Bitte um eure Meinung

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Klementina
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Registriert: 16. Mär 2025, 01:42

Bitte um eure Meinung

Beitrag von Klementina »

Hallo liebe Leute!

ich möchte gerne eure Meinung hören (lesen). Ich komme leider nicht mehr allein klar und ich weiß nicht was ich tun soll. Ich entschuldige mich voraus für so eine lange Post, aber ich wollte das Ihr habt richtige Bild.

Es geht um meinem Freund. Wir sind 15 Monate zusammen und ich kenne ihn jetzt schon ziemlich gut. Er hat vor 2,5 Jahre Scheidung gehabt, nach 20 Jahre Ehe und 7 Jahre Beziehung vorher. Das hat er sehr schlecht vertragen, weil er damit nie gerechnet hat. Zeit nach Trennung ging ihn ziemlich schlecht, er hat sehr viel und oft getrunken. Er hatte Gedanken sich umzubringen. Er ist trotz allem immer zur Arbeit gegangen und hat er versucht normal zu leben und sich zu beruhigen von allem. Aber in Zeit nach Trennung ging es los mit gesundheitlichen Probleme. Er hatte schmerzen überall, abwechselnd. Seine Hände sind morgens steif und geschwollen. Stechende schmerzen sind da in Bauchbereich aber immer auf verschiedene Stelle. Er hatte Cholesterin zu hoch gehabt. Dann in Hals beim schlucken hat er immer was gehört.

Wo haben wir uns kenngelernt, ihn ging es besser. Er hatte super Laune und Lust auf Beziehung. Echt hat sich Muhe gegeben und er ist "wieder lebendig" geworden. Das haben mir bestätigt viele unsere gemeinsame Freunde. Langsam mit Zeit hat er mir immer mehr und mehr erzählt über sich und da habe ich angefangen langsam Mosaik zusammen zu bekommen. Irgendwann habe ich erfahren wie geht es ihn wirklich, mit physische Schmerzen und war mir klar wie er das Scheidung - Enttäuschung schwer vertragen hat.

Dann hat er mir immer mehr und mehr erzählt. Er meinte das er Krebs hat und das er wird nicht lange leben, wegen diese Schmerzen. Er hat auch getrunken, aber ich habe das nicht sofort gemerkt weil wir leben nicht zusammen. Es geht um 5-6 Bier abends allein zu Hause. In diese Zeit hat er öfter geweint - immer mit Bier zusammen. Ich muss noch sagen das er hat kein Kontakt mehr mit Kindern, seit Scheidung. Das ist auch Problem an sich, denke ich. Aber mit Zeit hat er immer weniger geredet drüber und scheint das irgendwie damit besser geworden ist.

Ich habe ihn immer gesagt das er soll sich erstmal untersuchen lassen ob etwas wirklich körperlich ist. Ich wollte erstmal das ausschließen und dann schauen was psychisch da ist. Sein Hausarzt hat ihn nicht wirklich wahrgenommen. Ich habe mir so viel Mühe gegeben um ihn zu überreden das er zur Arzt geht. Er wollte einfach nicht, aus stur oder Angst oder nicht vertrauen... keine Ahnung. Hat sich gewährt ohne Ende. Wo ich habe endlich geschafft, sein Arzt meinte: Sie haben zu viel auf einmal. Ich wüsste nicht mehr was machen. Dann kam Sommerurlaub und wir sollten nach Heimat fahren. diese Gelegenheit habe ich genutzt zur komplette Untersuchungen. Es ging schnell mit Termine. Am Ende kam raus Gastritis und Störungsangst. Ich habe geschafft auch zur Psychiater irgendwie. Er hat Medikamente bekommen, aber wollte er das nicht nehmen, klar. Nach diese Untersuchungen ihn ging deutlich besser. Ich hatte Gefühl das er hat sich beruhigt. Er sagte selber das ist ihn ein Stein von Herz gefallen und war er froh.

Das alles hat nicht lange gehalten, diese Sommer und Herbst. Dann bekam er Rückenschmerzen. Er hat schon Diagnose wegen Wirbelsäule und damit kann man diese Schmerzen Erklären. Aktuell hat er folgendes: Rückenschmerzen bei Belastung, Schmerzen auf Schulter und seitlich am Bauch (vermute ich von Gastritis), er erwacht immer Müde (egal wie lange ist geschlafen, auch nach 10 Std) und wird oft wach nachts, schwitzt auch nachts, er hat oft kein Lust auf nichts (auch mal nicht auf mich), zur Arbeit geht er nur weil er muss. Wenn er zur mir kommt, dann ist auch oft lustlos, er freut sich auf nichts mehr. Er hat mir auch gesagt das er nicht sicher ist ob er wieder lieben wird und ob er mit jemandem zusammen leben möchte. Das trifft mich wirklich nicht, weil ich sehe das es ihn nicht gut geht. Letzte was er gehabt hat vor zwei Tage ist Blut im Stuhl. Ich tippe auf Gastritis oder Geschwür wieder. Aber das alles muss untersucht werden. Und auch neue ist Schmerz in Ohr.

Ich möchte ihn gerne helfen, aber ich weiß nicht mehr wo wieder anfangen. Mir scheint das da viel psychisch ist, aber man kann nicht körperliche Symptomen ignorieren. Es ist so schwer ihn zu überreden das er zur Arzt geht. Ich sage ihn das musst du machen. Er sagte egal wenn ich umkippe und sterbe, dann ist das so. so gleichgültig. Ich versuche ihn jetzt überreden Hausarzt zu wechseln und Termin da bekommen. Und ich hoffe dann das Ärztin was sinnvolles weiter macht.

Was werdet Ihr machen auf meine Stelle? Sieht ihr das auch als Angststörung mit Depression zusammen? Oder etwas anderes? Wie werdet ihr umgehen mit körperliche Untersuchungen? Gibt es eine Untersuchung welche kann jemandem garantieren das er kein Krebs hat? Wäre eine Lösung das Hausarzt schreibt Einweisung in Krankenhaus und das alles dort untersucht wird (mit Überweisungen und Termine wird das ewig dauern heutzutage)?

Bitte schreibt ihr eure Meinungen und was werdet ihr unternehmen und wie?
Bin sehr dankbar für jede Antwort und Rat!
Vielen Dank!
Freiwasser
Beiträge: 230
Registriert: 16. Jan 2024, 12:26

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Freiwasser »

Liebe Klementina,

Es gibt natürlich Untersuchungen, die bestimmte Arten von Krebs ausschließen. Er kann seinen Magen oder seine Wirbelsäule untersuchen lassen. Aber ich glaube nicht, dass man jeden Krebs ausschließen kann. Bzw. falls es das gibt (Z.B. mit einem PET Scan des ganzen Körpers), dass man das nicht macht. Viele Leute würden gerne Krebs ausschließen, das würde zu teuer. Es gibt „Tumormarker“ im Blut - wenn die bei ihm nicht erhöht sind, und an den Stellen, wo er Probleme hat, ist nichts, dann ist es schon fast sicher, dass er keinen Krebs hat. Trotzdem müsste er sein Leben ändern, sonst kann er noch Krebs bekommen, wenn er ein Magengeschwür hat und trinkt.
Es ist immer dasselbe: Die Menschen müssen es selber wollen und machen. Du kannst nur etwas anbieten. Dein Partner müsste gesund werden wollen, das Trinken aufhören, sich gesund ernähren, Sport machen, und von sich aus zu den Ärzten gehen, an die er Fragen hat. Auch könnte er versuchen, den Kontakt zu seinen Kindern wieder aufzubauen. Die sind ja vermutlich nicht mehr so klein, dass die Mutter alles kontrolliert. Wenn ihn seine Gesundheit, seine Kinder, sein Leben und seine Beziehung nicht wichtig genug sind, etwas zu tun, ist es eben so. Du hast zwar recht, dass der Grund eine psychische Erkrankung sein kann, aber Du hast ja sogar schon psychiatrische Hilfe organisiert und er nimmt die Medikamente nicht. Manche gehen in Therapie, wenn die Partnerin sagt, sie trennt sich sonst, aber das solltest Du nur machen, wenn Du es wirklich so meinst.

Liebe Grüße,
Freiwasser
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1725
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Anne Blume »

Hallo Klementina,
die Moderation sieht das auch so - hier bringt eine ärztliche Abklärung Klarheit.
Dabei ist der Hausarzt ein guter Startpunkt.
Herzliche Grüße
Anne Blume
Klementina
Beiträge: 5
Registriert: 16. Mär 2025, 01:42

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Klementina »

Vielen lieben Dank für euere Antworten! Es bedeutet mir viel.

Ich habe auch andere Themen hier gelesen und es ist wirklich hilfreich. Manche Sache was geht um meine Beziehung, könnte ich nicht ganz verstehen und nicht wirklich erfassen. Durch lesen hier, habe ich gesehen das gibt noch Leute welche gleiche Probleme mit depressive Partner haben. Ich kann mein Partner dadurch besser verstehen. Danke euch!
dieausderheide
Beiträge: 6
Registriert: 12. Jun 2024, 13:44

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von dieausderheide »

Liebe Klementina -
Freiwasser hat absolut Recht: Du kannst nur anbieten und vorschlagen und ggf Hilfe leisten, z.B. ihn zum Arzt begleiten oder Medikamente aus der Apotheke besorgen. Aber eins ist sehr wichtig: Bitte achte bei all dem immer darauf, dass Du selbst Dich nicht überforderst und überlastest. Niemandem ist geholfen, wenn Du am Ende auch noch am Boden liegst. Teile Deine Kraft ein und überlege Dir gut, für wen Du sie einsetzen willst. Ich wünsche Dir und Deinem Partner alles Gute!
Klementina
Beiträge: 5
Registriert: 16. Mär 2025, 01:42

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Klementina »

dieausderheide hat geschrieben: 19. Mär 2025, 14:31 Liebe Klementina -
Freiwasser hat absolut Recht: Du kannst nur anbieten und vorschlagen und ggf Hilfe leisten, z.B. ihn zum Arzt begleiten oder Medikamente aus der Apotheke besorgen. Aber eins ist sehr wichtig: Bitte achte bei all dem immer darauf, dass Du selbst Dich nicht überforderst und überlastest. Niemandem ist geholfen, wenn Du am Ende auch noch am Boden liegst. Teile Deine Kraft ein und überlege Dir gut, für wen Du sie einsetzen willst. Ich wünsche Dir und Deinem Partner alles Gute!
Vielen lieben Dank!
Waldliebe
Beiträge: 87
Registriert: 3. Feb 2025, 12:09

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Waldliebe »

Hallo Klementina,

ganz ehrlich muss ich schreiben, dass ich beim Lesen gedacht habe : "Okay, du hast genug getan. Wenn er das nicht will, ist es traurig, aber du bist nicht verantwortlich."

Die Müdigkeit kann auch von einer kranken Leber kommen wegen dem Alkohol. Vielleicht wäre er in einer Suchtklinik gut aufgehoben? Aber Du kannst ihn weder hintragen noch - schlagen, er muss Hilfe wollen.

Es ist bestimmt schwer, jemanden, den man liebt sich selbst zu überlassen, aber das wird bei Sucht empfohlen, wenn der Süchtige keine Hilfe annehmen mag / kann.

Du kannst auch selbst eine Beratung aufsuchen, es gibt verschiedene Suchtberatungsstellen. Dort erhälst Du auch für Dich Unterstützung. Denn, wenn es so weitergeht, dann macht Dich das selbst auch kaputt.

Alles Gute Dir!
Viele Grüße
Waldliebe
Klementina
Beiträge: 5
Registriert: 16. Mär 2025, 01:42

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Klementina »

Hallo liebe Leute!

Ihr habt alle Recht und danke euch für ihre Antworten. Ich muss auf mich achten und das ist mir auch klar geworden. Ich leide selber grade unter Depression und Erschöpfung. Bin krankgeschrieben und warte ich Platz in Tagesklinik, was wird noch dauern. Die Arbeit und andere schwere Lebenssituationen welche habe ich in letzte par Jahre erlebt, haben mich dazu gebracht. Situation mit meinem Partner hat noch nachgeholfen. Aber rechtzeitig habe ich Bremse gezogen, es könnte alles noch schlimmer sein.

Also, ich passe auf mich auf und bin jetzt für mich auf erste Stelle. Ich wollte euch Bescheid sagen was ist zwischendurch passiert.

Ich habe die Beziehung beendet paar Tage nach meine erste Beitrag. Und war ich auch bereit durchzuziehen, wenn er nicht zur Arzt geht. Nach paar Tage hat er sich gemeldet und gesagt das er ein Termin bei neue Hausärztin hat. Und wirklich ist er da gegangen. Erstmal wird Blut untersucht, EKG, Schnarchen wird beobachtet, dann bestimmt HNO Arzt ( Müdigkeit kann hängen zusammen mit Schlafapnoe). Termin bei Orthopäde steht auch fest. Also endlich hat er sich bewegt und erste Schritte gemacht. Ich habe nur Hoffnung das neue Ärztin wird nach diese Untersuchungen auch bemerken seine psychische Zustand und ihn ansprechen. Aber erstmal soll man alles körperlich untersuchen lassen. Es wird ihn auch besser gehen psychisch, wenn er sieht das er nicht ernstes hat.

Wegen Alkohol und Sucht... da bin ich nicht in klare ob es um das wirklich geht. Aber beobachte ich das ganze Zeit um festzustellen. Gestern hat er über reagiert unter Alkoholeinfluss und gab es Streit. Er hat Beziehung beendet. Aber ich nehme das nicht wirklich ernst und erlaube ich mir nicht das es mir schlecht geht deswegen. Besonderes weil ich Gefühl habe, das ich nichts schlechtes gemacht habe.

Ich habe mit seinem Bruder telefoniert und ihn nicht drüber Bescheid gesagt, weil er auch nicht gefragt hat. Wo hat er gefragt, dann habe ich Wahrheit gesagt. Und ihn stört das ich zur Bruder gesagt habe das es ihn nicht gut geht und das er ist schwierig damit zur Arzt zu gehen, aber mehr über seine Zustand habe ich nicht gesagt. Zur seinem Bruder habe ich noch gesagt das wäre gut das die beide mehr Zeit zusammen verbringen, einfach irgendwo rausgehen, Caffè trinken. Ob ist das eine große Sünde, weiß ich nicht mehr. Aber aus seiner Sicht, ich habe ihn gelogen und etwas hinter seine Rücken gemacht. Für mich Klingt leider typisch nach Alkoholeinfluss. Und aus meine Sicht, er hat komische Verhältnis mit seine Eltern und Brüder. Die sehen sich nicht so oft und die dürfen nichts über seine privat leben wissen. Er versteckt von den jede mögliche Problem. Ich verstehe nicht warum. Irgendwie ist er unmöglich misstrauisch. Verstehe ich noch gegenüber andere unbekannte Menschen, aber nicht gegen eigene Familie. Da stimmt was auch nicht und ich denke das dass hat zu tun mit seine psychische Zustand. Oder ist er so als Mensch. Keine Ahnung.

Wäre ich wieder sehr dankbar, wenn jemand von euch mehr Licht bringen kann.

Vielen Dank! Liebe Grüße!
Waldliebe
Beiträge: 87
Registriert: 3. Feb 2025, 12:09

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Waldliebe »

Hallo,

Du bist gleich wieder mit ihm zusammen, weil er einen Arzttermin hatte??

Gut, dass Du nun selbst in eine Klinik gehst.

Streit unter Alkohol ist sehr typisch für eine Alkoholsucht finde ich.

Pass' weiter auf Dich auf, vielleicht können Dir die Therapeuten "mehr Licht bringen"?

Alles Gute!
Waldliebe
Klementina
Beiträge: 5
Registriert: 16. Mär 2025, 01:42

Re: Bitte um eure Meinung

Beitrag von Klementina »

Waldliebe hat geschrieben: 10. Apr 2025, 08:43 Hallo,

Du bist gleich wieder mit ihm zusammen, weil er einen Arzttermin hatte??

Gut, dass Du nun selbst in eine Klinik gehst.

Streit unter Alkohol ist sehr typisch für eine Alkoholsucht finde ich.

Pass' weiter auf Dich auf, vielleicht können Dir die Therapeuten "mehr Licht bringen"?

Alles Gute!
Waldliebe
Hallo Waldliebe,

Er ist zur Arzt tatsächlich gegangen und er hat versprochen das er wird Termine durchziehen was um körperliche Untersuchungen geht. Dann wird nächste Problem kommen, psyche. Er akzeptiert nicht das er psychische Problem hat und damit wird es dann schwierig. Das weiß ich schon jetzt. Ich hoffe nur das die Ärztin wird so was merken und ihn dann ansprechen.

Ich denke das du Recht hast mit Alkoholsucht. Ich hatte damit nichts zu tun bis jetzt wirklich und ist für mich schwierig so was zu erkennen.

Ich passe auf mich auf und habe alles unternommen das es mir wieder gut geht. Ich möchte ihn auch gern helfen, aber nicht für den Preis das ich dadurch kaputt gehe. Ich habe Grenze gesetzt.

Vielen Dank!

Liebe Grüße
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