Ihr Lieben,
leider erlebe auch ich als Angehörige, diese leidvollen und immer wiederkehrenden "Überraschungen", die meinen Partner aus der Bahn werfen, obwohl er schon unendlich viele ambulante Therapiestunden hatte und verschiedene Klinikaufenthalte hinter sich gebracht hat.
Seid einiger Zeit werden die Abstände zwischen seinen schweren Tinnitusanfällen und Angstattacken immer kürzer. Manchmal sind sie so stark, dass er sich nicht wieder in die Ruhe bringen kann. Er hat dabei große Furcht, dass sich aus dem starken Tinnitus wieder ein weiterer Hörsturz entwickelt, der zur weiteren Schwerhörigkeit führen könnte. In dieser Situation hilft ihm nur noch das Notfallmedikament, denn aus der großen Angst heraus, besteht die Furcht vor weiteren hässlichen Panikattacken.
Diese Situation ist jetzt so dringlich geworden, dass er sich ein weiteres Mal um eine Einweisung in eine Klinik bemüht hat.
Er hatte Glück. Dank seiner Bemühungen, trotz der fragilen Situation, hat er einen Termin zu einem Vorgespräch, mit der Oberärztin einer Akutklinik für Psychosomatik und Psychotherapie erhalten. Dieser Termin hat am vergangenen Freitag stattgefunden.
Die Aussicht auf einen Termin, noch in diesem Monat war das Ergebnis des persönlichen Vorgesprächs.
Wir sind beide sehr froh darüber.
---Wiederkehrende "Überraschungen" - Tinnitus, Depression, Panikattacken, und doch immer wieder Hoffnung....
---Wiederkehrende "Überraschungen" - Tinnitus, Depression, Panikattacken, und doch immer wieder Hoffnung....
"Trust your journey - your speed doesn`t matter - forward is forward"
Von Herzen
MySun❤
Von Herzen
MySun❤
-
- Beiträge: 370
- Registriert: 29. Dez 2020, 13:07
Re: ---Wiederkehrende "Überraschungen" - Tinnitus, Depression, Panikattacken, und doch immer wieder Hoffnung....
Hallo MySun,
gibt es bestimmte, wiederkehrende Auslöser/Ursachen für diese Symptome wie beispielsweise ganz banal andauernder, chronischer Stress?
Inwieweit arbeitet er daran, diese Auslöser zu reduzieren?
VG
G.
gibt es bestimmte, wiederkehrende Auslöser/Ursachen für diese Symptome wie beispielsweise ganz banal andauernder, chronischer Stress?
Inwieweit arbeitet er daran, diese Auslöser zu reduzieren?
VG
G.
Re: ---Wiederkehrende "Überraschungen" - Tinnitus, Depression, Panikattacken, und doch immer wieder Hoffnung....
Hallo liebe MySun,
zuerst einmal: jetzt habe ich einen Schreck bekommen, dass von dir zu lesen. Aber warum? Du bist ja nicht nur hier, um uns andere Angehörigen zu unterstützen! Sondern, weil du selbst Angehörige bist.
Und es ist trotzdem schön, zu lesen, dass du immer wieder Hoffnung hast. Was trägt dich durch den Alltag? Wie schaffst du es, nicht zu verzweifeln?
Ich finde es ganz toll, dass deinem Mann so schnell geholfen wird. Da du ja schon genügend Erfahrungen hast, was erwartest du von seinem Klinikaufenthalt?
Ich drücke dich aus der Ferne, liebe Grüße Ellen
zuerst einmal: jetzt habe ich einen Schreck bekommen, dass von dir zu lesen. Aber warum? Du bist ja nicht nur hier, um uns andere Angehörigen zu unterstützen! Sondern, weil du selbst Angehörige bist.
Und es ist trotzdem schön, zu lesen, dass du immer wieder Hoffnung hast. Was trägt dich durch den Alltag? Wie schaffst du es, nicht zu verzweifeln?
Ich finde es ganz toll, dass deinem Mann so schnell geholfen wird. Da du ja schon genügend Erfahrungen hast, was erwartest du von seinem Klinikaufenthalt?
Ich drücke dich aus der Ferne, liebe Grüße Ellen
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! 

Re: ---Wiederkehrende "Überraschungen" - Tinnitus, Depression, Panikattacken, und doch immer wieder Hoffnung....
Hallo GuntherBandel,
zu deinen Fragen möchte ich dir gerne antworten, soweit ich es kann.
Die Diagnose, rezidivierende Depression, ist uns schon seit längerem bekannt.
Aber erst seit einem Klinikaufenthalt vor ca. drei Jahren, erklärte ihm der damals zuständige Oberarzt, schon beim persönlichen Vorstellungsgespräch:
„Die Depression maskiert sich mit dem Tinnitus. Und das Ergebnis ist eine Medaille mit zwei Seiten. Auf der einen Seite ist die Depression, auf der anderen Seite der Tinnitus“. -----------
Und zur Ergänzung ist noch hinzufügen: nicht jede Depression erscheint als Tinnitus und nicht jeder Tinnitus ist eine Depression.
Die tiefste Ursache seiner Beschwerden ist noch nicht bekannt, daher geht er ein weiteres Mal in eine Akut-Klinik.
Uns beiden ist sehr bewusst, dass alle bisherigen Therapieeinheiten, nicht vergeblich waren.
Es waren immer wichtige Teilstrecken, die weitere notwendige Erkenntnisse offenbarten.
Meinem Mann ist sehr bewusst, dass auch der kommende Klinikaufenthalt wieder ´harte Arbeit` sein wird, dennoch ist er voller Hoffnung, dass auch die nächste Teilstrecke eine bedeutende werden wird.
Liebe Grüße
MySun
zu deinen Fragen möchte ich dir gerne antworten, soweit ich es kann.
Die Diagnose, rezidivierende Depression, ist uns schon seit längerem bekannt.
Aber erst seit einem Klinikaufenthalt vor ca. drei Jahren, erklärte ihm der damals zuständige Oberarzt, schon beim persönlichen Vorstellungsgespräch:
„Die Depression maskiert sich mit dem Tinnitus. Und das Ergebnis ist eine Medaille mit zwei Seiten. Auf der einen Seite ist die Depression, auf der anderen Seite der Tinnitus“. -----------
Und zur Ergänzung ist noch hinzufügen: nicht jede Depression erscheint als Tinnitus und nicht jeder Tinnitus ist eine Depression.
Die tiefste Ursache seiner Beschwerden ist noch nicht bekannt, daher geht er ein weiteres Mal in eine Akut-Klinik.
Uns beiden ist sehr bewusst, dass alle bisherigen Therapieeinheiten, nicht vergeblich waren.
Es waren immer wichtige Teilstrecken, die weitere notwendige Erkenntnisse offenbarten.
Meinem Mann ist sehr bewusst, dass auch der kommende Klinikaufenthalt wieder ´harte Arbeit` sein wird, dennoch ist er voller Hoffnung, dass auch die nächste Teilstrecke eine bedeutende werden wird.
Liebe Grüße
MySun
"Trust your journey - your speed doesn`t matter - forward is forward"
Von Herzen
MySun❤
Von Herzen
MySun❤
Re: ---Wiederkehrende "Überraschungen" - Tinnitus, Depression, Panikattacken, und doch immer wieder Hoffnung....
Hallo liebe Ellen,
in erster Linie bin ich Angehörige!
Als ich mich vor einigen Jahre hier im Forum anmeldete, hatte ich schon viele Jahre lernen können, was diese Erkrankung eigentlich für mich als Angehörige bedeutet, und was sie auch mit mir macht.
Sie hat bewirkt, dass ich mich stark verändert habe. Ich bin stärker geworden.
Glaub´ mir, es fiel mir nicht leicht mich dem Forum zu öffnen.
Es war überhaupt das erste Mal in meinem Leben, in einem Forum zu schreiben.
Meine Hauptintention war: ich möchte mich als Angehörige, zu diesem für mich so wichtigen Thema, einbringen.
Ich initiierte damals auch eine SHG in meinem "Wohnortdorf". Die Gründung einer SHG, mit einem Thema wie diesem war nicht einfach,
aber ich hatte den festen Willen das Thema Depression aus der dunklen Ecke weiter ins "Licht" zu holen, um es ein bisschen sichtbarer zu machen.
Es ist eine Erkrankung, die leider immer noch Gegenstand von Stigmatisierung ist.
Was mich durch den Alltag trägt? Ich weiß es nicht genau.
Vielleicht habe ich es meinem Forschergeist zu verdanken, der auch ergründen und verstehen wollte:
Was macht diese Erkrankung mit meinem Mann, was macht sie mit mir, mit uns !
Und ja, natürlich war ich oft verzweifelt, erst recht, als sich Situation des Tinnitus so sehr verschärfte, dass mein Mann des nachts, wegen einer schweren Panikattacke mit dem Notarztwagen und Blaulicht, in die nächste Klinik gebracht werden musste, wohin ich ihn natürlich begleitete.
Mein Mann hatte furchtbare Todesangst. Ich war außer mir vor Hilflosigkeit.
Nach diesem Erlebnis sagte etwas mir: Du musst ins ´Tun` kommen, wenn du nicht auch erkranken und an diesem Leben verzweifeln möchtest.
Ich wandte mich seitdem wieder konzentrierter und regelmäßiger, meinen bereits vor Jahren erlernten Übungen der Meditation, zu.
In dieser Situation war es nicht so einfach, denn mein Geist war angefüllt mit vielen anderen Dingen, die so viel wichtiger erschienen.
Mit der Zeit konnte ich mich wieder täglich in die stille Meditation begeben und wurde dabei zunehmend ruhiger und auch klarer in meinem Denken.
Es heißt doch: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Das kann ich jetzt aus eigener Erfahrung auch bestätigen.
Aus dieser Kraft der Ruhe, schöpfe ich wieder Hoffnung, für eine weitere Teilstrecke des Weges, in meinem Leben.
Egal ob fern oder nah,
ich sende dir meine Grüße und und eine herzliche Umarmung
MySun
in erster Linie bin ich Angehörige!
Als ich mich vor einigen Jahre hier im Forum anmeldete, hatte ich schon viele Jahre lernen können, was diese Erkrankung eigentlich für mich als Angehörige bedeutet, und was sie auch mit mir macht.
Sie hat bewirkt, dass ich mich stark verändert habe. Ich bin stärker geworden.
Glaub´ mir, es fiel mir nicht leicht mich dem Forum zu öffnen.
Es war überhaupt das erste Mal in meinem Leben, in einem Forum zu schreiben.
Meine Hauptintention war: ich möchte mich als Angehörige, zu diesem für mich so wichtigen Thema, einbringen.
Ich initiierte damals auch eine SHG in meinem "Wohnortdorf". Die Gründung einer SHG, mit einem Thema wie diesem war nicht einfach,
aber ich hatte den festen Willen das Thema Depression aus der dunklen Ecke weiter ins "Licht" zu holen, um es ein bisschen sichtbarer zu machen.
Es ist eine Erkrankung, die leider immer noch Gegenstand von Stigmatisierung ist.
Was mich durch den Alltag trägt? Ich weiß es nicht genau.
Vielleicht habe ich es meinem Forschergeist zu verdanken, der auch ergründen und verstehen wollte:
Was macht diese Erkrankung mit meinem Mann, was macht sie mit mir, mit uns !
Und ja, natürlich war ich oft verzweifelt, erst recht, als sich Situation des Tinnitus so sehr verschärfte, dass mein Mann des nachts, wegen einer schweren Panikattacke mit dem Notarztwagen und Blaulicht, in die nächste Klinik gebracht werden musste, wohin ich ihn natürlich begleitete.
Mein Mann hatte furchtbare Todesangst. Ich war außer mir vor Hilflosigkeit.
Nach diesem Erlebnis sagte etwas mir: Du musst ins ´Tun` kommen, wenn du nicht auch erkranken und an diesem Leben verzweifeln möchtest.
Ich wandte mich seitdem wieder konzentrierter und regelmäßiger, meinen bereits vor Jahren erlernten Übungen der Meditation, zu.
In dieser Situation war es nicht so einfach, denn mein Geist war angefüllt mit vielen anderen Dingen, die so viel wichtiger erschienen.
Mit der Zeit konnte ich mich wieder täglich in die stille Meditation begeben und wurde dabei zunehmend ruhiger und auch klarer in meinem Denken.
Es heißt doch: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Das kann ich jetzt aus eigener Erfahrung auch bestätigen.
Aus dieser Kraft der Ruhe, schöpfe ich wieder Hoffnung, für eine weitere Teilstrecke des Weges, in meinem Leben.
Egal ob fern oder nah,
ich sende dir meine Grüße und und eine herzliche Umarmung
MySun
"Trust your journey - your speed doesn`t matter - forward is forward"
Von Herzen
MySun❤
Von Herzen
MySun❤