Konsum macht depressiv !?

tomroerich
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Re: Konsum macht depressiv !?

Beitrag von tomroerich »

Hallo Virginia,

ja, ich war auch sehr begeistert von der sozialen Fragestellung in der Sendung. Das Buch hol ich mir auf jeden Fall.

Ich wurde sehr an meinen Sohn erinnert. Er bekam mit 19 depressive Episoden, die behandlungsbedürftig waren und Gott sei Dank inzwischen übertanden sind. Er ist jetzt knapp 22. Damals war er gerade mit dem Abi fertig und musste nun entscheiden, was er studieren wollte. Ich kann mich noch gut an die Diskussionen von damals erinnern. Er hatte einfach Angst davor, das "Falsche" zu wählen. Es musste ja Geld abwerfen, Ansehen sichern, Sinn machen, politisch korrekt sein, umweltschonend sein und auch noch ihm entsprechen. Damals ging es mir auf, wie zerreißend diese Frage heute ist und wie unendlich schwer, das Richtige zu tun bei diesen vielen Strömungen und Möglichkeiten. Das ist eine Pseudo-Freiheit, wie es auch in der Sendung so benannt wurde.

Grüßle

Thomas
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Caroline1
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Re: Konsum macht depressiv !?

Beitrag von Caroline1 »

In der letzten Literatur-Beilage der Zeit gibts eine Rezension zu diesem Buch http://www.zeit.de/2004/42/st-ehrenberg. Und übrigens gabs auch einen Artikel in der letzten Ausgabe, in dem ein amerikanischer Psychologe zitiert wird mit der Behauptung, "dass die stetig zunehmende Wahlfreiheit die Menschen depressiv macht statt zufrieden". Ich glaub, es war im Zusammenhang mit Karstadt-Quelle, es wurde nach Erklärungen gesucht, weshalb ein Kaufhaus, in dem es mehr als alles gibt, heute nicht mehr so gefragt ist. So ist also dieser Zusammenhang schon fast ökonomisch bewiesen und man kann getrost das "?" in dieser Thread-Überschrift streichen.

Ich hab die Sendung nicht gesehen, aber in Virginias Link gelesen, dass sie wiederholt wird, deshalb jetzt mal gleich * Videorecorder programmiere *

Liebe Grüße an alle depressiven Konsumenten

Caroline
Gert
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Re: Konsum macht depressiv !?

Beitrag von Gert »

Liebe Virginia,

echt merkwürdig, an die gleiche Szene aus "Manche mögens heiß" hatte ich auch gedacht.
Wenn man bedenkt, wie alt der Film schon ist.
Liegt es daran, dass die Szene so erotisch ist und waren die Filme früher besser?
Vielleicht beides.
Aber gut, ich will nicht wieder von alten Zeiten schwärmen.

Liebe Grüße
Gert
Gert
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Re: Konsum macht depressiv !?

Beitrag von Gert »

Hallo Caroline,

ich denke auch, dass man das ? in der Überschrift ruhig streichen kann.
Zuviel Wahlmöglichkeiten machen nicht nur depresssiv, sondern der Konsum versetzt den Konsumenten in einen Zustand der ständigen Unzufriedenheit.
Im Grunde bringt der Konsum uns also das Gegenteil von dem, was wir uns wünschen.

Ich habe übrigens gerade gelesen, dass die Werbeindustrie sich verstärkt der Altersgruppe über 50 zuwenden will, weil die Älteren durch Werbung angeblich besonders leicht zu manipulieren sind.

Irgendwann sind wahrscheinlich auch noch die 80jährigen als Zielgruppe dran.....
Ein Hoch auf die Werbung.

Liebe Grüße
Gert
chimera

Re: Konsum macht depressiv !?

Beitrag von chimera »

Hab' die alten Zeiten zwar nicht erlebt, aber ich finde alte Filme wesentlich erotischer...

Chimera [Romy Schneider-Fan]
triste
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Re: Konsum macht depressiv !?

Beitrag von triste »

Hi Gert,
der Grund ist eher, daß ältere Menschen mehr Kohle haben zum Ausgeben und noch die einzige Zielgruppe ist, die von der Werbung bisher eher vernachlässigt wurde, also ein neues Feld, das angezapft werden kann.
Zu MM: ich glaub´es liegt an ihr, denn sie war einfach sehr weiblich und erotisch. Und in den 50ties wurde Weiblichkeit ganz anders dargestellt als heute, man denke nur an die extrem figurbetonte Kleidung. (Daran ging sie ja auch zugrunde, an der Reduzierung auf das Sexsymbol).
@ Thomas und Caroline:
Ist ein Thema, das ich wohl doch nochmal überdenken werde....

Grüße,
V.
Edeltraud
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Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Konsum macht depressiv !?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Thomas,

zu Deinem Posting vom 14.10. 23.07 Uhr:

Ein Studium/Job sollte m.E. in erster Linie zur eigenen Persönlichkeit und Talenten passen, dann sind die Wahlmöglichkeiten schon mal extrem reduziert. Damit ist einigermaßen dauerhafter Erfolg im Beruf gesichert. Alles andere ist zweitrangig.

Viele Grüße
Edeltraud
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