Ende einer Freundschaft

[Lilofee62]

Hallo in die Runde,

vor einigen Wochen hatte ich ja schon geschrieben, dass mein Mann sich ungeheuerlichen Anschuldigungen gegenüber sieht. Mittlerweile ist erwiesen, dass alles in dem Kopf einer, höchstwahrscheinlich kranken, Tochter eines befreundeten Ehepaares statt gefunden hat.

Da geht mir immer noch so einiges durch den Kopf. Die Eltern der jungen Dame scheinen es für abgeschlossen zu halten. Erwarte ich denn Zuviel, wenn ich da auch mal eine Entschuldigung, mindestens meinem Mann gegenüber haben möchte?
Oder eine vernünftige Erklärung?
Da ich damit so gar nicht umgehen kann, habe ich die Freundschaft auf Eis gelegt. Den Eltern war es monatelang bekannt. Gut das Mädchen ist erwachsen, aber geht man nicht zu den angeblich besten Freunden und fragt sofort, du sage mal kann das sein?
Vielleicht erwarte ich auch einfach zu viel. Aber es hat mich/uns tief getroffen.

[Senif]

Hallo Lilofee,

andere sehen die Dinge u.U. auch anders. Es wird wohl eine Weile dauern, bis ihr das abschließen könnt. Aber ich finde mittlerweile, dass es kein Muss für eine lebenslange Freundschaft gibt. Und manchmal merkt man auch erst später, dass es keine gute Freundschaft war.
Hab letztes Jahr auch Freundschaften aufgekündigt, weil dort Sachen jenseits von gut und böse passiert sind. Hab mich da definitiv in Sicherheit bringen müssen. Und es war eine sehr gute Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe.

LG Senif

[Mariesa]

Hallo Lilofee,
was Du erwartest, ist DEIN Anspruch an eine Freundschaft. Da würde ich nicht dran rütteln oder es in Frage stellen.
Alles Gute Mariesa

[Lilofee62]

Lieben Dank für euren Zuspruch. Es ist tatsächlich für mich noch schwer zu verarbeiten.
An meinen Anspruch an Freundschaft werde ich auch nicht rütteln.
Ich muss es beenden um für mich und meinen Mann gut weiter leben zu können.
Das wir noch Zeit brauchen

[DieNeue]

Hallo Lilofee,

hast du deine Freunde denn mal drauf angesprochen, warum sie nicht nachgefragt haben etc.?

Liebe Grüße,
DieNeue

[Suchende2]

Hallo Lilofee,

ich verstehe Dich! Und ich freue mich, daß geklärt ist, daß es nicht stimmt!
Ich denke, das andere Ehepaar hat auch Probleme mit der Situation. Sie müssen sich jetzt damit auseinandersetzen, daß sie eine psychisch kranke Tochter haben und vieles nochmal hinterfragen müssen.
Für mich gehört dazu, mit den Betroffenen darüber ins Gespräch zu gehen. Leider können oder wollen sie das nicht.
Wenn es Euch wichtig ist, könnt Ihr das Gespräch nochmals suchen und sagen, wie verletzt Ihr durch deren Reaktion bzw. fehlende Reaktion seid.
Wenn es Euch ohne Gespräch besser geht, dann macht ihr es ohne.

Ich wünsche Euch, daß diese sehr schlechte Erfahrung Euer Vertrauen in andere Freunde nicht auf Dauer erschüttert.

Alles Gute,
Suchende

[Lilofee62]

Hallo zusammen,

ja, ich/wir haben von Anfang an versucht ins Gespräch zu kommen. Auch immer wieder nachgefragt warum man nicht mit und spricht. Es kam keine Antwort. Es sitzt der Wurm drin und findet nicht heraus. Das es problematisch ist, festzustellen dass die Tochter psychisch krank ist kann ich verstehen. Nur das dass ja nur eine Annahme von uns ist und ich nicht einschätzen kann ob das in der Familie weiterverfolgt wird. Will heißen, ärztlich abgeklärt.

Das wird man uns zumindest im Augenblick auch nicht mitteilen.

Ich würde auch immer so schnell wie möglich das Gespräch suchen. Das tut leider nicht jeder.

Danke an Euch

[Mariesa]

Liebe Lilofee,
tja mit Ehrlichkeit und Gesprächen habe ich auch so meine schmerzhaften Erfahrungen gesammelt. Im Endeffekt hat es eine mehrjährige Freundschaft gekostet. Wir haben gesprochen, aber das Vertrauen, das beschützt sein zumindest in dieser Freundschaft war nicht mehr vorhanden. So habe ich mich mehr und mehr abgenabelt und nun keinen Kontakt mehr. Ich war auch sehr sehr traurig, aber ich konnte das mit meinen Werten nicht mehr vereinbaren.
Wie sagte ein Bekannter kürzlich, Menschen kommen und Menschen gehen. Ich betrachte es inzwischen als eine Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit und ein "Platz machen" für neue Menschen.
Aber wie gesagt, ich kann Deine Enttäuschung und Deine Traurigkeit sehr gut nachvollziehen.

[Lilofee62]

Danke Mariesa,
das ist das, was mich fertig macht. Diese "Freunde" leben hier im gleichen Haus. Ist ein 5 Parteienhaus.

Wir waren drei Familien die Jahre sehr eng waren. Und jetzt? Man will nicht sprechen. Mit einer Familie haben wir uns ausgesprochen, will heißen, auch hier wurde ein ganz lieber Mensch dazu genutzt einen meinen Mann in Misskredit zu bringen.
Lange traurige Geschichte.
Ich weiß wir haben eigentlich an nichts Schuld. Fühle mich trotzdem wie der letzte A....
Müsste dringend häufiger reden.
Nur mit wem?
Psychologe kann ich auch nicht finden.
Also jammere ich nun hier .
Tut mir leid

[DieNeue]

Hallo Lilofee,

Müsste dringend häufiger reden.
Nur mit wem?
Psychologe kann ich auch nicht finden.
Also jammere ich nun hier .
Tut mir leid

Ist doch voll in Ordnung. Wir leihen dir doch gern unser Ohr. Hast du es schon mal beim Sozialpsychiatrischen Dienst versucht?
Kann ich verstehen, dass dich die Situation belastet, v.a. wenn man auch noch in einem Haus wohnt. Ich hatte mit den Nachbarn hier im Haus auch schon einen sehr belastenden Konflikt, das hat mich auch lange mitgenommen und ich hab mich zuhause gar nicht mehr wohl und sicher gefühlt.
Fühlst du dich denn dann zumindest daheim noch wohl, wenn ihr so nah beieinander wohnt? Lauft ihr euch viel über den Weg?

Liebe Grüße,
DieNeue

[Lilofee62]

Naja, ich weiß es nicht wirklich. Nur ist das eine Eigentumswohnung.
Wir können nicht einfach umziehen.
Bin ratlos.

[Suchende2]

Hallo Lilofee,

Du darfst gerne hier jammern. Du hast allen Grund dazu bei so einer verzwickten Situation.

Wenn ich Dich richtig verstehe, warst Du in dem Haus mit 2 Familien eng.
Mit einer habt Ihr Euch ausgesprochen, die andere ist die besagte Familie mit der Tochter?

Dann ist im Haus ja auf jeden Fall klar, daß die Anschuldigungen nicht stimmen und Du kannst erhobenen Hauptes durch den Hausflur gehen und dort wohnen.

Ich denke, die Zeit wird zeigen, wie das Zusammenwohnen sich entwickelt. Es wird viel Kraft kosten, da Ihr die notwendige Entschuldigung (und damit Einsicht) der anderen Seite nicht erhaltet.
Ihr müsst nicht mehr gegen unwahre Behauptungen kämpfen.
Ihr dürft jetzt Eure Kraft nutzen, um diesen Verrat zu verarbeiten und Euch neu zu orientieren.

Wirklich was raten kann ich Dir nicht. Ich sende Dir aber eine Umarmung (falls Du diese möchtest).

Alles Gute,
Suchende