Hallo Gartenkobold,Gartenkobold hat geschrieben: 9. Apr 2025, 19:31 Hallo Chozen,
schön von Dir zu hören. Es tut mir leid, dass es Dir weiterhin so schlecht geht.
Hhm könnte sein, dass Du einen Rebound hattest (https://www.aerzteblatt.de/archiv/abset ... 37b31ab813). Schade dass sich Dein Psychiater und die Klinik damit nicht auskennen.
Nach meinem Wissen war es das Sinnvollste was man machen konnte, AD wieder rein und schauen ob es dadurch besser wird. Hoffentlich wird es noch erträglicher für Dich.
danke dir! Ja, die Psychiaterin der Notaufnahme erwähnte den Rebound-Effekt, wollte sich da aber auch nicht drauf festlegen. Auf der Station selbst wurde mir von Seiten der Ärzte nur immer wieder die "Grunderkrankung" genannt. Im Entlassungsbrief der Klinik heißt es:
"Diagnose:
Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome F33.2
Generalisierte Angststörung F41.1"
Ich habe in der Klinik mehrfach bei den Ärzten nachgefragt, ob mein aktueller Zustand nicht auch mit dem abrupten Absetzen von Venlafaxin im November in Verbindung stehen könnte. Ich habe dazu leider nur sehr schwammige Aussagen erhalten. Evtl. kann man es auch einfach nicht mit Sicherheit sagen oder macht für die weitere Behandlung dann auch keinen Unterschied. Der noch recht junge Oberarzt, sagte mir bei der Entlassung noch sowas wie: "Wir haben uns schon etwas dabei gedacht, Venlafaxin wieder vorzuschlagen".
Was mich dabei irritiert ist, dass es mir seit Jahren bereits schlechter geht (trotz Venlafaxin) und ich ja nicht grundlos versucht habe die Medikation anzupassen. Klar, die haben mir zwar dieses Escitalopram als Alternative vorgeschlagen, aber wirklich mit Überzeugung wurde mir das auch nicht verkauft. Dazu kam die Angst nun weiterhin mit irgendwelche neuen Medikamenten experimentieren zu können.
Meine Sorge ist nun, dass das Venlafaxin evtl. doch nicht mehr so ultimativ hilft/wirkt. Ich merke zwar eine kleine Verbesserung zum Status vorher, aber von Depression und Ängsten fühle ich mich nicht befreit. Es ist jetzt der 11. Tag bei 150 mg. Meine Hoffnung ist aktuell noch, dass es noch etwas besser wird. Ich weine nach wie vor ständig, bin total ängstlich/verunsichert. Mir fällt es richtig schwer überhaupt noch irgendwas Positives zu sehen oder gar ein Ziel zu finden. Mein Alltag besteht aktuell daraus möglichst früh aufzustehen und dann zu meinem kranken Vater zu fahren und dort den ganzen Tag zu verbringen. Immerhin liege ich nicht mehr 24 Std. auf dem Sofa/Bett (man soll ja auch kleine Erfolge feiern – Hurra!). Den ganzen Tag alleine möchte ich jedenfalls auch nicht sein, auch wenn ich gerne meine Ruhe habe. An Arbeit ist so irgendwie auch nicht zu denken bzw. ich weiß auch nicht mehr wie/wo/was (in dem Zustand). Ich würde gerne was im Homeoffice machen, aber finde dort nichts wovon man zumindest Existieren könnte. Für OnlyFans fehlen mir ein paar Brüste … Ich hab sogar noch ein Gewerbe angemeldet, aber seit 8 Monaten keine Umsätze mehr gemacht. Zuletzt hatte ich für einen Bekannten Webdesign und Server-Administration gemacht. Aktuell "lebe" ich von Bürgergeld.
Einkaufen gelingt mir so semi-gut. Zum Sport/Schwimmen hab ich nach wie vor überhaupt keine Motivation. Morgen hab ich seit Langem mal wieder einen Termin beim Friseur, da ich total verwüstet aussehe und mir zuletzt die Haare schon selbst geschnitten habe (ja ich weiß...). Mal schauen wie mir das gelingt.
Ich weiß auch nicht, was ich sonst noch tun kann? Wieder zum Arzt, der wieder nichts sagt? Wieder in eine Klinik? Weiter den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen und heulen, weil nichts geht? Vielleicht gibt es irgendwas "Stärkeres" noch. Der Arzt sagte in der Klinik, dass Venlafaxin in der Theorie ein sehr gut/stark wirksames Medikament ist. Das bringt mir dann allerdings in der Praxis auch nichts (wenn es nicht besser wird dadurch).
Soweit / Beste Grüße!
Chozen