Hat euch Psychotherapie geholfen?
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Hat euch Psychotherapie geholfen?
Liebe Community,
diese Frage richtet sich an alle, die schon länger in Psychotherapie sind oder waren: Hat euch die Psychotherapie geholfen?
Man geht in Therapie, weil man ein Problem hat, das man selbst oder mit Unterstützung der Angehörigen nicht lösen kann, konntet ihr das Problem mithilfe des Psychotherpeuten oder der Psychotherapeutin lösen? Mich würde auch interessieren, worum es geht, vor allem die Erkrankung / Störung und der Schweregrad bzw. Intensität.
Auch Angaben zur Therapie wären nützlich, welches Richtlinienverfahren (Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie..) habt ihr angewendet und wie viele Sitzungen habt ihr bisher bzw. hattet ihr?
diese Frage richtet sich an alle, die schon länger in Psychotherapie sind oder waren: Hat euch die Psychotherapie geholfen?
Man geht in Therapie, weil man ein Problem hat, das man selbst oder mit Unterstützung der Angehörigen nicht lösen kann, konntet ihr das Problem mithilfe des Psychotherpeuten oder der Psychotherapeutin lösen? Mich würde auch interessieren, worum es geht, vor allem die Erkrankung / Störung und der Schweregrad bzw. Intensität.
Auch Angaben zur Therapie wären nützlich, welches Richtlinienverfahren (Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie..) habt ihr angewendet und wie viele Sitzungen habt ihr bisher bzw. hattet ihr?
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Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo RatlosGuru,
deine Frage ist nicht pauschal zu beantworten, da es immer individuelle Faktoren gibt, die die "Therapie" beinflussen.
So gibt es "die" Psychotherapie ( Richtlinienverfahren) als Alleinstellungsmerkmal nicht.
Als Beispiel - nicht abschließend-möchte ich hier die Therapieverfahren nach Marsha Linehan, VT,TEK-Verfahren und die CBASP Therapie nennen.
Jede Psychotherapie ist wirksam- mal mehr mal weniger- je nach individueller Einsicht in die Erkrankung.
Nur wer bereit ist, an sich zu arbeiten, seine Bewertungen und Ansichten zu hinterfragen und zu verändern , wird stark von der Psychotherapie profitieren.
Alle anderen laborieren an den Symptomen herum und machen kaum Fortschritte in der individuellen Entwicklung.
Psychotherapie ist ein Mittel zur Selbsthilfe.
Für Hintergrundinfo:https://www.google.com/url?sa=t&source= ... 3BDDEyGaDa
Hier findest du die Empfehlungen des GBA zur Psychotherapie.
In jedem Verfahren wird ein sogenannter "Werkzeugkasten,Notfallkoffer" empfohlen, dieser enthält z.Bsp Skills zur Stressbewältigung,Achtsamkeit und Therapieansätze wie etwa 4 Ohren-Prinzip,Kommunikationsquadrat,Inneres Team,Abc-Methode.
All diese "Werkzeuge" sind extrem wirksam, sofern man bereit ist, sie zu erlernen, zu üben ,zu reflektieren und sich damit "weiter" zu entwickeln.
Wieviel "Therapie" benötigt wird ist immer individuell. Manche stehen nach 300 Stunden noch nahe dem Anfang während andere nach 60 Stunden stark profitiert haben.
gruß
Schlu
deine Frage ist nicht pauschal zu beantworten, da es immer individuelle Faktoren gibt, die die "Therapie" beinflussen.
So gibt es "die" Psychotherapie ( Richtlinienverfahren) als Alleinstellungsmerkmal nicht.
Als Beispiel - nicht abschließend-möchte ich hier die Therapieverfahren nach Marsha Linehan, VT,TEK-Verfahren und die CBASP Therapie nennen.
Jede Psychotherapie ist wirksam- mal mehr mal weniger- je nach individueller Einsicht in die Erkrankung.
Nur wer bereit ist, an sich zu arbeiten, seine Bewertungen und Ansichten zu hinterfragen und zu verändern , wird stark von der Psychotherapie profitieren.
Alle anderen laborieren an den Symptomen herum und machen kaum Fortschritte in der individuellen Entwicklung.
Psychotherapie ist ein Mittel zur Selbsthilfe.
Für Hintergrundinfo:https://www.google.com/url?sa=t&source= ... 3BDDEyGaDa
Hier findest du die Empfehlungen des GBA zur Psychotherapie.
In jedem Verfahren wird ein sogenannter "Werkzeugkasten,Notfallkoffer" empfohlen, dieser enthält z.Bsp Skills zur Stressbewältigung,Achtsamkeit und Therapieansätze wie etwa 4 Ohren-Prinzip,Kommunikationsquadrat,Inneres Team,Abc-Methode.
All diese "Werkzeuge" sind extrem wirksam, sofern man bereit ist, sie zu erlernen, zu üben ,zu reflektieren und sich damit "weiter" zu entwickeln.
Wieviel "Therapie" benötigt wird ist immer individuell. Manche stehen nach 300 Stunden noch nahe dem Anfang während andere nach 60 Stunden stark profitiert haben.
gruß
Schlu
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo RatlosGuru,
ich kann mich Schlumpffine nur anschließen.
Ich versuche auf einige Deiner Fragen zu antworten.
Ja, die Therapie hat mir geholfen.
Ich habe in der Therapie nicht ein einzelnes Problem gelöst. Ich habe mich besser kennengelernt, Zusammenhänge verstanden und konnte damit eine Änderung meines Verhaltens umsetzen, was dann auch Auswirkungen auf die (meine) Umwelt hat.
Dieser Prozess ist mit dem bevorstehenden Ende der Therapie nicht abgeschlossen, ich kann den Weg aber jetzt alleine weitergehen.
Für mich persönlich war aus bestimmten Gründen die Tiefenpsychologische Richtung passend. Das heißt aber nicht, daß es deshalb für Dich die passende sein muss. Die verschiedenen Richtungen gibt es ja, da die Menschen verschieden sind und jeder seinen eigenen Weg hat.
Auch die Dauer der Therapie sagt nichts aus. Manche Menschen finden zum Beispiel frühzeitig Hilfe, andere finden erst Hilfe, wenn sie bereits in einer schweren Episode sind. Dann dauert der Weg daraus halt etwas länger. Manche kommen "nur" mit einer Depression, andere bringen noch ein Trauma oder anderes mit. Die Länge ist individuell.
Alles Gute,
Suchende
ich kann mich Schlumpffine nur anschließen.
Ich versuche auf einige Deiner Fragen zu antworten.
Ja, die Therapie hat mir geholfen.
Ich habe in der Therapie nicht ein einzelnes Problem gelöst. Ich habe mich besser kennengelernt, Zusammenhänge verstanden und konnte damit eine Änderung meines Verhaltens umsetzen, was dann auch Auswirkungen auf die (meine) Umwelt hat.
Dieser Prozess ist mit dem bevorstehenden Ende der Therapie nicht abgeschlossen, ich kann den Weg aber jetzt alleine weitergehen.
Für mich persönlich war aus bestimmten Gründen die Tiefenpsychologische Richtung passend. Das heißt aber nicht, daß es deshalb für Dich die passende sein muss. Die verschiedenen Richtungen gibt es ja, da die Menschen verschieden sind und jeder seinen eigenen Weg hat.
Auch die Dauer der Therapie sagt nichts aus. Manche Menschen finden zum Beispiel frühzeitig Hilfe, andere finden erst Hilfe, wenn sie bereits in einer schweren Episode sind. Dann dauert der Weg daraus halt etwas länger. Manche kommen "nur" mit einer Depression, andere bringen noch ein Trauma oder anderes mit. Die Länge ist individuell.
Alles Gute,
Suchende
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Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
merkwürdig ich kann die Frage von RatlosGuru ganz klar beantworten
NEIN
Psychotherapeuten können ggf nur bei psychisch Veränderbarem hilfreich sein.
NEIN
Psychotherapeuten können ggf nur bei psychisch Veränderbarem hilfreich sein.
Ich bin nicht von dieser Welt
Ich will zurück auf meinen Stern
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Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo RatlosGuru,
definitv Ja !
Ich habe 2 Diagnosen, neben der rezidivierenden Depression noch eine Persönlichkeitsstörung, weshalb ich das vielleicht auch differenzieren muss.
Die depressiven Episoden kamen durch "Überarbeitung" - ich habe quasi keine Grenzen gekannt, hab mich selbst ausgebeutet, hatte keinen Ausgleich. Es ging mir in den Episoden körperlich schlecht - ich dachte, mein Körper stirbt - über Monate gab es keine Schwankungen - es war immer gleich schlecht. Das in den Griff zu bekommen ging nur mit Psychopharmaka und begleitend Therapie. In den Zeiten der Episoden war von der PS nichts mehr da. Ich hatte zu einem Zeitpunkt quasi immer nur eine Erkrankung.
Es ging hier darum, mehr auf mich zu achten, Erholungsphasen einzubauen, meinen Selbstwert wieder aufzupäppeln, mich meinen Ängsten zu stellen und sie zuzulassen, nicht dagegen anzukämpfen. Und körperlich wieder aktiver zu werden.
In den depressionsfreien Zeiten, hatte die PS Vorrang. Auch hier hatte ich Schwierigkeiten, meine Grenzen zu kennen. Ich hatte eine zu durchlässige ICH-Grenze und nahm Stimmungen in meiner Umgebung auf wie ein Schwamm und sie beeinflussten mich negativ, verursachten emotionale Achterbahnfahrten. Ich ließ mich ausnutzen bis zum Abwinken, damit ich kein "schlechter" Mensch war. Ich bestrafte mich regelmäßig für meine Fehler, mein Unvermögen, dafür, dass ich der schlechteste Mensch der Welt war. Ich reinszenierte frühe Traumata.
Hier ging es darum, aus meiner Opferrolle herauszutreten und mich wohlwollender zu betrachten. Zu meinen Schwächen zu stehen, und nicht mehr zu katastrophisieren.
Aber bei beidem war wichtig zu lernen, dass ich Selbstwirksamkeit hatte. Das ich Dinge verändern konnte, und auch ganz wichtig meine Bewertungen nach und nach zu ändern. Denn der Bewertungsrahmen passte hinten und vorne nicht, wobei eben auf unterschiedliche Art und Weisen.
Ich habe lange eine tiefenpsychologische Therapie gemacht, von der ich am meisten profitiert habe. Verhaltenstherapie hatte bei mir keinen Effekt. Es war ein langer Weg weg von vernichtender Selbstkritik hin zu wohlwollender Selbstkritik mit Veränderungspotential.
LG Senif
definitv Ja !
Ich habe 2 Diagnosen, neben der rezidivierenden Depression noch eine Persönlichkeitsstörung, weshalb ich das vielleicht auch differenzieren muss.
Die depressiven Episoden kamen durch "Überarbeitung" - ich habe quasi keine Grenzen gekannt, hab mich selbst ausgebeutet, hatte keinen Ausgleich. Es ging mir in den Episoden körperlich schlecht - ich dachte, mein Körper stirbt - über Monate gab es keine Schwankungen - es war immer gleich schlecht. Das in den Griff zu bekommen ging nur mit Psychopharmaka und begleitend Therapie. In den Zeiten der Episoden war von der PS nichts mehr da. Ich hatte zu einem Zeitpunkt quasi immer nur eine Erkrankung.
Es ging hier darum, mehr auf mich zu achten, Erholungsphasen einzubauen, meinen Selbstwert wieder aufzupäppeln, mich meinen Ängsten zu stellen und sie zuzulassen, nicht dagegen anzukämpfen. Und körperlich wieder aktiver zu werden.
In den depressionsfreien Zeiten, hatte die PS Vorrang. Auch hier hatte ich Schwierigkeiten, meine Grenzen zu kennen. Ich hatte eine zu durchlässige ICH-Grenze und nahm Stimmungen in meiner Umgebung auf wie ein Schwamm und sie beeinflussten mich negativ, verursachten emotionale Achterbahnfahrten. Ich ließ mich ausnutzen bis zum Abwinken, damit ich kein "schlechter" Mensch war. Ich bestrafte mich regelmäßig für meine Fehler, mein Unvermögen, dafür, dass ich der schlechteste Mensch der Welt war. Ich reinszenierte frühe Traumata.
Hier ging es darum, aus meiner Opferrolle herauszutreten und mich wohlwollender zu betrachten. Zu meinen Schwächen zu stehen, und nicht mehr zu katastrophisieren.
Aber bei beidem war wichtig zu lernen, dass ich Selbstwirksamkeit hatte. Das ich Dinge verändern konnte, und auch ganz wichtig meine Bewertungen nach und nach zu ändern. Denn der Bewertungsrahmen passte hinten und vorne nicht, wobei eben auf unterschiedliche Art und Weisen.
Ich habe lange eine tiefenpsychologische Therapie gemacht, von der ich am meisten profitiert habe. Verhaltenstherapie hatte bei mir keinen Effekt. Es war ein langer Weg weg von vernichtender Selbstkritik hin zu wohlwollender Selbstkritik mit Veränderungspotential.

Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Huhu,
ich war zuerst bei einem Verhaltenstherapeuten. Das passte leider gar nicht. Der Therapeut sprach ständig nur über mein Übergewicht. Das ich falsche Verhaltensmuster habe, habe ich verstanden aber ich wollte wissen woher das kam. Ich wurde viel zu früh zur Reha geschickt, aus der ich in einem so schlechten Zustand nach Hause gekommen bin, dass ich mich habe in die Psychiatrie einweisen lassen. Dann trennte ich mich von meinem bisherigen Therapeuten und hatte das unendliche Glück einen Platz bei einer super tollen tiefenpsychologin zu bekommen. Ich habe knapp 2 Jahre Langzeittherapie gemacht. Wir haben über alles gesprochen und ich verstand, warum ich so bin wie ich bin. Dieses verstandene Hintergrundwissen half und hilft mir noch heute, mir selbst zu helfen wenn es nicht gut läuft.
Jeder Mensch ist anders. Was du möchtest und was du brauchst kannst nur du in Verbindung mit einem Therapeuten entscheiden.
Ich wünsche Dir alles Gute für deinen Weg.
ich war zuerst bei einem Verhaltenstherapeuten. Das passte leider gar nicht. Der Therapeut sprach ständig nur über mein Übergewicht. Das ich falsche Verhaltensmuster habe, habe ich verstanden aber ich wollte wissen woher das kam. Ich wurde viel zu früh zur Reha geschickt, aus der ich in einem so schlechten Zustand nach Hause gekommen bin, dass ich mich habe in die Psychiatrie einweisen lassen. Dann trennte ich mich von meinem bisherigen Therapeuten und hatte das unendliche Glück einen Platz bei einer super tollen tiefenpsychologin zu bekommen. Ich habe knapp 2 Jahre Langzeittherapie gemacht. Wir haben über alles gesprochen und ich verstand, warum ich so bin wie ich bin. Dieses verstandene Hintergrundwissen half und hilft mir noch heute, mir selbst zu helfen wenn es nicht gut läuft.
Jeder Mensch ist anders. Was du möchtest und was du brauchst kannst nur du in Verbindung mit einem Therapeuten entscheiden.
Ich wünsche Dir alles Gute für deinen Weg.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Ich hatte bisher auch noch kein Glück bei der Therapeutensuche. Ich stoße schnell auf Gegenwehr, dabei bräuchte ich jemanden, der mich erstmal versteht bzw mir das Gefühl gibt, verstanden zu werden. Das hatte ich bisher nicht. Außerdem macht mein Arbeitgeber mich gerade ziemlich fertig, was von meinem neuen Therapeuten auch eher heruntergespielt wird. Dabei bringt es mich schleichend um. Ich habe kein soziales Netz (Familie),die mich auffängt. Da wirft man eben nicht alles so über den Haufen. Warum versteht das niemand?
Ich habe mittlerweile ziemlich üble Phasen, in denen ich ziemlich üble Gedanken bekomme. Wirkliche Hilfe gibt es einfach nicht.
Ich habe mittlerweile ziemlich üble Phasen, in denen ich ziemlich üble Gedanken bekomme. Wirkliche Hilfe gibt es einfach nicht.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo heimway,
was meinst Du mit Gegenwehr? Keine freien Plätze?
Viele Grüße
G.
was meinst Du mit Gegenwehr? Keine freien Plätze?
Viele Grüße
G.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Das Problem habe ich auch, so ganz alleine ohne (familiäre( Unterstützung ist der Kampf gegen Depressionen schon sehr schwer.heimway hat geschrieben: 11. Aug 2024, 14:17 Ich habe kein soziales Netz (Familie),die mich auffängt. Da wirft man eben nicht alles so über den Haufen. Warum versteht das niemand?
Ich habe mittlerweile ziemlich üble Phasen, in denen ich ziemlich üble Gedanken bekomme. Wirkliche Hilfe gibt es einfach nicht.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Mhhh .. ich bin verheiratet aber mein Mann konnte mir bei der Therapie nicht helfen. Seine Ansage, als ich meine Diagnose bekam war: Such dir einen Arzt, ich will eine gesunde Frau.
Ich habe mich um alles alleine gekümmert.
Meine Familie war auch keine Hilfe/Unterstützung. Wie auch? Die haben die Krankheit nicht ansatzweise verstanden. Und wenn ich versucht habe Ursachen zu erklären kam oft: Ich hab dir schon so lange gesagt, dass das zuviel für dich ist.
Ich habe ein Umfeld das miterlebt das ich krank bin. Wirklich Interesse darüber zu reden besteht nicht. Mein Mann und meine Mutter bräuchten selbst eine Therapie. Meine Mutter ist mittlerweile in Rente, der Leidensdruck ist fast weg und die Therapie ist nicht mehr zwingend erforderlich. Mein Mann dagegen bräuchte dringend eine Therapie. Er hat nicht wirklich Bock drauf und eine Negativerfahrung mit einem Therapeuten gemacht. Ich denke am liebsten würde er das Thema lassen. Ich hab ihm gesagt, dass es seine Entscheidung ist. Wenn sich aber nicht bald etwas ändert packe ich meine Sachen und gehe weil mich die Situation mit ihm zu Hause kaputt macht.
Ich habe großen Respekt vor diesem Schritt. Mittlerweile fühle ich mich von meinem Mann nur noch verarscht.
Ich habe mich um alles alleine gekümmert.
Meine Familie war auch keine Hilfe/Unterstützung. Wie auch? Die haben die Krankheit nicht ansatzweise verstanden. Und wenn ich versucht habe Ursachen zu erklären kam oft: Ich hab dir schon so lange gesagt, dass das zuviel für dich ist.
Ich habe ein Umfeld das miterlebt das ich krank bin. Wirklich Interesse darüber zu reden besteht nicht. Mein Mann und meine Mutter bräuchten selbst eine Therapie. Meine Mutter ist mittlerweile in Rente, der Leidensdruck ist fast weg und die Therapie ist nicht mehr zwingend erforderlich. Mein Mann dagegen bräuchte dringend eine Therapie. Er hat nicht wirklich Bock drauf und eine Negativerfahrung mit einem Therapeuten gemacht. Ich denke am liebsten würde er das Thema lassen. Ich hab ihm gesagt, dass es seine Entscheidung ist. Wenn sich aber nicht bald etwas ändert packe ich meine Sachen und gehe weil mich die Situation mit ihm zu Hause kaputt macht.
Ich habe großen Respekt vor diesem Schritt. Mittlerweile fühle ich mich von meinem Mann nur noch verarscht.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Ach so
Kontakt zu meiner Familie habe ich wenig. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist schwierig. Ändert sich aber gerade zum positiven, womit ich erstmal klar kommen muss.
Meine ,,Freunde" habe ich - bis auf eine - durch die Depression verloren. Wir sehen uns kaum, schreiben aber hin und wieder. Der Kontakt ist besser geworden zwischen uns.
Ich habe so viele Menschen in meinem Leben gehen sehen, oft tat es so mega weh. Ich bin unter Menschen sehr unsicher. Habe mich zum Therapieende gerne selbst als Freak bezeichnet weil ich oft anderer Meinung war als mein Umfeld. Meine Therapeutin erklärte mir, und das werde ich nie vergessen: sie sind kein Freak! Ihr denken wurde durch die Therapie ,, umprogrammiert". Damit kommen die Menschen schlecht klar weil die noch nach ihren alten Denkweisen denken.
Mit erkrankten Menschen komme ich klar. Unter nicht erkrankten Menschen fühle ich mich unsicher, langweilig, ungenügend, freakig. Deswegen habe ich ziemliche Probleme neue Kontakte zu knüpfen. Auf der einen Seite brauche ich Kontakte um mich auszutauschen und weil der Mensch das wohl irgendwie haben muss; auf der anderen Seite fühle ich mich alleine wohl aber auch einsam. Ich habe mir jetzt eine Depressionsgruppe gesucht. Die startet in ein paar Wochen. Mal sehen wie das wird.
Kontakt zu meiner Familie habe ich wenig. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist schwierig. Ändert sich aber gerade zum positiven, womit ich erstmal klar kommen muss.
Meine ,,Freunde" habe ich - bis auf eine - durch die Depression verloren. Wir sehen uns kaum, schreiben aber hin und wieder. Der Kontakt ist besser geworden zwischen uns.
Ich habe so viele Menschen in meinem Leben gehen sehen, oft tat es so mega weh. Ich bin unter Menschen sehr unsicher. Habe mich zum Therapieende gerne selbst als Freak bezeichnet weil ich oft anderer Meinung war als mein Umfeld. Meine Therapeutin erklärte mir, und das werde ich nie vergessen: sie sind kein Freak! Ihr denken wurde durch die Therapie ,, umprogrammiert". Damit kommen die Menschen schlecht klar weil die noch nach ihren alten Denkweisen denken.
Mit erkrankten Menschen komme ich klar. Unter nicht erkrankten Menschen fühle ich mich unsicher, langweilig, ungenügend, freakig. Deswegen habe ich ziemliche Probleme neue Kontakte zu knüpfen. Auf der einen Seite brauche ich Kontakte um mich auszutauschen und weil der Mensch das wohl irgendwie haben muss; auf der anderen Seite fühle ich mich alleine wohl aber auch einsam. Ich habe mir jetzt eine Depressionsgruppe gesucht. Die startet in ein paar Wochen. Mal sehen wie das wird.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Interessant. Bei mir war es umgekehrt. Früher hab ich das auch gedacht. Hatte meinen Freundeskreis aufgebaut aus Klinikbekanntschaften. Wurde dann verarscht, ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und über den Tisch gezogen. (Drogen spielten da eine Rolle - Beschaffungskriminalität, wo ich wirklich vom Glauben abgefallen bin). Der andere Kumpel psychotisch - es gab Aussetzer wo ich schon Angst hatte.Tess_123 hat geschrieben: 12. Aug 2024, 13:36 Mit erkrankten Menschen komme ich klar. Unter nicht erkrankten Menschen fühle ich mich unsicher, langweilig, ungenügend, freakig. Deswegen habe ich ziemliche Probleme neue Kontakte zu knüpfen. Auf der einen Seite brauche ich Kontakte um mich auszutauschen und weil der Mensch das wohl irgendwie haben muss; auf der anderen Seite fühle ich mich alleine wohl aber auch einsam. Ich habe mir jetzt eine Depressionsgruppe gesucht. Die startet in ein paar Wochen. Mal sehen wie das wird.
Als die ganze Drogengeschichte aufflog, sehnte ich mich ganz sehr nach gesunden Beziehungen. Diese emotionalen Achterbahnfahrten möchte ich einfach nicht mehr. Es ist Selbstschutz.
Ich habe aber auch viel gelernt. Auch meinen eigenen Anteil hinterfragt. Ich hab mich nämlich immer ausnutzen lassen, weil ich Angst hatte, sonst eine schlechte Freundin zu sein, egoistisch etc. pp. Lag definitiv an meinem Selbstwert und wie ich mich immer runter gemacht habe.
@Heimway Verständnis ist auch wichtig, keine Frage - aber wenn du sagst, niemand versteht es, immer nur Widerstand ist das vielleicht eine Aufforderung, bei sich zu schauen, damit du auch damit zurecht kommst, wenn kein Verständnis da ist, oder wenn jemand eine andere Meinung hat. Und die Dinge anders sieht, eben nicht durch die schwarze Brille der Depression. Wichtig ist eigentlich, dass du Verständnis für dich hast, nicht die anderen.

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- Registriert: 17. Jul 2017, 20:43
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Nein, mir hat Psychotherapie nicht geholfen - zumindest nicht die bisherigen. Allerdings haben Medikamente genauso wenig geholfen.
Ich glaube, ob Psychotherapie hilft oder nicht hilft, ist recht abhängig davon, wie "durchschnittlich" die Depression ist. Typische Fälle können vermutlich ganz gut behandelt werden, atypische Fälle eher nicht. Bei Medikamenten scheint es komplett Glückssache zu sein.
Ich glaube, ob Psychotherapie hilft oder nicht hilft, ist recht abhängig davon, wie "durchschnittlich" die Depression ist. Typische Fälle können vermutlich ganz gut behandelt werden, atypische Fälle eher nicht. Bei Medikamenten scheint es komplett Glückssache zu sein.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo axolotl,
bin gerade noch mittendrin in der Psychotherapie und habe zumindest das Gefühl, dass es mir eine gewisse Stabilität gibt und ich einen anderen Blickwinkel auf viele Dinge bekommen. Ob mich das alles langfristig weiterbringt, kann ich auch noch nicht sagen.
VG
G.
bin gerade noch mittendrin in der Psychotherapie und habe zumindest das Gefühl, dass es mir eine gewisse Stabilität gibt und ich einen anderen Blickwinkel auf viele Dinge bekommen. Ob mich das alles langfristig weiterbringt, kann ich auch noch nicht sagen.
VG
G.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo.
Ganz klar, so gut wie gar nicht bei mir. Bis jetzt zumindest. Habe mit meiner früheren Therapeutin ein heißes Eisen ganz gut "bearbeiten" können.,aber das brachte keine Verbesserung der Erkrankung. Es war auch gut, über alles zu sprechen. Da ich viele komorbide Störungen bzw mittlerweile auch eher körperliche Erkrankungen habe, macht dies das Ganze auch ziemlich schwierig zu behandeln . Oft habe ich mir am besten selbst geholfen. Mit Literatur und bei Ängsten mit Konfrontation. Auch musste ich schwere Stressfaktoren alleine bewältigen bzw beseitigen. Da kommt keiner raus uns erledigt das für einen. Das muss man letztlich alles selber bearbeiten (hat mich viel Kraft und auch Gesundheit gekostet) . Das, was ich nicht mit Eigeninitiative behandeln konnte, bleibt weiterhin ein Problem. Oft hatte ich auch selber den richtigen Eindruck von mir, wann zb mehr Medikamente eingesetzt und /oder bzw höher dosiert werden müssten. Bei meiner Verrentung hatte ich auch rechtzeitig die richtigen Vorkehrungen getroffen bzw diese eingeleitet. . Daraufhin gewiesen wurde ich von niemandem (Ärzte, Klinik etc) . Hatte nach meiner früheren Therapeutin (bei der ich bereits 1987 im Alter von 11 Jahren das erste Mal in Therapie war) auch mehrere andere Psychologen /-innen mit verschiedenen Ansätzen. Alle nur kurzfristig. Sie waren entweder nicht kompetent im Umgang mit einigen meiner Storungsbilder oder einfach nur, ich möchte fast sagen, unverschämt. Ein weiterer, mit dem ich mich ganz gut verstanden hatte, brach die Therapie ohne Begründung ab. Das war zu einem Zeitpunkt, wo es mir auch sehr schlecht ging und ich häufiger Termine absagen musste. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er vermutlich selber krank war. Meine jetzige Psychologin arbeitet nun schon einige Jahre mit mir zusammen. Es ist sehr schleppend, aber sie lässt mich zumindest nicht im Stich. Das sind meine Erfahrungen aus über 13 Jahren, genau genommen über 40 Jahre Krankheitskarriere. LGr
Ganz klar, so gut wie gar nicht bei mir. Bis jetzt zumindest. Habe mit meiner früheren Therapeutin ein heißes Eisen ganz gut "bearbeiten" können.,aber das brachte keine Verbesserung der Erkrankung. Es war auch gut, über alles zu sprechen. Da ich viele komorbide Störungen bzw mittlerweile auch eher körperliche Erkrankungen habe, macht dies das Ganze auch ziemlich schwierig zu behandeln . Oft habe ich mir am besten selbst geholfen. Mit Literatur und bei Ängsten mit Konfrontation. Auch musste ich schwere Stressfaktoren alleine bewältigen bzw beseitigen. Da kommt keiner raus uns erledigt das für einen. Das muss man letztlich alles selber bearbeiten (hat mich viel Kraft und auch Gesundheit gekostet) . Das, was ich nicht mit Eigeninitiative behandeln konnte, bleibt weiterhin ein Problem. Oft hatte ich auch selber den richtigen Eindruck von mir, wann zb mehr Medikamente eingesetzt und /oder bzw höher dosiert werden müssten. Bei meiner Verrentung hatte ich auch rechtzeitig die richtigen Vorkehrungen getroffen bzw diese eingeleitet. . Daraufhin gewiesen wurde ich von niemandem (Ärzte, Klinik etc) . Hatte nach meiner früheren Therapeutin (bei der ich bereits 1987 im Alter von 11 Jahren das erste Mal in Therapie war) auch mehrere andere Psychologen /-innen mit verschiedenen Ansätzen. Alle nur kurzfristig. Sie waren entweder nicht kompetent im Umgang mit einigen meiner Storungsbilder oder einfach nur, ich möchte fast sagen, unverschämt. Ein weiterer, mit dem ich mich ganz gut verstanden hatte, brach die Therapie ohne Begründung ab. Das war zu einem Zeitpunkt, wo es mir auch sehr schlecht ging und ich häufiger Termine absagen musste. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er vermutlich selber krank war. Meine jetzige Psychologin arbeitet nun schon einige Jahre mit mir zusammen. Es ist sehr schleppend, aber sie lässt mich zumindest nicht im Stich. Das sind meine Erfahrungen aus über 13 Jahren, genau genommen über 40 Jahre Krankheitskarriere. LGr
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo,
ich hatte in 5 Jahren 120 Stunden ambulante Verhaltenstherapie, dazwischen auch Klinikaufenthalte mit Psychotherapie. Jetzt habe ich nach 2 Jahren Pause wieder neu angefangen.
Die erste Therapeutin war noch sehr jung und hat dann mit mir so ihren ersten schweren Fall gehabt.
Angefangen hat’s mit ner schweren Depression dann eine manische Phase, wieder Depression, wieder Manie und Depression. Wirklich geholfen hat es nicht, haben die Medikamente aber auch nicht. Sie hat mich mehr oder weniger begleitet, wir haben die Therapie auch unterbrochen, dann war Corona, teilweise ging es mir so schlecht, dass ich nicht hingehen konnte.
Insgesamt war es gut die Begleitung zu haben, den Austausch, die Methoden, habe schon auch mein Verhalten verändert. Ihr Chef hat mir mal gesagt, ich hätte ein pharmakologisches Problem, ich müsste das medikamentös einstellen. Ja ich bin auch bipolar.
Jetzt aktuell habe ich 10 Stunden gemacht, komme gut mit der Therapeutin zu recht, wir fangen an nen Plan zu machen. Ich bräuchte eigentlich Traumatherapie, kann das aber nicht machen, weil ich zu instabil bin.
ich hatte in 5 Jahren 120 Stunden ambulante Verhaltenstherapie, dazwischen auch Klinikaufenthalte mit Psychotherapie. Jetzt habe ich nach 2 Jahren Pause wieder neu angefangen.
Die erste Therapeutin war noch sehr jung und hat dann mit mir so ihren ersten schweren Fall gehabt.
Angefangen hat’s mit ner schweren Depression dann eine manische Phase, wieder Depression, wieder Manie und Depression. Wirklich geholfen hat es nicht, haben die Medikamente aber auch nicht. Sie hat mich mehr oder weniger begleitet, wir haben die Therapie auch unterbrochen, dann war Corona, teilweise ging es mir so schlecht, dass ich nicht hingehen konnte.
Insgesamt war es gut die Begleitung zu haben, den Austausch, die Methoden, habe schon auch mein Verhalten verändert. Ihr Chef hat mir mal gesagt, ich hätte ein pharmakologisches Problem, ich müsste das medikamentös einstellen. Ja ich bin auch bipolar.
Jetzt aktuell habe ich 10 Stunden gemacht, komme gut mit der Therapeutin zu recht, wir fangen an nen Plan zu machen. Ich bräuchte eigentlich Traumatherapie, kann das aber nicht machen, weil ich zu instabil bin.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Mich hat kognitive Verhaltenstherapie einmal aus einer mittelschweren Phase rausgeholt. Beim nächsten mal dann leider nicht.
Allerdings ist bei Verhaltenstherapie natürlich auch die Frage, was dir nun eigentlich geholfen hat. Denn letztlich bewirkt die Therapie ja kediglich verändertes Verhalten deinerseits, welches dann die Depression beendet.
Allerdings ist bei Verhaltenstherapie natürlich auch die Frage, was dir nun eigentlich geholfen hat. Denn letztlich bewirkt die Therapie ja kediglich verändertes Verhalten deinerseits, welches dann die Depression beendet.
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- Beiträge: 56
- Registriert: 31. Okt 2024, 12:44
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Also ich hatte ca. 35 Stunden Psychotherapie wegen mittleren depressiven Episoden mit übersteigerten Wutausbrüchen und leichtem Burnout.
Ausgelöst wurde das bei mir durch eine Pflegesituation mit meiner Tochter und eine sehr schwierige Ehe, eine Situation der ich nicht entfliehen konnte
Das Ergebnis der Therapie war überraschenderweise durchschlagend erfolgreich obwohl ich das Gefühl hatte das mein Therapeut überfordert war
Er hat sich dann aber gezwungen einen individuellen Weg mit mir zu begleiten ohne an seinen festen Mustern fest zu halten.
Ich konnte ihn als Rückversicherung nutzen und er hat mir auch mögliche Antworten aufgezeigt, Literatur zu therapeutischen Ansätzen die zu meinen Fragen und Problemen passten.
Letztlich hab ich dann im Selbststudium zu Achtsamkeit und ACT (Acceptance Commitment Therapy) einen Weg finden der für mich funktioniert hat wie ich mit Frust und Wut umgehen kann ohne kaputt zu gehen.
Nebenbei habe ich dann noch einen Weg gefunden meine leichten chronischen Depressiven Episoden zu entschärfen die ich seit 35 Jahren mit rumgeschleppt habe. Sie sind nicht weg aber ich hab dem Monster die Zähne gezogen, Hauptsache man vergisst nie das die Depression eine miese Lügnerin ist.
Also ja, hat mir geholfen, ob das jedem hilft oder helfen kann, schwer zu sagen, ich würde aber raten es zu probieren, ich hatte das Glück das es ohne Medikamente ging, letztendlich.
Ich würde mich aber einige Vorrednern anschließen:
Die Therapie kann keine Magie bewirken, den Weg für sich muss jeder selber finden und gehen.
Aber die Therapie mit dem richtigen Therapeuten schafft einen sicheren Raum in dem man die Schritte machen kann die nötig sind.
Soweit von mir
Ausgelöst wurde das bei mir durch eine Pflegesituation mit meiner Tochter und eine sehr schwierige Ehe, eine Situation der ich nicht entfliehen konnte
Das Ergebnis der Therapie war überraschenderweise durchschlagend erfolgreich obwohl ich das Gefühl hatte das mein Therapeut überfordert war
Er hat sich dann aber gezwungen einen individuellen Weg mit mir zu begleiten ohne an seinen festen Mustern fest zu halten.
Ich konnte ihn als Rückversicherung nutzen und er hat mir auch mögliche Antworten aufgezeigt, Literatur zu therapeutischen Ansätzen die zu meinen Fragen und Problemen passten.
Letztlich hab ich dann im Selbststudium zu Achtsamkeit und ACT (Acceptance Commitment Therapy) einen Weg finden der für mich funktioniert hat wie ich mit Frust und Wut umgehen kann ohne kaputt zu gehen.
Nebenbei habe ich dann noch einen Weg gefunden meine leichten chronischen Depressiven Episoden zu entschärfen die ich seit 35 Jahren mit rumgeschleppt habe. Sie sind nicht weg aber ich hab dem Monster die Zähne gezogen, Hauptsache man vergisst nie das die Depression eine miese Lügnerin ist.
Also ja, hat mir geholfen, ob das jedem hilft oder helfen kann, schwer zu sagen, ich würde aber raten es zu probieren, ich hatte das Glück das es ohne Medikamente ging, letztendlich.
Ich würde mich aber einige Vorrednern anschließen:
Die Therapie kann keine Magie bewirken, den Weg für sich muss jeder selber finden und gehen.
Aber die Therapie mit dem richtigen Therapeuten schafft einen sicheren Raum in dem man die Schritte machen kann die nötig sind.
Soweit von mir
Be Someone that makes You happy
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hab den nächsten Therapeuten nach 5 Sitzungen verlassen. Der hat abgestritten, dass ich Hilfe brauche. Er wollte mich einfach nur loswerden, weil ich ein komplizierter Fall bin. Habe noch nicht einen hilfreichen Psychologen getroffen.
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo.RatlosGuru hat geschrieben: 8. Jul 2024, 21:32 Liebe Community,
diese Frage richtet sich an alle, die schon länger in Psychotherapie sind oder waren: Hat euch die Psychotherapie geholfen?
Man geht in Therapie, weil man ein Problem hat, das man selbst oder mit Unterstützung der Angehörigen nicht lösen kann, konntet ihr das Problem mithilfe des Psychotherpeuten oder der Psychotherapeutin lösen? Mich würde auch interessieren, worum es geht, vor allem die Erkrankung / Störung und der Schweregrad bzw. Intensität.
Auch Angaben zur Therapie wären nützlich, welches Richtlinienverfahren (Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie..) habt ihr angewendet und wie viele Sitzungen habt ihr bisher bzw. hattet ihr?
Ich kann rückblickend auf meinen letzte Therapie vor ca. 10 Jahren sagen... "Ja das hat sehr geholfen"
Mein letzter Aufenthalt in der Psychiatrie/ Tagesklinik hat mir auch geholfen. Hätte ich direkt im Anschluß schone einen Therapieplatz wäre das wirklich sehr gut gewesen. Durch die Inaktivität, was das gezielte dran arbeiten angeht, verwirkt sich der Effekt gerade wieder. Antrieb, Stimmung und Motivation verblasst leider.
Ich bin damals in der Tiefenpsychologie über 3 Jahre, bis zu 3/Woche gewesen. Ich habe so viel über mich erfahren, Erkenntnisse, warum ich mich wie verhalte. Das hat so einige Knoten gelöst. Ich verhalte mich heute deutlich gesünder und erwachsener.
Aktuell habe ich einen Rückfall/ Depression. Der Zustand ist nicht so schlimm wie vor 10 Jahren. Also ich profitiere noch immer von dieser Therapie. Ich bin da auch sehr dankbar drum. Damals war ich was Psychologie angeht sehr unerfahren. Danach habe ich die Ausbildung zur Gesundheit und Krankenpflegerin gemacht. Die Ausbildung beinhaltet auch Bildung im Bereich Psychologie, Soziologie. Zwar rudimentär aber immerhin. Auch das hilf mir im Alltag.
Lieben Gruß
Ich
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Hallo,
ich war 1 Jahr in ambulanter Therapie. Die Therapieform war Systemische Therapie. Ich war hauptsächlich wegen mittleren bis schweren rezidivierenden Depressionen und einer Spritzenphobie dort. Es hat mir extrem weitergeholfen, meine Therapeutin hat mir damit das Leben gerettet. Mittlerweile führe ich ein weitgehend normales Leben und die depressiven Episoden treten nur noch selten und schwach auf. Ich kann viel besser damit umgehen. Die Spritzenphobie ist auch Geschichte. Ich kann alles mögliche machen lassen. Klar ist es nicht meine Lieblingsaufgabe, aber ich verkrafte es. Dieses Jahr geht es Blutspenden als nächste Challenge!
Ich finde, die Wirkung von Therapie hängt davon ab, wie freiwillig man zur Therapie geht und wie sehr man mitarbeitet. Eigeninitiative ist sehr wichtig. In den Sitzungen aktiv sein, eigene Themen mitbringen, Notizen machen, daheim nochmal drüber nachdenken und viel üben. Nur so werden Strategien eine Routine.
Und das wichtigste, das menschliche Verhältnis zwischen einem selbst und dem/der Behandler/Behandlerin muss natürlich passen. Ich habe mich ernstgenommen gefühlt, kompentent aber trotzdem locker behandelt und mich einfach wohlgefühlt in der ganzen Atmosphäre. Ich war aber, laut meiner Therapeutin auch ein Bilderbuchfall einer rezidivierenden Depression.
ich war 1 Jahr in ambulanter Therapie. Die Therapieform war Systemische Therapie. Ich war hauptsächlich wegen mittleren bis schweren rezidivierenden Depressionen und einer Spritzenphobie dort. Es hat mir extrem weitergeholfen, meine Therapeutin hat mir damit das Leben gerettet. Mittlerweile führe ich ein weitgehend normales Leben und die depressiven Episoden treten nur noch selten und schwach auf. Ich kann viel besser damit umgehen. Die Spritzenphobie ist auch Geschichte. Ich kann alles mögliche machen lassen. Klar ist es nicht meine Lieblingsaufgabe, aber ich verkrafte es. Dieses Jahr geht es Blutspenden als nächste Challenge!
Ich finde, die Wirkung von Therapie hängt davon ab, wie freiwillig man zur Therapie geht und wie sehr man mitarbeitet. Eigeninitiative ist sehr wichtig. In den Sitzungen aktiv sein, eigene Themen mitbringen, Notizen machen, daheim nochmal drüber nachdenken und viel üben. Nur so werden Strategien eine Routine.
Und das wichtigste, das menschliche Verhältnis zwischen einem selbst und dem/der Behandler/Behandlerin muss natürlich passen. Ich habe mich ernstgenommen gefühlt, kompentent aber trotzdem locker behandelt und mich einfach wohlgefühlt in der ganzen Atmosphäre. Ich war aber, laut meiner Therapeutin auch ein Bilderbuchfall einer rezidivierenden Depression.
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- Registriert: 28. Sep 2024, 15:31
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Ja,sehr. Seit einem reichlichen Jahr war ich in Gruppentherapie und jetzt noch in Einzeltherapie. Und Antidepressiva seit Januar 2024.
Die Chemie zwischen der Therapeutin und mir stimmte. Es kam einiges hoch aus meiner Kindheit. Ich hatte mir viel zu lange zu viel gefallen gelassen, beruflich und familiär. Mit 67 hab ich da aufgeräumt, energisch und konsequent. Meine rezidivierende Depri bessert sich jetzt nach 17 Monaten. Ich bin froh, dass ich mich gleich um eine Therapie bemüht habe. Ich bin auf die nächste Stunde gespannt, meist habe ich hinterher bessere Laune. Ich sehe jetzt vieles anders, es geht mir besser mit neuen Ansichten. Ich wünsche das auch allen anderen hier im Forum.Lg
Die Chemie zwischen der Therapeutin und mir stimmte. Es kam einiges hoch aus meiner Kindheit. Ich hatte mir viel zu lange zu viel gefallen gelassen, beruflich und familiär. Mit 67 hab ich da aufgeräumt, energisch und konsequent. Meine rezidivierende Depri bessert sich jetzt nach 17 Monaten. Ich bin froh, dass ich mich gleich um eine Therapie bemüht habe. Ich bin auf die nächste Stunde gespannt, meist habe ich hinterher bessere Laune. Ich sehe jetzt vieles anders, es geht mir besser mit neuen Ansichten. Ich wünsche das auch allen anderen hier im Forum.Lg
Re: Hat euch Psychotherapie geholfen?
Ich habe schon mehrere Psychotherapien hinter mir und sie haben mir alle geholfen. Manche haben länger gedauert als andere, aber meine Probleme habe ich eigentlich alle gut in den Griff bekommen und bin jetzt seit fast 20 Jahren nicht mehr aus gesundheitlichen Gründen in Therapie. Ich hatte Gesprächstherapien wegen psychosomatischen Beschwerden, einer (leichten) atypischen Depression und Zwangsgedanken. Die Anzahl der Sitzungen kann ich nicht mehr sagen, aber ich war über Jahre in Therapie, allerdings immer mit jahrelangen Pausen dazwischen.
Seit einem Jahr mache ich integrative Therapie, weil mein Mann depressiv ist und ich mir als Angehörige Unterstützung von einem Therapeuten holen wollte. Der Ansatz der integrativen Therapie gefällt mir weitaus besser als die Gesprächspsychotherapie.
Was für mich sehr wichtig ist: zu viel Sympathie und Nähe in der Therapie ist für mich kontraproduktiv. Wenn mich Therapeuten mit Samthandschuhen anfassen, bringt es nichts. Meine besten Therapeuten haben mir immer ordentlich eingeschenkt und ich hab mich oft über die geärgert, aber am Ende hatte ich bei ihnen die besten Ergebnisse und ich habe wirklich viel über mich gelernt. Aber ich glaube, da tickt jeder anders.
Seit einem Jahr mache ich integrative Therapie, weil mein Mann depressiv ist und ich mir als Angehörige Unterstützung von einem Therapeuten holen wollte. Der Ansatz der integrativen Therapie gefällt mir weitaus besser als die Gesprächspsychotherapie.
Was für mich sehr wichtig ist: zu viel Sympathie und Nähe in der Therapie ist für mich kontraproduktiv. Wenn mich Therapeuten mit Samthandschuhen anfassen, bringt es nichts. Meine besten Therapeuten haben mir immer ordentlich eingeschenkt und ich hab mich oft über die geärgert, aber am Ende hatte ich bei ihnen die besten Ergebnisse und ich habe wirklich viel über mich gelernt. Aber ich glaube, da tickt jeder anders.