Emotionale Eskalation - was jetzt?
Emotionale Eskalation - was jetzt?
Hallo zusammen! Ich hab schon länger nichts mehr geschrieben, aber ich bin total am Ende und brauche eure Hilfe. Schon mal vielen Dank vorneweg, ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen.
Wir sind seit 2,5 Jahren ein Paar und mein Freund ist vermutlich seit mehreren Jahren psychisch krank. Wir haben zudem einen großen Altersunterschied von 13 Jahren (ich 26, er 39), der aber im Alltag so nicht auffällt, abgesehen davon dass ich evtl. mehr mental load übernehme und damit eigentlich "reifer" bin als er. Ich bin mir sehr sicher, dass er sich lange nicht eingestanden hat, dass er krank ist und auch jetzt nimmt er zwar seit 2 Jahren Tabletten und geht alle paar Wochen zum Psychiater, lehnt aber jede andere Form von Therapie ab, auch wenn sie ihm dringend empfohlen wurde. Das würde ja bei ihm nichts bringen und es wäre nur ein Biochemisches Problem wäre.
Auch wenn er dass nicht anerkennen kann oder sieht, hat seine Krankheit natürlich Auswirkungen auf mich und unsere Beziehung. Er ist emotional nicht für mich verfügbar, ich fühle mich mit vielem alleine gelassen und sobald wir was ernsteres besprechen oder ich mal etwas anspreche was mir wichtig ist, mich verletzt hat oder wie auch immer, haben wir einen sehr unschönen Streit in dem er oft gemein oder verletztend wird und mehr in einen Gegenangriff übergeht als zu versuchen, mich und meinen Punkt nachzuvollziehen. Sobald ich dann meine, dass ich verstehe dass er krank ist, aber er Sachen zum Beispiel auf mich projiziert bzw. Wir Hilfe brauchen, sagt er ich soll ihm nicht immer die Schuld an allem geben und ihn ständig kritisieren.
So auch am Wochenende. Da waren wir spontan auf einer Wohnungsbesichtung, nachdem er immer wieder schaut, da er absolut unzufrieden mit unserer Wohnungssituation ist (Mietwohnung, 65qm), weil all seine Freunde ja Eigentum etc haben und er mit fast 40 in einer kleinen Wohnung sitzt. Deswegen redet er auch immer wieder von Eigentum kaufen, Haus bauen und so weiter, von dem ich grundsätzlich nicht abgeneigt bin, aber ich sehe es aktuell noch nicht für uns (und möchte mich in dem Zustand und ohne Therapie auch nicht mit Schulden an ihn binden). In dem Zuge beschäftigt mich aber auch das Thema Kinderplanung zum Beispiel, da das für mich zur langfristigen Planung dazugehört. Nachdem er da bei den letzten Versuchen darüber zu sprechen immer eher abgeblockt hat und mich dass dann dieses Wochenende sehr gestresst hat wegen potenziellem Umzug, habe ich gesagt dass wir da drüber reden müssen.
Er war dann vor dem Gespräch eigentlich schon sehr genervt und ich meinte dann dass wir eben mal darüber reden müssen, ob er sich allgemein mal Kinder vorstellen kann, weil ich vermutlich mal welche möchte. Er meinte dann er kann's nicht ausschließen, aber er sieht den Vorteil noch nicht. Er ist dann auch schon eher alt, hat Angst dass es zu alt ist, und bis mindestens 60 gebunden. Und unsere Umstände passen noch gar nicht dazu, Haus, Heirat etc. Ich meinte dann es geht jetzt nicht um die Umstände oder was konkretes sondern eben allgemein und dass das für mich ein Thema ist bei dem wir uns eigentlich einig sein müssen, bevor Sachen wie Immobilie und Hochzeit besprochen werden. Er meinte dann er weiß jetzt nicht was ich von ihm hören will, ob es das jetzt unbedingt gebraucht hat und ist gegangen. Danach hat er mich den Rest des Tages ignoriert.
Ich hatte ihm abends essen übrig gelassen und auch am nächsten Morgen so um 10/11Uhr Frühstück für uns beide vorbereitet. Er kam dann aber erst gegen 14 Uhr, hat sich nicht an den Tisch gesetzt sondern mit einem neuen Kaffee direkt wieder verzogen.
Ich habe ihm dann eine Nachricht geschrieben, in der ich meinte, dass ich über unsere Zukunft sprechen möchte, weil er und wir mir wichtig sind und es mich verletzt hat, dass er einfach gegangen ist, mein Bedürfnis zum Gespräch abgewertet hat und mich seitdem ignoriert. Dass es dazu gehört dass man auch über schwierige Themen auf Augenhöhe sprechen kann, und dass er sagen soll wenn er Zeit braucht, aber ich nicht in diesem Schweigezustand bleiben möchte und mir einen liebevollen Umgang wünsche.
Er hat dann geantwortet und gemeint dass das äußerst unsensibel und unpassend war, ich ihm nur Druck mache und er sowieso hinter dem Standard von seinem Umfeld ist. Er hat sehr viel projiziert, emotional abgewehrt durch Gegenangriff, Schuldumkehr und so weiter. Ich solle meine Eltern nach Geld fragen, wenn ich ein Kind will muss ich auch schauen dass die Umstände passen...
Ich habe ihm dann erst am Nachmittag nochmal eine sehr durchdachte lange Nachricht geschickt, in der ich Mitgefühl ausgedrückt habe, meine Perspektive beschrieben habe (dass ich das Gefühl habe, dass er Verantwortung auf mich abschiebt und projiziert, ich hätte ja gewusst wie alt er ist, dass er Probleme hat und er ist eben wie er ist), Verbindung mit ihm suche und sage dass er für seine Krankheit und Therapie verantwortlich ist und dass wie eventuell Hilfe brauchen, er für sich und wir als Paar. Und dass er mir sagen kann wenn er mich nur noch als Belastung sieht und wir dann offen darüber sprechen müssen was er braucht.
Er war danach sehr emotional verletztend und eher aggressiv, ich solle nicht immer nur kritisieren, nicht immer nur ihm die Schuld geben, aufhören an ihm rumzudoktern. Dass ich's bleiben lassen soll wenn er so schlimm ist. Er hat mir Forderungen unterstellt, die nie von mir kamen (wenn er mit dem Geld seines Dads den Lebensunterhalt sichern soll, habe ich mich geschnitten) und ich will Kinder aber zahle nichts (ich spare so gut möglich, aktuell zahlen wir beide 50:50). Er hat keinen Bock mehr sich Geschichten über die Zukunftsplanung meiner Eltern mit ihrem Geld anzuhören, wenn er der einzige Arsch ist der die Unterstützung seiner Eltern für unsere Zukunft aufweisen soll (das verlange ich nicht, gleichzeitig sehe ich meine Eltern nicht in der Verantwortung unser Leben zu finanzieren). Und dass ich's am besten bleiben lassen soll.
Sehr verletzend, sehr unschön und ohne große Option aufeinander zu.
Seitdem haben wir kein Wort gesprochen, vermeiden so gut wie möglich in einem Raum zu sein, da wir zusammen wohnen. Ich bin emotional sehr am Ende und mitgenommen, ich liebe ihn aber das tut mir unfassbar weh. Und ich weiß nicht was ich machen soll, was da die Lösung ist.
Wie gesagt, sorry für den langen Text und schonmal danke für die Unterstützung!
Wir sind seit 2,5 Jahren ein Paar und mein Freund ist vermutlich seit mehreren Jahren psychisch krank. Wir haben zudem einen großen Altersunterschied von 13 Jahren (ich 26, er 39), der aber im Alltag so nicht auffällt, abgesehen davon dass ich evtl. mehr mental load übernehme und damit eigentlich "reifer" bin als er. Ich bin mir sehr sicher, dass er sich lange nicht eingestanden hat, dass er krank ist und auch jetzt nimmt er zwar seit 2 Jahren Tabletten und geht alle paar Wochen zum Psychiater, lehnt aber jede andere Form von Therapie ab, auch wenn sie ihm dringend empfohlen wurde. Das würde ja bei ihm nichts bringen und es wäre nur ein Biochemisches Problem wäre.
Auch wenn er dass nicht anerkennen kann oder sieht, hat seine Krankheit natürlich Auswirkungen auf mich und unsere Beziehung. Er ist emotional nicht für mich verfügbar, ich fühle mich mit vielem alleine gelassen und sobald wir was ernsteres besprechen oder ich mal etwas anspreche was mir wichtig ist, mich verletzt hat oder wie auch immer, haben wir einen sehr unschönen Streit in dem er oft gemein oder verletztend wird und mehr in einen Gegenangriff übergeht als zu versuchen, mich und meinen Punkt nachzuvollziehen. Sobald ich dann meine, dass ich verstehe dass er krank ist, aber er Sachen zum Beispiel auf mich projiziert bzw. Wir Hilfe brauchen, sagt er ich soll ihm nicht immer die Schuld an allem geben und ihn ständig kritisieren.
So auch am Wochenende. Da waren wir spontan auf einer Wohnungsbesichtung, nachdem er immer wieder schaut, da er absolut unzufrieden mit unserer Wohnungssituation ist (Mietwohnung, 65qm), weil all seine Freunde ja Eigentum etc haben und er mit fast 40 in einer kleinen Wohnung sitzt. Deswegen redet er auch immer wieder von Eigentum kaufen, Haus bauen und so weiter, von dem ich grundsätzlich nicht abgeneigt bin, aber ich sehe es aktuell noch nicht für uns (und möchte mich in dem Zustand und ohne Therapie auch nicht mit Schulden an ihn binden). In dem Zuge beschäftigt mich aber auch das Thema Kinderplanung zum Beispiel, da das für mich zur langfristigen Planung dazugehört. Nachdem er da bei den letzten Versuchen darüber zu sprechen immer eher abgeblockt hat und mich dass dann dieses Wochenende sehr gestresst hat wegen potenziellem Umzug, habe ich gesagt dass wir da drüber reden müssen.
Er war dann vor dem Gespräch eigentlich schon sehr genervt und ich meinte dann dass wir eben mal darüber reden müssen, ob er sich allgemein mal Kinder vorstellen kann, weil ich vermutlich mal welche möchte. Er meinte dann er kann's nicht ausschließen, aber er sieht den Vorteil noch nicht. Er ist dann auch schon eher alt, hat Angst dass es zu alt ist, und bis mindestens 60 gebunden. Und unsere Umstände passen noch gar nicht dazu, Haus, Heirat etc. Ich meinte dann es geht jetzt nicht um die Umstände oder was konkretes sondern eben allgemein und dass das für mich ein Thema ist bei dem wir uns eigentlich einig sein müssen, bevor Sachen wie Immobilie und Hochzeit besprochen werden. Er meinte dann er weiß jetzt nicht was ich von ihm hören will, ob es das jetzt unbedingt gebraucht hat und ist gegangen. Danach hat er mich den Rest des Tages ignoriert.
Ich hatte ihm abends essen übrig gelassen und auch am nächsten Morgen so um 10/11Uhr Frühstück für uns beide vorbereitet. Er kam dann aber erst gegen 14 Uhr, hat sich nicht an den Tisch gesetzt sondern mit einem neuen Kaffee direkt wieder verzogen.
Ich habe ihm dann eine Nachricht geschrieben, in der ich meinte, dass ich über unsere Zukunft sprechen möchte, weil er und wir mir wichtig sind und es mich verletzt hat, dass er einfach gegangen ist, mein Bedürfnis zum Gespräch abgewertet hat und mich seitdem ignoriert. Dass es dazu gehört dass man auch über schwierige Themen auf Augenhöhe sprechen kann, und dass er sagen soll wenn er Zeit braucht, aber ich nicht in diesem Schweigezustand bleiben möchte und mir einen liebevollen Umgang wünsche.
Er hat dann geantwortet und gemeint dass das äußerst unsensibel und unpassend war, ich ihm nur Druck mache und er sowieso hinter dem Standard von seinem Umfeld ist. Er hat sehr viel projiziert, emotional abgewehrt durch Gegenangriff, Schuldumkehr und so weiter. Ich solle meine Eltern nach Geld fragen, wenn ich ein Kind will muss ich auch schauen dass die Umstände passen...
Ich habe ihm dann erst am Nachmittag nochmal eine sehr durchdachte lange Nachricht geschickt, in der ich Mitgefühl ausgedrückt habe, meine Perspektive beschrieben habe (dass ich das Gefühl habe, dass er Verantwortung auf mich abschiebt und projiziert, ich hätte ja gewusst wie alt er ist, dass er Probleme hat und er ist eben wie er ist), Verbindung mit ihm suche und sage dass er für seine Krankheit und Therapie verantwortlich ist und dass wie eventuell Hilfe brauchen, er für sich und wir als Paar. Und dass er mir sagen kann wenn er mich nur noch als Belastung sieht und wir dann offen darüber sprechen müssen was er braucht.
Er war danach sehr emotional verletztend und eher aggressiv, ich solle nicht immer nur kritisieren, nicht immer nur ihm die Schuld geben, aufhören an ihm rumzudoktern. Dass ich's bleiben lassen soll wenn er so schlimm ist. Er hat mir Forderungen unterstellt, die nie von mir kamen (wenn er mit dem Geld seines Dads den Lebensunterhalt sichern soll, habe ich mich geschnitten) und ich will Kinder aber zahle nichts (ich spare so gut möglich, aktuell zahlen wir beide 50:50). Er hat keinen Bock mehr sich Geschichten über die Zukunftsplanung meiner Eltern mit ihrem Geld anzuhören, wenn er der einzige Arsch ist der die Unterstützung seiner Eltern für unsere Zukunft aufweisen soll (das verlange ich nicht, gleichzeitig sehe ich meine Eltern nicht in der Verantwortung unser Leben zu finanzieren). Und dass ich's am besten bleiben lassen soll.
Sehr verletzend, sehr unschön und ohne große Option aufeinander zu.
Seitdem haben wir kein Wort gesprochen, vermeiden so gut wie möglich in einem Raum zu sein, da wir zusammen wohnen. Ich bin emotional sehr am Ende und mitgenommen, ich liebe ihn aber das tut mir unfassbar weh. Und ich weiß nicht was ich machen soll, was da die Lösung ist.
Wie gesagt, sorry für den langen Text und schonmal danke für die Unterstützung!
Re: Emotionale Eskalation - was jetzt?
Liebe Lama03,
ich kann deine Geschichte absolut nachvollziehen und möchte dir damit sagen, du bist damit nicht alleine.
Gerne kannst du meinen Thread dazu lesen: Entschuldigung....und was ist mit uns???
Leider muss ich dir jedoch auch sagen, OHNE Krankheitseinsicht und Therapie wird sich die Situation weder ändern noch verbessern. Die Medikamente können helfen, müssen aber nicht. Wahrscheinlich sagt er seiner Psychiaterin, alles paletti, sonst hätte sie die Tabletten bereits verändert. Das habe ich gelernt in den letzten vielen Jahren.
Mein Partner verhält sich genauso wie deiner, ich vollführe einen Eiertanz und schweige inzwischen (was für mich sehr schädlich ist). Ich bin gerade auf der Suche nach einem eigenen Therapieplatz und habe eine Reha bewilligt bekommen.
Was ich heute anders machen würde:
ich mache das als Partnerin jetzt bereits seit über 5 Jahren mit, davon habe ich 4 Jahre gebraucht, ihn zur Krankheitseinsicht zu bringen. Nie wieder! Ich habe dabei lernen dürfen, dass ein wenig Druck doch nicht so ein Fehler ist. Und konsequent sein.
Ich würde mich räumlich von ihm trennen. So war und bin ich seiner Stimmung pausenlos ausgesetzt, was mich sehr belastet. Und wenn der Partner merkt, dass der Support wegbricht, bewegt er sich eher in Richtung Hilfe.
Ich habe der Psychiaterin einen Brief geschrieben, nachdem ich sie kennengelernt hatte. Da habe ich meine gesamte Wahrnehmung zu ihm dargelegt, erst danach ging es bei ihm mit der Einsicht los. Sie hat alle Punkte mit ihm durchgesprochen. Aber ich habe ihn im Vorfeld darüber informiert. Dasselbe habe ich jetzt mit seiner Psychologin gemacht, ich warte noch auf ihre Rückmeldung. Du musst nämlich davon ausgehen, dass er nur das erzählt, was er für richtig hält. Die Wahrnehmung ist z.B. bei meinem Partner derart gestört, dass ich ihn manchmal ansehe und mich frage, dreht er jetzt vollständig durch? Das würde ich viiiiiiiiiel früher machen.
Um es auf den Punkt zu bringen, DU kannst nicht viel machen, außer auf dich zu achten. Mach dich rarer, verreise alleine (Wellness) und spreche mit deinem Hausarzt. Warte nicht so lange wie ich, dir Hilfe zu holen.
Alles Liebe, Ellen ☺
ich kann deine Geschichte absolut nachvollziehen und möchte dir damit sagen, du bist damit nicht alleine.
Gerne kannst du meinen Thread dazu lesen: Entschuldigung....und was ist mit uns???
Leider muss ich dir jedoch auch sagen, OHNE Krankheitseinsicht und Therapie wird sich die Situation weder ändern noch verbessern. Die Medikamente können helfen, müssen aber nicht. Wahrscheinlich sagt er seiner Psychiaterin, alles paletti, sonst hätte sie die Tabletten bereits verändert. Das habe ich gelernt in den letzten vielen Jahren.
Mein Partner verhält sich genauso wie deiner, ich vollführe einen Eiertanz und schweige inzwischen (was für mich sehr schädlich ist). Ich bin gerade auf der Suche nach einem eigenen Therapieplatz und habe eine Reha bewilligt bekommen.
Was ich heute anders machen würde:
ich mache das als Partnerin jetzt bereits seit über 5 Jahren mit, davon habe ich 4 Jahre gebraucht, ihn zur Krankheitseinsicht zu bringen. Nie wieder! Ich habe dabei lernen dürfen, dass ein wenig Druck doch nicht so ein Fehler ist. Und konsequent sein.
Ich würde mich räumlich von ihm trennen. So war und bin ich seiner Stimmung pausenlos ausgesetzt, was mich sehr belastet. Und wenn der Partner merkt, dass der Support wegbricht, bewegt er sich eher in Richtung Hilfe.
Ich habe der Psychiaterin einen Brief geschrieben, nachdem ich sie kennengelernt hatte. Da habe ich meine gesamte Wahrnehmung zu ihm dargelegt, erst danach ging es bei ihm mit der Einsicht los. Sie hat alle Punkte mit ihm durchgesprochen. Aber ich habe ihn im Vorfeld darüber informiert. Dasselbe habe ich jetzt mit seiner Psychologin gemacht, ich warte noch auf ihre Rückmeldung. Du musst nämlich davon ausgehen, dass er nur das erzählt, was er für richtig hält. Die Wahrnehmung ist z.B. bei meinem Partner derart gestört, dass ich ihn manchmal ansehe und mich frage, dreht er jetzt vollständig durch? Das würde ich viiiiiiiiiel früher machen.
Um es auf den Punkt zu bringen, DU kannst nicht viel machen, außer auf dich zu achten. Mach dich rarer, verreise alleine (Wellness) und spreche mit deinem Hausarzt. Warte nicht so lange wie ich, dir Hilfe zu holen.
Alles Liebe, Ellen ☺
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! 

Re: Emotionale Eskalation - was jetzt?
Hallo Ellen,
dass du seiner Psychaterin und dem Psychologen schreibst, finde ich interessant. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob ich seinen Psychologen kontaktieren kann, aber dachte irgendwie, dass es "falsch" sei. Hast du das mit deinem Partner vorher abgesprochen? Und falls nein, wie war die Reaktion darauf? Sowohl vom Fachpersonal, als auch von deinem Partner?
Liebe Grüße!
dass du seiner Psychaterin und dem Psychologen schreibst, finde ich interessant. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob ich seinen Psychologen kontaktieren kann, aber dachte irgendwie, dass es "falsch" sei. Hast du das mit deinem Partner vorher abgesprochen? Und falls nein, wie war die Reaktion darauf? Sowohl vom Fachpersonal, als auch von deinem Partner?
Liebe Grüße!
Re: Emotionale Eskalation - was jetzt?
Hallo Anni5120,
ich habe vorher beide kennengelernt und meinen Partner informiert. Ansonsten hätte ich das nicht gemacht. P.S. dieser Vorschlag, einen Brief an die Psychiaterin zu schreiben, kam von einer Psychologin, bei der ich eine probatorische Sitzung hatte.
Außerdem würde ich dir vorschlagen, mal deinen Partner zu fragen, was er von einem gemeinsamen Termin hält. Das finde ich bei uns total hilfreich, da die Wahrnehmung während einer Depression verzerrt ist und die Psychologin deshalb gerne und öfter gemeinsame Gespräche macht. So hat sie einen besserem Gesamteindruck.
Liebe Grüße Ellen
ich habe vorher beide kennengelernt und meinen Partner informiert. Ansonsten hätte ich das nicht gemacht. P.S. dieser Vorschlag, einen Brief an die Psychiaterin zu schreiben, kam von einer Psychologin, bei der ich eine probatorische Sitzung hatte.
Außerdem würde ich dir vorschlagen, mal deinen Partner zu fragen, was er von einem gemeinsamen Termin hält. Das finde ich bei uns total hilfreich, da die Wahrnehmung während einer Depression verzerrt ist und die Psychologin deshalb gerne und öfter gemeinsame Gespräche macht. So hat sie einen besserem Gesamteindruck.
Liebe Grüße Ellen
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! 

Re: Emotionale Eskalation - was jetzt?
Liebe Ellen, vielen Dank für deine Nachricht und deine Sichtweise 
Erstmal tut es mir leid, was du schon alles geleistet hast, über dich ergehen hast lassen um an diesen Punkt zu kommen - es hat verdammt schwer. Und es ist toll, dass du dir Hilfe geholt hast. Tatsächlich habe ich da jetzt auch drüber nachgedacht.
Bei meinem Freund ist grundsätzlich Krankheitseinsicht da, gleichzeitig ist er aber irgendwie der Meinung mit Tabletten ist alles getan und er lässt sich ja helfen. Bei unserem einzigen gemeinsamen Termin bei seiner Psychiaterin vor etwa 9 Monaten wurde aber ganz klar von ihr gesagt, dass er auf jeden Fall Therapie braucht sonst wird das nichts. Das hat er damals auch eingesehen. Jetzt ist er der Meinung das ist biochemisch bedingt und Tabletten bringen nichts. Da ist natürlich die große Frage - welche Optionen hab ich überhaupt? Wenn ich seine Krankheit anspreche, gerade in Zusammenhang mit seinem Verhalten in manchen Situation haben wir immer Streit, weil ich nicht für alles ihm die Schuld geben soll, ihn nur kritisiere etc. Dabei versuche ich sein Verhalten mit seiner Krankheit zu erklären (nicht zu entschuldigen!). Da sind die beiden Geschichten recht ähnlich würde ich sagen. Auch was seine Libido angeht übrigens.
Nur stelle ich mir die Frage, wenn er das nicht angehen will, was ist die Alternative?

Tatsächlich habe ich mich jetzt mal durch den ganzen Feed gearbeitet und muss sagen ich erkenne mich oder uns wirklich in einigem wieder. Leider.Helgaline hat geschrieben: 10. Jun 2025, 11:42 Gerne kannst du meinen Thread dazu lesen: Entschuldigung....und was ist mit uns???
Erstmal tut es mir leid, was du schon alles geleistet hast, über dich ergehen hast lassen um an diesen Punkt zu kommen - es hat verdammt schwer. Und es ist toll, dass du dir Hilfe geholt hast. Tatsächlich habe ich da jetzt auch drüber nachgedacht.
Bei meinem Freund ist grundsätzlich Krankheitseinsicht da, gleichzeitig ist er aber irgendwie der Meinung mit Tabletten ist alles getan und er lässt sich ja helfen. Bei unserem einzigen gemeinsamen Termin bei seiner Psychiaterin vor etwa 9 Monaten wurde aber ganz klar von ihr gesagt, dass er auf jeden Fall Therapie braucht sonst wird das nichts. Das hat er damals auch eingesehen. Jetzt ist er der Meinung das ist biochemisch bedingt und Tabletten bringen nichts. Da ist natürlich die große Frage - welche Optionen hab ich überhaupt? Wenn ich seine Krankheit anspreche, gerade in Zusammenhang mit seinem Verhalten in manchen Situation haben wir immer Streit, weil ich nicht für alles ihm die Schuld geben soll, ihn nur kritisiere etc. Dabei versuche ich sein Verhalten mit seiner Krankheit zu erklären (nicht zu entschuldigen!). Da sind die beiden Geschichten recht ähnlich würde ich sagen. Auch was seine Libido angeht übrigens.
Nur stelle ich mir die Frage, wenn er das nicht angehen will, was ist die Alternative?
-
- Beiträge: 250
- Registriert: 16. Jan 2024, 12:26
Re: Emotionale Eskalation - was jetzt?
Liebe Lama03,
wenn Du meinen Rat hören willst, nimm Abstand von diesem Mann. Du hast in meinen Augen einen ganzen Wald von Warnschildern beschreiben. Wenn Du keine Kinder wollen würdest, wäre es vielleicht möglich, dass Du Dir das noch unbegrenzte Zeit mit ihm antust: Du stemmst den Mental Load, es gibt Zero Kapazitäten für Deine Bedürfnisse und alle Gespräche über Praktisches wie Geld und Wohnung münden ins Bullshit Bingo. Aber gemeinsame Immobilie und gemeinsames Kind, wenn man überhaupt nicht miteinander über solche Dinge reden kann: Tu's nicht.
Mir kommt es so vor, dass er mit dem ganzen Wirrwarr (legt Dir Aussagen in den Mund, die Du nie getätigt hast) und Psychodrama (ist schwer beleidigt und nicht ansprechbar, wenn Du mit Bedürfnissen an ihn herantrittst) Dich klein hält und Zeit schindet. Damit kann er Dich derzeit noch halten. Offenbar hat er auch ein ziemliches Ego-Problem, wenn er findet, er müsste aufgrund seines Lebensalters und des Lebensstandards seiner Freunde eine Immobilie haben und Du oder weiß Gott wer ist schuld, dass er sie nicht hat. Anstatt dass er als erwachsener Mensch mit seiner Partnerin plant, was Ihr jeweils so wollt und wie sich das vielleicht umsetzen ließe.
Was gegen Deinen Partner spricht:
- Er wünscht sich kein Kind, Du aber schon. Er hat zwar noch nicht 100% abgesagt, aber sein Wunsch ist es ganz offenbar nicht.
- Er fühlt sich offenbar nicht als Älterer berufen, Dir etwas zu bieten, sondern nölt nur, dass er keine Immo hat, und redet Unsinn über das Geld Eurer Eltern.
- Er lehnt es ab, über Deine Wünsche ins Gespräch zu kommen - die sind ihm nicht wichtig.
- Er ist psychisch krank und lehnt Therapie ab.
- Er ist nicht erwachsen, Du bist die Reifere.
Ehrlich, such Dir einen netten Mann, dem Dein Glück wichtig ist und der gerne Kinder hätte. Wenn er auch noch seine Finanzen im Griff hat und sich angemessen am Workload beteiligt, umso besser. Du liebst Deinen Freund, das habe ich ja gelesen. Und das ist superschwer, davon abzusehen. Vielleicht fragst Du Dich aber mal, wie er seine Liebe zu Dir zum Ausdruck bringt. Und: jetzt kannst Du noch gut weg, mit Haus und vor allem Kind ist es viel schwerer.
Liebe Grüße,
Freiwasser
wenn Du meinen Rat hören willst, nimm Abstand von diesem Mann. Du hast in meinen Augen einen ganzen Wald von Warnschildern beschreiben. Wenn Du keine Kinder wollen würdest, wäre es vielleicht möglich, dass Du Dir das noch unbegrenzte Zeit mit ihm antust: Du stemmst den Mental Load, es gibt Zero Kapazitäten für Deine Bedürfnisse und alle Gespräche über Praktisches wie Geld und Wohnung münden ins Bullshit Bingo. Aber gemeinsame Immobilie und gemeinsames Kind, wenn man überhaupt nicht miteinander über solche Dinge reden kann: Tu's nicht.
Mir kommt es so vor, dass er mit dem ganzen Wirrwarr (legt Dir Aussagen in den Mund, die Du nie getätigt hast) und Psychodrama (ist schwer beleidigt und nicht ansprechbar, wenn Du mit Bedürfnissen an ihn herantrittst) Dich klein hält und Zeit schindet. Damit kann er Dich derzeit noch halten. Offenbar hat er auch ein ziemliches Ego-Problem, wenn er findet, er müsste aufgrund seines Lebensalters und des Lebensstandards seiner Freunde eine Immobilie haben und Du oder weiß Gott wer ist schuld, dass er sie nicht hat. Anstatt dass er als erwachsener Mensch mit seiner Partnerin plant, was Ihr jeweils so wollt und wie sich das vielleicht umsetzen ließe.
Was gegen Deinen Partner spricht:
- Er wünscht sich kein Kind, Du aber schon. Er hat zwar noch nicht 100% abgesagt, aber sein Wunsch ist es ganz offenbar nicht.
- Er fühlt sich offenbar nicht als Älterer berufen, Dir etwas zu bieten, sondern nölt nur, dass er keine Immo hat, und redet Unsinn über das Geld Eurer Eltern.
- Er lehnt es ab, über Deine Wünsche ins Gespräch zu kommen - die sind ihm nicht wichtig.
- Er ist psychisch krank und lehnt Therapie ab.
- Er ist nicht erwachsen, Du bist die Reifere.
Ehrlich, such Dir einen netten Mann, dem Dein Glück wichtig ist und der gerne Kinder hätte. Wenn er auch noch seine Finanzen im Griff hat und sich angemessen am Workload beteiligt, umso besser. Du liebst Deinen Freund, das habe ich ja gelesen. Und das ist superschwer, davon abzusehen. Vielleicht fragst Du Dich aber mal, wie er seine Liebe zu Dir zum Ausdruck bringt. Und: jetzt kannst Du noch gut weg, mit Haus und vor allem Kind ist es viel schwerer.
Liebe Grüße,
Freiwasser
Re: Emotionale Eskalation - was jetzt?
Hallo Lama,
Ich bin da leider auch zu 100% auf Freiwassers Seite.
Da gibt es meiner Meinung nach viele Red Flags, die auch nicht unbedingt etwas mit der Depression zu tun haben müssen,.zB die Sache mit dem Geld.
Möchtest du wirklich ein Kind mit einem Mann, der emotional nicht verfügbar ist und der die Ratschläge seiner Ärzte in den Wind schlägt, weil er es besser weiß? Die ganze Last wird an dir hängen bleiben, so wie auch jetzt die ganze emotionale Arbeit an dir hängt.
Mein Mann hat auch nur eine begrenzte Krankheitseinsicht und über die Monate ist es immer schlimmer geworden mit ihm. Letztendlich ist dann kein anderer Ausweg geblieben und er ist ausgezogen. Es kann natürlich besser werden, aber ohne adäquate Behandlung wird es in der Regel schlechter. Und ihr seid ja noch nicht ewig zusammen. Das ganze wäre auch nochmal anders gelagert, wenn ihr schon 10 Jahre zusammen seid und 8 davon glücklich gewesen seid. Aber ihr seid 2.5 Jahre zusammen und schon während dieser ganzen Zeit ist er krank - es kann auch sein, dass es bis jetzt ganz gut gelaufen sind, aber jetzt wo es ernst wird und du über die Zukunft sprechen willst, offenbart sich bei ihm die Überforderung.
Vielleicht lässt er sich doch noch auf eine Therapie ein, aber du müsstest ihm die Rute ins Fenster stellen und ihm den Ernst der Lage klarmachen.
Ich bin da leider auch zu 100% auf Freiwassers Seite.
Da gibt es meiner Meinung nach viele Red Flags, die auch nicht unbedingt etwas mit der Depression zu tun haben müssen,.zB die Sache mit dem Geld.
Möchtest du wirklich ein Kind mit einem Mann, der emotional nicht verfügbar ist und der die Ratschläge seiner Ärzte in den Wind schlägt, weil er es besser weiß? Die ganze Last wird an dir hängen bleiben, so wie auch jetzt die ganze emotionale Arbeit an dir hängt.
Mein Mann hat auch nur eine begrenzte Krankheitseinsicht und über die Monate ist es immer schlimmer geworden mit ihm. Letztendlich ist dann kein anderer Ausweg geblieben und er ist ausgezogen. Es kann natürlich besser werden, aber ohne adäquate Behandlung wird es in der Regel schlechter. Und ihr seid ja noch nicht ewig zusammen. Das ganze wäre auch nochmal anders gelagert, wenn ihr schon 10 Jahre zusammen seid und 8 davon glücklich gewesen seid. Aber ihr seid 2.5 Jahre zusammen und schon während dieser ganzen Zeit ist er krank - es kann auch sein, dass es bis jetzt ganz gut gelaufen sind, aber jetzt wo es ernst wird und du über die Zukunft sprechen willst, offenbart sich bei ihm die Überforderung.
Vielleicht lässt er sich doch noch auf eine Therapie ein, aber du müsstest ihm die Rute ins Fenster stellen und ihm den Ernst der Lage klarmachen.