Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

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Mingo11
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Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von Mingo11 »

Hallo, ich höre gerade das Buch "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen" von Thorsten Padberg
Und finde es sehr spannend und würde mich freuen, wenn ihr eure Gedanken dazu teilt!
MySun
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Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von MySun »

Hallo Mingo,
Mein Partner leidet seit vielen Jahren unter der Situation, die Thorsten Padberg, in seinem Buch "Die Depressionsfalle", beschrieben hat.
Ich begrüße es sehr, dass du mit uns dieses Thema teilen möchtest.

Nachdem ich eine Rezension zum Buch im "Psychiatrienetz" gelesen habe, wünsche ich mir, dass Angehörige und Betroffene sein Buch einmal lesen, und die Erkenntnisse daraus auf sich wirken lassen sollten.
LG MySun

Rezension aus dem Netz von Jürgen Karres Soziale Psychiatrie
https://www.psychiatrie.de/buecher/kran ... falle.html

Der hier Schreibende hat – als Rezensent, Psychologischer Psychotherapeut und vor allem als von Depressionen langjährig selbst Betroffener – unzählige Bücher über »Depressionen« gelesen. Keinem konnte er so vorbehaltlos zustimmen, wie dem hier besprochenen Buch von Thorsten Padberg. Auf etwas über 240 Seiten gelingt es dem Berliner Verhaltenstherapeuten in überzeugender Weise ein neues (und gleichzeitig »altes«) Bild der Depression zu zeichnen. Eines, das nicht dem Kardinalfehler der gegenwärtigen Psychiatrie verfällt, sofort von psychischer Krankheit zu sprechen und diese dann medikamentös zu behandeln.

Dieses biologische Modell der Depression, das mittlerweile fast alle Ärzte in Deutschland vertreten und das auch als »modernes« Bild der Depression in den Köpfen der Allgemeinbevölkerung angekommen ist, beschreibt depressives Erleben ja als primär organisch bedingt. Anhand von isolierten Symptomen definiert, die vom Lebenskontext getrennt werden, stellt dieses Modell psychische Krankheit auf eine Stufe mit körperlichen Krankheiten. Das hat den Vorteil u. U. zu entstigmatisieren, führt aber zu erheblichen Kollateralschäden. Denn en passant verwandelt sich das psychische Problem der Depression – seelisch also, wie seit alters her beschrieben! – in eine Krankheit »wie andere Krankheiten auch«. Und Depression als »echte Krankheit« (U. Hegerl) wird dann natürlich medizinisch behandelt. Mit Medikamenten eben, vor allem den Antidepressiva (ADs).

Nur ist diese Hauptbehandlungsweise der gegenwärtigen Psychiatrie alles andere als eine Erfolgsgeschichte, wie Padberg auch anhand von Zahlen nachweist: denn parallel zu den Verordnungsziffern von ADs stieg auch die Erkrankungsrate! Der amerikanische Wissenschaftsjournalist Robert Whitaker sagt dazu: »Wir [in den USA] haben jetzt 25 Jahre lang Erfahrungen [mit Antidepressiva] gesammelt. Und was wir dabei sehen, sind einfach keine guten Ergebnisse« (S. 50, 57). Dennoch setzen die allermeisten Psychiater und die von deren Informationen abhängigen Patientinnen und Patienten weiter und weiter auf diese Behandlungsform.

Padberg stellt dem eine völlig andere Sicht entgegen. Er versteht Depressionen vornehmlich als reaktiv, d. h. in Antwort auf missliche Lebenserfahrungen entstanden. Die gesellschaftliche Komponente rückt solchermaßen wieder in den Vordergrund: »Arbeitsstress, Gewalterfahrungen, Einsamkeit, Erwerbslosigkeit«, etc. (S. 219). Die Ursache wird also nicht mehr als primär in der Person gelegen ausgemacht, sondern im Umfeld. Und Padberg kritisiert in diesem Zusammenhang die grundlegende Veränderung des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM) ab 1980, wo die Lebensumstände, also all das, was der depressiven Symptomatik vorausgeht, als irrelevant erklärt und im Diagnosekatalog gestrichen wurden.

Damit aber gelangte die sich modern gerierende Psychiatrie in eine Situation, in der sie die Depression gewissermaßen auf den Kopf stellte. Jeglicher Anlass für das depressive Geschehen, z. B. also ein schwerer Verlust, spielt seitdem in der Diagnostik keine Rolle mehr. Rein die Symptome zählen! Die gesamte Verwurzelung der Depression im Leben und seinen manchmal schwierigen Bedingungen ist aus dem Blickfeld gerückt. Leid wird wie selbstverständlich mit einer medizinischen Kategorie, der Depression, verknüpft. Das schon immer in der Geschichte verzeichnete Leiden von Menschen ist damit zur Krankheit geworden.

Dieser Logik widersetzt sich Padberg und stellt die Depression gewissermaßen zurück auf die Füße. Indem er Seelisches und Soziales beachtet, das depressive Leid zu verstehen sucht und dann mit psychotherapeutischen Methoden Veränderungsarbeit leistet. Ein gänzlich anderer Ansatz, der auch einen anderen Umgang mit dem Patienten mit sich bringt. Gemeinsames Erarbeiten der Depressionsgeschichte mit Suchen nach Auswegen hier versus top-down verabreichtes Expertenwissen mit Psychopharmaka dort. Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten!

Thorsten Padberg muss ein mutiger Mann sein. Denn mit seiner zum Mainstream gegenläufigen Konzeption der Depression und ihrer Therapie legt er sich mit der gesamten, im Buch auch namentlich benannten, Spitze der deutschen Psychiatrie an. Und obwohl Padbergs Ton niemals aggressiv ist, er an keiner Stelle mit Schaum vor dem Mund schreibt, sind seine Aussagen doch radikal. Sie legen, am Wohl des Patienten orientiert, hochdifferenziert den Finger in die Wunde der schwer defizitären Psychiatrie von heute - und müssten diese eigentlich zum Einsturz bringen, besser noch zu einer Umkehr bewegen. Doch all das wird – obwohl wohlbegründet und richtig – nach Meinung des Rezensenten nicht geschehen. Wie schon bei anderen kritischen Büchern zuvor wird man die Padberg ́schen Gedanken nicht groß zur Kenntnis nehmen, das von ihm aufgezeigte alternative Modell als empirisch nicht belegt zurückweisen und im alten Fahrwasser noch mehr desselben (Falschen!) machen. So ist nur zu hoffen, dass viele depressiv Betroffene dieses gut lesbare Buch zur Hand nehmen. Sie werden sich darin wiederfinden und bekommen auch »Wege aus der Depressions-Falle« (Kap. 6) aufgezeigt! Und vielleicht kann von ihnen ja eine Bewegung ausgehen, dass solche Gedanken und alternative Ansätze endlich ernst genommen werden. Das allgegenwärtige depressive Elend schreit geradezu danach.
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

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MySun
GuntherBandel
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Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von GuntherBandel »

Hallo MySun,

diesen Ansatz, Depression nicht als biologische Erkrankung zu betrachten, hat meine Therapeutin auch und ich kann dem
Vieles abgewinnen. Mit Medikamenten kann man nach meinem jetzigen Blick höchstens weiter dämpfen oder das Leiden betäuben, aber man kommt nicht zu den Ursachen der Probleme bzw. deren Lösung oder möglichen Veränderungen.

Viele Grüße
G.
MySun
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Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von MySun »

GuntherBandel hat geschrieben: 23. Sep 2024, 13:36 Mit Medikamenten kann man nach meinem jetzigen Blick höchstens weiter dämpfen oder das Leiden betäuben, aber man kommt nicht zu den Ursachen der Probleme bzw. deren Lösung oder möglichen Veränderungen.
Hallo GuntherBandel
Mein Partner sieht es ähnlich.

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Escitalopram und Gleichgültigkeit vom Oktober 2022

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"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

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MySun
Mingo11
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Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von Mingo11 »

Hallo,

ich habe jetzt das Hörbuch zuende gehört und bin ziemlich begeistert.

Ich möchte gerne einige meiner wichtigsten Erkenntnisse mit euch teilen und die Veränderungen, die ich nun angehen will.

1. Antidepressiva:
Ich wusste bereits, dass Studien gezeigt haben, dass Sport besser wirkt als ADs. Doch ich fand es faszinierend zu erfahren, dass Antidepressiva, nur bei sehr schweren Depressionen nutzen bringen und auch nur marginal besser wirken als Placebos. (Nicht ganz neu: Zugleich aber zahlreiche Nebenwirkungen haben können).

Ich möchte meine ADs nun absetzen. Ich will natürlich zunächst mit meiner Psychaterin sprechen, was sie dazu denkt. Und mein Plan ist, sie kurz vor meinem Urlaub bzw. meinem Aufenthalt in der Tagesklinik abzusetzen, sodass ich nicht mit den Nebenwirkungen allein bin bzw. mit Nebenwirkungen klarkommen und Alltagsherausforderungen bewältigen muss.

2. Augen öffnend war auch der Bericht über eine Neuseeländische Studie, die gezeigt hat, dass die Aufklärung über Depressionen nicht verhindert, sondern befördert. Je mehr man sich mit dem Thema befasst, desto wahrscheinlicher entwickelt man eine Depression. Ich vermutet, dass liegt daran, dass man dann ständig nach Anzeichen bei sich sucht, um bloß keine zu entwickeln. Ich habe das Gefühl, das gleiche ist bei mir passiert. Ich wollte nach meiner Behandlung nie wieder "rückfällig" werden und war dadurch übertrieben aufmerksam, habe ständig alle hyperanalysiert.

Ich habe das Gefühl, schon echt lange im System zu sein, der Ausstieg fällt mir schwer je länger ich drin bin. Hier kenne ich mich aus, ich habe ich Kompetenz. Allerdings sitze ich auf der falschen Seite. All die Zeit, die ich in Therapie verbracht habe, hätte ich in Ausbildungen zur Kunsttherapeutin, Achtsamkeitlehrerin verbringen können, hätte ähnliche Gespräche geführt und würde mich jetzt VIELLEICHT nicht so fühlen, als hätte ich nichts erreicht. Viele Kompetenzen, die ich in meinen tiefenpsychologischen Therapien erworben habe sind wertlos bzw. dekonstruktiv, nachdem ich dieses Buch gelesen habe. Ich sehe Menschen sehr durch die Psychobrille. Früher habe ich gesagt, jeder sollte mal eine Therapie machen. Inzwischen denke ich, dass es viel sinnvoller ist, sich seinen Freunden und nahestehenden Personen anzuvertrauen, die Unterstützung vielleicht sogar einfordern, sich anderen zumuten, die Traurigkeit/Überforderung/Schwierigkeiten teilen, anstatt zu denken, dass man ihnen zur Last fällt und am besten alles alleine lösen muss. Man erlebt sehr viel Mitgefühl und Solidarität, selten Ablehnung.
In unserer heutigen Gesellschaft werden viele ganz menschliche Erfahrungen pathologisiert bzw. es wird darüber gesprochen, als ob sie pathologisch wären und um jeden Preis verhindert werden müssen. Wir glauben, wir haben keine Zeit für sowas.

Trotz dieser Erkenntnis habe ich das Gefühl, dass ich therapeutische Unterstützung brauche. Ich habe versucht, diese ganzen Gedanken wegzudrängen, mich mit "normalen" Themen zu beschäftigen, meinen Problemen nicht zu viel Raum zu geben. Aber wahrscheinlich weil es bei mir schon so früh angefangen hat und schon so lange geht, geht das nicht so einfach.
Aber ich werde jetzt bei der Suche nach einer Tagesklinik bzw. Therapeuten sehr viel mehr darauf achten, dass es nicht so sehr darum geht in der Vergangeheit rumzuwühlen und Selbsterkenntnis zu erlangen, sondern praktisch, handlungsorientiert und realistisch vorzugehen.
Ich suche deshalb nach einer Verhaltenstherapeutin, die auch Schematherapeutisch bzw. mit CEBASP arbeitet.
Ich will im Leben stehen, Verantwortung übernehmen für das was ich beeinflussen kann, das Gute sehen und dass was ich nicht ändern kann annehmen, anstatt mich zu grämen.

Ich möchte gerne lernen Frieden mit meiner Vergangenheit zu schließen, sie annehmen, auch wenn vieles nicht fair war, auch wenn ich sehr häufig nicht fair zu mir selbst war. Ich will mich nicht dafür beschuldigen und nicht dafür schämen. Das ist nicht leicht.

Ich bin jetzt etwas abgeschwiffen aber ich lasse es trotzdem mal stehen.

Viele Grüße euch allen!
MySun
Beiträge: 660
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von MySun »

Ich möchte gerne lernen Frieden mit meiner Vergangenheit zu schließen.
Die Vergangenheit loslassen und Frieden finden. - Das ist die beste Entscheidung für einen Neubeginn :D

Ich hoffe sehr für Dich, dass du eine Therapie nach deinen Wünschen finden wirst.

Ich wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Lebensweg.

Liebe Grüße
MaSu
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Von Herzen
MySun
Steffi 73
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Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von Steffi 73 »

Guten Morgen 🌻

danke für die Buchempfehlung, ich werde mir das Buch bestellen.

Einen schönen Tag ☀️ Grüße
Mingo11
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Registriert: 2. Apr 2024, 11:21

Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von Mingo11 »

Gerne, ich würde mich freuen zu hören, was du daraus mitnimmst😊
Steffi 73
Beiträge: 7
Registriert: 8. Jul 2022, 04:55

Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von Steffi 73 »

:hello: das mache ich gerne , ist bestellt und darf ich morgen abholen :D
Senif
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Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Hör-Buchempfehlung - T. Padberg "Die Depressionsfalle. Wie wir Menschen für krank erklären anstatt ihnen zu helfen"

Beitrag von Senif »

Hallo Mingo und die anderen,

wollte schon vor einiger Zeit hier antworten, aber es wieder aus den Augen verloren.

zu 1. Sport wirkt besser als ADs. Und ADs nur bei schweren Depressionen. Ich hatte schwere Episoden und muss sagen, ich fühlte mich extremst körperlich krank. Meine Überzeugung ist daher, dass es eine körperliche Komponente gibt. Ich glaube, ich hatte damals Unmengen an Stresshormonen im Körper, denen auch nicht mir Entspannung(stechniken) beizukommen war. Ohne Antidepressiva wäre ich nicht therapiefähig gewesen. Auch diese krankhafte Antriebsschwäche war wie als ob die Impulsweiterleitung vom Kopf zum Körper gestört war. Mit Unwillen hatte das nichts zu tun. Oder wie ich hier auch schon lesen musste "Lustlosigkeit". In diesen Phasen machte Therapie ohne ADs keinen Sinn.
Später fing ich an zu joggen und stellte eine Verbesserung der körperlichen Anspannung von ungefähr 2h fest (ähnlich der Wirkung eines ADs). Da der Tag aber 24h hat, hätte ich wohl 12 mal am Tag joggen gehen müssen :lol: - ist natürlich utopisch. Ich finde, was ADs angeht wird oft zu wenig differenziert. Jedes Medikament hat Nebenwirkungen und Risiken, es ist dann ein Abwägen der Wirkung und der Nebenwirkungen. Und die helfende Wirkung hat bei meiner Entscheidung definitiv den Ausschlag gegeben, sonst wäre ich heute wohl nicht mehr.
Es dürfte auch Unterschiede geben, ob eine Depression tatsächlich eine organische Grundlage hat oder eher "neurotisch" bedingt ist.

ABER: ich glaube, dass wenn man dann mal soweit ist, dass die körperlichen Symptome abgeschwächt sind, kann man den Heilungsverlauf durchaus fördern mit Sport und mit Therapie - eigene Glaubenssätze hinterfragen und verändern z.B., Schritt für Schritt wieder mehr Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und am Ende stärkt das auch die Resilienz. Ich denke nämlich, dass unser Denken einen Einfluss auf die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen haben.

2. der Bericht über eine Neuseeländische Studie, die gezeigt hat, dass die Aufklärung über Depressionen nicht verhindert, sondern befördert.

Ich kann mir vorstellen, dass wenn man immer und immer wieder über die eigene Krankheit im Kopf nachdenkt und referiert, dass das die Menschen in ihrer Krankheit hält (ich weiß es nicht, nur meine Vorstellung). Vielfach beobachte ich auch das Phänomen, dass wer weiß was aus dem Alltag pathologisiert wird, was in meinen Augen aber nicht krank ist.
Es gibt aber auch Menschen, die mit Depression noch nicht viel Berührungspunkte hatten, und auch von sich nicht glaubten, jemals depressiv werden zu können. Meistens Macher, die mit ihrer Arbeit verheiratet sind usw. - aber auch diese Menschen erkranken, an Erschöpfungsdepressionen z.B. ohne dass sie sich das irgendwie eingeredet hätten.

Generell finde ich aber, dass auch "gesunde" Menschen mehr und mehr Kleinigkeiten als krank wahrnehmen, ich sage - Lebensnormalität pathologisieren - und sich dann durchaus in Dinge reinsteigern können. Weiterhin finde ich in unserer Gesellschaft hat die "Opfermentalität" sehr zugenommen. Viele - so mein Eindruck - fühlen sich durch irgendwas oder irgendwen benachteiligt, stigmatisiert, diskriminiert usw. .... ich frage mich nur, wo das irgendwann mal aufhört. Ich könnte mir vorstellen, dass das die Resilienz herabsetzt.

LG Senif :hello:

P.S. nur meine Meinung, kein wissenschaftlich fundierter Hintergrund :D
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