Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Insa40
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Insa40 »

Liebe Nirwana,
hast Du mal überlegt, Lachgas gegen Deine Depressionen auszuprobieren?
Ich hab das jetzt schon öfter gelesen u.a. in Ärzte-Blättern, Wartezimmer meines Psychiaters ect.
Es ist nicht so populär und wird wenig angeboten, aber im Rahmen meiner Arbeit bin ich mit drei Patienten in Berührung gekommen, bei denen es gut half und die vorab bereits einiges an Medikamenten und Therapien ohne Erfolg absolviert hatten.
Liebe Grüße
Insa
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Liebe Insa,
das ist etwas Neues für mich, Lachgas? Ich recherchiere das mal. Im Rahmen welcher Arbeit hast du davon gehört?
Danke Dir, Nirwana
Insa40
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Insa40 »

Hallo nochmal,

im Rahmen meines Jobs. Welcher das ist, möchte ich hier im Forum nicht nennen.
Hoffe sehr, dass Du bald wieder Hoffnung empfinden kannst und drücke Dir die Daumen. 🍀

Liebe Grüße
Insa
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Hey Insa,
klar, wollte nicht indiskret sein.

Ich finde es immer nur als Beruhigungsmethode beim Zahnarzt, aber nicht zur Behandlung von Depressionen. Dabei lebe ich in einer Großstadt. In Kliniken dazu auch noch nichts gefunden… 😢
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

nirwana hat geschrieben: 20. Mär 2025, 00:44 ... Ich will nur sagen: Ich habe schon eine Menge an mir gearbeitet.
Hat wohl nicht gereicht. Ich gebe gerne zu, dass mich das sehr frustriert und ich die ‚Schuld‘ für die erneute Erkrankung bei mir suche. Ich bearbeite und bespreche ...
Ich fühle mich wie eine komplette Versagerin und habe auch große Schuldgefühle meiner Familie gegenüber.
Hallo nirwana,

ich kann mich irren, doch mir erweckt sich der Eindruck, du befindest dich im permanenten Rechtfertigungsmodus.
Übertrieben (!) gesagt, du willst es allen/vielen Recht machen, so sein, wie es den Anschein hat, wie andere vorgeben zu sein.

Alle haben ihre Ängste, Probleme, kleinen Unzulänglichkeiten, jeder Arzt, jeder Therapeut, jeder "Normale", jeder Verrückte. Jeder hat ein narürliches Bedürfnis nach Anerkennung, nach akzeptiert werden!

Jeder versucht sich anzupassen, jeder ist auf der Suche nach dem Glück oder, zumindest, nach einem halbwegs ausgeglichem Leben, etwas Freude.

Heute, im Nachhinein, kann ich für mich (!) behaupten/feststellen:
viel zu Vieles nahm ich zu ernst, zu persönlich, sah manches arg verbissen.
Mir fehlte die Gelassenheit oder besser: je mehr ich mich hineinsteigerte, desto verkrampfter, verbissener wurde ich.

Ein guter Freund hatte immer einen sehr ironischen Satz parat: " is, mir doch egal"
- ich übersetzte diese Äußerung für mich:

entspann' , bleib ruhig, sieh' nicht alles so verbissen!

Lag "die Lösung", das Problem in mir?
... schließlich produzierte ich ja alle Botenstoffe selbst ... ärgerte ich mich oder regte ich mich auf = mir ging es schlecht!
War ich dagegen gelassen (" is' mir doch egal" :mrgreen: ) ging es mir zwar nicht vortrefflich, aber auch nicht schlecht.

"Versagte" ich, weil ich mir nicht genug Mühe gab oder weil ich alles/vieles zu (!) ernst, zu verbissen sah? Besonders mich.

Leicht sediert, sei es durch Lachgas, Alkohol oder THC, hat man oft diese l.m.a.a.-Stimmung ( is' mir doch egal), auch fröhlich (unbetäubt) ist man oft toleranter ... "gnädiger".

Mittlerweile, ja, ich sprang über meinen Schatten, sehe ich vieles gelassener - ohne Betäubungsmittel!

Ich bin Mensch, ich habe auch Fehler ... alle Anderen haben auch welche ... na und?

"is' mir doch egal!" :lol:

:hello:
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Hey Nixe02,
ja, Verzweiflung ist das Gegenteil von Gelassenheit. Und ich bin verzweifelt, nicht gelassen. Könnte ich in diesen Modus wechseln, ich wäre sofort dabei. Ich hab nur keine Ahnung, wie. Rechtfertigungsmodus kann auch gut sein, ich wollte schildern, was ich bereits unternommen habe, um mich wieder besser zu fühlen.
Suchende2
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Nirwana,

Du schreibst: "mögliche Gründe für die Neigung zur Depression sind erkannt (erblich, da mehrfach in der Herkunftsfamilie plus Kindheitstraumata)" und "Ich habe schon eine Menge an mir gearbeitet.
Hat wohl nicht gereicht. Ich gebe gerne zu, dass mich das sehr frustriert und ich die ‚Schuld‘ für die erneute Erkrankung bei mir suche."

Wenn Du davon ausgehst, daß Du eine erbliche Komponente dabei hast, dann hat Deine harte Arbeit an Dir vielleicht dafür gesorgt, daß Du gute Zeiten zwischendurch hattest. Du hast keine Schuld. Du hast alles, was Du verstanden hast umgesetzt und trotzdem ist die Depression zurück, nicht Deine Schuld!

Alles Gute,
Suchende
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Liebe Suchende,
danke für deine Worte. Mir fällt auf, dass das Schuldthema für mich wohl ein größeres ist. Daher auch der Rechtfertigungsmodus. Ich bin irgendwo der Überzeugung, dass ich mich wohl nicht genug angestrengt habe und Dinge falsch gemacht habe und die Depression daher zurück gekommen ist. Ich fühle mich selbst verantwortlich für die Erkrankung. Das wäre bei einem gebrochenen Bein nicht so. Da würde ich denken: Pech gehabt oder blöd gelaufen. Bei der Depression denke ich: Ich habe mich doch damit auseinander gesetzt und Dinge verstanden, warum kommt das wieder? Es muss doch irgendwie an mir liegen, in mir, dass ich einfach nicht richtig lebe.
Und auch: Was kann ich noch tun? Ich sehe einfach keinen Ausweg. Die Klinik, in die ich immer noch nicht wieder eingefahren bin, war für mich kein guter Ort. Ich hatte dort wegen der psychotischen Symptome dauernd Angst. Sogar vor den Ärzten. Und nur sehr wenig Vertrauen, dass mir etwas helfen könnte. Das sind natürlich keine guten Voraussetzungen für eine Genesung. Ich konnte dem Misstrauen und der Angst aber kaum etwas entgegensetzen in meiner Zeit dort. Ich habe aber ernsthaft versucht, mich auf den Stationsalltag und die Therapien einzulassen. Dennoch war die Klinik für mich eher bedrohlich als hilfreich. Auch, weil ich von den Medikamenten so starke Nebenwirkungen hatte. Mir erschien es immer so, dass die Ärzte mir das nicht ganz abnehmen, bis auf meine ambulante Psychiaterin, die mich ja auch gesund kennt.

Liebe Grüße, Nirwana
Senif
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Senif »

Hallo Nirwana,

das Schuldthema ist bei vielen Depressiven ein Größeres. Vielleicht kommt es auch aus einem Gefühl heraus, dass man nicht gut so ist wie man ist. Aus dem schlechten Selbstwert heraus. Ich hatte auch beginnende psychotische Symptome. Mir haben Medikamente da geholfen, vorher war ich gar nicht in der Lage an mir zu arbeiten.

Also ich denke, für die Gene kannst du nichts - also warum solltest du daran Schuld sein ?

Ich würde, glaub ich auch bei einem gebrochenen Bein denken, ja das war mein Fehler - wäre ich mal nicht vom Baum gesprungen. Es wäre nicht mein Fehler, wenn mich jemand verprügelt hätte oder so. Aber es gibt aus meiner Sicht einen großen Unterschied, sich einen Fehler einzugestehen oder sich eigentlich für alles und jeden schuldig zu fühlen. Für mich war wichtig, dass ich meine Fehler akzeptiere (es gibt keine fehlerfreien Menschen) und zu erkennen, dass ich trotzdem ok bin. Es gibt auch einen Unterschied zwischen Schuldgefühl und tatsächlich objektiver Schuld. Ich rede eigentlich auch lieber von Verantwortung. Schuld ist so sich selbst niedermachen.

Bei der Depression handelt es sich meist um ein Schuldgefühl was objektiv nichts mit Schuld zu tun hat. Vielleicht hilft dir das, das Schuldgefühl nicht so ernst zu nehmen.

LG Senif :hello:
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Liebe Senif,
wenn ich es Verantwortung nenne, kommt das dann nicht auf Dasselbe raus? Es ist meine Verantwortung, mich um meine Gesundheit zu kümmern und die Depression zu überwinden. Wer sollte das sonst tun? Ich kann dabei Hilfe in Anspruch nehmen, z.B. von meinem Therapeuten, aber er begleitet mich ja nur auf dem Weg. Die Verantwortung liegt bei mir. Und ich bewege mich nicht mehr, trete auf der Stelle. Die Kräfte sind so ziemlich aufgebraucht. Woher ziehe ich neue Energie, um weiter zu machen? Ausruhen scheint nicht die Lösung zu sein, das mache ich ja den ganzen Tag lang, mehr oder minder. Gerade jetzt, an den schönen Tagen, wo alle mir glücklich über die Sonne erscheinen, bei mir regt sich gar nichts. Ich warte die ganze Zeit darauf, dass ein Anflug von Freude oder einfach nur leisem Wohlgefühl zu erspüren ist… kein Zugriff darauf, obwohl ich mich daran erinnere, dass ich das doch mal konnte.


Liebe Grüße, Nirwana
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

Hallo nirwana,

... "viel falsch gemacht habe ... Schuldfrage" das beschäftigt wohl jeden.

Für den Einen ist's richig, für einen Anderen falsch ... sind nun die Anderen das Problem oder man selbst?

Was mir falsch erscheint oder sonderbar, begeistert andere ... irgendwie hat jeder Recht, jeder für sich, denn diese Welt (die eigene) mit ihren ganz eigenen Ansichten scheint ja zu funktionieren, für die, die in ihr leben.

Wer sich da nicht anpasst, ist raus!

Ich kann deine Furcht vor einer Klinik verstehen, gerade wenn man schon ein Mal nicht so prikelnde Erfahrungen machte.
Mir ging es ähnlich.
Viele schwören auf einen Klinikbesuch, denn da sind alle Menschen "lieb", verständnisvoll.
Mir war vieles suspekt! Doch deswegen war die Klinik nicht schlecht, denn sie half ja vielen ... anscheinend.

Ich, nur ich allein, passte da eben nur nicht hinein - war ich deshalb schlecht, falsch?
Ich war/bin eben nur anders - bin ich deswegen besser oder schlechter ... schuldiger??

Auch komme ich mit einigen Menschen nicht zurecht
- das muss ich akzeptieren, entweder füge ich mich, passe mich ihnen an oder bleibe fern.

Was für eine Alternative gäbe es noch?

Einem Fuchs im Hühnerstall geht es ähnlich ... anpassen und geduldet werden oder sich fernhalten, in der Hoffnung wieder mal auf einen Fuchs zu treffen, vielleicht gar auf ein Fuchsrudel, welches ähnlich tickt wie man selbst.
:hello:
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

nirwana hat geschrieben: 22. Mär 2025, 13:41 ... wo alle mir glücklich über die Sonne erscheinen
Mir viel auf, die wenigsten Glücklichen in der Sonne sind allein und die, die es sind, freuen sich auf jemanden ... zu Haus oder ...

Die Einsamen sehen selbst in der Frühlingssonne recht betrübt aus, selbst wenn sie in Gesellschaft sind.

Liegt da nicht das Problem?
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Hallo Nixe02,

einsam bin ich eigentlich nicht, ich lebe ja in meiner Familie und in einer Partnerschaft. Einsam mache ich mich selbst durch meinen Rückzug vom Leben. Die Voraussetzungen sind ja da…

Was mir allerdings sehr fehlt, ist die Arbeit. Diese kann ich aber in meinem jetzigen Zustand unmöglich tun, Konzentration geht gegen Null, ich brauche viele Pausen und bekomme ja schon den normalen Alltag ohne Arbeit nicht mehr hin.
Zudem war ich auf der Arbeit ungefähr 2 Wochen schon psychotisch, ich weiß nicht, wieviel die Kollegen davon mitbekommen haben. Ich habe mich zu spät krank schreiben lassen.


Was genau war dir an der Klinik suspekt, wenn ich fragen darf?

Ich hatte so ein Reparaturgefühl, ich bin halt nicht richtig, in irgendeiner Art krank oder dysfunktional und hier werde ich jetzt angeleitet, mich zu reparieren. Und die Ärtze und das Setting bietet eben bestimmte Reparaturmaßnahmen an, die ich nutzen kann und sollte. Der Rahmen ist vorgegeben, was ich draus machen kann, liegt bei mir. So kam es mir vor und daher vielleicht auch das Gefühl von Scheitern.

Dein Bild mit dem Fuchs im Hühnerstall verstehe ich nicht ganz.


Liebe Grüße, Nirwana
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

"Ich hatte so ein Reparaturgefühl, ich bin halt nicht richtig, in irgendeiner Art krank oder dysfunktional und hier werde ich jetzt angeleitet, mich zu reparieren. Und die Ärtze und das Setting bietet eben bestimmte Reparaturmaßnahmen an"

Genau diesen Eindruck hatte ich auch!
Ohne die Maschine, also mich, richtig zu kennen bzw. kennenlernen zu wollen/können, denn dazu fehlte die Zeit (!), ging man nach "Reparaturplan" vor ... ich müsse nur mitmachen, denn der Reparaturplan hatte sich ja in all den Jahren bewährt, so die allgem. Aussagen.

Ich müsse nur vertrauen (mich fügen), denn sie wissen ja was sie tun, die Spezialisten.
Wie sehr das fruchtet, sieht man an div. "Reparaturerfolgen".

Zu Fuchs und Hühner ... , egal welchen Reparaturplan ich anwende, egal wieviel Mühe ich mir gebe, egal ob ich Fuchs oder Huhn Disfunktionalität bescheinige, ihn/sie medikamentös behandle oder therapeutisch ... ihr Wesen bleibt, das was sie lernten, wie sie geprägt wurden.
Oder anders ausgedrückt, ich muss sie nehmen wie sie sind und daraus etwas machen.
Ich war in der Klinik der Fuchs, vielleicht auch das Huhn ... egal - kein "Reparaturplan" fruchtete, im Gegenteil, ich wurde immer konfuser.
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Was hat dir denn anstelle des Reparaturplans geholfen?
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

"Was mir allerdings sehr fehlt, ist die Arbeit."

So ging's mir auch, Arbeit war der Ausgleich zum Privatem und ungekehrt. Bricht eines weg, beginnt die Schieflage und man sucht "den Fehler" bei sich selbst.

Anstatt erstmal völlig 'runterzufahren, entspannt (!) zu analysieren, verfiel ich in Stress, was alles nur noch verschlimmerte.
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

Ich musste mir einen eigenen "Reparaturplan" erstellen, ich kannte mich, ich kannte meine Defizite, meine Vorzüge, Abneigungen etc..
Ich fragte mich: was stört, was kann ich nicht ertragen und warum?
Kann ich etwas ändern bzw. wo muss (!) ich mich fügen, will ich nicht zum Einsiedler werden.
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Hallo Nixe,
das ist es ja gerade, auf diese Fragen finde ich keine Antworten, die über das hinaus gehen, was ich therapeutisch schon erarbeitet hatte. Im Job habe ich abgegeben, die anderen auch machen lassen, weniger Stunden gemacht. Zu Hause habe ich viele Aufgaben abgegeben, mehr Freizeit und Müßiggang gepflegt. Mich nicht immer für alles und jeden verantwortlich gefühlt, Wäscheberge Berge sein lassen.

,Fügen‘ muss ich mich wohl oder übel dem Umstand, dass ich für mich verantwortlich bin und auch für mich sorgen können sollte, was im Moment nicht der Fall ist. Mein Mann trägt sehr viele Belastungen mit, alles, was ich nicht mehr schaffe.

Wie hast du es denn geschafft, in so einer Situation gelassener zu werden? Mich setzt das wahnsinnig unter Stress. Auch der Umstand, dass andere Menschen es wohl irgendwie schaffen, ihr leben einigermaßen auf die Reihe zu bekommen.

Liebe Grüße, Nirwana
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

"Wie hast du es denn geschafft, in so einer Situation gelassener zu werden?"

Manche nennen es wohlwollender, andere gleichgültiger, toleranter, gelassener oder alles nicht so wichtig/sich zu Herzen nehmen ... in so einer Situation ...

Ich habe geschaut, was nervt/stört/schänkt mich ein, was kann ich dagegen tun.
Und dann tust du es, probierst es zu mindest oder eben nicht.
Wenn ich glaube, meinen Lebensabschittsbegleiter zu belasten, was kann ich tun, dass es nicht mehr so ist?
Oder wie kann ich agieren, das es mich nicht mehr belastet/stresst/Unbehagen bereitet? ... ohne Krampf, Zwingen oder sich aufopfern.

So wie Bein gebrochen ... das ist so, doch da weiß ich was es ist.

Und schon könnte ich meinen ersten und zweiten Satz wiederholen.

Analysiere deine speziellen Lebensumstände, verändere da etwas, probiere, scheitere, habe Erfolg ... versuche zu ergründen, was dir missfällt.
Dir ganz speziell - nicht allgemein. Suche Vertraute, verständnisvolle Menschen, kein "Reparaturteam" mit vermeintlichen Plan.
Du bist ein ganz individuelles Wesen mit all deinen komplexen Empfindungen, da gibt es tausende Möglichkeiten, die nur du herausfinden kannst, vielleicht auch mit Hilfe anderer ... erstelle deinen "Plan".

Du weißt, was dir gut tut - mach' das! Egal was die Anderen sagen ...
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Hallo Nixe02,

wenn ich wüßte, was gut für mich ist, wäre ich nicht erneut in dieser Situation. Genau das fehlt mir, eine Orientierung und Sicherheit in mir selbst. Ich weiß gar nicht mehr, wer das sein soll, dieses Ich. Das ist verschüttet, jedenfalls der gesunde Anteil. Sonst würde ich ja irgendeine Richtung verspüren, einen Impuls, mach jetzt das, mach das nicht mehr. Das fehlt komplett. Ich verspüre gar keine Sicherheit mehr mit mir, nur den Wunsch, dass dieser Zustand endet und ich endlich nicht mehr weitermachen muss.
Mein Therapeut meinte letzte Woche zu mir, ich könne gar nichts anderes machen im Moment, als immer wieder auszuprobieren, womit es mir wie geht. Ich denke, dein Tipp weist in die gleiche Richtung. Ausprobieren, so schwer es mir auch fällt, irgendetwas zu tun.

Danke für deine Anteilnahme, Nirwana
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

"Mein Therapeut meinte letzte Woche zu mir, ich könne gar nichts anderes machen im Moment, als immer wieder auszuprobieren, womit es mir wie geht."

Recht hat dein Therapeut!
Lass' dich auch Mal treiben, mache nichts, außer vielleicht Essen, Trinken und WC ( :mrgreen: )!

Du bemerkst doch, was dir fehlt oder dich nervt (zu viel ist).
Du musst nicht "krampfhaft" glücklich sein/Freunde empfinden!! Etwas suchen oder finden.

Wärest du auf einer Insel, allein, und könntest dir die Welt so gestalten, wie Du es möchtest - was würdest du tun?
Egal wie unrealistisch es ist.
nirwana
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von nirwana »

Hallo Nixe02,
auf diese Frage finde ich keine Antworten. Vielmehr kommt es mir so vor, als wäre ich seit Monaten wie auf einer einsamen Insel, auch durch die lange Krankschreibung. Ich finde einfach nicht ins Leben zurück, das läuft alles wie ein Film vor mir ab und ich finde den Einstieg nicht mehr. Imaginäre Insel oder tatsächliche Insel, mir fehlt ein Impuls, eine Richtung oder Orientierung.
Liebe Grüße, Nirwana
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

... als wäre ich seit Monaten wie auf einer einsamen Insel, ...
Hallo nirwana,

Dir gelingt es nicht diese "einsame Insel" zu verlassen, nehme ich an.
Es fehlen neue, andere Ideen/Impulse, diese Hinweise, wie machen sie was ihnen Freude bereitet, gehen sie spazieren, treiben sie Sport u.ä., fruchten alle nicht.?
... wenn man es allein tut oder mit Menschen, die völlig andere Ansichten haben
und immer krankgeschrieben ... ebenfalls allein, impulslos ... ist eher kontraproduktiv und macht alles viel schlimmer.

Immer nur über Depressionen reden, "diese Krankheit" nervt auch mit der Zeit!

Wie kann man/frau "unbelastete", unvoreingenommene Menschen finden?
Die werder auf Partnersuche sind, noch einen permanent helfen wollen, sondern einfach sie selbst sind - vorbehaltlos.

In einer großen Stadt ist das bestimmt einfacher, auf Grund der Vielfalt der Menschen und Möglichkeiten, auch unverbindlicher, manchmal vielleicht auch oberflächlicher oder stressiger.
Doch immer nur Zuhaus, krankgeschrieben, ohne jegliche Abwechslung ... ???
Oder in einer Klinik, wo man oft bizarre (nicht abwertend gemeint) Menschen findet, die selten ein anderes Thema wie ihr eigenes Leid haben, befügelt auch selten.

Geht man wieder arbeiten, einfach so, besteht oft die "Rechtfertigungsgefahr" ... das will man nicht.

Doch wie erschafft man sich seine eigene, neue Insel ... mit Menschen?
Du kannst doch nur Neues, Anderes probieren/versuchen, wenn's geht ohne diese "Psychodiskutiererei" ... ganz "normale" Menschen ohne immer alles erklären zu müssen oder wollen.
GuntherB
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von GuntherB »

Nixe02 hat geschrieben: 27. Mär 2025, 14:54
... als wäre ich seit Monaten wie auf einer einsamen Insel, ...

Doch immer nur Zuhaus, krankgeschrieben, ohne jegliche Abwechslung ... ???
Oder in einer Klinik, wo man oft bizarre (nicht abwertend gemeint) Menschen findet, die selten ein anderes Thema wie ihr eigenes Leid haben, befügelt auch selten.

Hallo,

das ist ein Teufelskreis im Normalfall. Auch der Mensch ist ein Herdentier.

VG
G.
Nixe02
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Re: Wieder Akutklinik??? Große Angst davor

Beitrag von Nixe02 »

Ja, klar ... Herdentier, doch die Frage bleibt.
Kann ich mich "der Herde" nicht anpassen oder habe ich genug, die Nase voll und will mich nicht in Isolation begeben ... muss ich mir 'ne neue Herde suchen!
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