ich hoffe, ich langweile Niemanden mit meiner weiteren Geschichte.
Neuestes Update:
Gemeinsames Gespräch mit seiner Psychologin hat stattgefunden. Sowohl sie als auch ich wollten voneinander eine Einschätzung seines Zustandes haben-erster kleiner Lacher(Ironie!).
Meine Einschätzung seiner Verfassung wurde 1:1 von ihr bestätigt. Fortschritte hat er nur minimal gemacht, Stimmung wieder schlecht, Allgemeinzustand keine Veränderung. Auch ist sie (wie ich) der Meinung gewesen, dass er auf jeden Fall erneut in die Klinik sollte.
Auf meine Frage an sie hin, ob ein 14-tägiger (bis dreiwöchiger) Rhythmus bei ihr zielführend wäre, hat mein Partner gemeint, aber die Anderen brauchen doch auch Hilfe (!?). Er könne nicht so viele Termine in Anspruch nehmen (!?). Es wurde von der Psychologin sofort vehement widersprochen; er wäre jetzt wichtig.
Ergebnis:
Er geht jetzt wöchentlich zu ihr, der Klinikaufenthalt wird organisiert. Gott sei Dank!
In der anderen SHG war ich, bin jedoch inzwischen für mich auf einem ganz anderen Level. Ich könnte nur noch Andere dort unterstützen und das würde mir momentan einfach Kraft rauben, die ich anderweitig dringend brauche.
Zu mir:
ich stelle inzwischen bei mir eine deutliche Wut auf die Depression von meinem Partner fest (nicht auf IHN!). Auch ist meine Schmerzgrenze bezgl. seiner Jammerei und Schwarzmalerei fast erreicht. Ich verstehe schon, dass ihm alles MEHR weh tut und er alles schwarz sieht, aber ich möchte einfach nicht damit belastet werden. Meine große Angst ist ja, selbst zu erkranken.
Ich schiebe (in Gedanken) jetzt immer diese „schwarze Suppe, die über den Tisch auf mich zufließt“ mit den Händen zu ihm zurück. Und versuche, ihm seine Verantwortung für sich zu überlassen. SCHWER, wenn ich sehe, was dann alles nicht so funktioniert. Aber: ICH BIN NICHT SEINE MUTTER!
Nähe möchte ich auch keine zulassen im Moment, obwohl er sie sucht. Halt Streicheleinheiten, aber ich fühle mich dabei, als wäre ich sein Teddy (komisch, oder?). Intimität findet keine mehr statt, seine Libido ist weg und ich möchte auch keine.
Ich bin enttäuscht, dass sich so wenig getan hat; dass er nicht an der Genesung drangeblieben ist. Ich weiß nicht, ob er es nicht konnte oder wollte. Jetzt habe ich schon wieder Sorge, wie es nach dem neuerlichen Aufenthalt sein wird. Hoffnung inzwischen sehr gering. Dabei bin ich ja ein positiver Mensch. Wird sich das denn jemals bessern? Oder bleibt das jetzt mein Leben?
So, danke fürs Lesen und Auskotzen dürfen, vllt antwortet ja Jemand, der meine Situation verstehen kann.
Ganz liebe Grüße von Ellen