

[Xenia]

Liebe Martina,

ich habe die Erfahrung gemacht, daß mich die Frage nach dem "Warum" noch mehr in die Krise treibt. Ich meine, was nützt es denn, wenn wir die Ursache kennen und trotzdem gerade nicht damit zurechtkommen? Meiner Meinung nach sollte man so wenig wie möglich über Ängste nachdenken, damit sie nicht immer so präsent sind. Natürlich kann ich da auch falsch liegen...

Liebe Grüße

Xenia

[heike56]

Liebe Martina,

genau kann ich deine Frage nicht beantworten. Ich habe aber häufiger gehört, wenn die Depression im Griff ist, würden auch Ängste und Panikattacken verschwinden. So weit ich weiß, gibt es einige AD´s die auch gut bei Depressionen mit Panikatacken wirken.

Nimmst Du überhaupt Medikamente? Ich weiß nicht, ob Du mal etwas darüber geschrieben hast.

Lieben Gruß

Heike 47

[Barbra]

Liebes Tinsche

auch hier mal einen lieben Gruß und einen fetten Knuddler von mir.

Leider bin ich zu mehr grad net imstande, sorry.

Barbara

[Martina71]

Ja Xenia ist schon richtig, aber die Panik vor der Panik ist in so ner Krise immer da... leider... da kommt schon der Gedanke dran, wenn ich weiss das ich mal schnell was einkaufen muss- und da gehts dann schon wieder los!

Hallo Heike, irgendwo hab ichs mal gepostet. Ich nehm z.Zt Solvex seit Frühjahr ungefähr. Vor 2 Jahren hab ich ein paar Monate Cipramil genommen und da gings mir richtig gut. Ich bin schon soweit das ich die gerne wieder nehmen würde, trotz der heftigen NW! Weiss nur nicht, ob das Sinn macht die zu nehmen und Thera zu machen, denn die schalten ja alles negative aus. Dann bringt wohl die Thera nicht mehr viel...?!? Hab morgen bei der Neuro nen Termin- werd mal fragen wie das ist bzw auch, wie lange so eine Umstellung braucht (Solvex langsam absetzen und die Cipra wieder langsam anfangen...???)

Hi Barbara, ich wünsch dir natürlich auch das es bald wieder besser ist... dann komm ich auch mal wieder vorbei, gäll???

Bis denne ihr Lieben
hab noch Training nachher, da quäl ich mich heut noch hin! Vielleicht gehts mir danach ein bisschen besser!

Liebe Grüße
Martina

[Edeltraud]

Hallo Martina,

heute lese ich zum ersten Mal in diesem Thread.

Ich finde, es ist egal, ob Panik oder Depression Begleiterscheinung ist - beides bedarf einer Behandlung.

Scham- und Schuldgefühle habe ich auch wegen meiner Erkrankung - daran muss ich auch noch arbeiten.
Schließlich hab ich mir die Krankheit nicht ausgesucht. Warum will das nicht in mein Gehirn? Wenn du den Schalter dafür gefunden hast, dann sag es mir bitte.

Schauspielern tue ich auch ständig - hat seine Vor- und Nachteile.
Auf alle Fälle raubt dies zusätzlich die kaum vorhandene Energie und wird mit Zunahme der Erkrankung immer schwieriger.

Vor allem ist es wichtig deinem Arzt/Therapeuten gegenüber nicht zu schauspielern - könnte fatale Folgen haben.
Mein Arzt hat mittlerweile meine Tricks durchschaut und bohrt nach.

Weiß dein Arzt/Therapeut davon, dass deine Panik zugenommen hat?

Viele Grüße
Edeltraud

[Martina71]

Hi Edeltraud,

meine Therapeutin hat grad Urlaub, hab erst Montag wieder nen Termin. Hab ihr aber während der Zeit einige E-Mails geschrieben, allein gestern 3 Seiten lang!
Ja, die Energie- das isses was bei mir grad den Bach runter geht!!! Und das zu wissen macht die Sache nicht einfacher.
Da hilft nicht mal mehr ne Goissmass!!!

Viele Grüße
Martina

[heike56]

Hallo Martina,

ich habe es nicht so erlebt, dass die AD´s alles Negative ausschalten. Ich empfinde es mehr so, dass die Dinge in der Depression eine falsche Wertigkeit (extrem übersteigert)bekommen. Erst wenn sich die Stimmung einigermaßen stabilisiert hatte, konnte ich sehen, wo wirkliche Probleme lagen.

Aber das kann bei jedem anders sein.
Vielleicht gibt es für auch noch ein anderes AD, was weniger Nebenwirkungen hat.

Alles Gute!

Lieben Gruß

Heike 47

[Martina71]

Hallo Heike,

also mir ist es bei den Cipramil aufgefallen, das ich da keine negativen Gefühle entwickelt habe. Gedanken waren wohl da aber die haben mich völlig kalt gelassen und ich konnt mich total den positiven Dingen widmen.
Traurige Filme, wo sonst fast immer Tränen fliessen, konnt ich total entspannt ansehen. Keinerlei Regungen wenn was trauriges kam. (Das nur als ein Beispiel von vielen)
Bei den Solvex jetzt ist es anders. Da sind die Gefühle nach wie vor da- gute wie schlechte. Und so wies mir im Moment geht würd ich lieber wieder die anderen nehmen. Naja wie gesagt heut mittag hab ich bei der Neurologin Termin! Mal sehen was sie dazu meint!

Es ist grad so, das ich einfach den A... nicht hoch krieg. Müsst so viel machen, Küche+Wohnzimmer aufräumen, staubsaugen, einkaufen, kochen... und vor allem mich um meine Bewerbungen kümmern... aber ich hab keine Lust denen jetzt hinterher zu telefonieren bzw auch mal wieder keinen Mumm welche zu schreiben! Und das ausgerechnet jetzt, wo ich die Chance hätte, da anzufangen wo ich die ganze Zeit wollte... das ist alles so ein Mist!!!

VLG Martina

[nick]

hey martina...genau das meinte ich...es ist erstaunlich wie sehr du dich hin gibst...du schreibst doch selbst du solltest bewerbungen schreinen, aufraümen...weshalb tust dus nicht einfach??? mich bin nach wie vor der meinung das depression oft als ausrede benutzt wird, mensch, setz dich an den rechner und tippe bewerbungen, oder räum auf...dir gehts danach besser!!! immer dieser scheiss satz...oh gott ich hab depressionen..., mann, das macht mich echt sauer, wie wärs denn, wenn du z.b. sagen würdest, es fällt mir schwer, aber jetzt...
weisst du wieviele menschen angstzustände haben und bei wievielen es reicht, mal zu denken, okay, ich hab das jetzt nunmal, aber das leben geht dennoch weiter...
ich finde es eben zum kotzen , dass so viele depressive sagen...ich kann nicht., denn das ist nicht die wahrheit!!! selbst wenns einem noch so schlecht geht, mann betrübt ist oder verzweifelt, man kann aufräumen oder spazieren gehn...ich weiss ich mache mich gerade tierisch unbeliebt, aber ich weiss wovon ich rede! ich hab durch das alles meine grosse liebe verloren und es gibt keinen tag, an dem ich deshalb nicht traurig bin, aber der müll läuft nicht von alleine runter und das leben klingelt auch nicht an der tür, wir müssen schon selbst hinaus und ich sagte nie, das es leicht ist!!!
dinge passieren, weil wir den weg lenken, vergiss das nicht, und bitte gib ihr, der depression nicht soviel macht, alles liebe nico

[Barbra]

Ja sag mal Nico, ich glaub ich les net richtig?

>ich weiss ich mache mich gerade tierisch unbeliebt

Stimmt. Zumindest was mich angeht. Auch wenn ich anerkennen muss, dass es mutig von Dir ist, allerdings ist das an dieser Stelle zweitrangig.

Natürlich ist es wahr, dass es oft klüger und gesünder wäre [Konjunktiv!], sich zu überwinden , aber leider geht das nun mal oft nicht.

Gerade das ist u.a. Symptom der Krankheit, falls Dir das nicht bekannt sein sollte.

>ich finde es eben zum kotzen , dass so viele depressive sagen...ich kann nicht

Ach? Und weißt Du auch, wie gerne sie können würden???

Und, gesetzt den Fall, Du weißt es tatsächlich nicht: desto mehr Druck - auch durch einen selbst - ausgeübt wird, desto verstärkter tritt genau diese Erscheinung auf.

Einen etwas gereizten Gruß
Barbara

[kessy4949]

Hallo,

wir sind doch alle sowieso die besseren Schauspieler oder und brauchen keine Schule dazu.
Manchmal frage ich mich inzwischen schon selbst, ob ich gerade schauspiele oder nicht. Ich glaube so einfach geht das nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr plötzlich damit aufzuhören, wenn die Tür mal zu ist. Das mit den Depris wissen bei mir alle und die dies nicht akzeptieren können mir gestohlen bleiben. Verlieren kann ich da eh nicht viel. In diesem Sinne, vielleicht ist das Statement ja auch eine kleine Hilfe.

Liebe Grüße,
Christin

"Jeder sieht was Du scheinst, doch Wenige fühlen was Du bist."

[Xenia]

Hallo Nico,

Du machst es Dir zu einfach, ehrlich. In einer üblen Depression ist man einfach in einer Starre, innerlich tot. Da kann man sich noch so viel vornehmen; es geht einfach nicht!

Und solche Dinge wie Bewerbungen schreiben kann man dann erst recht nicht machen, vor allem dann nicht, wenn man nicht von vornherein abgelehnt werden will...

Kennst Du die Unfähigkeit, sich zu konzentrieren, wenn alles leer und sinnlos ist?

Um souverän mit Angstzuständen umgehen zu können, bedarf es meiner Meinung nach sehr viel Übung...

Du bist anscheinend nicht mitten in einer Depression, sonst hättest Du nicht so eine krasse Meinung. Das hört sich echt an wie es gemeinhin von den Menschen gesagt und gedacht wird: jetzt reiß' Dich endlich zusammen...

Xenia

[Edeltraud]

Hallo Nico,

wenn du hier deine Meinung aufgrund deiner persönlichen Erfahrung mit der Krankheit schreibst, dann ist das in Ordnung.
Allerdings solltest du nicht von dir auf andere schließen.

Was absolut nicht in Ordnung ist:
DEIN RESPEKTLOSER TON !!!!!

Edeltraud

[nick]

oh jeh...es tut mir leid, dass das so krass rüber kam...ich entschuldige mich, es ist nur so, ich war ziemlich unten 6 atosil und 60 gr citalopram am tag, also es ging mir wirklich scheisse!!! und naja ich persönlich habe die erfahrung gemacht, dass wenn ich mich zusammen riss es immer besser wurde.!ich hab nicht geschrieben, das es leicht ist, oder?
es muss ja nicht perfekt sein, aber ich hab z.b. die hilfe von freunden angenommen, oder hab viel darüber gelesen!
ich wollte nicht respektlos sein, eher provokativ...ich habe eine frage, wenns euch schlecht geht und ihr "reisst euch zusammen" und geht joggen, wem gehts danach nicht besser? ganz ehrlich... und ja ich kenne das krankheitsbild zu genau leider, gottseidank gehts mir wieder gut und das möchte ich gern teilen bzw. weiter vermitteln.
nun gut, ich denke jeder ist da eben verschieden, und man kann es nicht pauschalisieren, aber es gibt studien und sport und aktivitäten das ist belegt, helfen hormone frei zu setzten die die heilung mglich machen. denkt ihr etwa mir macht joggen spass? aber das gefühl danach reisst mich hoch und zwar mehr als alle medis es je schafften, denn das ist doch das schwere, medis bekämpfen zwar ganz gut die symtome, jedoch die ursache bleibt!
ich wollte niemanden auf den schlips treten!
gerne antworten...nico

[Nachttaube]

sorry, diese Diskussion inspiriert mich.....
Schauspielern: ja meine Güte, wer macht das nicht, ob Depri oder nicht, aber wenn ich auf die Straße gehe, wenn ich in der Disco bin, wenn ich meine Arbeitskollegen sehe.... jo alle stellen etwas dar, wollen ihre Persönlichkeit schützen, da sind wir Depris keine Ausnahme. Warum also Schuldgefühle? Doch nur, weil sich die wenigsten trauen (oder sich den luxus gönnen können) zu sagen, mir geht es gerade mies

Die Wirkung von Medikamenten: ja ich lese hier häufig, dass die Wirkung wirklich gut ist, dann fühlen sich die entsprechenden Personen nicht mehr echt, vermissen ihre schlechten Gefühle und die guten Gefühle empfinden sie als künstlich. Leider wurde in solchen Diskussionen selten hinterfragt, ob die tief-schwarzen Gefühle denn echt und berechtigt sind.....

Zum provokaten Statement von Nico: ich kann dem nur zustimmen. Ich selber habe eine lange Leidensgeschichte und viele Therapeuten gehabt. Durfte dort meine Geschichte und meine Gefühle, mein Leiden und meine schwarzen Gedanken in Worte / Bilder / Musik kleiden.... Das war alles für die Katz.... hat mir nix gebracht. Erst der jetztige Therapeut zwingt mich regelrecht, an mir selber zu arbeiten. Ich muss etwas tun. Ich muss gut zu mir sein, ich muss mich mögen, ich muss aus den Puschen kommen. Ja, das ist verdammt schwer - Schwerer als zu sagen, ich kann nicht, ich mag nicht, und mir geht es schlecht - aber seltsamer weise hilft es.

Und bevor sich jemand aufregt. Ja ich war ziemlich weit unten, ich lag so lange im Bett, bis mich jemand abstauben musste, ich war Suizidgefährdet und zur Zeit mache ich auch noch SVV. Aber es bleibt dabei..... den Fokus auf das mir-geht-es-schlecht zu legen, ist der schleichende Tod. Auch wenn es wirklich, wirklich schwer fällt, jeder für sich muss ran an den Speck
gruß
Nachttaube

[Rolfe]

Hallo, Nico und Nachttaube und all die anderen
ich verstehe Euch, aber auch die anderen, weil ich diese Phasen selbst durch habe und auch nicht weiß, ob das nun alles war.
Natürlich hoffe auch ich, dass ich diese bisherigen Tiefs hinter mir habe, aber wirklich weiß doch niemand, ob sie nicht wiederkommen.
Man sollte nie vergessen, wie schlecht es selbst einem gegangen ist und manchmal noch geht; deshalb verstehe ich Dich, Nico, nicht so recht. Vor allem, wenn Du selbst einräumst, die anderen zu verstehen, wie sie sich fühlen. Du hast das doch selbst alles mal erlebt! Der Anstoß, sich zusammenzureißen, mag gut gemeint sein, aber wir wissen doch alle, dass das nur schwer, wenn überhaupt, möglich ist.
Je nach Situation überhaupt nicht!
Und wir kennen die konkrete Lage nicht, also
sollten wir doch die momentane Gefühlslage
der anderen tolerieren.
Auch wenn es gut gemeint ist...
Gruß Rolle

[Barbra]

An dieser Stelle einfach mal einen ganz lieben Knuddler@Martina

Ich denk an Dich,
Barbara