Huhu

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in unserem Verein ist es üblich, dass jeder im Jahr 10 Arbeitsstunden ableistet. Wenn nicht, muss er extra 10€ pro Stunde an den Verein zahlen. So weit so gut. Ich hatte eine Aufgabe, womit ich die 10h voll bekommen habe. Jetzt ist aber bei mir die Situation so, dass ich wegen der Kieferhöhle seit September letzten Jahres kein Sport mehr machen konnte - ich hatte es zwischenzeitlich nochmal mit joggen versucht 2 x 10 min, was sehr unangenehm war - und ich seitdem nicht mehr beim Training war. Vor ca. 2 Wochen wurde an mich heran getragen, dass ich ja noch was zusätzlich machen könnte auch in Bezug auf die Spiele, obwohl ich diese Saison weder zu den Spielen mitfahre, noch dass ich weiß, wann ich überhaupt wieder kommen kann nach der OP. Es wurde auch aus meiner Sicht sehr plump in einer WA Gruppe an mich herangetragen, wo dann auch schon 2 Daumen hoch dran hingen und ich mich extrem unwohl damit gefühlt habe.
Dabei habe ich gemerkt, wie wichtig mir meine Freiwilligkeit und damit die Freiheit ist, Entscheidungen zu treffen bezüglich was ich mache und was nicht. Ich habe mich auch schwer über mich selbst geärgert, nicht einfach "nein" gesagt zu haben. Irgendwie fühlte ich mich (emotional) genötigt es zu machen, weil es in der Gruppe einfach so hingestellt wurde und schon 2 Daumen hoch dran standen.
So ein negatives Gefühl hatte ich lange nicht mehr. Was ging mir durch den Kopf ? (das sind jetzt Vermutungen: es wurde schon länger darüber diskutiert, dass ich angeblich zu wenig mache. Als ich dieses Joggen probiert habe, mit der Kieferhöhle, wurde ich von jemanden gesehen und es wurde gleich in die Sportgruppe reingetragen. Ich habe es dann erklärt, und es kam kein Feedback dazu. Mich nerven diese negativen Stimmungen. Und ich bin schlicht und ergreifend krank - warum muss ich mich rechtfertigen ? Ein 2h Stunden Training wäre mit den von der Kieferhöhle kommenden Zahnschmerzen sehr unangenehm. Ich rechtfertige mich aus einem eigenen Gefühl heraus, was mit mir zu tun hat. Ich dachte, ich habe dies schon hinter mir gelassen. Also werde ich doch wieder daran arbeiten müssen.
Wozu ich mich jetzt entschieden habe: ich habe heute den Antrag auf vorläufig erstmal passive Mitgliedschaft geschickt, womit ich auch diese 10 Arbeitsstunden nicht mehr ableisten muss und auch geringeren Beitrag zahlen muss. (Warum bin ich nicht eher auf die Idee gekommen, wenn ich eh außer Gefecht gesetzt bin ?). Das nahm ich auch zum Anlass meine Aufgabe niederzulegen. Ich habe das auch kommuniziert in der WA Gruppe: a) aus gesundheitlichen Gründen mit der derzeitigen Situation b) Studium und damit alle Hände voll zu tun.
Was mich gerade etwas enttäuscht, dass mir nur eine einzige Mitspielerin gute Besserung gewünscht hat - immerhin werde ich zur OP auch 2 Nächte stationär sein.
Wie es weitergehen soll: leider werde ich aufgrund der OP etc. dieses Jahr wohl kein Wakeboarding betreiben können. So fällt auch meine Alternative flach. Gerade bin ich so negativ berührt, dass ich nur marginal Lust habe, wieder zurück zu kommen. Ich hatte ja letztes Jahr schon nach einer 2. Sportart geschaut, weil ich die Abwechslung liebe. Ich werde da wohl nach der OP, wenn es wieder mit Sport geht, wieder ein paar Alternativen ausprobieren.
Fazit: meine Autonomie ist mir extrem wichtig. Bisher dachte ich, ist das auch mit Vereinsleben vereinbar, solange ich nicht gezwungen werde, irgendwas zu tun. Nun, ich wäre wohl ein schlechter Kandidat für einen Pachtgarten, wo dir jemand sagt, wie du deine Beete anzulegen hast und wie der Garten dann auszusehen hat.
Gibt es hier Leute, die ihre Freiheit und Autonomie lieben und trotzdem in einem Verein eine Mannschaftssportart betreiben ?
LG Senif
